Kautt, Johann; Generalqaurtiermeister [ – ] Am Beispiel Kautts wird ersichtlich, wie einträglich die Ämterkumulation in der kurbayerischen Armee war. „Johann Kautt, eigentlich als Feldzahlmeister Beamter der Hofkammer, war 1625 bis 1632 zugleich Generalquartiermeister, 1624 bis 1628 Generalauditor, 1625 bis 1632 zugleich Generalprofoss, nachdem er 1621 bis 1622 Generalrumormeister und 1621 bis 1623 Generalwagenmeister gewesen war. Seine Bezüge betrugen von 1624-1632 als Generalquartiermeister 33.287 Gulden
als Feldzahlmeister ………. ………………. 8.070 „
als solcher aus Kontributionsgeldern 15.891 „
als Generalauditor ………………………… 3.004 „
als solcher aus Kontributionsgeldern 2.780 „
weiter als Generalquartiermeister ….. 8.870 „
als Generalprofoss ………………………… 6.237 „
als solcher aus Kontributionsanteilen 12.330 „
zusammen 90.469 Gulden
Aehnlich war die Aemterkumulierung bei Balthasar Geroldt, Johann Ensemann und anderen.
Für alle Kommissare, die länger im Hauptquartier anwesend waren, wurden auch Pferderationen dort mitverrechnet.
Die Aemterkumulierung hatte nicht nur eine oekonomische Besserstellung der Beamten zur Folge, sondern auch eine politische Wirkung, denn wenn ein Beamter der Hofkammer zugleich Generalquartiermeister, Generalauditor, Generalprofoss war, so hatte der fürstliche Beamte entscheidenden Einfluss auf die Quartierverteilung mit ihren Lasten und Vorteilen, ferner auf die Justizverwaltung und Rechtssprechung. War er Generalwagenmeister und Generalrumormeister, so hatte er Einblick in die grosse Bagage (und damit über eine Reihe von Unterschleifmöglichkeiten), insbesondere auch in die Handhabung der Feldpolizei hinter der Front“.[1]
[1] DAMBOER, Krise, S. 51f.