Teuffel [Teufel], Ehrnreich, Freiherr zu Guntersdorf; Hauptmann [ – 6.7.1634 vor Regensburg] Teuffel,[1] Freiherr zu Guntersdorf,[2] stand 1634 als Hauptmann im Regiment Burggraf Hannibal zu Dohna.
„In Regensburg[3] waren die Belagerer dem Hornwerk vor Stadtamhof[4] so nahe gekommen, daß man sich mit Piken erreichen konnte. Der Graf von Thurn, der dort kommandierte, konnte jedoch am 28. Juni diese Bastion behaupten, indem man sich mit Handgranaten wehrte und eine Mine springen ließ, wobei der Major und ein Corporal des Jung-Breunerischen Regiments verschüttet wurden und erstickten (Khevenhiller, S. 1187). Die Stadt wurde am 29. und 30. Juni sowie am 1. und 2. Juli heftig beschossen, und den Belagerern zwei Stücke genommen, mit welchen sie bis dahin von zwei Türmen das feindliche Lager bestreichen konnten (Heilmann II, S. 474).
Nachdem die Sturmangriffe der kaiserlich-bayerischen Belagerer von der Stadtseite her alle erfolglos geblieben waren, versuchte man sich nun wieder von der Flußseite zu nähern. Am 26. Juni/6. Juli zwischen 7 und 8 Uhr morgens wurde ein Generalsturm angesetzt, dessen Verlauf König Ferdinand III. vom Weinberg aus verfolgte. Mit Hilfe einer Schiffbrücke gelangte man auf den oberen Wöhrd, ‚beim Wehrsloche, da das Wasser gar enge, marchirte mit hellem hauffen zu ros vnd fus darüber […] und überwältigte das darauff gelegene Schänzlein: Worin die Königl-Schwedische sich zwar, so lange Sie eine Ader regen können, tapffer gewehret, doch endlich übermannet, vnd allesamt, ausser dem Capitain, so verwundet vnd gefangen blieb, niedergehawen worden. Nach Khevenhiller gelang die Einnahme des oberen Wöhrds mit Hilfe von 2 großen und 12 kleinen Schiffen, welche mit Soldaten beladen dort angelandet wurden, worauf man mit Hilfe eines ‚Krauden-Feuers‘ (angezündetem Pulver) das Kommando zum Hauptsturm gab.
Die Belagerer waren nun mitten auf der Brücke eingebrochen und hatten den Verteidigern im Hornwerk bei Stadtamhof den Rückweg abgeschnitten. Diese waren, nach hinten völlig ohne Deckung, dem Feuer der Angreifer schutzlos ausgesetzt. Die Verteidiger mußten das Hornwerk räumen und versuchten einen Durchbruch zur Stadt, der allerdings aufgrund der Tatsache, daß der Brückeneingang mit Sandkästen und Barrikaden sehr eng verbaut war, nur mit erheblichen Verlusten, darunter etliche Offiziere und der Oberstleutnant des Regiments Brinken, glückte. Der Feind besetzte daraufhin, außer dem Hornwerk, den oberen und unteren Wöhrd und die steinerne Brücke mit den ausgebrannten Türmen bis zu der Zugbrücke, ‚zwey Joch von der Stadt‘, welche der ehemalige bayerische Kommandant Johann Frh. von Troibreze Anfang November 1633 nach der Sprengung des Brückenbogens hatte errichten lassen.
Die Kaiserlichen warfen sofort Schanzen auf dem oberen und unteren Wöhrd auf und pflanzten Stücke verschiedener Kaliber darauf, darunter etliche halbe Kartaunen. Auch versuchten sie zwei derselben auf ein Floß zu montieren, welches jedoch diese Gewichte nicht halten konnte, so daß die Geschütze versanken. Die Belagerer beschossen nun von nächster Nähe die flußseitigen Stadtmauern, besonders den Salzstadel und dabeistehenden Turm, welcher dermaßen zerlöchert wurde, daß die oben angebrachten kleinen Geschütze eilig heruntergebracht werden mußten. Auch wurden vom oberen Wöhrd aus die Prebrunner Bastei und der dortige Turm gewaltig beschossen, so daß die Verteidiger diesen unter hoher Gefahr abtragen mußten, um nicht von den herabfallenden Steinen Schaden zu erleiden. Dabei hält es der Chronist für bemerkenswert, daß eine Kugel von 36 Pfund aus einer dreiviertel Kartaune abgefeuert, drei mit Sand gefüllte Kässten auf dieser Bastei glatt durchschlug. (Chemnitz II, S. 469, 470). Die Verluste dieses Sturmes waren erheblich. Allein vom bayerisch-ligistischen Regiment des Gabriel Frh. von Comargo (dieser hatte das Regiment 1632 von seinem Bruder Theodor übernommen) fielen der Oberst selbst, 4 Hauptleute, ebenso viele Leutnants und 300 Gemeine. Der Oberst Lasco (Ladislaus Burian) von Waldstein, Oberstleutnant (Johann) Wangler (d. J.) und Hauptmann Ehrenreich Teufel wurden in den Schenkel geschossen, woran letzterer später starb. Von den Verteidigern wurden in der Schanze auf dem Wörth 300 Mann, im Hornwerk 150 Mann niedergemacht, der Oberstleutnant des Regiments Thun wurde wurde gefangen. (Khevenhiller, S. 1118)“.[5]
[1] Vgl. die Erwähnung bei HARRACH, Tagebücher.
[2] Guntersdorf [Bez. Hollabrun]; HHSÖ I, S. 294f.
[3] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.
[4] Stadtamhoff [Stadt Regensburg]; HHSD VII, S. 708f.
[5] ENGERISSER, Von Kronach, S. 279ff. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).