Ricker, N; Kapitän [ – ] Ricker stand als Kapitän unter dem Befehl des Herzogs Rudolf Maximilian von Sachsen-Lauenburg und wurde 1626 gegen die Scharen des später auf Befehl Wallensteins hingerichteten Schellart von Dorenwerth eingesetzt.
Zwar besetzte der Herzog von Lauenburg sofort mit zwei Regimentern die Faulbacher Höhe bei Hadamar,[1] um hier Goerzenich, der auf Limburg[2] marschieren wollte, den Weg zu verlegen. Sämtliche Pässe wurden in aller Eile mit Verhauen versehen. Eine starke Abteilung unter dem Kapitän Ricker nach Diez[3] und Staffel[4] verlegt, um hier die Lahnübergänge zu verteidigen. Trotzdem gelang es Goerzenich, die Lauenburger zu umgehen und mit 10 Kompagnien bei Staffel die Lahn zu überschreiten. Die beiden Orte Staffel und Aull[5] wurden hierbei zwar völlig ausgeplündert, doch gelang es dem Freibeuter nicht, sich in der Grafschaft Diez festzusetzen. Von den Lauenburgern verfolgt, zog er sich zunächst auf Kirberg[6] zurück, mußte jedoch auch hier sehr bald den nachrückenden Truppen des Herzogs weichen, worauf er sich nach der Wetterau[7] hin verzog, um hier sein Schandwerk zu treiben“.[8]
[1] Hadamar [Kr. Limburg]; HHSD IV, S. 194f.
[2] Limburg a. d. Lahn [LK Limburg-Weilheim]; HHSD IV, S. 292ff.
[3] Diez [Unterlahnkr.], HHSD V, S. 75f.
[4] Staffel, heute Ortsteil von Limburg a. d. Lahn [LK Limburg-Weilheim].
[5] Aull [Rhein-Lahn-Kreis].
[6] Kirberg [Kr. Limburg]; HHSD IV, S. 268f.
[7] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.
[8] HECK, Kriegsverbrecherprozess, S. 52ff.