Schacht, Heinrich SJ; Jesuit [um 1583 – 1654] Heinrich Schacht war zum katholischen Glauben konvertiert und in die Societas Jesu eingetreten.1622 hatte er zunächst in Düsseldorf gewirkt[1] und war dann nach Schweden gegangen. Am 17.4.1624 war er vom königlichen schwedischen Gericht in Stockholm wegen seiner Missionierungsarbeit zum Tode verurteilt worden. Auf dem Reichstag von Örebro, 16.2.1617, waren nach Ablauf von drei Monaten Katholiken im Reiche Schweden für vogelfrei erklärt worden, lika värd vid en död, och vara biltog över allt Sverige. Die Zahl der Hinrichtungen ist nicht bekannt.[2] Schacht war jedoch von Gustav II. Adolf begnadigt worden. Anfang 1625 war Schacht in Lübeck[3] erschienen, ab 9.4.1625 arbeitete er in Osnabrück.[4] Für 1626 sind seine erfolgreiche Predigt und Katechese in Siegen[5] bekannt.[6] Er fungierte dann als Feldkaplan in Tillys Armee und wurde von Baving, dem Provinzial der Niederrheinischen Provinz der SJ, zusammen mit Kalkoven Anfang März 1628 nach Stade[7] entsandt, um bei Tilly die Errichtung von Jesuiten-Kollegien in Stade, Verden[8] und Lüneburg[9] zu betreiben.[10] In Stade muss er sich bis Ende Juni 1628 aufgehalten haben.[11] Als Seelsorger war er in Essen vom Sommer bis zum Herbst 1629, seit 1631 wieder in Hamburg.[12] Später amtierte er als Diaspora-Seelsorger in Hamburg und war Hausgeistlicher bei dem kaiserlichen Residenten Dr. Mentzel, in dessen Haus er 1654 verstarb.[13]
[1] DUHR, Jesuiten II/1, S. 83.
[2] ANJOU, Svenska kyrkans historia, S. 162ff., 208.
[3] Lübeck; HHSD I, S. 153ff.
[4] DUHR, Jesuiten II/1, S. 85.
[5] Siegen; HHSD III, S. 686ff.
[6] DUHR, Jesuiten II/1, S. 93, vgl. SCHRÖER, Kirche in Westfalen Bd. 2, S. 424, 426f.
[7] Stade; HHSD II, S. 432ff.
[8] Verden; HHSD II, S. 464ff.
[9] Lüneburg; HHSD II, S. 311ff.
[10] METZLER, Arnoldi, S. 103.
[11] METZLER, Arnoldi, S. 108f.
[12] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[13] WEHNER, Jesuiten, S. 42-62.