Fulbach, Johann Friedrich von; Rittmeister [ – 26.6.1632 in Sulzbach] Fulbach stand als Dragoner-Rittmeister in bayerischen Diensten.
„Am 2. Juni um 8 morgens war dem bayerischen [der bayerische; BW] Oberst von Schönburg mit 600 Kroaten über Hahnbach[1] in Königstein eingefallen und hatte den Ort geplündert. Dann zog er die 200 Mann, welche am 1. über Sulzbach[2] nach Hahnbach marschiert waren, an sich, verließ am 3. Juni morgens um 1 Uhr Königstein[3] in der Richtung Auerbach;[4] kehrte jedoch wieder um, zog am frühen Morgen des 3. an Sulzbach vorbei und hielt in dessen unmittelbarer Nähe gedeckt hinter den Gärten. Oberst von Voit, Rittmeister Fulbach und Kapitän Druckmüller forderten nun wiederum Sulzbach auf, eine Garnison aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Nun versuchte man mit List einzudringen. Der Kommandant von Sulzbach, der Neuburger[5] Richter, welcher noch kurz vorher versprochen hatte, die Stadt bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen, ließ einen Teil der in der Vorstadt Haag liegenden Komp. Druckmüller durch das Haager Tor ein. Die herzoglichen Trabanten trieben jedoch die Eingedrungenen vom Schloß aus durch Feuer zurück, wobei sich der Sulzbacher Leutnant Ortmann und ein Herr Dehlmann auszeichneten, dagegen ließen die als Besatzung auf den Stadtmauern befindlichen Bürger davon, als das Schießen beim Haagtor begann“.[6]
Am 17. Juni 1632 erst hatten eine Kompanie bayerische Dragoner unter Rittmeister Fulbach, eine Kompanie des Regiments Fugger und 130 Musketiere unter Hauptmann Angelo Sulzbach, das sich zuvor erfolgreich gegen die Einnahme einer Garnison gewehrt hatte, besetzen können. Am 22.9. war die Übergabe an schwedische Truppen gefordert worden. Fulbach sandte seine Vorschläge durch einen Trompeter hinaus, der zu Gustav II. Adolf nach Büchelberg[7] gebracht wurde. Der König genehmigte die Bedingungen, unter denen die Garnison am 23.9. abziehen sollte. Als diese um 5 Uhr aus Sulzbach abmarschierten, wurden sie von Reitern Sperreuters mit den Rufen „Weißenburger Akkord“ überfallen und ihrer Waffen und Ausrüstung beraubt. Fulbach wurde dabei schwer verwundet und starb am 26.6. in Sulzbach. Der Vorgang war die Rache über die Kapitulation der schwedischen Truppen Speereuters in Weißenburg[8] am 7.6.1632, die freien Abzug erhalten hatten. Cratz hatte sich jedoch nicht daran gehalten, die Abziehenden berauben und zum Eintritt in sein Regiment zwingen zu lassen. Als Weißenburg am 11.6. wiedererobert wurde, wurde auch die kaiserliche Besatzung der naheliegenden Wülzburg[9] durch Sperreuters Truppen niedergemacht.[10]
[1] Hahnbach [LK Amberg-Sulzbach].
[2] Sulzbach-Rosenberg [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 728ff.
[3] Königstein [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 368.
[4] Auerbach i. OPf. [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 41f.
[5] Neuburg a. d. Donau [LK Neuburg-Schrobenhausen]; HHSD VII, S. 497ff.
[6] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 104 (die umfassendste Darstellung der Kriegsereignisse in der Oberen Pfalz).
[7] Büchelberg, heute Ortsteil von Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg [LK Amberg-Sulzbach].
[8] Weißenburg i. Bayern [LK Weißenburg-Gunzenhausen]; HHSD VII, S. 799ff.
[9] Wülzburg [Stadt Weißenburg i. Bayern]; HHSD VII, S. 835f.
[10] LEISTIKOW, Sperreuter, S. 23.