Edlinstetten [Edelstetten], Hans Jakob von

Edlinstetten [Edelstetten], Hans Jakob von; Obrist [ – ] Edlinstetten stand als Obristleutnant, ab dem 1.10.1633 als Obrist, ab 4.6.1635 als Obrist im Infanterieregiment Ruepp in kurbayerischen Diensten. Er nahm am 5./6.9.1634 mit dem Regiment (9 Kompanien mit 1.132 Mann) an der Schlacht bei Nördlingen[1] teil.[2]

1636 verteidigte er Johann von Werth gegen Vorwürfe Maximilians I., Werths Lager bei Lüttich[3] und dessen Feldzug in der Picardie[4] betreffend. „Unterdessen waren dem Kurfürsten wieder neue Klagen über den schlechten Zustand der Truppen zu Ohren gekommen. Nachdem er seinen General am 30. Juni nochmals ermahnt hatte, sich um das Wohl seiner Regimenter zu kümmern, ging am 16. Juli ein in sehr scharfem Ton gehaltenes Schreiben an Werth ab. Es wiederholt die bereits angeführten Vorwürfe, die sich auf eine Bevorzugung der Reiterei beziehen und fährt dann fort:

‚Dieweiln nun bei disem Corpo khein anderer als du der General-Commendant die gannze zeit über gewesen, So hetten wir unns dessen gegen dir nicht, sonndern vilmer versehen, du wurdest zwischen den Reittern und fueßgehern, wie jedem Generalofficir gebiert, ein gleicheit erhalten und sowol auf der Infanteria als Cavalleria Conservation gesehen haben; weil es aber nit beschehen, Als hast du uns bei negster gelegenheit solchen bericht über eines und anders umbstendlich alhero zu schickhen, damit wir daraus ersehen khönnen, ob du oder wer an dem ruin dises gueten volckhs schuldig; …‘

Zugleich wurde Werth mitgeteilt, daß der Generalwachtmeister Schnetter ihm nachgesandt und – da Werth meist mit der Reiterei an anderen Orten weilte – den Infanterieführer der fünf Regimenter zu Fuß abgeben solle.

Damit jedoch begnügte sich Maximilian nicht. Am nächsten Tage noch (17. Juli) schrieb er an einen der in Nordfrankreich befindlichen Infanterie-Obristen; dieses Schreiben mutet uns recht eigentümlich an, paßt aber zu dem, was über das Polizeiregiment und das System geheimer Spione in der übrigen bayerischen Verwaltung gesagt wird. Es lautet:

‚Mutatis mutandis

An Obrist Goldt [Gold v. Lampoding; BW]

Wahlischen Regts. Commendanten

Haßlangischen [Johann Heinrich v. Haslang ?; BW] Regts. Commendanten

Puckhischen [Puech; BW] Regts. Commendanten

Der kf. D. in Bayrn etc. unnseren Genedigsten herrn, ist vorkhommen, das dero im Stüfft Lüttich geweste Infanteria vast abgenommen und gleichsamb vorsezlich ruinirt worden, indeme dieselbige enng zusamen logirt gewest und nichts zu leben gehabt, hingegen den Reittern schier daz gannze Lütticher Lanndt zu quartirn assignirt und frei gegeben gewest auch thails Reitter und officiri 4 tails 5 Monatsold neben andern Vörtlen, die Infanteria hingegen nichts eingenommen, also daz die Commendanten deren Regimenter zu fueß gesagt haben sollen, sie wolten lieber ein Corporal zu Pferd sein und mer haben, als sie damallen bei Irem Commando der regimenter zue fueß bekhommen. Als bevelchen höchstgedachte kf. D. dero obristen dem Edlinstetten hiemit gnedigist zu verlessig, das er dieselbige ehist und zwar per duplicato hiehero hiehero umbstendig berichte, welche hoche officiri an solcher der Regimenter zu fueß ruin schuldig, ob sie nit solches und welchermassen hetten behindern khönnen; wann man bei Inen geclagt, warumbs nit remedirt und nur auf der reitter accomodation allain gesehen haben; ob die Generalofficir umb Ires aignen provits willen sich der regimenter zu fueß nit angenommen und was gedachte officiri fir starckhe nuzungen empfangen haben; welches er ohne scheich ausfierlich bei seinen pflichten überschreiben und dabeiwie starckh sich annoch sein regiment befinde, berichten und sich nit einbilden solle, das man Ine derentwegen nambhafft oder zu einer Parthey machen werde; unnd verbleiben höchstgedachte kf. D. Ime obristen mit gnaden wolgewogen‘.

Die Antwort, die hierauf Obrist Edlinstetten gab – von den 4 übrigen Infanterie-Obristen liegen keine Berichte vor – , rechtfertigt seinen General und stellt ihm zugleich ein hervorragendes Zeugnis aus. Obwohl man ihm die Worte zur Anklage förmlich in den Mund legte, versuchte er in keiner Weise, seinen Vorgesetzten zu belasten. Er schrieb aus Corbie[5] am 6. August:

‚Durchleichtigster Hertzog, Gnedigster Churfürst und Feldherr.

E. kf. D. werden sonders zweifel albereith sathsamben underthenigsten bericht empfangen haben, waßgestalten unlangsten deroselben under dem Commando deß herrn Veldt Marschalckh Leuttenant von Wörth ein zeitlang in dem land zue Littich gelegene Regimenter zue Roß und Fueß von dannen ab und herein in Franckhreich gefiehrt worden; weiln mir dan bey meinem auffbruch Auß dem Stifft Trier[6] von dero General Generalwachtmeister Snetters, welcher in attaquirung der Statt Tungern[7] durch einen Schutz [Schuss; BW] hardt verwundt und derzeit von unß annoch zueruckh, die beobachtung der anwesenden fünf Regimenter zue Fueß sonderbahr uffgetragen und anbefohlen worden, Alß hatt mir meiner underthenigsten schuldigkheitt nach in allweg gepühren wollen, E. kf. D. Bemelter dero Infanterie jetzigen beschaffenheitt halber underthenigsten bericht zu thuen.

Bleibt derowegen E. kf. D. hiemit underthenigst gehorsambist unverhaltten, daß wir anfenglichen unsern Anzug herein in Franckhreich gegen Capelé[8] genommen, daselbsten uns mir der k., Spannischen und Lothringischen Armeen Coniungiert und ernentes Orth Capelés, nachdeme selbiges von den Spaniern etlich täg beschoßen worden, einbekhommen; noch selbigen von dannen uffgebrochen und vor Chatilét[9] geruckht, welche sich gleich in dem 4. tag durch Accord auch ergeben; darvor von E. kf. D. Regtr. zue Fueß Sechs todt bliben, in die 20 aber geschoßen worden, welche wir zwar aldorthen hinderlaßen; doch, wie wir verstehen, sollen sie gar schlecht interteniert und underhalten werden.

Von Chatilet haben wir unsern Marché hieherowerths gegen dem waßer der Somm genohmmen, unß dises vornehmen Paß in Franckhreich zue bemechtigen; welches auch beschehen; dan ob sich zwar der Feundt ein solches zu verhindern harttt bemüehet und sich jenseiths deß waßers etlich täg mit einer gantzen Armée uffgehaltten, so ist er doch göstern in der Nacht uffgebrochen und alle seine ingehabte Posten verlaßen, daß wir also disen Paß zwischen Courbie[10] und Brie[11] auch gantz offen; wahin wir Nun weithers den Fueß sötzen werden, ist mir derzeit noch nicht wißent. Bey erstangerögter eroberung dises Paßes seind von dero Infanterie auch Fünf todt geschoßen und etliche hardt verwundt worden, welche annoch bey der pagage; wie hardt es aber mit selbigen hergehe ist leicht zu ermeßen; dan die Veldtscherer auß mangel der Gelttmittel mit medicamenten sehr schlecht versehen, die officire ebenmeßig fast durchgehend also entblösst, daß kheiner dem andern zue helffen weisst; und solchesdahero weiln dise fünf Regtr. zue Fueß die verwichene winther quartier gar schlecht lichen genoßen und darauß theils schwerlich den underhaltt Nur von tag zue tag erheben, geschweigen zue disem Veldtzug waß vor sich schlagen khönnen, da sie doch in dem Lothringer Veldtzug fasst alle pagage verlohren und zue verhiettung deß endtlichen undergangs Einner ergötziligkheitt höchst von nöthen gehabt hetten; so seindt unß auch die vertrösste quartier in dem Land zue Littich übel Außgeschlagen, zuemahln wir daselbsten so lange zeit alles für dass Paar Geltt bezahlen müeßen; da unß hingegen doch anders nichts alß daß liebe Commiß und zwar solches gantz unzeitig je zuemahln auch gar nicht geraicht worden; daraus dan erfolgt, daß das Außlaufen bey den Knechten gar nicht verhiettet werden khönnen, sondern in unserm dorthsein von allen disen Regtrn. Knecht verlohren, welche theils von den Paurn gar todt geschlagen, theils sonsten auch hartt verwundt worden, daß sie endtlichen auch gar zueruckh verbleiben müeßen. Eß ist uns zwar uff zwen Monatsold lang vertröstung beschehen, endtlichen aber mehrers nicht erfolgt, Alß bemeltem Stifft Littich durch Ihre fürstliche Gnaden zue Oßnabruckh [Franz Wilhelm v. Wartenberg; BW] etc. die Ihrige in die 8400 Reichsthaler zuegestölt; hernacher auch von dem herrn Veldtmarschalckh Leuttenant von wörth noch 6500 Reichsthaler hergeschoßen, welche uff die Infanterie so guett es sein khönnen, Außgetheylt worden; wie schlecht part es aber abgeben und wie wenig es einem und Anderm erkhlöckhlich, haben E. kf. D. Auß obiger erzöhlter bewandtnus selbsten gnedigst zu erwögen, zumahln den officiern mehrers nicht Alß zway wochengeltter und den gemeinen Knechten 2 Reichsthaler geraicht werden khönnen, welches sie damahls gleich Nur zu erkhauffung eins Stückh brodts weiln aber daß Proviant etlich täg Außgebliben, anwenden müeßen. Jetzo gehet es zwar ein zeitlang mit dem Commiß zimblich richtig her; wie übel aber die Armee Knecht durchgehendt bekhleidt, ist ein Elend zue sehen, welches bey jetzo herbeykhommender herbstzeit noch viel schwerer Alß bißhero fallen würdt; daß ich also besorge, uff den fall man sich gar kheines remedierens zue getrössten, disen fünf Regimentern zue Fueß nichts Anders Alß ein ruin erfolgen möchte, in erwögung durch die täglich vorgehende occasiones die khnecht Nur verlohren werden, da hingegen diser Enden nicht einiger zue bekhommen; die beschedigte müeßen auch Auß mangel deß underhalts zueruckh verbleiben und gleichsamb verschmachten; bißhero haben die khranckheitten, Gott Lob, noch wenig schaden gethan, anjetzo will bey etlichen schier die s. h. Ruehr sich einreißen, welches maisstens daß Opps verursacht weiln die Arme Knecht Außer des Commiß nichts anders Alß das bemelte Opps.

Welches E. kf. D. Ich meiner obligenden Schuldigkheitt nach damit mir uf den fall bey jetziger beschaffenheitt disen vielermelten fünf Regimentern zue Fueß schaden und gefahr erwachßen möchte, die schuld nicht zuegemeßen werde, underthenigst gehorsambst unbericht nicht Laßen sollen, underthenigst Bittend, E. kf. D. geruehen gnedigst solches alles höchstvernünfftig zu erwögen, unß dero gnedigste handt, wie sie es selbsten am bössten zue thuen wißen, zue bietten und dardurch die uns sonsten antrohende ruin abzuewinden, K. kf. D. underthenigst versichernd, daß Ich waß zue Conservierung diser deroselben gantz bloßen Infanterie immer dienlich sein mag, an mir gewiß nichts erwinden Laßen werde; wie Ich dan auch in der hoffnung begriffen, der herr Generalwachtmeister Sneter bald wider zue unß khommen und den sachen auch selbsten bößer nachsehen werde, hab solche der fünf Regtr. zue Fueß so gar üble accomodation dem herrn VeldtMarschalckh Graff Götzen, sodann  zue verschonung E. kf. D. mit vielfalttigen schreiben dero gehaimben Rath und obristen Kuchelmeistern, herrn von Startzhausen schon underschidlich mahln avisiert, auch erst underm Dato den 20ten Julii wider geschriben und gebetten, hiervon E. kf. D. auch underthenigsten bericht zue thuen; ob aber die schreiben ihne eingelangt, waiß Ich nicht, zuemahln Ich einige Anthwordt nie wider bekhommen; daß Ich also nicht beygehen sollen, E. kf. D. mit disem meinem underthenigsten bericht auch underthenigst zu behelligen‘.[12]

In der „Relation Oder gründlichen Erzehlung“ über die Schlacht bei Wittenweier[13] am 30.7./9.8.1638 heißt es: „Als Ihre Fürstl. Gn. Herr Bernhardt Herzog von Sachsen / etc. den 27 Julii (6 Augusti) zu Langendenzlingen[14] ohnfern Freyburg[15] im Preyßgaw / general Randevous gehalten / vnd folgenden Tags ihren Zug auff Kenzingen[16] gerichtet / sich auch nahe bey solchem Städtlein gelägert / vnd aber von den vorauß gehabten Partheyen Kundschafft erlangt / daß die Keyserisch- vnd Bäyrische Armeen mit einer grossen menge Wägen von Früchten / Meel / vnd andern Vivers beladen / nahe bey dem Kloster Schuttern[17] / angelangt seyen / so seyn Ihre Fürstl. Gn. noch selbigen Abend mit ihrer Armee wider auffgebrochen / vnd jenen entgegen / die ganze Nacht durch / biß an den Tag / marchirt / da sie dann Sontag Morgens / den 29 Julii (8 Augusti) die beede Herren General Feldmarschallen / als den Signor Duca Savello [Savelli; BW], vnd Herrn Graf Johan von Götzen [Götz; BW] / mit ihrer ganzen Macht / nahend gedachtem Closter / bey dem Dorff Friesenheim[18] angetroffen / die vorauß gesetzte Reuterwacht alsbald angesprengt / den Leutenant so dabey / neben noch 8 Reutern gefangen / vnd etliche nidergemacht / den Rest aber biß vnter die Armee verfolgt / zugleich auch vermittelst etlicher Com̃andirter Troupen zu fuß / sonderlich von Franzosen / zween besetzte Posten erobert / vnd biß in 60 Mann dariñ erschlagen; Deßwegen dañ die Keyserische gut befunden / gemeltes Dorff / zu verhinderung mehrern nachsetzens / an vnterschiedlichen Orten in brand zustecken / weiln hochernanter beeder Herren Feldmarschallen Excell. Excell. ohne das / so bald sie der ohnversehenen Ankunfft Ihr Fürstl. Gn. vnd gleich erfolgten ansprengens / verständigt worden / sich mit der ganzen Armada / der Artilleri vnd allem / auff ein hohen sehr Vortheilhafftigen Berg / nechst dabey / mit guter manier zuziehen / vnd von dar / auff Ihr Fürstl. Gn. Volck / mit Stücken gar starck vnd ohnablässig / jedoch weil dieselbe fast alle zuhoch gegangen / ohne sondern effect vnd schaden / zuspielen angefangen; Denen nun ist von Ihr Fürstl. Gn. Stücken / vnterschiedlich / wiewol so starck vnd offtmals nicht / jedoch mit mehrem effect geantwortet / auch sonst durch die Mußquetirs gegen einander scharmüzirt worden / also daß solchen Vormittag an Keyserisch: vnd Bäyrischer seyten / ihrer selbstbekantnuß nach / gleichwol über 120 Mann todt geblieben / von Ihr Fürstl. Gn. Volck aber / 20. erschossen / vnd bey 30. gequetscht worden; Obwol nun die zugegen gewesene Französische Trouppen / weil es ihnen anfangs wol geglückt / gar den Berg / vnd das Läger darauf / zu stürmen angewolt / so haben doch Ihre Fürstl. Gn. Herzog Bernhard / schon recognoscirt gehabt / daß allda / sonder grosse gfahr vnd schaden / nichts außzurichten war / vnd deßwegen rathsamer befunden / sich in das freye platte Feld dabey / vnd in ein rechte SchlachtOrdnung zustellen / der hoffnung / obgemelter Herren Feldmarschallen Excell. Excell. sich auch eins andern entschliessen / vnd auff Seine Fürstl. Gn. ankom̃en würden. Vorab / weil vermög aller ein zeither spargirter Zeitungen / vnd von Herrn Graf Götzen selbst geführter discours, Ihr Excell. nichts anders / als dergleichen Gelegenheit sollen gewünscht haben. Weil aber beede Herren auß ihrem inhabenden Vortheil weiters vorzubrechen Bedenckens gehabt / vnd also / ausser was mit Canoniren vnd geringẽ  scharmuzieren / gemelter massen vorgegangen / an Ihre Fürstl. Gn. ferner nicht gesetzt / haben dieselben sich vmb den Mittag wider etwas zurück nach Mohlburg[19] gezogen / vnd damit den beeden Herren Feldmarschallen desto mehr vrsach gelassen / von dem ingehabten Berg sich ebenmessig zuerheben. Die Nacht darauff / ward beederseyts ohne Alarm zugebracht / vnd liessen Ihre Fürstl. Gn. den folgenden Morgen / war der 30 Julii (9 Augusti) den Gottesdienst vnd die Predigt von den Threnen Christi über Jerusalem / so wegen deß Verlauffs den Tag zuvor eingestelt verblieben / ordentlich verrichten; vnd als zum beschluß derselben / bewegliche außführung geschehen / wie der langmüthige Gott die Verächter vnd Verfolger seines heiligen Worts / wann sie sich schon eine Zeit lang mächtig vnd schröcklich seyen / doch zuletzt stürzen lasse: Haben Ihre Fürstl. Gn. die endliche resolution gefast / auch hernach den vmbstehenden Cavallirn gleich gesagt / daß Sie ohne fernern Verzug an den Feind zugehen / entschlossen werẽ / mit versicherung / daß ihnen Gott noch denselben Tag Heyl verleyhen werde; haben darauff als gleich der ganzen Armee auffbruch befördern lassen / vnd seyn / so bald Sie was wenigs speiß zu sich genommen / stracks zu Pferdt gesessen / auch weiln Sie Kundschafft erlangt hatten / daß offtermelte beede Herrn FeldMarschallen mit all ihren Völckern vnd Proviant-Wägen vnten am Rhein auffwarts zugehen allbereit begriffen seyen / haben Ihre Fürstl. Gn. damit sie nicht vorbey kommen / noch ihr intention mit Proviantierung der Veste Preysach[20] / erlangen möchten / ihnen vorzubiegen / destomehr geeylet. Seyn darauff bald nach 12 Vhren Mittags / nahend Wittenweyher (allda Ihre Fürstl. Gn. nechst verwichenen Jahrs dero Schiffbrück vnd Schanzen gehabt) an sie kommen; Es hatten aber Ihre Excellentien sich dessen schon versehen / vnd derenthalb das Feld mit der schönen SchlachtOrdnung / darein sie sich bald gestellt / wol in acht genommen. Dagegen Ihren Fürstl. Gn. beschwerlich gefallen / durch ein zimlichen Wald / über ein Werte vnd Brucken zwischen zweyen tieffen / vnd mit dicken Hecken überwachsenen Gräben zu filiren, welches dann vermittelst etlicher 100 Mann von der Gegenpart / wo nicht gar verwehrt / jedoch ein geraume zeit hätte disputirt werden können; Weil aber Ihren Fürstl. Gn. darinn kein widersetzligkeit anbegegnet / haben sie dero übergebrachte Trouppen sampt der Artolleri noch vor dem außgang deß gemelten Walds gesetzt / vnd wol enge zusammen gehalten / biß sie zugleich außbrechen / vnd mit rechter Ordnung den angriff thun können; da dañ das Canoniren von beederseyt / bald angangen / mit grossem eyfer stätig continuirt / auch Ihr Fürstl. Gn. rechter flügel (so der Herr General Major Tupadel [Taupadel; BW] geführt), weil der Keyserisch vnd Bayrische lincke flügel / von derselben stärckstem Volck / als nemblich den Curaßiern vnd andern besten Regimentern erlesen gewest / gewaltiglich zurück getriben / vnd sich biß auff die reserve / welche der Obrist Kanoffsky [Chanovsky; BW] gehalten / zu retiriren getrungen worden. Weil nun derselbe noch etwas fern zuruck gestanden / so seyn die Keyserische an solcher seyt / in hoffnung gerahten / schon viel gewonnen zu haben; aber es hat nicht lang gewärt. Dann so bald besagter Herr General Major gemelten Herrn Obristen erlangt / seyn sie in all müglicher eyl wider auff vorerwehnten linckẽ flügel ankommen / vnd haben demselben / so ernstlich zugesetzt / daß er sich nicht weniger als jene zuvorn / nach secundirung vmbsehen müssen. Vnter dessen hat der Obrist Rosa [Reinhold von Rosen; BW] so neben dem Herrn Grafen von [Wilhelm Otto v. Nassau-Siegen; BW] Nassaw vnd Freyherrn von Puttbuß [Putbus; BW] / deß Herzogen lincke seyten gehalten / den Savellischen vnd Götzischen rechten Flügel / sonder grosse resistenz über Kopff vnd Halß / in ihr eygen Fußvolck gejagt / vnd biß dahin verfolgt / da dann die Keyßerliche Parthei grossen schaden gelidten / vnd alsbald ein theil derselben Infanteri / außzureissen angefangen. Inmittelst aber / seyn die andere Brigaden gar nahe auff einander kom̃en / vnd haben doch die Keyserische Mußquetirs nicht eh Fewer geben wollen / biß der Herzog etlich keine Trouppen auß den seinigen gezogen / solche hart an sie geschickt / vnd das Kugelwechseln anfangen lassen / warüber die grosse hauffen aneinander kommen / vnd bald dieser: bald jener theil / von der Reuterey angesprengt / auch hingegen widerumb entsetzt worden. In welcher vermengung es so weit gelangt / daß sie endlich gar die Mußqueten einander vmb die Köpff geschmissen / die Götzische von deß Herzogs Artolleri 3. zwölfpfündige / vnd 4. der kleinen Regiments Stücklein bekommen / hingegen Ihre Fürstl. Gn. all deß gegentheils Canon sampt darzu gehörigen Kugeln / in ihren gewalt gebracht / da sich dañ ein ieder theil / solcher seines Feinds Stücken nach vermögen: allein mit dieser mercklichen ohngleicheit / bedient / daß die Götzische / weil sie zu den erlangten 7. Stücken / mit tauglichen Kugeln nicht versehen / gar schlechten Vortheil davon gehabt / hingegen aber die Weymarische stetigs fort / vnd mit mercklichem effect schiessen können. Weil es nun zu lang gewärt / vnd das Artolleri Volck ganz darüber erlegen / so seynd theils von deß Herzogs Reutern abgesessen / haben der ermüdeten Constables vnd Handlangere Ampt versehen / vnd das Lob davon getragen / daß sie trefflich wol geschossen. Dessen aber ohnerachtet / weil die Keyserische immer mit mehrerm Volck nachsetzen können / lauter Alte / deß Handels verständige vnd wolgeübte Soldaten von beederseyt / mit einander zuthun gehabt / vnd bald nicht ein Squadron, Er sey dann eusserst bemüssigt worden / das feldt raumen wollen / sondern sie sich so herzhafft mit einander herumb geschlagen / daß ein jeder theil zum zweyten mal auff deß andern vorige stell / zu stehen kommen / vnd also die Victori biß in die fünffte Stund wanckelmütig geblieben; So haben sie endlich nur Squadron: vnd Regimenter weiß auffeinander getroffen / vnd hat dern fast ein jedes absonderlich / auß dem Feld getrungen werden müssen / da dañ in der letzte die Götzische: vnd Savellische mit hauffen durchgegangen / einander nach in ihr eygen Bagage gefallen / vnd solches selbst zu plündern angefangen / die Schwedische es ihnen aber nit gönnen wollen / sondern sie davon gejagt / vñ die guten Beuten lieber vnter sich getheilt, damit aber sich also von einander gethan vnd getrennet / daß der Herzog auff sein meiste cavalleri kein Staat mehr machen können / sondern allein mit der Infanteri vnd etlich wenig Reutern stehen geblieben / vnd an dem Feld / auch all den andern Siegzeichen / so Gott ihren Fürstlichen Gn. zuerhalten gegönt / sich wol vnd Danckbarlich begnügt. Als es nun dahin gelangt / vnd Ihren Fürstl. Gn. die ihrige schon derenthalb glück zu wünschen angefangen / hat den Herrn General Major Tupadeln der eyfer getrieben / den Flüchtigen mit etlich wenig der seinigen ferner nachzuhawen / da Er dann seine Auffwärter vnd Diener hin vnd wider von sich geschickt / vnd als Er solcher gestalt allein wider zu rück gekehrt / in meynung / daß von den Kayserischen oder Bayerischen ganz niemand mehr zu gegen sey / ist Er von einer Troupp / so sich wider zusammen gefunden / ohngefähr angetroffen / vnd also gefangen mitgenommen worden: Wie sich dann auch auff der Wahlstatt / an einem Graben vñ Vortheilhafften Paß / noch endlich 5. Squadrons zu Pferd uvnd 4. zu Fuß / widerumb befunden / welche sich ferner zu wehren zwar ansehen lasse / aber so bald die beynahende Nacht ihnen zu statten kommen / vnd ein wenig blinder alarm gemacht wurde/ in grosser dissordre durch: vnd auff Offenburg[21] gegangen / Allda Ihr Excell. Herr Graf Götz selbsten / nicht über ein halbe Stund geblieben / sondern mit 6 / seiner BagagiWägen / die Er von aller menge daselbst hinderlassen hatte / vnd von all den zusamen gefundnen Trouppen / sich noch dieselbe Nacht / beneben dem Herrn Gener. Wachtmeister Schnettern [Schnetter; BW] / Herr Obrist. Geyling [Gayling v. Altheim; BW] / Truckenmüllern [Druckmüller; BW] vnd Reynach [Melchior v. Reinach; BW] / auff Oberkirch[22] nach demselben Thal reterirt / allda Seine Excell. folgends etlich vnterschiedliche hohe Officirs / so todt auß der Schlacht mit abgeführt waren / oder doch vnterwegs noch / den Geist auffgeben / begraben: Inmittelst die verhawene Wege vber das hohe Gebürg / der Kniebis[23] genandt / durch das Landvolck eröffnen / den Rest Seiner Excell vnd deß Herrn Duca Savello Volcks / als biß in 1400. Reuter vnd 900. Mañ zu Fuß / doch alles in mercklicher confusion / darüber nach dem Würtenbergischen Land gehen / vñ besagte Weg gleich wider hinder sich stärcker als zuvor vergraben vñ verhauen lassen. I. F. G. Herzog Bernhart haben sich dagegen auff der Walstatt vnd eben an dem Orth / wo der Feind anfangs der Schlacht gestanden / vnter den Todten vnd gequetschten gelägert / vnd von dero denselben Tag gehabtẽ überauß grossen müh / mit frewden geruhet / dann Sie nahend alle Squadrons vnd Brigaden selbst angeführt / vnd sich zu mehrmaln mitten vnder der Feinde Trouppen befunden hatten / auch von theils derselben Officirs gekandt / vnd vmb ertheilung Quartiers mit namen angeruffen vnd gebetten worden. Aber der Allmächtige hat I. F. Gn. dermassen beschirmet / daß Sie ganz ohnverletzt geblieben / vnd allein auff dero Waffen 2. Schuß bekommen. Ihr Feldgeschrey in solch hitziger Schlacht / war abermalen / GOTT MIT VNS / aber bey den Franzos: vñ andern beywesenden Nationen / welche das Teutsche nicht wohl aussprechen kunden / Emanuel. Vnter der Götzischen vnd Savellischen aber / rufften sie / FERNANDUS.

Vnd ist im vbrigen der vollkom̃ene Sieg in deme bestanden I. Daß Ihre Fürstl. Gn. nicht allein dero von den Kays. in wehrendẽ Treffen / an sich gebrachte Stück / alle wider erlangt / sondern auch ihnen die ihrige / so viel sie gehabt / als nemlichen 2 halbe Carthaunen / 2 schöne Böhler auff 125. Pfund schiessend / 3 Falckonen / 2 Falckonerlein / vnd 4 Regiments stück / neben aller zugehör / von Kugeln / Granaten / Pulver vnnd Lundten in grosser anzahl / auch viel Wägen mit materialien / 2 Feld Schmitten / vnd aller nothwendigkeit eines wohlbestelten Artolleri Staats / sampt den darzu gehörigen Officiers vnnd anderm Volck / abgewonnen vnd erhalten. II. Daß Ihre Fürstl. Gn. all die Proviant vnd andere namhaffte Vivers / damit Preysach versorgt werden sollen / sampt darzu behörigen Wägen / deren in allem biß in 1000. gewest / erobert. III. Daß Sie neben deme / ihnen den Götzischen vnd Savellischen auch all ihr Bagage / so biß in 2000. Wägen vnd Kärch / vnd darunter viel hübsche Carotschen / mit manch guter Beut / Insonderheit aber der beeden / Herrn Generalen Canzleyen vnd Brieffe mit begriffen / aberhalten. IV. Daß Ihre Fürstl. Gn. ihnen 80 Cornet vnnd Fähnlein genommen / darunter allein von deß Herrn Feldmarschalckẽ Graf Götzens LeibRegiment Curasiers / 7 schöne von Silber vnd Gold gestückte / von andern Regimentern Curasiers aber: auch etlich Cornet / sich befunden. V. Daß von den Keyserisch: vnd Ligistischen nicht allein über 1500 Mann auff dem Platz erschlagen / sondern ihrer auch ein grosse anzahl in den Rhein gejagt vnd ersäufft / viel zu Gnaden vnnd in Dienst auffgenommen / andere gefangen / vnd in Summa solch ansehnliches Corpus von lauter den ältesten Regimentern / zum wenigsten 12000 Mañ effectivè starck / also verringert vñ zerstrwet worden / daß wie obgesagt / dern nicht dritthalb Tausend mehr / zu Roß vnnd Fuß / bey ihrem General sich versamblet / Wie viel aber gequetschte / darunter seyn mögen / das weiß man noch nicht. Der Kayserisch Herr Feldmarschall Duca Savello ist in den Rucken geschossen / kümmerlich davon kommen. Herr Obrist Seneschal ist gefangen / Herr Obrist Meusel / Obrist Hagshausen [Moritz von Haxthausen; BW] / Obrist Soles [Gottfried von Salis; BW] / so das Prisigellisch [Brisigello; BW]: Obr. Stefan Alber / so das Tyllisch: vnd Obrist du Puis [Puech; BW], der das Eppische [Epp; BW] Regiment hatte / deßgleichen der Obr. Limpach [Limbach; BW] / vnd wie man gewiß darvor hält / auch Herr Obr. Edelstett [Edlinstetten; BW] / seyn Tod / 5 Obriste Leutenant seyn gefangen / vnd deren zum wenigsten 6. oder 7. gleichfals Todt. Von Obrist Wachtmeistern seyn nur 3 gefangen / wie viel aber derselben / so dann auch von Rittmeistern / Capitains / Leutenanten / Cornets / Fenderichen / vñ geringern Officirs eigentlich Todt geblieben / hat man noch der zeit nit allerdings wissen köñen / wiewol deren ein zimliche anzahl bekandt / vnd es auß obigem wohl abzunehmen ist. Obrist Wachtmeister Vivario, ist neben andern zu Oberkirch erst begraben worden: Vnd seynd sonst von erstbenanten Officiers sehr viel: vnd allein bey dem Rosischen Regiment /über 100 gefangen / darunter die geringste / Quartiermeisters seyn / daß man aber die gesampte anzahl von allen Regimentern / nicht zusammentragen tragen vnd hier benambsen können / ist die vrsach; weil die regimenter nicht mehr als einen ganzen Tag zu hauff geblieben / sondern von Ihrn Fürstl. Gn. theils vmb den Feind weiter zufolgen / mehrentheils aber vmb die Fütterung besser zu haben / hin vñ wider Commandirt: vnd auß einander gezogen worden. Gegen all oberzehltem haben Ihre Fürstl. Gn. in dem grossen vnnd ernsten gemenge ihr seyts verlohren / 14. Fähnlein vnd 8 Cornet / 2 Majors / als nemlich Major Weyerheim von den Tupadelischen zu Pferdt / vnnd Major Vizdumb [Eckstätt; BW] von den [Philipp Eustach v.; BW] Hattsteinischen Regiment zu Fuß / beneben 8. oder 9 Rittmeistern vnd Capitains in allem / vnd etlich geringern Officirs / auch nicht über 500. gemeine Reuter vnd Knecht / deren Zahl doch allgleich so reichlich ersetzt worden / daß (wie beweißlich) der grösser Theil Ihrer Fürstl. Gn. Regimenter zu Fuß / vmb etlich 100. Mann stärcker / ab: dann auff die Walstatt gezogen: die gefangene gemeine Soldaten / so sich nicht alsbald gutwillig vntergestellt / vnd dern auch etlich viel 100 seyn / damit nicht eingezehlt. Sonsten aber / so seyn Ihren Fürstl. Gn. abgefangen / vnd in der retirada mit fortgebracht wordẽ / der General Major Tupadel / wie oberzelt / Obrist Leutenant Ruht [Ruuht; BW] von dem Vorbußischen [Forbes; BW] Regiment / 4. Rittmeister / vnd 3. oder 4. Capitains / beneben etlich Leutenant / Cornets vnd Fendrichen / welche dann nechster Tagen sollen wider eingetauscht werden. Vnd seyn bey dieser ernsten occassion, Ihr Fürstl. Gn. seyts / am gefährlichsten gequetscht worden / Herr Obrist Rotenhan / Herr Obrist Leutenant Rheingraf Johann Ludwig [von Salm; BW] / Obrist Leutenant [Friedrich Wolfgang v.; BW] Fleckenstein / Major Rosa [Johann von Rosen; BW] / vnd Major Prestin / aber nunmehr alle ausser lebensgefahr. Herr Obrist Rosa [Reinhold v. Rosen; BW] / vnd Herr Obrist Graf Wilhelm Otto von Nassaw seyn zwar gleichfalls vom schiessen beschädigt / haben doch einen Weg als den andern / immer mit fortzureiten / vnd ihre Dienst zuthun nicht vnterlassen. Dienstags den 31 Julii hernach / haben Ihre Fürstl. Gn. forderst die von dero Armee gebliebene Soldaten samptlich / vnd was man auch vom Feind für vorneme Officirs erkennen mögen / lassen ordentlich begrabẽ / weil auß mangl deß Volcks solches überal ins Werck zubringen / nicht möglich war, Ingleichem haben Seine Fürstl. Gn. Vorsehung gethan / daß die gequetschte versorgt / vnd hin vnd wider außgetheilt worden / hernach der Soldatesca zur ergetzlichkeit / die eroberte ProviantWägen / sampt allen Vivers so darauff / zum besten gegeben / vnd zumahln dero Bagage von Mohlburg zu sich auf die Wahlstatt kommen lassen. Mitwochs den 1 (11) Augusti / frühe / ward zu Ehren deß Allmächtigen Gottes / welcher so ein reichen Sieg verliehen hatte / bey der ganzen Armee ein solenn Danckfest gehalten / da dann der Lobgesang / Gebet vnd Verkündigung der Wolthaten deß Allerhöchsten / bey jedem Regiment absonderlich / in dem ganzen Feld vmbher / erschallet / bey Ihren Fürstl. Gn. aber / sich alle Obristen vnd Vornehmbste Officiers befunden / vnd sampt denselben / Erstlichen den 124 Psalmen / Wer Gott nicht mit vns diese Zeit / etc. von Herzen gesungen / hernach auff anhörung der Predigt Göttlichen Worts sich vnter dem freyen Himmel vmbher / auf ihre Knie gelegt / vnd Gott durch sonderbahre Gebet / inniglich gedanckt / So dann auch das Te Deum Laudamus etc. mit frewden intonirt, Vnnd hierauff so sein Ihren Fürstl. Gn. von dero Regimentern nacheinander / die eroberte Cornet vnd Fähnlein / vnterthäniglich præsentirt / vnd von dero Zelt plantirt oder auffgesteckt worden / welches dann (weil sonderlich viel schön erneuerte Standarten vnd Fahnen darunter) sehr prächtig vnd magnifi. anzusehen gewest. Nach diesem haben Ihr Fürstl. Gn. erstlich so wol auß dero vorigen / als denen vom Feind new eroberten Stücken / hernach von der gesampten Cavallerie / vnnd so dann von den Mußquetirs zum zweyten mal / in hüpscher Ordnung Salve schiessen vnd also diß allgemeine Frewdenfest beschliessen lassen“.[24]

Ein Teil seines Regiments war im April 1639 in Lauingen[25] (Herzogtum Neuburg) einquartiert: „Am 20. April [1639; BW] kam eine Abteilung vom Edelstetten’schen Regiment, sie blieb nur über Nacht, für die Verköstigung musste die Stadt aufkommen“.[26] „Dazu [zu 40 Mann vom Haslang’schen Regiment] kam am 14. Juni ein Hauptmann vom Edelstetten’schen Regiment mit 40 Mann. (Dieser Garnison musste, damit die Soldaten keine Excesse begingen, vom 9. Juli an die ganze, den Offizieren die halbe Winterverpflegung gereicht werden)“.[27] „Die Edelstetten’schen Mannschaften blieben auch den Winter über in Lauingen. Die Stadt hatte monatlich 400 fl. für sie aufzubringen und klagte sehr“.[28]

Im November 1640 führte Edlinstetten 8 Kompanien mit insgesamt 835 Mann,[29] 1642 waren es 8 Kompanien mit 852,[30] im

Dezember 1642 werden 630 bzw. 658 Mann geführt.[31]

Edlinstetten meldete am 18.3.1643 dem Kurfürsten durch Franz von Mercy, dass er nicht mehr zum Felddienst fähig sei, aber noch Garnisonsdienst in Memmingen[32] leisten könnte und fügte hinzu, weil bisher in unterschiedlichen Reichsstädten dergleichen Herkommen, dass verständige Kommandanten von der römisch-kaiserlichen Majestät gesetzt worden‘ seien. Mercy befürwortete das Gesuch zwei Tage später und Maximilian genehmigte es am 27.3. mit dem Vorbehalt, ’so lange uns über selbige Garnison die Disposition bleibt‘.[33]

Im November 1645 bestand sein Regiment gerade noch aus 100 Mann.[34]


[1] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[2] ENGERISSER; HRNČIŘÍK, Nördlingen (die umfassendste und detaillierteste Darstellung der Schlacht), S. 280, bzw. 281 Anm. 105.
[3] Lüttich [Liège; Belgien].
[4] Picardie; Region und historische Provinz Frankreichs im Norden des Landes. Sie setzt sich heute aus den Départements Aisne, Oise und Somme zusammen. Der Hauptort der Region ist Amiens.
[5] Corbie [Frankreich, Dép. Somme].
[6] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[7] Tongeren [h. Belgien, Provinz Limburg].
[8] La Capelle-en-Tiérache [Frankreich, Dép. Aisne].
[9] Châtelet [Le Catelet ?; Frankreich, Dép. Aisne].
[10] Corbie [Frankreich, Dép. Somme].
[11] Brie-Comte-Robert [Frankreich; Brie française oder basse Brie].
[12] SCHULZE, Sommerfeldzug, S. 49ff.
[13] Wittenweier [Kr. Lahr].
[14] Denzlingen [LK Emmendingen].
[15] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.
[16] Kenzingen [LK Emmendingen]; HHSD VI, S. 397f.
[17] Schuttern [Gem. Friesenheim, Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.
[18] Friesenheim [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 718f.
[19] Mahlberg [Ortenau-Kr.]; HHSD VI, S. 496f.
[20] Breisach am Rhein [LK Breisgau-Hochschwarzwald]; HHSD VI, S. 110ff.
[21] Offenburg [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 607ff.
[22] Oberkirch [Ortenaukr.]; HHSD VI, S. 587f.
[23] Kniebis [LK Freudenstadt]; HHSD VI, S. 412.
[24] Relation oder gründliche Erzehlung / Wie die Ernstliche Feldt=Schlacht / so den 30 Julii Alten Calenders / dieses 1638 Jahrs / nahend dem Dorff Wittenweyher in dem Preißgaw am Rheinstrom / vorgegangen / sich Erstlich zugetragen / vnd endlich nach Gottes Willen geendet. Gedruckt im Jahr 1638 [Stadtbibliothek Ulm 1880].
[25] Lauingen (Donau) [LK Dillingen/Donau]; HHSD VII, 396f.
[26] RÜCKERT, Lauingen II, S. 20.
[27] RÜCKERT, Lauingen II, S. 21.
[28] RÜCKERT, Lauingen II, S. 22.
[29] KAPSER, Kriegsorganisation, S. 224.
[30] KAPSER, Kriegsorganisation, S. 226.
[31] KAPSER, Kriegsorganisation, S. 230.
[32] Memmingen; HHSD VII, 439ff.
[33] DAMBOER, Söldnerkapitalismus, S. 243.
[34] KAPSER, Kriegsorganisation, S. 240.
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