Muggenthal [Muckenthal], Adam Friedrich Freiherr von

Muggenthal [Muckenthal], Adam Friedrich Freiherr von; Generalkriegskommissar [ – 1655] Muggenthal stand schon 1620/21 als Generalkriegskommissar in bayerischen Diensten.

Das Alte Schloss Wallerstein,[1] das Adam Friedrich von Muggenthal seit dem 23.10.1647 besetzt hatte und mit 70 bayerischen Musketieren verteidigte,[2] war nach drei Tagen am 26.3.1648 von schwedischen Truppen unter Bartold Hartwig von Bülow eingenommen und niedergebrannt worden.[3]

Im „Theatrum Europaeum“ heißt es dazu: „Bey solcher der Sachen Beschaffenheit / hat der auff dem Schloß Wallerstein (so denen von Nördlingen[4] eine rechte Brillen) liegende Commendant / Freyherr von Muckenthal / sich zwar erkühnen / und denen darvor ankommenden Schwedischen Partheyen höhnischer Weise ruffen dörffen / solten über vierzehen Tage wieder kommen / und alsdann fragen / wann er das Hauß zu übergeben resolviret were; aber diese bravade nahm gar bald mit Schrecken ein Ende. Dann / als den 14. 24. Martii / der Herr Commendant in Nördlingen / Obrister Bilaw [Bartold Hartwig v. Bülow; BW] / gedachtes Schloß mit etlich 100. Mann belägert; folgenden Tages der Vorhoff erstiegen (bey welchen Anfall vorgedachter Herr Obrist Lieutenant Weyer der dritte im Sturm hinein gewest) und die Vestung auß etlich von Nördlingen darhin geführten halben Carthaunen und Fewer-Mörsern / den 15. 25. hujus in der Nacht guten theils in Brand geschossen; ist hierdurch die auff achtzig Mann starck darin befindliche Besatzung ( davon unterschiedliche verbrannt / und im Rauch erstickt seynd / der Rest aber durch Gottes willen umb Quartier geruffen) zur Ubergab gebracht / folgenden 16. 26. am Mittag vorermeldter Freyherr von Muckenthal / gefänglich nach Nördlingen gelieffert / die gemeine Knechte untergetheilt [untergestellt; BW] / und demnach dieses Hauß Wallerstein zum Steinhauffen gemacht worden : vor welchem Platz der Schwedischen mehr nicht denn funffzehen todt geblieben“.[5]


[1] Wallerstein [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 788.

[2] SAMBRAUS, Feldzug, S. 52f.

[3] DOLLACKER, Oberpfalz VI, S. 228. Vgl. ARETIN, Fürstentum Öttingen-Wallerstein, S. 219: „Der Krieg endete für den Fürstensitz Wallerstein sehr unangenehm. Die große öttingische Burg lag nämlich nur etwa fünf Kilometer vor der freien Reichsstadt Nördlingen und war den Bürgern schon immer ein Dorn im Auge. Als nun 1648 eine entlassene schwedische Armee durch Nördlingen kam, versprachen die schlau-biederen Bürger dem schwedischen Obristen eine erkleckliche Summe, wenn er im Vorbeiziehen diese Burg zerstören würde. Der Schwede erledigte diesen Auftrag, und zwar so gründlich, daß kein Stein auf dem anderen blieb. So erzählt man die Geschichte in Wallerstein. In Nördlingen ist man darüber etwas anderer Meinung. Jedenfalls gab es von 1648 bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in Wallerstein keine größere Schloßanlage mehr“.

[4] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.

[5] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 313.

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