Murach, Jost Philipp von; Rittmeister [ – ] 1633 war er noch Leutnant im Livländischen Regiment unter seinem Rittmeister Reinhold von Rosen, als er in Creußen[1] in Garnison lag. Der Hofer[2] Chronist und Organist Jobst Christoph Rüthner [1598 – 1648] hält fest: „Craysen hatte es auch wegen einquartirung und aufnahm des rittmeister Roßens ganz bey dem pfälzischen[3] verderbet, dahero den 21. februarii vor tags bey 250 mann fußvolck sich in die Vorstadt eingeschlichen und um die stadt herum bey 2 bis 3000 reuther gehalten in hoffnung, die stadt plündern zu helfen. Diweilen aber herr rittmeister Rosau gute kundtschaft gehabt und die gantze nacht in bereitschaft gewesen, hat man sobald auf die im dunkeln herbeynahende musquetierer feuer gegeben, und ist der scharmüzel früh um 5 uhr angangen, da die bayrischen starck mit musqueten, auch etlichen geschüzlein starck in die stadt geschossen, die Vorstädte gantz abgebrannt und vermeinet, die stadt zu gewinnen. Allein es ist ihnen solche gegenwehr geschehen, dass sie ihre wägen, so mit sturmleitern beladen, abledigen und ihre toden darauf legen und wegführen, auch also mit spott und hohn wieder abziehen müssen, da hingegen bey diesen sturm, der 6 stunden gewehret, [auf seiten der schwedischen] nicht ein mann, als ein trommelschläger und ein dragouner, geblieben“.[4]
Am 24.2.1633 gelang es Murach, mehrere Kompanien der Kroatenregimenter Corpes, Beygott und Forgách bei Craimoos[5] in die Flucht zu schlagen.
1634 Rittmeister im Kavallerieregiment Reinhold von Rosen, geriet er in der Schlacht bei Nördlingen[6] am 5./6.9.1634 in kaiserliche Gefangenschaft.[7]
[1] Creussen [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 129.
[2] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[3] Gemeint sind die Oberpfälzischen.
[4] KLUGE, Hofer Chronik, S. 9.
[5] Craimoos, heute Ortsteil von Schnabelwaid [LK Bayreuth]; HHSD VII, S. 671.
[6] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[7] ENGERISSER; HRNČIŘÍK, Nördlingen (die umfassendste und detaillierteste Darstellung der Schlacht), S. 271.