Ebelin, Tobias; Hauptmann [ – ] Ebelin stand als Hauptmann in würzburgischen Diensten. Ihm wurde die schnelle Kapitulation der Festung Königshofen im Grabfeld[1] vor den Schweden am 10.10.1631 zu Unrecht zur Last gelegt. „Am Dienstag, den 7.10. war Gustav Adolfs Vorhut bereits in der Gegend der würzburgischen Grenzfestung Königshofen angelangt und hatte die Stadt zur Übergabe aufgefordert. Der dortige Kommandant, der würzburgische Hauptrmann Tobias Ebelin, hatte die Stadt bereits mit einem Teil der Besatzung in Richtung Würzburg[2] verlassen, angeblich um sich dort Instruktionen zu holen und den Ausschuß zu mobilisieren. Nach Angabe des Chronisten Rost hatte er sich nach der Burg Trimberg[3] (nahe Hammelburg[4]) zurückgezogen und dort verschanzt. Ein Manuskript im Stadtarchiv Königshofen berichtet, daß in der Stadt ‚keine Besatzung dahier gelegen, auch der Commandant alß ein zaghafter Mann sich auß dem Staub gemacht […]‘. Die zurückgebliebene Besatzung, nach den Einträgen der schwedischen Feldkanzlei (bei Pleiss, S. 24) nicht mehr als 100 Soldaten und 200 Bürger, hatte versucht, die Stadt nach besten Möglichkeiten in einen verteidigungsfähigen Zustand zu bringen“.[5] Nach der Wiedereroberung der Festung wurde Ebelin dort erneut Kommandant. 1646 erscheint er als Kommandant von Trimberg.
[1] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[2] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[3] Trimberg [Gem. Elfershausen, LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 753f.
[4] Hammelburg [LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 268ff.
[5] ENGERISSER, Von Kronach, S. 20f. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).