Westphalen, Wilhelm von
Westphalen, Wilhelm von; Landdrost, Obrist [1590-1656] Der Sohn des Paderborner[1] Landdrosten (zu Dringenberg[2]) [Abb. links: Linda floren] Raban von Westphalen, eines Vetters des Paderborner Bischofs Dietrich von Fürstenberg, war Obrist über ein Mediatregiment zu Fuß und Landdrost in Diensten des Bischofs von Münster[3] und Paderborn.[4] Seine Besitzungen umfassten Fürstenberg,[5] Herbram[6] und Dinkelburg.[7] In 1. Ehe war er mit Elisabeth von Büren, geb. Loe (Mutter des späteren Jesuiten Moritz von Büren), seit 1633 in 2. Ehe mit Anna Maria von der Recke, einer Schwester des späteren Paderborner Bischofs Dietrich Adolf von der Recke zu Kurl (1650-1661), in 3. Ehe mit Catharina von Schilder. Er wurde der „reiche Westphalen“ genannt, hatte im August/September 1622 erfolgreich Paderborn verteidigt. Er führte ein im Hochstift Paderborn angeworbenes und von den münsterischen Landständen besoldetes Regiment zu Fuß.[8]
„ ‚Wilhelm Westphal(en) zu Herbram, Lippspringe,[9] Dinkelburg[10] und Fürstenberg[11] erbgesessen, Fürstlich Paderbornischer Rat, Landdrost und Obrister’ nennt sich der Absender der Briefe an Piccolomini in einer Urkunde von 1652, in der er stellvertretend für den Edelherrn Mauritz von Büren eine Belehnung empfängt. In der Ämterreihe fehlt die Angabe eines Drosten zu Dringenberg. Das Amt eines Landdrosten übte er bis zum Jahre 1648 aus. Die Tatsache, daß Westphalen vier seiner Schreiben an Piccolomini einen eigenhändigen Zusatz in spanischer Sprache hinzufügte, läßt darauf schließen, daß er seine militärische Laufbahn wie andere katholische Adlige aus Westfalen, wie zum Beispiel Alexander (I.) von Velen, im Dienste des Königs von Spanien begonnen hat. – Nach Aussage des Paderborner Kanzlers Dr. Konrad Wippermann von 1622 soll er im Dienst Christians von Braunschweig gestanden haben, „soll auch woll gar keinenn gefallen daran haben“.[12] – Danach wechselte er in den des Kurfürsten Ferdinand von Köln, der zugleich Bischöf von Münster und Paderborn war. Nachdem sich die Landstände, besonders im Bistum Münster, lange gegen die Aufstellung eigener Stiftstruppen gewehrt hatten, brachte der Einfall Christians von Braunschweig in Westfalen im Jahre 1622 eine veränderte Lage“.[13]
Am 14.9.1622 berichteten die kurkölnischen Gesandten Wachtendonck und Westphalen Ferdinand von Köln aus Brüssel von den eingeholten Erkundigungen über den Verbleib der Liborius-Reliquien. Nach Auskunft des Herzogs von Croy, eines Verwandten der Gemahlin des Rheingrafen Philipp Otto von Salm, hatte Christian von Braunschweig die Liborius-Reliquien dem Rheingrafen für 4.000 Kronen und sein bestes Pferd, „ob ime gleich von den Paderbornischen davon 30 M(ille) Gulden gebotten worden, (…) undt mitt seiner eigenen handt und aufgedrucktem sigel bezeugen, das es di rechten, so von Paderborn entfuret waren“.
Einsichtnahme in das Echtheitszeugnis. ‚Di reliquiae an sich selbsten sölten sönsten ubel gehalten worden sein, und weil man sie in dem kasten gefuret, darein das ordinari silbergeschirr gewesen, gantz zerschmettert und zerbrochen. Di Reingrefin soll sie wider durch etliche geistliche haben zusammen legen undt ehrlich verwaren laßen, auch große devotion undt andacht darzu dragen, soll ausgeben, es weren albereit darbey miracula geßchechen’. Der Rheingraf halte sich in Neufville[14] bei Nancy[15] auf. Die beiden Gesandten äußerten Zweifel an der Höhe der Kaufsumme des Rheingrafen. Es gäbe eine Hilfszusage des Herzogs von Croy, und ‚weil ehr sehr curios in medaglien, als hett ehr deren eine von E(wer) Ch(urfürstlichen) D(urchlaucht) an uns etliche mael begert. Di hisige conferents gehet nicht allein schleferich und lanksam, sondern leit nuen eine woche oder trey gantz, und haben wihr die intention, so die seren(issima) infanta [Isabella Clara Eugenia v. Österreich; BW] infanta dabey haben mack, noch nicht können penetriren’ “.[16]
Zusammen mit seiner 1. Ehefrau hatte er den neuen Liborius-Schrein[17] gestiftet; der alte war nach der Eroberung Paderborns durch Christian von Braunschweig eingeschmolzen worden.
Im Sitzungsprotokoll der Regierungskanzlei des Stifts Paderborn vom 30.11.1622 hieß es: „Seindt ihrer churfürstlichen durchlaucht schreiben wegen der nachpahrlicher zusamensetzung unnd daz die last und burden deß kriegs volckh zugleich in allen dreien landen [Münster, Herzogtum Westfalen und Paderborn; BW] tragen sollen verleßen.
Weilln nhun anno 1619 dießer stifft auf 7 monat funff fendlein knecht und ein cornet reuter underhalten und verpfleget, auch daz negst vorige jahr durch hertzog Christian auffs eußerst verherget, verbrandt und ruinirt. Nach abzug hertzog Christian hatt nunmehr dießer stifft 2200 zu fueß und 200 pferdt underhalten. Uber deme ist jetziger stifft mit der einquartirung, da 2200 zu fueß unnd 19 cornet reuter hiehin eingelegt, ubernohmmen, und daz ertzstifft Colln, wie auch stifft Munster gahr verschönet und dabei ein große ungleichheit gehalten, da doch Cölln etc. und Munster bei weitem niht soviell gelitten, auch in fruchten eingearmet, die acker dero zeit besamet, welches hie im stifft nicht beschehen konnen; also daz ohnmöglich daz volckh ferner zu underpringen und zu erhalten. Nhun wehre der stifft jederzeit gehorsamb verplieben, hingegen aber der stifft Munster gahr ungehorsamb, inmaßen dan die einquartirung von den Munsterischen verwaigert wirt. Ist geschloßen, daz oberregte motiven ihrer churfürstlichen durchlaucht underthenigst zu gemuth geführt werden sollen. Danebst mit copeilicher zulegung ihrer churfürstlichen durchlaucht schreiben dem hern veldtmarschalcken [Anholt; BW] eingeschickt werden sollen, zu dem endt dan der herr landtdrost Westphall zu dem von Anholt abzuschicken“.[18] Wie aus dem Sitzungsprotokoll der Paderborner Regierungskanzlei vom 9.1.1623 hervorgeht, war Westphalens Mission zu Anholt teilweise erfolgreich: „Herr landtdrost referirt, daz auff anbevohlene werbung der herr obrister veldtmarschalckh sich endlich dahin erclert, daz ein guete anzhall volckhs auß diesem stifft abgefürt werden sollen, unnd versprochen, solchs alsofort zu effestuiren, alles fernen inhalts verschrifftlicher resolution“.[19]
„Die Übermacht der kaiserlich-ligistischen Truppen nach den Siegen Tillys gegen die protestantischen Heerführer Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld[20] nützte der Kurfürst Ferdinand von Köln, um sich vom Kaiser Ferdinand II. (1619-37) zum Administrator des Stifts Corvey[21] (1624) ernennen zu lassen. Da die protestantischen Schutzmächte Corveys Hessen und Braunschweig nicht in der Lage waren, den Abt Christoph von Brambach zu schützen, führte Ferdinand diesen 1624 mit militärischer Gewalt nach Neuhaus,[22] um ihn zum Verzicht auf die Abtei Corvey zu zwingen. Dieser ließ sich darauf aber nicht ein und konnte durch die Hilfe des corveyischen Landdrosten Burkhard von Falkenberg fliehen. Am kaiserlichen Hof erreichte er seine Wiedereinsetzung und hielt am 19. Mai 1629 feierlichen Einzug in die Stadt Höxter.[23] Damit war der Versuch Ferdinands gescheitert, die Reichsabtei in seinen Herrschaftsbereich einzugliedern“.[24] Im Schreiben Kaiser Ferdinands II. an Ferdinand von Köln vom 10.2.1626, dass diesen zur Restitution des Abts aufforderte, wird auch die Rolle Westphalens bei der Verschleppung des Abts erwähnt: „Unß hatt wenigh tage nach abreisungh derer liebder an unseren kayserlichen hoff g[e]westen abgesanten, des ersamen unsers lieben andächtigen Arnolden von Bucholtz, thumbprobsten zu Hildesheim,[25] der auch ersamb unser lieber andechtiger Johann Christoff abtt des gotshauses Corvey, in underthenigkeitt zum höchsten clagendt zu erkennen geben, wiewoll derselbe durch eine rechtmeßige einhelligliche fürubergangene wahl der capitularn itz genentes gottshauses Corvey, zu gedachten stiffts abtten ordentlicher weiß erwöhlett und proclamirt, die underthanen in aydt und pflicht genohmen, und hirüber die confirmation so woll von der bäpstlichen heyligkeit durch den Mayntzischen officialn, crafft habenden gewalts, als auch von uns, als dem weltlich oberhaupt, erlangt und zuwegen gepracht, so habe doch deßen ungeachtet dero liebden sich zu ermeltem abtten genötigt, und underm schein, als hette dero liebden diese abttey von dem Römischen stuell in commendam erhalten, seine residentz Corvey durch dero liebden Paderbornischen landdrosten Wilhellm Westphall mitt hundert musquetirern nicht alleine umbgeben, und seinen cantzler Caspar Schoeffen mitt schlägen ubell tractiren, sondern auch ihne selbsten neben zweien anderen seiner capitularn auß gedachter seiner abttey Corvey gefenglich annehmen, auff Newehauß bey Paderborn in custodiam pringen, die andere capitularn in underschiedliche clöster zerstreuen und auftheillen, derselben stell mitt frembden münchen ersetzen, durch den weihebischoff [Johann(es) Pelcking; BW] zu Paderborn von dem gottshause selbsten in großer anzahl allerhand vornehme mobilia und victualia nacher Paderborn wegnehmen, und damitt obbenantar abt mitt niemandt der sach nohturfft nach reden könne, anietzo in arctiorem custodiam verschaffen laßen, mitt andeuttungh, dero liebden wolte ihr derselben nicht quitiren, sondern dahin zwingen, gedachte abttey cum omnibus pertinentiis derer liebsten zu resigniren und gentzlich abzutretten, derowegen er uns dan gantz flehendlich und demühtigst anruffen und pitten laßen, daz wihr ihme diß ortts unser keyßerlichen hülff einsehungh, schutz und rettungh zu ertheillen genedigst g[e]duchen wollten“.[26]
„Später verhinderte der niedersächsisch-dänische Krieg die Entlassung der angeworbenen Truppen. Die betreffenden Offiziere hatten kurkölnische Patente, standen daneben aber in einer Doppelstellung zugleich in kurbayerischer (d. h. ligistischer) und kaiserlicher Bestallung. Im November 1623 wurden viele Offiziere und Soldaten der Stiftstruppen von der Liga ganz übernommen, wobei wiederum viele von ihnen im Jahre 1627 in das kaiserliche Heer Wallensteins übertraten.
In den Jahren 1631 bis 1636 ist Westphalen, inzwischen zum Obristen aufgestiegen, mit wechselndem Erfolg als Kommandant der Stadt Paderborn bei der Verteidigung der Stadt gegen Hessen und Schweden nachzuweisen. Am 25. Oktober 1631 mußte z. B. die Stadt den Hessen übergeben werden. Der Besatzung blieb nur gegen Abgabe der Waffen der freie Abzug“.[27] Der Hildesheimer[28] Arzt und Chronist Dr. Jordan hält in seinem Tagebuch unter dem 15./25.10.1631 fest: „Hat der junge Landgraff Wilhelm von Hessen die Stadt Paderborn[29] mit Accord eingenomen, haben 15,000 Thl für die Ausplünderung herzugeben angelobt, und davon als bald 10,000 Thl erlegt, hat daneben groß Geld und Gut den beeden Obristen Erfft und Westphalen angehörig darin bekom̃en“.[30]
Am 21.6.1632 stand Jost Maximilian von Gronsfeld, Pappenheims Stellvertreter im Weserbereich, zwischen Rinteln[31] und Vlotho,[32] marschierte in Richtung Hameln[33] und stieß im Amt Wickensen[34] mit der Hälfte der Pappenheim’schen Truppen auf den Feldmarschall, der über Alfeld[35] vorzurücken und die schwedische Armee anzugreifen gedachte. Gronsfeld, der neue Truppen herangeführt hatte, deren Stärke auf etwa 6.000 Infanteristen und 2.000 Kavalleristen[36] geschätzt wurde, während Pappenheim etwa 4.000 zu Fuß und 1.500 Berittene bei sich hatte,[37] zwang dadurch Uslar zum eiligen Rückzug, der allerdings Witzenhausen[38] einnehmen und die Räumung von Allendorf[39] und Eschwege[40] erzwingen konnte.[41] Pappenheim selbst war auf Haus Polle[42] zurückgeblieben und hatte Gronsfeld mit sechzig Kompanien nach Volkmarsen[43] entsandt. Dort erstiegen die hungernden hessen-kasselischen Soldaten die Mauern, plünderten und beraubten zum Unwillen Uslars die unter dem Befehl des Obristleutnants Bernhard Moritz von Oeynhausen stehenden Abziehenden,[44] als Gronsfeld erschien und Uslar am 27.6. mit Hilfe des Pappenheim’schen Sukkurs eine vernichtende Niederlage[45] – das demotivierte hessen-kasselische Kriegsvolk wurde regelrecht massakriert, die gesamte Artillerie mit zwölf Geschützen ging verloren, wie Wilhelm von Westphalen dem Kölner Kurfürsten berichtete[46] – zufügen und ihn auf Kassel[47] zurückwerfen konnte.[48]
Am 18.8.1632 versuchte der hessische Obrist Mercier, auch der „kleine Jakob“ genannt, noch einmal Paderborn zurückzuerobern. Auch die Versuche Baudissins im selben Monat scheiterten. So hält die Chronik der Paderborner Jesuiten fest: „Demnach der kleine Jacob mit 3 regiment zu pferdt und etlichen dragons, den 18. Augusti [1632] sich der stadt Paderborn genehert, und alle tage etliche dörffer und adeliche heußer in die asche gelegt, so theils herrn obristen Wilhelmen Westphalen und andern zustendtig, hat gemelter herr obrister den rittmeister Fürstenaw commandirt, mit seiner compagnie allen fleiß anzuwenden, damit er etliche gefangen bekommen mögte, wie dan auch er rittmeister sich neben seinen reütern bey dieser ganzen folgenden belägerung gar fleißig undt dapffer erzeigt und mit seiner eigen handt den ersten gefangen bekommen, selbig in die stadt gesandt und examinirt worden, viel hernach nidergeschoßen und guete arbeit dem feindt gemacht, inmittels sich der kleine Jacob allgemach der stadt genehert, aber mit den canones so empfangen, daß gerade vorbey paßirt und auff negstgelegenen dörffern logirt, die nacht uber zu feldt gehalten und des morgens fort gezogen, Folgende tage biß auff den 21. Augusti hat man teglich noch gefangen eingebracht, so den reüttern, soldaten und burgern erdapt, und etliche nider gemacht worden.
Den 21. Augusti hatt der general obrister leutenant Baudißin sein trompetten herrn obristen Wilhelmen Westphalen mit mündlicher werbung abgeschickt, und die stadt Paderborn auffordern laßen, welches ihm rundt abgeschlagen, darauff er den 22. von Dringenberg auffgebrochen, continuirlich stedt und dörffer brennen laßen, und mit der ganzen armada auff die stadt zumarchirt, ist aber ebenmeßig also mit den stücken empfangen worden, daß er vorbey paßirt und in Wefer[49] daß hauptquartier genommen, und sein nicht weinig von den seinen in außfallen sowoll reüter als knechten nidergemacht und gefangen worden. Den 23. ist gemelter Baudißin wider auffgebrochen, und aber der stadt hermarchirt, sein [lager] unter den Dörnerholz[50] formirt, vor sein persohn auff den höeffen zum Dörn[51] logirt, die cavallerey in umbligende dorffer quartirt, starcke wacht gehalten, und auff den Seken hoff vier regiment Engelender, Schotten und Irlender verlaßen, welche selbige nacht vor dem Westerenthor zu arbeiten angefangen, aber dermaßen mit canonen vern gehalten, daß verscheidene officier, leutenant, fenderich und soldaten im lauff geplieben, also die nacht auffgebrochen und nach dem hauptlager sich begeben, mit hinter-laßung vieler schanzkörbe, diesen tag seint auch viel nidergemacht und gefangen worden, dann die reuter soldaten und bur-ger sich lustig zum außfallen erzeigt, und ohn verlust großen abbruch gethann. Den 24. hat Baudißin anstatt der 4 regiment 2 regiment dr[a]gouners auff den Sekenhoff logirt, sein ebenmeßig tractirt worden, daß Schloß Newenhauß[52] ist auch von dragouners und dem Bremischen regiment zu pferdt, der flecken belegt gewesen, und hat man diese nacht angefangen zu aprochiren mit lauffgräben, und vor dem Gierstohr die erste schantze auffgeworffen, wie imgleichgen vorm Heersthor.
Den 25. hat man zeitlich auff die newen schanzen undt aprochen tapfer feuer geben undt mit den stücken täglich großen abbruch gethan, der feind aber starck forth gearbeitet undt an verscheidenen orten mit schanzkörben zu batereyen sich gefast gemacht, inmittels hat man mit außfallen nicht gefeyert und lustige arbeit gemacht auch viel gefangen eingebracht.
Den 26. hat er mit den aprochen und bayttereyen fortgefahren, worauff auß der stadt hefftig geschoßen, außgefallen und verscheidene gefangen genommen, nochmals ein ander schanz auffgeworffen nahe vor dem Giersthor, auch alle nacht so viel verruckt an verscheidenen orten, daß schwer gefallen des feindts intent zu vermercken, man hat sich derowegen an allen orten gefast gehalten, undt wehr gar nahe von einer arbuscada der Baudißin selber von hauptmann Lippe soldaten gefangen worden, da er recognoscieren wollen, es ist auch diesen tag der maoir, von den Finnen Stammer genant, todt pleiben, welchen sie hefftig beclagt.
Den 27. zeitlich umb 6 oder 7 schlege hat der feindt angefangen auß einer batterey und einer schanzen die stadtmauern bey Aleken Hoell genant, zu beschießen, alda des herrn obrist leutnant S. Eloy post gewesen, ist aber mit gleicher münz bezahlt worden. Selbigen tages sein 2 soldaten und 1 burger und ein haußman geplieben, vom feindt aber sehr viel todt geschoßen und gequetschet, mit stücken, mußqueten und doppelhacken, auch verscheidene gefangen eingebracht.
Den 28. hat der feindt noch eine batterey die nacht gar nahe gemacht, undt ein zuvor mit 2 halben und vier viertel caurtaven [Kartaunen; BW] auch andern geringen stücken ihr preßa continuirt, derowegen verscheidene stück in der stadt gepflanzet und dapffer bezahlt worden, also daß der beste constabull beim feindt neben vielen andern todt geschoßen und andere verlezt worden, die reüter, soldaten und burger haben mit außfallen und scharmuziren wie vorige tage continuirt, mit großem abbruch des feindts und einbringung verscheidener gefangen, diese nacht um 11 uhr hat der feindt an des herrn obrist leutenant S. Eloy posten die stadt mit großer furi angefallen, sein aber dermaßen abgetrieben, daß sie die schanzen und lauffgraben suchen müßen, mit hinterlaßung vieler todten, haben jedoch hinter einem wall, so nahe an der stadtgraben gelegen, zweyhundert man gelaßen,
Welche nachdem den 29. der feindt starcker als niemaln mit seinen stücken auff daß Giersthor geschoßen und den gibel sehr verdorben, desen ungeachtet der haubtman Lippe selbigen posten manutenirt, umb mittag darnach der hauptman Recke unversehens uberfallen, viel nidergemacht, verwundt und gefangen genommen und die übrige in die schanzen und lauffgraben uber hals und kopff gejagt, unter den todten sein zweyn hauptleute geplieben neben andern officiren und alles gewehr im stich gelaßen, selbigen tages sein andere außfelle geschehen, in welchen auch gefangen bekommen und etliche geplieben.
Den 30. hat der obrister Wilhelm Westphalen zeitlich verscheidene partheyen commandiert, den feindt am Heersthor und Rimekerspfort, so woll zu roß als fueß anzugreiffen, welches auch glücklich durch den hauptman Vierfuß vor dem Heersthor ergangen, indeme er die schanzen angefallen, den Schottlendischen maior Bittoni gefangen bekommen, 5 oder 6 hauptleüte neben ihren soldaten nidergemacht und den feindt ganz auß den lauffgräben getrieben, imgleichen hat haubtmann Lippe auch einen außfall gethan und gar artig den feindt forth getrieben, wie imgleichen herr obrister wachtmeister Wrede und hauptmann Reck außgefallen, neben dem rittmeister Fürstenaw, so täglich bey dem spiel gewesen, etliche gefangen eingebracht und verscheidene nidergeschoßen, haben also dem feindt daß gelach perturbirt, in deme die soldaten ungezwungen nicht mehr in die lauffgraben gewolt, wegen hefftigen schießen und außfallens, ist derowegen auffgebrochen und seinen weg nach Lichtenaw[53] genommen, mit großer bedrawung die stadt Paderborn balt mit großeren ernst wider anzusprechen, welches Gott genediglich verhüeten wolle, und seine allmacht höchlich zu dancken, vor dise große erzeigte gnaden.
Bey diesem ganzen weesen sein nur vier soldaten, zwey burger, und ein bauer geblieben, an der jegenseiten ver-schiedene capitens, rittmeisters und andere officier, auch ein obrister leütenant, und ist zu verwundern, daß auff den 29. um 10 uhr vormittag so ein starcker windt und regen sich erreget, daß dadurch großer schade geschehen, sonderlich dem Baudißin sein beste leibpferdt so er auff 3000 reichsthaler aestimirt, neben einem andern so auff 1000 geschezet, todt gefallen und andere mehr im stalle hart verlegt worden. Man hatt ihnen partheyen nachgesandt und gute beüte gemacht, die retroquardia sich biß umb vier uhr nachmittags verzogen und den 31. Augusti am 1. September noch nahe bey dieser stadt sich sehen laßen, der herr obrister Westphall und obrister leütenant [St. Eloy; BW] haben mit sonderlichem fleiß alle posten beßern und tag und nacht bey den officiren und soldaten zu befurderung aller nötiger tefension sich finden laßen, wie dan bey dieser belegerung des herrn dombdechandts [Dietrich Adolf; BW] von der Recke gegenwahrt viel nuzen und zu allen sachen guete befurderungh geschafft“.[54]
1633 hieß es in Münster: „Man ist willig, den Obristen Wilhelm von Westphalen mit 1.000 Mann aufzunehmen, sofern Münsters Freiheiten nicht angetastet werden. […] Am 4. März wird dem soeben in der Stadt angekommenen Paderborner Landdrosten, Wilhelm von Westphalen, der Stadtkommandant werden soll, die übliche ‚Verehrung‘ (Wein, Fische, Reitpferd) überreicht, desgleichen seinem Vetter Friedrich von Westphalen, kurmainzischem Oberamtmann im Eichsfeld“.[55]
In Olpe[56] hatte Westphalen in diesem März den schwedischen Generalquartiermeister Heusner von Wandersleben gefangen genommen und an den Grafen überstellt. Auch den Würzburger Bischof Franz von Hatzfeldt hatte Westphalen vorsichtshalber von der Gefangennahme unterrichtet und ihm anheimgestellt, diesen wegen seiner Tätigkeit während der schwedischen Zwischenregierung in Franken zu bestrafen.[57]
„Im April/Juli 1633 fiel dann aber doch die Stadt [Paderborn; BW] wieder in hessische Hand. Nach der Niederlage der kaiserlich-ligistischen Truppen bei Hessisch-Oldendorff[58] sorgte Westphalen im Juli 1633 angesichts eines befürchteten Angriffs der Schweden, Hessen und der Truppen des Herzogs Georg von Braunschweig-Lüneburg auf die Stadt Münster für den weiteren Ausbau der dortigen Befestigungen“.[59] Offiziell wurde Westphalen am 19.8.1633 mit der Stadtkommandantur in Münster betraut.[60]
„Während die Hessen die Landsbevölkerung noch vergleichsweise schonend behandelt haben, weil sie sich im Hochstift auf Dauer festsetzen wollen, plündern die Lüneburger und die Schweden das Münsterland erbarmungslos aus. Aber auch die verbündeten Ligatruppen, die das Land verteidigen sollen, verüben ‚grobe Insolentien‘ in Münsters nächster Umgebung. Das löst bei den Städtern Verärgerung und Mißbilligung aus. Ein chiffriertes Schreiben des Kurfürsten Ferdinand an die Stadt aus Köln vom 17. Juli [1634; BW] wird am 24. Juli im Rate präsentiert. Der Landesherr wendet sich dagegen gegen örtliche Bestrebungen, die ligistischen Streitkräfte ganz zu entfernen. Der Obrist von Westphalen genieße als Stadtkommandant sein volles Vertrauen. Man möge dem General Geleen nicht mit ‚Indiscretion‘ begegnen. Er ermahnt die Bürgerschaft zu schuldiger Treue gegen Gott, Vaterland und die kaiserliche Majestät“.[61] „Geleen hatte sich beim Kurfürsten beklagt, Münster bleibe beim vorigen ‚Widerwillen‘ und versuche, mit den Schweden um Neutralität zu verhandeln. Der Bürgermeister habe dem Obristen Westphalen angedeutet, er solle sein Regiment vom Wall abschaffen, da man sich stündlich eines Aufstands der Bürgerschaft besorge.[62] Diese Beschuldigungen Geleens waren vermutlich unbegründet. Es gibt in den städischen Akten keinerlei Anhaltspunkte für Anknüpfungen Münsters mit den Schweden“.[63]
1635 brachten die münsterischen Landstände für Westphalen und sein Regiment nach getroffenem Vergleich 47.891 Rt. auf.[64]
„Als am 15. August 1636 der kaiserliche General Götz nach kurzer Belagerung die von den Hessen verteidigte Stadt Paderborn einnahm, übergab er die Stadt bei seinem Weiterzug dem vom ihm zurückgelassenen ‚westfälischen‘ Regiment, d. h. den kurkölnischen bzw. paderbornischen Truppen. Westphalen fundierte in der Folgezeit offensichtlich als Kommandant in Paderborn“.[65]
Paderborn beschwerte sich am 26.11.1636 bei Westphalen: „Alhie verpliebene krancke soldaten und sonderlich vom Rabischen regiment stellen sich fast mutwillig an, in deme dieselbe nicht allein ihr logament ruiniren, alles darin verbrennen, und [solchen fast groß = gestrichen] solche feur anleggen, daz auch die benachbarte ja die gantze stadt daruber in gefahr kommen solte, sondern sich auch so weit verkünnen, daz sie nicht schewen den burger die schweine abzunehmen und zu schlachten“.[66]
1637 wandte sich Westphalen an Alexander von Velen wegen der Beschaffung von Musketen und Bier.[67]
Westphalen korrespondierte im März 1638 mit Hatzfeldt wegen der Beschwerde des Generalwachtmeisters von Bredow wegen Westphalens angeblicher widerrechtlicher Einquartierung im Amt Steinbach.[68]
Der Hildesheimer[69] Chronist, Arzt und Ratsherr Dr. Jordan notiert in seinem Tagebuch unter dem 21.4./1.5.1638: Ist den Sonabend den 21. geschehen: „Diesen Morgen umb 2 Uhr wurde die Stadt Paderborn von den Königsmark, Obrist-Luitnand von den Schweden, überfallen, was in Armis gewesen, niedergehawen; den Bürgern kein Leid geschehen, außer was sich zur Wehr gestellet. Der Obrist Vorst Phöet [Wilhelm v. Westphalen !; BW] hat darein commendirt mit fast 800 Mann, so mehrentheils niedergemacht. Der Obrist-Wachtmeister ist geblieben. Der Cantor, Dohm-Dechant etc. wurden gefangen nach der Lipstdt gebracht“.[70]
Im September 1638 berichtete Westphalen Ferdinand von Köln über das Erscheinen pfälzischer Truppen und des schwedischen Generalleutnants King in der Umgebung von Meppen[71] und äußerte sich zur geplanten Übernahme hessen-kasselischer Truppen in den kaiserlichen Dienst.[72]
Im Oktober ging es im Briefwechsel mit Hatzfeldt um das Gefecht der kaiserlichen Besatzung von Lemgo[73] mit schwedisch-kurpfälzischen Truppen zwischen Lemgo und Detmold[74] sowie um das feindliche Lager bei Brake,[75] was er auch Hermann von Westerholt mitteilte.[76] Die Übernahme in der Schlacht bei Vlotho[77] gefangener kurpfälzischer Korporale und Mannschaften außer den Offizieren in kaiserliche Dienste, die Anfertigung und der Transport von Schanzkörben und Leitern beschäftigten ihn und Hatzfeldt im November dieses Jahres. Zugleich ging es um die Musterung hessen-kasselischer Truppen und die Neutralität von Paderborn.[78] Im Dezember berichtete er Hatzfeldt von Verhandlungen zwischen Hessen-Kassel und Frankreich wegen der Weiterführung des Krieges.[79]
Im Januar 1639 informierte Wilhelm von Westphalen Hatzfeldt über die Einquartierung Hermann von Westerholtscher Truppen aus Lemgo und eigener Truppen aus Wiedenbrück[80] unter Reumont in Paderborn.[81] In ihrer Korrespondenz ging es auch um die die Belagerung von Brakel[82] und Warburg[83] sowie der Amtshäuser Dringenberg, Wevelsburg[84] und Boke,[85] die Bestellung von Munition in den Eisenhütten zu Brilon[86] und Marsberg.[87] Zudem ging es um Kundschaftsritte in Richtung Weser, Elbe und Lippstadt,[88] die Reise der Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel von Dorsten[89] nach Lippstadt (in der Anlage fand sich ein Bericht über Banérs Marsch von der Elbe in das Fürstentum Lüneburg und über den schwedischen Überfall auf Alverdissen.[90] Außerdem sollte die Einquartierung in Neuhaus verstärkt werden. Nach dem Bericht des Kommandanten von Arnsberg,[91] Hauptmann Stotzinger, häuften sich die hessen-kasselischen Überfälle auf Arnsberg. Generalwachtmeister von Breda und das Regiment [Otto Christoph v.; BW] Sparr seien in Dringenberg erschienen. Ein Bericht des Kommandanten von Obermarsberg[92] wegen der Schwierigkeiten bei der Anfertigung von Granaten ging ebenfalls an Hatzfeldt.[93] Im Februar meldete Westphalen Hatzfeldt den Abmarsch des Obristleutnants Koch aus Lemgo und den Einzug des Obristwachtmeisters Johann Friedrich von Britzke mit 200 Soldaten. Weiter ging es um den Zustand der Eisenhütten in der Grafschaft Waldeck[94] und in Marsberg. Er bat Hatzfeldt, das Regiment des am 18.11.1638 vor Vechta[95] gefallenen Hackfort von Westerholt übernehmen zu dürfen. Obristleutnant Koch sei wieder in Lemgo aufgetaucht. Westphalen sandte Hatzfeldt Berichte aus Braunschweig,[96] Helmstedt,[97] Wolfenbüttel,[98] Pyrmont[99] und des Oberamtmanns im Eichsfeld,[100] Heinrich von und zu Griesheim, über den Marsch der Schweden unter Banér. General Melander [Holzappel; BW] sei mit 1.500 Mann und 30 Wagen auf dem Weg nach Kassel.[101] Schwedische Einheiten hätten Nieheim[102] – im Februar ging es im Briefwechsel Velens mit Hatzfeldt um die schwedische Besetzung von Nieheim und Steinheim;[103] beigelegt war ein Bericht des Obristwachtmeisters Schilder an Westphalen – überfallen. Banér sei zu Verhandlungen mit Hessen-Kassel in Kassel erschienen. Schweden säßen noch in Naumburg,[104] im Stift Halberstadt[105] und in Thüringen. Er erwähnte die Überfälle auf Sondershausen.[106] Schwedische Truppen seien auch in Holzminden[107] und Lüchtringen[108] eingetroffen.[109]
Im März dieses Jahres ging es in seiner Korrespondenz mit Hatzfeldt um das Erscheinen hessen-kasselischer Truppen in Nieheim und Steinheim, die kaiserlichen Truppen in Warburg und Brakel sowie um Berichte von Kundschaftern über Bewegungen schwedischer Truppen beiderseits der Weser und die Gefahr für Paderborn. Generalleutnant King sei bei Holzminden über die Weser gegangen. Der Kommandant von Höxter solle auf Befehl Herzog Georgs von Braunschweig-Lüneburg Schiffe für eine Schiffsbrücke bereitstellen. Für Westphalens Soldaten waren Zahlungsschwierigkeiten aufgetreten. Schwedische Einheiten seien über Alverdissen im Anmarsch auf Blomberg.[110] King selbst war in Steinheim erschienen, schwedische Korps lägen in Blomberg, Lüdge[111] und Rinteln.[112]
Westphalen berichtete Hatzfeldt im April 1639 von der Beschlagnahme von Korn in Fritzlar[113] und im Amt Naumburg[114] durch hessen-kasselische Truppen und dessen Abtransport nach Kassel. Weiter ging es um den Transport der vor Lemgo und an der Weser eroberten Geschütze nach Marsberg.[115]
Im Juli 1639 wandte sich das Kloster Corvey wegen der grausamen Exekution an Westphalen.[116]
Westphalen korrespondierte mit Hatzfeldt im September 1640 wegen des Austauschs der kaiserlichen Einquartierung in Lemgo, der Befreiung der Stadt und Herrschaft Büren[117] von der Kontribution, seinen Verpflegungsschwierigkeiten in Stadt und Stift Paderborn und des Überfalls auf Soest[118] am 28.9., als hessen-kasselische Truppen unter Stauff, dem Kommandanten von Lippstadt, die Stadt einnehmen konnten.[119] Im Oktober meldete er ihm die Ankunft des dänischen Obristen Gyldenløve in Warendorf,[120] die Verstärkung der Besatzung in Brakel wegen der Gefahr eines hessen-kasselischen Überfalls und kümmerte sich um die Versorgung der Besatzung in Pyrmont[121] mit Pulver.[122]
Im Sitzungsprokoll der Paderborner Regierungskanzlei vom 4.10.1640 war festgehalten: „Des hern landtrostens gnädigst sollen ersucht werden, zuvorderst undter den krancken [- die auf Befehl Wahls aufgenommen werden mussten;[123] BW -] eine solche ordtnung zu machen, damit die officire nicht doppelt, sondern mehr nach notturfft verpfleget“ würden.[124]
In diesem Oktober hatten sich die Paderbornische Regierung und Westphalen wegen des Überfalls auf Marsberg, Büren, Lichtenau, Warburg, Brakel und Paderborn an Oberkommissar Düssen wegen der aufzubringenden Kontribution gewandt.[125]
Nach dem Bericht Velens an Hatzfeldt hatte Westphalen im November Salzkotten[126] besetzen können.[127] Westphalen selbst informierte Hatzfeldt in diesem November über die Eroberung von Steinbrück[128] durch schwedische Truppen, die Beschießung von Liebenburg,[129] die Verstärkung von Haus Polle[130] und bat ihn um eine Verstärkung der Garnison in Paderborn.[131]
In den Klagen der Stadt Paderborn vom 19.11.1640 gegenüber Piccolomini hieß es: „Vonn hiegem commendanten hern obristen Westphaln landtrosten etc. ist unns fast verweißlich vorgehalten, alls wan wir denen alhie verpliebenen krancken unnd beschedigten soldaten mitt deren verpflegung unnd sonst der gebuer nicht vorgangen wehren, auch alnoch nicht vorgingen unnd dahero deren viele verderben unnd vergehen müsten: Nun ist unns solches fast frembt, aber uber die maßen schmertzlich vorkommen, dan obwolgemelten hern obristen, hieger furstlichen regirung, auch allen geist- unndt weltlichen [alhie][132] bekandt, daß wir auff ihre ertzhertzogliche durchlaucht hern Leopold Wilhelms etc. gnedigste verordnung[133] nicht allein die alhie newlich dem 30. Septembris angelangte 616 krancke unnd beschedigte officirer und soldaten neben den vielen weib- unnd kindern guttwillig eingenommen unnd logirt, sondern auch denselben unnd zwar einem jeden besonder taglichs 1 1/2 pfund brot, 1 pfund fleischs unnd 1 kanne bier gereicht, unnd sonst inen mit curir- unnd [andere; gestrichen] wartung der gestald an handt gangen, daß wirs vor Gott unnd menniglichen zu verandtwortten vertrawen. Alls nun nach der handt derenn etliche wider abgeholet unnd ihren regimentern zugeschickt, ist doch [davon; gestrichen] noch ein zimblicher anzahl anderer fur unnd nach gefolgter krancker soldaten, weiber unnd kinder alhie liggen plieben, denen dan wir aus verordnung herrn obrist lieutenant Westerholts einem jeden uff zwey tage ein drei pfundig brot unnd einen schilling ann gelde dargeben, so dessen furer allemahll abgeholet unnd under sie vertheilet, also nicht wissen, was wir unseren ainen gelegenheit nach bei denselben mehr thun sollen, konnen oder mogen, auch niemandt jenige befugte ursach gehabt, dieserhalben uber unns zu klagen, oder eure excellenz ungleich anzutragen unnd in ungnaden zu setzen. Bitten derowegen undertheniglich, ihre excellenz belieben diesen warhafften bericht in gnaden auff- unnd anzunehmen, unns alleß ungleichen verdachts zu erlassenn unnd sich zu versichern, das wir bei der kayserlichen armee nach gelegenheit unsers vermögens ein vielmehren alls andere getragen unnd auffgesetzt haben, auch ferner was immer mensch- unnd muglich ist gern praestiren unnd leisten wollen“.[134]
Im Dezember meldete Westphalen Hatzfeldt das Erscheinen Banérs in Einbeck[135] und die Verhandlungen der Gräfin Catharina zur Lippe-Detmold [Waldeck; BW] wegen der Neutralität Detmolds. Weitere Themen waren die Belagerung von Pyrmont und Polle durch hessen-kasselische und braunschweig-lüneburgische Truppen, die Auseinandersetzung zwischen Westphalen, Domkantor Johann Wilhelm von Sinzig und Dr. Konrad Meyer, Bürgermeister von Paderborn, wegen der Kontributionen und die Unterhaltung der Truppe aus Westphalens eigenen Mitteln.[136]
Der kaiserliche Kommandierende in Westfalen, Joachim Christian von Wahl, selbst schrieb sehr ungnädig am 24.1.1641, in dem er Westphalen Auszüge aus einem Brief des kaiserlichen Generals Heinrich Ludwig [? , † 1631;[137] BW] von Hatzfeldt mitteilte: „Mein her obrister beliebe auß beygefügtem extract zu ersehen, waß der herr veldtmarschalck graff von Hatzfelt etc. wieder wegen der krancken schreiben, darauf er dan leichtlich abnehmen kan, in waß fur einem concept er bey den hern veldtmarschall und der kayserlichen armada deßwegen sein muß; diweiln ich den mein herr albereit vor diesem zu wißen gemacht, daß der herr veldtmarschalck graff v[o]n Hatzfelt etc. mir geschrieben, daß mein herr obrister funffhundert krancken auff dem mist und sonsten verrecken und sterben laßen etc., alß wolle der herr obrister belieben, mir eilich die beschaffenheit außführlich zu berichten, und wirt sich mein herr obrister auch noch zu entsinnen wißen, daß ich ihme domahls, alß ich von der armada wiederumb zuruckkam, von Stattberg auß zugeschrieben, wann er nache Lemgow sicher bringen könte, ein theil krancken dahin, so wohl nach Brakell zu schicken, derwegen er mich gleicher gestalt berichten wolle, warümb solches nicht geschehen, ich habe ihn unterdeßen so guet entschuldiget alß ich gekönt, bitte daß ich eilig antwort bekomme. Dortmund[138] 24. Januarii 1641.
Extract ihr excellenzen graf von Hatzfelts schreiben.
Daß schließlich soviel krancken unter unseren soldaten sich befinden, ist billich vor eine straffe Gottes zu halten, in betrachtung uber mein so vielfaltiges bitten und anhalten auch ihre erzfürstliche durchlaucht selbst eigne befelch, man so viel hundert arme knechte also unbarmhertziger weise verhungern und verrecken laßen; ich habe zeitlich aller ohrten deßhalben geschrieben gehabt; es haet aber kein mensch von diesen krancken etwaß wißen wollen, man haet sie im stifft Paderborn in alle guarnisonen außtheilen sollen, wie solches noch in abwesenheit ewer excellence etc. concertirt worden, so seind sie aber alle in der statt Paderborn liggen blieben, ohne daß ein einig mensch sich ihrer hette wollen annehmen, wehr hieran schuldig, wirt es gegen Gott verantworten mußen, und werden es auch hochstgemelte ihr erzfürstliche durchlaucht nit gerne hören. Colln 17. Januarii 1641“.[139]
Der Paderborner Domkantor Sinzig hatte sich im Januar 1641 bei Hatzfeldt über Westphalens Forderungen beschwert.[140] Ferdinand von Köln hatte die über Westphalen in Paderborn umlaufenden Gerüchte gegenüber Hatzfeldt zurückgewiesen.[141] Im Februar hatte sich Westphalen selbst bei Hatzfeldt gegen dessen Vorwurf mangelnder Fürsorge für kranke Soldaten verteidigt.[142]
Im Juni 1641 sandte Hasenbein, der Kommandant von Höxter, Westphalen die Treueerklärung der Stadt gegenüber Ferdinand III. ein.[143] In diesem Juni hatte Westphalen Hatzfeldt über hessen-kasselische und braunschweig-lüneburgische Truppenbewegungen beiderseits der Weser, den Bruch eines Dammes bei Wolfenbüttel,[144] die Gefahr einer feindlichen Besetzung Höxters, die Eroberung von Polle durch hessen-kasselische Truppen, die Räumung von Fürstenberg und die Bewaffnung der Bürger von Höxter unterrichtet.[145] Westphalen berichtete Hatzfeldt im August von den Schwierigkeiten der Postzustellung wegen der allgemeinen Unsicherheit auf den Straßen, den Streifzügen hessen-kasselischer Truppen im Stift Paderborn, dem lebhaften Schiffsverkehr auf der Weser nach Kassel, den feindlichen Angriffen auf Einbeck[146] und die Gefahr für Hildesheim. Hasenbein sei wieder in Höxter.[147] Eine Pulverrechnung ging im September an Hatzfeldt. Er meldete ihm die Besetzung der Häuser Bevern[148] und Fürstenberg durch feindliche Truppen. Die kaiserliche Armee stehe bei Steinbrück;[149] Wolfenbüttel werde durch schwedische Truppen beschossen. In Arolsen[150] hätten Verhandlungen von zwölf Grafen stattgefunden. Zwischen Kriegskommissar Düssen und ihm gebe es Streitigkeiten wegen der Zahlungen für die Truppe. Die schwedischen Truppen hätten sich von Wolfenbüttel nach Gifhorn[151] zurückgezogen.[152] Im November teilte er Hatzfeldt mit, dass 34 hessen-kasselische Kompanien in Lippstadt lägen. Hessen-Kasselische Truppen lägen auch vor Uerdingen,[153] um Kontributionen auf dem Stift Lüttich einzutreiben. Er informierte ihn über die Beschwerden über den Kriegskommissar Müller in Höxter, den Anmarsch schwedischer Truppen auf Osnabrück und Lübbeke[154] sowie den Konventstag kaiserlicher Städte in Hamburg. Im Dezember berichtete Westphalen Hatzfeldt über den Übergang der sachsen-weimarischen Truppen in Nienburg[155] über die Weser.[156]
Westphalen informierte im Januar 1642 Hatzfeldt, der an den Niederrhein marschieren sollte, über die Streitigkeiten des Abts Arnold von Corvey mit Obrist Hasenbein wegen der Neutralität. Die Plünderung von Peckelsheim[157] und Nieheim teilte er Hatzfeldt im Februar dieses Jahres mit. Wegen der Flucht der Bevölkerung sei die Unterhalt der Truppe sehr schwierig. Zudem fänden in Stift Paderborn Streifzüge braunschweig-lüneburgischer und hessen-kasselischer Truppen statt. Hessen-kasselische Verbände hätten auch Warburg und Volkmarsen besetzt, Marsberg werde belagert.[158] Im März ging es in ihrem Briefwechsel um die kaiserliche Verstärkung für Brakel und Lemgo zum Schutz vor braunschweig-lüneburgischen Angriffen, die Entlassung des Rittmeisters Blome aus dem Arrest in Paderborn, den Marsch des Generalleutnants Kaspar von Eberstein mit den eroberten Lamboyschen Fahnen durch das Stift Münster und über Lippstadt nach Kassel und den Übertritt des braunschweig-lüneburgischen „Roten Regiments“ aus Bodenwerder[159] in hessen-kasselische Dienste.[160] Westphalen berichtete Hatzfeldt im April über die Verhandlungen zwischen hessen-kasselischen Abgesandten einerseits und ihm, Propst Freiherr Kaspar Philipp von Ketteler, Kanzleisekretär Martin Streyher, Rittmeister Niehaus für die Paderborner Ritterschaft und dem hessen-kasselischen Hauptmann Ernst von Benthon andererseits in Mengeringhausen.[161] Im Mai teilte er Hatzfeldt den Abschluss der Friedensverhandlungen[162] mit Braunschweig-Lüneburg mit und berichtete über die Verhandlungen mit dem hessen-kasselischen Vizekanzler Reinhard Scheffer und den Kaiserlichen in Braunschweig.[163] Westphalen unterrichtete Hatzfeldt im Juni von der Landung von 4.000 Franzosen auf Schiffen der Generalstaaten in Wesel,[164] den üblichen Zahlungsschwierigkeiten für die Truppen, die Niederlagen der kaiserlichen Truppen in Schlesien und deren Abzug von Wolfenbüttel.[165] Wie aus dem Ausschusstagsprotokoll des 10.7.1642 hervorgeht, schuldeten die Stiftsstände Paderborns Westphalen mittlerweile mindestens 7.577 Rt.[166]
Im August trafen sich Westphalen und Paderborner Deputierte wieder zu Verhandlungen mit Hessen-Kassel in Warburg; zudem ging es um den Übergabevertrag von Warburg. Westphalen teilte Hatzfeldt im September mit, dass hessen-kasselische Verstärkungen aus Lippstadt an den Niederrhein abgezogen wurden und dass seine eigenen Truppen in Dorsten[167] sich wegen fehlender Bezahlung aufzulösen drohten.[168]
Im Februar 1643 unterrichtete Westphalen Hatzfeldt von den Verhandlungen Paderborner Räte mit Amalie von Hessen-Kassel wegen der Kontribution. Französische und staatische Truppen versammelten sich am Niederrhein. Im Mai 1643 teilte er ihm den hessen-kasselischen Angriff auf Paderborn mit.[169] Die fehlende Einigkeit auf kaiserlicher Seite bedauerte er im August dieses Jahres. Generalleutnant Gallas sei angeblich verstorben. Königmarck habe Haus Schladen[170] besetzt. Hessen-kasselische Truppen zögen durch das Stift Münster und hätten zudem Salzkotten[171] und Warburg besetzt.[172] Salzkottens Neutralität, die Anwesenheit schwedischer Truppen vor Wolfenbüttel, der Abmarsch der hessen-kasselischen Truppen aus Salzkotten, der Aufenthalt Westphalens in Brakel und die Unklarheit über das Verhalten von Obrist Henderson, des Kommandanten in Einbeck, wegen der Räumung von Wolfenbüttel und Einbeck beschäftigten Westphalen im Sep-tember dieses Jahres. Westphalen zog dann nach Höxter, ins Eichsfeld, nach Nörten[173] und dann wieder nach Höxter. Es ging zudem um die Vereinigung der Garnison von Wolfenbüttel unter Obristleutnant Cobbe mit der Garnison von Einbeck in Einbeck, den Übergang beider Regimenter bei Höxter und Lüchtringen[174] über die Weser. Hessen-kasselische Truppen seien bei Störmede[175] und Geseke[176] erschienen.[177]
Im Oktober berichtete Westphalen Hatzfeldt zwischen dem braunschweig-lüneburgischen Obristen Meyer und ihm wegen der Begleitung der Garnisonstruppen. Obristleutnant Bosse sei in Brakel eingetroffen. Hessen-kasselische Truppen ständen bei Warburg. Die Vereinigung seiner Truppen mit denen Leittersams wurde durch den Angriff hessen-kasselischer Verstärkungen aus Lippstadt, Ziegenhain[178] und Kassel nach Warburg verhindert. Aus der Grafschaft Lippe sollte Proviant nach Höxter verbracht werden. Unsicherheiten bestanden nach wie vor in der Postzustellung. Nach der Ankunft Hatzfeldts in Dringenberg und Riesel[179] sollte Westphalen mit den ehemaligen Garnisonstruppen aus Einbeck und Wolfenbüttel nach Brakel und Bruchhausen[180] marschieren. Zudem ging es um die Quartiervorschläge des Generalwachtmeisters von Schnetter aus Warendorf[181] für das Stift Paderborn und Dorsten.[182] Eulenberg[183] war seinem Bericht zufolge durch kaiserliche Truppen erobert worden.[184] Westphalen war im Oktober 1643 mit den Garnisonen aus Einbeck und Wolfenbüttel in Höxter eingetroffen, was naturgemäß zu Verpflegungs- und Quartierschwierigkeiten führen musste.[185] In diesem Oktober äußerte Ferdinand von Köln die Hoffnung auf die baldige Vereinigung der aus Braunschweig abmarschierten kaiserlichen Truppen mit denen Hatzfelds. In der Beilage fand sich eine Kopie des Schreibens Westphalens an den Kurfürsten aus Seulingen,[186] Salza[187] und Höxter.[188]
Im Februar 1645 teilte Westphalen Hatzfeldt mit, Königsmarck stände noch in Halberstadt[189] und sei wahrscheinlich im Anmarsch auf das Erzstift Bremen. Hessen-kasselische Truppen unter Generalmajor Geyso ständen im Stift Fulda und seien im Anmarsch auf Franken. Die Deputierten hätten ergebnislos in Warendorf verhandelt. Es bestehe die Möglichkeit einer Aufstellung eines Kontingents von 15.000 Mann durch Brandenburg, Jülich-Berg und Hessen-Kassel zur Besetzung von Hamm,[190] der Grafschaften Berg und Ravensberg[191] sowie von Bielefeld.[192] Im Mai wandte sich Westphalen aus Paderborn an Velen: Königsmarcks Truppen seien mit Geschützen bei Höxter eingetroffen. Er befürchtete ein Landverderben bei Warburg und erwartete die Rückkehr hessen-kasselischer Truppen.[193] Westphalen meldete Hatzfeldt im Juni das Erscheinen hessen-kasselischer Truppen bei Kirchhain[194] zusammen mit denen Königsmarcks und den Weimarern, ihre Artillerie werde aus Kassel verstärkt. Feindliche Besatzungen lägen in Brakel, Dringenberg, Wewelsburg,[195] Boke[196] und Neuhaus.[197]
„In der Zeitspanne, über die sich sein nachfolgender Briefwechsel mit Piccolomini erstreckte, war er zwar Inhaber eines Regi-ments, eine militärische Tätigkeit im engeren Sinne übte er nunmehr nicht mehr aus. Die einzelnen Kompanien seines Regiments waren, wie er klagte, teils nach Marsberg, teils nach Pyrmont abkommandiert. Kommandant in Paderborn war zu dieser Zeit der aus Bayern stammende Obrist von Seibelsdorff. Nichtsdestoweniger war Westphalens ziviles Wirken als Landdrost nahezu ausschließlich auf die mit dem Kriegsgeschehen verknüpften Fragen, d. h. die Kriegsverwaltung, gerichtet“.[198]
Westphalen schrieb am 12.1.1646 aus Paderborn an den in den Spanischen Niederlanden weilenden Piccolomini: „Was Ihre Fürstliche Exzellence unterm 23. Decembris verwichenen jahres mit von neuem zu communiciren gnädigst befohlen, habe ich bey jüngster ordinari mit untertheniger dancksagung empfangen, worauff hinwieder meiner schuldigkeit nach berichte, daß nach beschehener Wrangelschen coniunction mit dem Torstensohn der Königsmarck sambt dreyen regimentern sich von ihnen separirt, zurück ins stifft Hildesheim gangen und daselbst bereits anglangt sein solle, umb ferners nach Minden zu gehen, dörffte also bei der ietzigen Dennemarckischen abdanckung [Friede v. Brömsebro am 13.8.1645; BW] ein neu corpo in der nähe formiren, sich der Weser, Fürstentumb Braunschweig und Lüneburg, auch des ertzstiffts Brehmen und stiffts Hildesheim versichern. Die Hessische nachdem ihren vorgeben nach Marpurg[199] quietirt und von den unsrigen entsetzet, sind vorgestern abent mit sechs companien reuter, 200 zu fuß, zwei kleinen stücken, 6 wagen und etzlichen mauleseln in Salzkotten negst vor hiesigen posto wieder eingezogen und sich daselbst lgirt. Ob nuhn den mehr folgen und wohin sich Königsmarck wendet, berichte ich mit negsten“.[200]
Westphalen hatte sich am 19.1.1646 wieder aus Paderborn an Piccolomini gewandt: „Zu continuation meiner vorigen abgeloffen habe hiermit unterthenig berichten sollen, daß vor einigen thagen drey hessische gesandten aus Cassel, der erste nach Schweden, umb allerhandt kriegssachen sichern abscheidt zu nehmen, der ander nach Berlin zu Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht wegen vorhabender heyrat des eltisten hessichen fräuleins,[201] dritter, Obristleutnant Maytz [Motz; BW] nacher Dennemarck, umb 6000 licentiirte soldaten in hessischen dienst zu bringen, abgeschickt worden. Was nuhn zurückbringen, steht mit negsten zu erwarten. Der gewesene dänischer Generalmajor [Hans Philipp; BW] Baur [v. Eysenek; B. W.] soll die generallieutenantsstelle bei den Hessischen antretten, dahero zu vermuthen, daß obgemelte 6000 so viel sicherer an sich ziehen werde. Der Veldtmarschalck Bünninghausen [Lothar v. Bönninghausen; BW] befindet am Podagra in Cassel, lesset in frantzosischen diensten weitläuffig werben, auch zimblichen zulauff an officiren und soldaten, und werden die neu geworbene bei 30, 40, 50 auch ad 100 man jedestmahlen auff Mayntz geschicket, dahero gegen anstehenden Frühling ein neu frantzosisches corpo ahm Rhein und ein hessisches diser endts in Westphalen“.[202]
Am 26.1. informierte Westphalen Piccolomini wieder aus Paderborn: „Demnach der Generalieutenant Königsmarck sich von schwedischen haubtarmee separirt, seind dessen trouppen theils reuterey an der Weser, welche überall gefrohren und passirt werden kan, für Hoxar anglangt. Einige canonschuß ausgehalten und in Holtzminden[203] sich logiret, ob nuhn ahn der Weser stehen bleiben oder, wie man davor haltet, ins stifft Brehmen undt andere quartire an der Elbe und Weser gehen werden, stehet zu erwarten. Es werden aber diese völker dergestalt von einander logirt, damit sich desto füglicher stercken und dazu nötige mittel erzwingen können, inmaßen theils im Eichsfeld gegen Northausen[204] ihr winterquartir beziehen. Werden ungezweifelt gegen den Frühling neben den Hessischen und Frantzosischen jeder ein starckes corpo zusammenbringen, hingegen unserseits zur gegenverfassung annoch geringe apparentz. Was dewegen undsonsten ferner passirt, werde ich continuirlich berichten und verbleiben. Nachsatz: Man sagett, das Axel Lillie auch noch ein absonderliches corpo jegen den Frühling formieren werden“.[205]
Am 2.2.1646 konnte Westphalen Piccolomini mitteilen: „Ihrer Fürstlichen Exellence gnediges schreiben vom 22. passati hab ich bey der jüngsten ordinari empfangen, für die genannte communication unterthenig dancksage. Dieser endts ahn der Weser, nachdem sich die Königsmerckische sehen lassen, haben sich dieselbe zurückgezogen, theils auffm Eichsfelde, andere gegen Erffurt[206] sich logiret, als daß deren ad sechszehen companien reuter in Duderstatt,[207] eintausenfünfhundert gegen Düringen in Müllhausen,[208] übrige in Northausen vertheilet logiren, werden sich diesen winter über stercken, auf den frühling mit den Hessen conjungiren, ein asehentliches corpo beisamen und den verlaut nach alhir in Westphalen führen. Was auch die Hessische an mannschafft von licentiirten Dennemarckischen annoch beybringen werden, haet man zu sehen. Sonsten seind Ihre Gnaden [Philipp Ludwig; BW] von Holstein dieser Ohrten wieder anglangt und 300 vollmundirte dännische Reuter mitgebracht, umb selbige unter dero regiment zu stellen. […] Nachsatz: Die Hessische haben das schloß Marpurg per accord erobert“.[209]
Am 9.2.1646 hatte Westphalen Piccolomini informiert: „Es ist nuhn eine zeithero weinig schreibens passirt, allein daß die schwedische Königsmarckische sich am Eichsfeld dies- und jenseits des Hartzes logirt. Die hessische Salzkottische besatzung alhier in der nähe ausgezogen, sich in Wildungen[210] und Warberg[211] gelegt, hingegen andere aus Lippstatt Salzkotten wieder besetzt. Von Stattberg wirt berichtet, daß General Torstensohn von Ihro Fürstliche Gnaden zu Hessen eine diversion in Franken zu machen begehret, damit der churbayerische succurs von den Kaiserlichen separirt werden mögte, was nuhn diesfals erfolget und ich sonsten in erfahrung bringe, berichte continuirlich“.[212]
Westphalen informierte Piccolomini am 15.2.1646: „Was Ihre Fürstliche Excellence unterm 27. passati mir von neuem zu communiciren gnädist befohlen, hane ich bei der jüngsten ordinari empfangen, warauff meiner unterthenigen schüldigkeit nach hinwieder berichte, daß der Generalveldtmarschalck Bünninghausen die neugeworbene Frantzosen zu Hirschfeld[213] zusammenziehe und sein hauptquartier in Butzbach,[214] welches die Hessische zu dem end quietiren und einraumen, nehmen werde. Daher nuhnmehr so viel besser die werbung extendiren und fortsetzen kan. Es befinden sich sonsten ohnweit Hildesheim auch einige schwedische Königsmarckische und halten in selbiger stattt auch einen besondern cassirer angesetzt, so die verloffene und hinfüro angeordnete contributiones erheben solle, welches weit aussiehet und sicherlich fast darunter gesuchet wirt, so sich hirnegst offenbahren mögte. Königsmarck ist in persona nach dem stifft Magdeburg gewesen, umb selbiger staat besatzung zu delogiren, aber wieder in Halberstatt gangen, anitzo aber zu Schöningen[215] bey der Hertzoginn [Anna Sophie v. Braunschweig-Lüneburg; BW] sich befinden“.[216]
Am 23.2. schrieb der Landdrost Piccolomini: Für dismahl ist anders nichts schreibwürdiges, nur daß die Hessen ihre völckere aus diesen quartirn etwas erleichtern und in Oberhessen algemach zusambenführen, nit allein dorten Ihrer Fürstlichen Gnaden zu Hessen-Darmstadt mehrere ungelegenheit zu machen und sich dern stätte und schlössere, so vor diesem in Camera dem Haus Hessen-Darmstadt zuerkant worden, vollents zu bemächtigen, sondern auch mit zuthun der Königsmärckischen trouppen eine diversion in Francken zu machen, inmaßen davon über die Weser auch adviso einlangt, daß Wrangel sich zu Böheimb zue keiner haubtsaction einlaßen werde, bis dahin diese diversion zu werck gerichtet und also die churbayrische trouppen von den Keyserlichen abgezogen werden mögten. Herr Veldtmarschalk Graf von Holtzappel etc. befindet sich ietzo in Hamb“.[217]
Westphalen teilte Piccolomini am 2.3.1646 mit: „Auf Ihrer Fürstlichen Eccellence mir juingst eingelangten hochangenehmen schreiben vom 19. passati habe ich deroselben restitution und erledigung des podagra erfreulich verstanden. Der Almechtige wolle Sie ferner für allen anstoß bewahren und dieselbst wünschende vollige gesundtheit langfristlich gnedig verliehen. Es wirt mir von verschiedenen öhrten geschriben, daß die schwedische haubtarmee sich in etwa zurückziehe und in Meißen gehe, welches mir allerhandt nachdencken machet, daß sich zwischen ihrn quartirn der Elb und Weser setzen und versichern mögte, alwo mit den festen platzen, kriegsnotturfft und notigen lebensmittell großen vorthell haben können, die unrigen aber bey der verfolgung der unterhalt abgeschnitten, und also sich selbsten, wie vor diesem bereits geschehen, consumiren müßten. Der Generalveldtmarschalk Graff von Holtzappell etc. ist mit denen zusammengezogenen trouppen zum Stattberg, umb die Hessische einzuhalten und ihnen gleiche contribution, warin diese lande stehen, auffzuerlegen. Dag[eg]en sich auch etliche trouppen unterm Obristen Rabenhaubt in Wipperforde[218] gesetzet. On nuhn denen mehr beygestoßen und was vernehmen werden, stehet zu erwarten. Sonsten hat der Veldtmarschalk Bünninghausen vor weinigen thagen sich mit 8 compagnien zu roß und dreyen zu fuß in Corbach[219] einlogirt. Wie aber der unsrigen ankunfft zum Stattberg vernohmen, soll er alsofort auffgebrochen, auch die Hessische Wildungen darauff verlassen undt Warbruch[220] starker besetzet“.[221]
Westphalen teilte Piccolomini unter dem 23.2.1646 mit, es gäbe dieses Mal nichts Schreibwürdiges, „nur daß die Hessen ihre völckere aus diesen quartirn etwas erleichtern und in Oberhessen algemach zusambenführen, nit allein dorten Ihrer Fürstlichen Gnaden zu Hessen-Darmstadt mehrere ungelegenheit zu machen und sich dern stätte und schlössere, so vor diesem in Camera dem Haus Hessen-Darmstadt zuerkant worden, vollents zu bemächtigen, sondern auch mit zuthun der Königsmärckischen trouppen eine diversion in Francken zu machen, inmaßen davon über die Weser auch adviso einlangt, daß Wrangel sich zu Böheimb zue keiner haubtsaction einlaßen werde, bis dahin diese diversion zu werck gerichtet und also die churbayrische trouppen von den Keyserlichen abgezogen werden mögten. Herr Veldtmarschalk Graf von Holtzappel etc. befindet sich ietzo in Hamb“.[222]
Am 9.3.1646 antwortete Westphalen auf Piccolominis Schreiben vom 24.2.: „Worauff hinwieder meiner schuldigkeit nach verstendigen sollen, daß mir aus Hildesheimb von einem vornehmen zugeschriben, welcher gestalt die feindtliche werbungen für Schweden, Hessen und frantzosischen General Bünninghausen ziemlich und starck fortgesetzet würden, also der feindt Ihre Fürstlichen Excellence schreiben nach sicherlich nicht feyret. Der her Graff [Enno Philipp; BW] von Ostfrieslandt solliciert [sollicitiert; BW] bei den hern Staten einstendig, umb die evacuation der Hessischen aus selbiger Graffschafft zu erhalten, weiln aber ihre Fürstliche Gnaden zu Hessen sich darin gegen die Cronen Franckreich und Schweden beschweret, so wirt ahn dern seithen für guet befunden, diese sache in solchen standt, warin sie ietzo bestehet, zu beruhen, also dieser her Graff vergeblich von den Staten auffgehalten wirt. Sonsten haltet sich der feindt in den quartirn sich still“.[223]
Westphalen schrieb am 16.3.1646 an Piccolomini: „Seithero meinem jüngst abgeloffenen ist weinig schreibwürdiges dieser endts einkommen, allein daß die schwedische haubtarmada sich immer, umb den Königsmarck und andere desto füglicher an sich zu ziehen. Zu welchem endt bereits ein theil der armee in Düringen angelangt. Es verlautet, daß der schwedische Veldtmarschalk Torstensohn ahn Ihr Fürstliche Gnaden zu Hessen begehret, ihnen mit gantzer macht anietzo beizustehen und zu coniungiren. In widrigen fall ihne nicht zu verdecken mögten, wan sich mit der gantzen armee ins landt und gahr nacher cassel reteriren würde. Ich hoffe, die kayserliche waffen nebens dem churbayerischen succurs auch nit feyrn, sondern disen feindt verfolgen und gegen denselben nützliche operationen thun werden, wozu der Allerhöchster seine gnade verlihen wolle. Die Hessische werden in ihrem land nuhn in etwah eingehalten, weiln die umbliggende quartir unserseits mit nötiger reuterei versehen“.[224]
Am 23.3.1646 erging ein weiteres Schreiben Westphalens an Piccolomini: „Seithero meinem jüngsten abgelassenen ist weinig schweibwürdiges [schreibwürdiges; BW] dieser endts passirt, allein die Hessischen von den Schwedischen viertausend man bekommen, und selbige neben den ihrigen diser öhrten zu sonderlichen impressen gebrauchen werden, inmaßen alle anstalt mit stücken und anderer noturfft in Cassel gemachet werden. Ob nuhn etwa auff eine diversion angesehen, damit die churbayerische von der kayserlichen armada sich abziehen sollen, steht zu erwarten. Inmittels haben diese negst gelegene quartir sich dag[eg]en wohl vorzusehen, weiln allerhandt mutationes gegen Hessen vorgenommen wurden“.[225]
Westphalen berichtete Piccolomini am 30.3., „welcher gestalt alhier verlautet, daß die neu geworbenen Frantzosische unterm Veldtmarschalck Bünninghausen dieser endts bei den Hessischen verbleiben sollen. Es mangelte aber selbiger reuterey an pferden, dahero hin- und wieder viele geraubet und weggeführtet werden. Man haet alhie etliche dage hero von zusammenziehung der Hessischen und ankunfft des Generalmajors Giesen [Johann Geyso; BW] zu Warburg spargirt, zu welchem end drey kleine stücke mit nötiger munition und anderer bagage auffgeladen, aber bis dato nichts großes erfolget, allein daß fünff companien pferde aus Warburg nach Cassell marchirt. Ob nuhn der Generalmajor Giesen entgehen gehen oder sich jegen Ihre Fürstliche Gnaden von Darmstatt, so ad 3000 man beyeinander bringen würden, beobachten, wirt man balt erfahren. Sonsten ist der feindt im werck begriffen, ein oder ander negst gelegenes quartir anzugreiffen“.[226]
Am 6.4. teilte Westphalen Piccolomini mit: „Daß Ihre Fürstliche Excellence zu den vorigen gesunden leibskräfften nuhnmer gelangt und das podagra gantz nachgelassen habe, hoffe ich mit negsten erfreulich zu vernehmmen und deroselben forthan die continuirende völlige gesundtheit von hertzen wünschen thue. Die einkommene mittell zu den neuen werbungen hoffe werden gute operationes gegen den feindt verrichten, damit demselben so viel besser mit bestandter [bastandter ?; BW] macht begegnet werden könne etc. Die Schwedische gehen mit starcken partheyen aus Düringen auffs Eichsfeldt, alwo ad acht regimenter logiren, nähern sich der Weser und sorge ich, daß der krieg dieser endts ziehen werden, zumahlen die Hessische ihrige auch zusammenziehen und die frantzosische Bünninghausische jenseits Cassell ad 4000 pferde ungefehr randevous gehalten. Königsmarck haet bishero Bremerforde[227] blocquirt gehalten, solle aber itzo dem einkommendene bericht nach per forca attaquiren“.[228]
Am 13.4. hieß es in einem weiteren Schreiben Westphalens an Piccolomini, der sich in Brüssel aufhielt:[229] „Es scheinet und bringen die Advisen mit, daß die schwedische armada sich ohne ihren großen vorteil zu einiger haubtaction nit einlassen werde, ehe und bevor die Frantzosen zusamben und wider über Reihn gangen, inmaßen sich dar algemach näher zu ihren quartirn an der Weser ziehet, ietzo wirklich das haubtquartir in Northausen habent. Königsmarck liegt noch vor Bremerförde, verlautet, sobald solchen ortt erobert, daß mit 7 oder 8000 man diese Westphälische Quartir besuchen wolle. Zu dem ende dan die Hessischen auch große anstalt machen, früe ins veldt zu gehen“.[230]
Am 20.4. konnte ein sichtlich befriedigter Westphalen Piccolomini mitteilen: „Ihre Fürstliche Excellence hochangenehmes schreiben vom 30. passati habe ich dienstlicher dancksagung bey der letzten ordinari empfangen. Und daß die Frantzosen ihrerseits Generalen, jeden an seinen ohrt, bereits verordnet, mit mehreren daraus ersehen. Wan nuhn daraus anders nichts abzunehmmen, als daß der feindt überall sich bemühet, die waffen ferner und eyffrig fortzusetzen, so thut man doch unserseits annoch auff den langhero desidierirten friedenschluß erwarten und hoffen. Der ausschlag aber dessen kombt mir noch gahr zweiffelhafftig undt gefehrlich vor. Welcher gestalt die Schwedische Königsmarckische für Bremerforde eingebueßet, theils Torstensohnische regimenter im stifft Hildesheimb und landt Braunschweig vertheilet werden, auch was von des Königsmarckes zusammenziehung von verschiedenen öhrtern und hohen officiren mir einkommen, solches allesgeruhen ihre Fürstliche Excellence aus beilage Ihro gehorsamblich referiren zu lassen. […] Ausßem landt zu Braunschweig vom 17. Aprilis 1646. In disem momento kombt bericht ein, daß die Königsmärckische fur Bremerforde gute stoße bekommen, indeme nicht allein ad 300 man dafur nidergemacht, sondern auch stücke und munition verlohren worden. Von Pyrmont[231] de eodem dato. Zu Peine[232] logiren zwey schwedische regimenter undt verlautet, daß deren nach [noch] 8 folgen und ins landt verlegt werden sollen. Extrakt schreibens ahn Ihre Fürstliche Gnaden [Philipp Ludwig; BW] zu Holstein von Hern Obristleutenant Snerstes aus Hamburg den 7. Aprilis 1646: Als ich mich anhero erhoben, ist mir ein bott mit schreiben, welche von einem schwedischen secretario ahn einen Obristlieutenant, dessen nahmen mir unbekant, abgelassen wahren, dieses inhalts, daß Königsmarck seine trouppen zusahmen ziehen thete, umb Harburg[233] dem vermuthen nach in Hessen zu gehen. Der Commendant in Magdeburg[234] ist beordert auszumarchiren undt auf Wittenberg[235] zu gehen, dahin denn auch alle stücks und munition zu schiff geführtet werden sollen“.[236]
Aus Paderborn schrieb Westphalen am 27.4.1646 an Piccolomini: „Die schwedische haubtarmada ist so weit herunder kom-men, daß sich bereits über 1000 pferde heut undt gestern vor Paderborn undt Brakel sehen lassen, durchstreiffen das gantz landt. Inmitels ist Höxar berant und wie die gefangene aussagen, solle heut oder morgen daß fußvolck davor rücken und den ernst brauchen. Ist sonsten von uns zimblich besetzet. Verhoffe nit, daß es sobaldt nehmen, sondern die kayserliche undt churbayrische reichsarmada ins mittel kommen werden. Vermeint sonsten der feindt, wan solchen ortt erobert, daß fort auf Brakel, Paderborn, Stadtberg, endtlich nach dem Embslande gehen werden, ohne Zweiffel die Graffschafft Altenburg[237] auch anzusprechen undt das stifft Bremen in zwang zu halten, alwo seithero Königsmarck Bremerförde auch eingenommen“.[238]
Bekannt geworden ist Seibelsdorff durch seine unzureichende Verteidigung Paderborns gegen die Schweden unter Wrangel 1646, die ihn sichtlich überforderte und über die der Jesuit und Chronist Heinrich Turck eine wenig schmeichelhafte Darstellung hinterlassen hat. Westphalen geriet dabei mit den Offizieren, der Geistlichkeit und den anderen Mitgliedern der Regierung in Gefangenschaft: „Höxter war auf diese Weise am 5. Mai gefallen; nun brach man seitens der Schweden in Richtung Paderborn auf, dessen Belagerung ab dem 11. Mai betrieben wurde. Schon vom 1. Mai an hatte Douglas die Stadt durch eine berittene Vorhut abgeschnitten, und bereits bei Ankunft hatte er Brakel, Lippspringe ?,[239] Dringenberg und andere kleine Orte der Diözese, quasi im Vorbeigehen, eingenommen.
Kommandant von Paderborn war Freiherr von Seibelsdorff, von der Abstammung her ein Bayer, welcher einst bei der Be-lagerung von Hameln[240] [1633; BW] aufgrund einer heldenhaften Tat größere Berühmtheit erlangte. Hätte er nun den gleichen Mut bewiesen und den gleichen Eifer an den Tag gelegt, die Paderborner hätten allein vermutlich schon aufgrund der Zahl und des Mutes derer, die in der Lage waren, die Stadt zu verteidigen, die ruhmreiche Rettung erzwingen können; der Feind hätte sich, hätte nicht die Last solch gewiß riesiger Anstrengungen eine derart schimpfliche Flucht gezeitigt, vergeblich bemüht, denn es näherten sich ja auch die Kaiserlichen.
Außer 200 Reitern, die unter drei mutigen Hauptleuten auf ebensoviele Schwadronen verteilt wurden, und 400 Musketieren hatten 500 Bürger Waffen angelegt, ebensoviele Bauern und zudem 350 junge Männer, teils aus der handwerklichen, teils aus der studierenden Jugend. Die beträchtliche Menge an Vorrat und Kriegsgerät schloß auch 14 Geschütze ein.
Aber während der Stadtkommandant in jenen zehn Tagen, an denen er von der feindlichen Reiterei eingeschlossen wurde, träge zu Hause blieb und sich mit einer Krankheit, die entweder durch Einbildung oder durch zu große Furcht entstanden war, heimlich verbarg, während er weder den Soldaten, noch den Bürgern, noch den übrigen ihre Positionen zuwies, während er sich durch keinerlei Gräben, durch keinerlei Werk zur Gegenwehr aufraffte, schlugen die Feinde, gewahr geworden, mit welcher Art Mensch sie es zu tun hatten, am Tage ihrer Ankunft bald nicht fern vom Westerntor ihr Lager auf, füllten Körbe mit zusammengesuchter Erde zur Errichtung von Schanzen und türmten Anhöhen für die Batterien auf; und zwar so, daß sie vom nämlichen Tore lediglich 40 Schritte entfernt waren.
Nach Abschluß dieser Arbeiten schleuderte der Feind am 14. Mai ab zehn Uhr in ununterbrochener Folge bis in die Nacht in großer Zahl gewaltige Steinbrocken und feuerspeiende Kugeln, von denen einige 140 Pfund wogen, in die Stadt und außer daß einige Häuser beschädigt wurden, loderten an drei oder vier Stellen Brände auf, die aber glücklicherweise von Mönchen, Juden und Frauen gelöscht werden konnten.
Am folgenden Tag, den 15. Mai, begann man nach sechs Uhr mit schwerem Geschütz heftig und fortwährend in die Westernschanze und die benachbarten Mauern zu donnern, in welche allesamt Stein und Explosivgeschosse folgen. Die Bürger und Bauern, vor Gefahr ebenso außer sich wie auch ängstlich und fluchtbereit, begannen, als der eine oder andere von Steinsplittern, die aus dem benachbarten Turm herausgeschossen wurden, verletzt wurde und niemand zur Stelle war, der mit Wort oder Tat lenkend eingegriffen hätte, nachdem sie ihre Waffen allmählich abgelegt hatten, in ihrer Ordnung zu zerfallen, ein jeder in sein Haus zu flüchten und alles mit Schrecken zu erfüllen.
Die Soldaten verneinten, als sie die schrumpfende Zahl der Verteidiger, die Bestürzung des Stadtkommandanten und vieler Vornehmer und zudem die Wildheit der Feinde, die bereits den Sturm vorbereiteten, gesehen hatten, die Stadt weiterhin verteidigen zu können, und entschieden, daß dieses nun auch der in militärischer Formation Widerstand leistenden Reiterei gestattet sei.
Folglich erbat man gegen sechs Uhr nach Gabe eines entsprechenden Zeichens vom Feind, daß er von Gewalt und dem Plan der Eroberung ablasse und eine Zeitspanne von wenigstens drei Stunden gestatte, innerhalb welcher gegenseitige Verhandlungen möglich seien. Wrangel verweigerte ihnen einen derartigen Vertrag in Gänze, denn er wollte hinsichtlich der Stadt Übergabemodalitäten mit einer Gewährung von Mäßigung und Milde, wie sie bei Kapitulationen üblich wäre. Kurz: Eine bedingungslose Übergabe.
Das zu einem derartigen Verfahren erpreßte Paderborn willigte ein und öffnete gegen sechs Uhr seine Tore. Die Schweden drangen in die Stadt und nachdem die Offiziere entlassen wurden, verleibten sie alle Gemeinen ihrem Militär ein. Um einer vollständigen Zerstörung zu entgehen, wurde der Stadt eine Summe von 25.000 Talern auferlegt, obwohl anfänglich 100.000 gefordert wurden. Sie raubten sämtliche Waffen, 2330 Pferde, über 2000 großer Fässer voller Bier, von Speckseiten, Schinken, Fleisch, Mehlprodukten, Schinken, Fleisch, Hausrat, Flachs und Wolle soviel, wie man nur von überall her zusammenraffen konnte. Hernach übergab Wrangel die Stadt und Diözese gänzlich ausgeblutet den Hessen“.[241]
Der Habsburg-Anhänger und Historiograph Wassenberg[242] schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“: „Den 29. April. Alt. Calend. Ist die Königliche Schwedische Armee vor Höxter wieder auffgebrochen / vnnd den 1. 11. May mit dem Fußvolck vnnd Stücken vor Paderborn angelangt / dahin auß Cassel Munition vnd 2. Brigaden zu Fuß vnderm Commando deß Herrn Hertzogs von Würtenberg geschickt worden / darauff die Statt / nach geschehener Aufforderung vnnd erfolgter abschlägiger Antwort auß 8. halben Carthaunen den 5. 15. May nur einen halben tag also beschossen / daß etliche Thürne vnnd Pforten vber eine Hauffen gefallen / auch eine zimliche Pressen in die Mawren gemacht worden / derowegen die Belägerten endlich auff discretion sich ergeben / vnnd 400. Mann zu Fuß / benbenst 3. Compag. Pferd von ihnen sich vnderstellen müssen / die Statt ist mit 600. Hessischen Soldaten besetzet / vnnd 23 30. Reuters vnnd geflehnte Pferd eine grosse quantität Meel / 200. Fuder Wein / viel Leinwa[n]d vnd Tuch in der Statt zur Beut bekommen“.[243]
Der kaiserliche Obrist Carrasco schrieb am 2.6.1646 aus Dortmund entschuldigend an Piccolomini: Die Schweden seien in Westfalen eingefallen und selbst zehn kaiserliche Regimenter hätten sie nicht aufhalten können. Schwedische Korps hätten Paderborn blockiert. Er selbst sei von den Bürgern zur Übergabe von Paderborn genötigt worden. Auch die Soldaten hätten nicht weiter kämpfen wollen. Zumindest habe er den Abzug der Offiziere sichern können, während die Soldaten insgesamt in schwedische Dienste getreten seien.[244]
Zur Wiedereroberung der Stadt seien die sehr anschaulichen Aufzeichnungen des Jesuiten Turck herangezogen: „Balduin Reumont, der Kommandant von Wiedenbrück,[245] entriß den Hessen Paderborn nicht so sehr durch eine Kriegslist, als vielmehr durch die Waffe in der Hand und durch göttlichen Beistand. Jenseits des Rheins hatte Balduin selbigen Hessen einren tüchtigen Schlag am 1. Dezember versetzt, er, der Kommandant von Wiedenbrück und oberster Vertreter der Truppen des Franz Wilhelm von Osnabrück [Wartenberg; BW]. Er erwarb sich bei den Paderbornern gewiß ewiges Andenken durch jenen, von göttlicher Gunst erwiesenen, Mut, durch welchen dieser Held, der aus einem ehrbaren Zweig der Luxemburger stammte und der durch seinen militärischen Ruhm nur bei wenigen bekannt war, die Stadt den ketzerischen Hessen entriß und sie ihrem katholischen Glauben und ihrem Kommandanten wieder zuführte.
Das, was geschah, will ich, als hätte ich es mit eigenen Augen gesehen, abwägend berichten. Tags zuvor hatte er aus Wiedenbrück von den Seinigen ungefähr 630 zu Fuß und 200 zu Pferde hinaus geführt, welche in ihrer Gesamtheit außer mit Waffen, Leitern, Balken, Hämmern, Beilen und anderen für einen Ansturm notwenigen Dingen ausgerüstet waren. Mit diesen rückte er wegen der Glätte auf den Wegen und der völligen Dunkelheit in tiefer Nacht nur gemächlichen Schrittes an und erreichte um fünf Uhr schließlich die nahe Paderborn liegende Roms Kapelle.
Indem er dort den Seinen in kurzer Ansprache mitteilte, für ihn stünde es unverrückbar fest, die Stadt entweder einzunehmen, oder in ihr das Grab zu finden, waren alle bereit, mit gleicher Überzeugung, nachdem sie himmlischen Beistand erfleht hatten, für Gott und Glauben zu kämpfen. Nach diesen Worten befahl er, Leitern an die Mauern zu stellen, einige im Süden, andere im Norden, wo die Pader aus der Stadt fließt.
Den westlichen Teil der Stadt und das nämliche Tor erwählte er sich für seinen Angriff, als derweil schon einige rund um die Mauern verteilt waren, die mittels Rufen und dem Lärm von Trommeln, Signalhörnen und wüstem Geschrei einen Ansturm vortäuschen sollten. Bald war klar ersichtlich, daß, sobald man im menschlichen Vermögen nachließe, die Sache nur durch jenen höheren Einfluß des göttlichen Willens vollbracht werden könnte.
Alle herangebrachten und angestellten Leitern waren in einem Maße zu kurz, dass die auf ihnen stehenden Soldaten die Mauerzinne nicht einmal mit den Fingerspitzen erreichen konnte. Daher hatte jener Hauptmann, dessen Befehl es war, mit seinen Leuten in der Nähe des Mühlrades den Aufstieg zu vollziehen, nach verlustreichem Rückschlag, der seine Kriegslist schon vergeblich erscheinen ließ, schmählich zurückweichen müssen.
Die Hessen frohlockten bereits, dort sei ihnen ein Sieg und Triumph zugefallen. Zwei Hauptleute, denen der nördliche Teil zum Einbruch zugefallen war, wandten sich eben wegen jener Kürze der Leitern, und weil alles dort mit Löchern und Schmutz übersät war, als die Sache schon verzweifelt schien und nicht einmal der Aufstieg versucht worden war, gleichsam an Reumont selbst.
Dieser sprang beherzt mit den mutigsten seiner Männer in den Stadtgraben, wobei einer nach dem anderen aufgefangen wurde durch den Rücken eines Soldaten aus Lüttich,[246] der seit langer Zeit unterhalb und der Mauer vorgelagert angebunden war. Hernach hoben sie einen der Ihren, der sich auf eine Leiter stellte, zusammen mit selbiger in die Höhe, wonach er, auf die Mauer gelangt, mit ausgestreckter Hand die Nachfolgenden hochzog.
Es hatte sechs Uhr geschlagen, als ein Wächter, des Lärms gewahr geworden, von einer benachbarten Warte rief: „Was sind das für Menschen ? Was geschieht hier ?“ Antwort schallte es von den Kaiserlichen gleich dreifach, allerdings nicht mit Worten, sondern mit Kugeln; und er flüchtete. Dieser hätte, wenn er die Tür des Türmchens, aus welcher er offensichtlich hinabgestiegen war, verschlossen hätte, für die Rettung der Stadt sorgen können.
Durch den Lärm aufgeschreckt, liefen nun aus vorzüglicher Stellung beim Neuhäuser Tor zehn Hessen herbei, die aber selbigst durch die Menge der Hinaufsteigenden einerseits und die von ihnen geschleuderten Wurfgeschosse andererseits erschreckt und in die Flucht geschlagen wurden.
Auf diese Weise war also einer Schar von 17 unter Führung des Hauptmann Schröder der erste Abstieg von der Mauer gelungen, und sodann besetzten sie dort ein benachbartes Häuschen, das nur mühsam von billigem Bruchstein zusammengehalten wurde.
Unterdessen griffen zehn Hessen von einem benachbarten riesigen Turm mit fortgesetzten Schlägen die Leitern an, so daß es in der Folge eine gewisse Zeitlang niemand wagte, hinaufzussteigen. Andere aber hatten sich in größerer Zahl zusammengerottet und schon die 17 jener Kaiserlichen wieder hinaus gedrängt; sie durchsuchten das gesamte Innere des Hauses und fingen an, einen, den sie unter Strohballen gefunden hatten, niederzumetzeln.
Durch diese nicht abgeschreckt, beschwor Reumont die Seinen und stieg unerschrocken mit 133 von ihnen auf und drang bei Tagesanbruch in die Stadt, so daß ihm bereits im ganzen 150 Mann zur Verfügung standen; daraufhin seilte er einen Soldaten an einem Tau ab und sorgte so dafür, daß den übrigen, die außerhalb der Stadtmauern postiert waren, vermeldet wurde, er befände sich in der Stadt, gewillt zu siegen oder zu sterben. Sie sollten geradewegs zum Westerntor kommen und es von außen angreifen; er würde es von innen aufbrechen.
Sofort wurden die Hessen von einer vergleichsweise kleinen Schar wiederum aus dem Haus getrieben, und bei Tageslicht schafften es die Gestärkten, sich immer weiter ins Stadtinnere vorkämpfend, in schnellem Vorstoß zum Tor zu gelangen; und obwohl fast die gesamte Kampfkraft der Schutzgarnison, die unter Führung und Befehl ihres Kommandanten Bentheim aufs Zäheste kämpfte, auf ihn gerichtet war, gelang es ihm ungebrochenen Mutes, alle, auf wieviele er dort auch traf, entweder in die Flucht zu schlagen, oder zur Aufgabe zu bewegen. Indes durchstießen, hauten und zerstörten andere mit Beilen, Hämmern und zahlreichen anderen Gerätschaften die Torflügel, 18 Querbalken und vier Ketten.
Bis hierher schien der Kampf unentschieden. Aus vorzüglicher Position liefen zwei hessische Hauptleute herbei, und den
Kaiserlichen ging allmählich das Pulver aus; schon drang Hauptmann Hausmann aufs neue in jenes Häuschen ein und beraubte die dort vorgefundenen Gefolgsleute des Reumont ihrer Kleidung, denn er beabsichtigte, sie hernach zu töten, sie gleichsam zu schlachten. Als gegen halb neun Uhr unter großer Anstrengung die Tore geöffnet, die Riegel zerborsten und Fallgitter und Hindernisse hinweg geschafft worden waren, brachen die kaiserlichen Reiter und Fußsoldaten, die draußen waren, herein und brachten, verteilt über die Stadt, alle Straßen unter ihre Kontrolle.
Hausmann wurde, da er im Begriff war, das Häuschen in Brand zu setzen, durchbohrt. Jene, welche von der Turmspitze herab allergrößten Schaden angerichtet hatten, ergaben sich. Die übrigen gerieten entweder in Gefangenschaft oder zogen sich auf ein, vor dem Rathaus errichtetes, Schanzwerk zurück. Diese wurden jedoch gegen neun Uhr allein durch Drohungen veranlaßt, ebenfalls zu kapitulieren.
Aus den Reihen der Kaiserlichen wurden zehn Mann getötet, über 70 erlitten Verletzungen. Auf hessischer Seite zählte man acht Vermißte und ungefähr 15 Verwundete; in Gefangenschaft gerieten, außer dem Kommandanten Bentheim und drei Hauptleuten, noch ungefähr 350 Gemeine, von denen die meisten in den Dienst des Kaisers traten.
Zu ihrer Niederlage trug bei, daß sie über keinerlei Reiterei verfügten und die Schutzgarnison nicht einem einzigen Regiment bzw. einer einzigen Kompanie entstammte, sondern, zusammengewürfelt, wie sie war, kaum zur bewaffneten Verteidigung fähig war. Und so ist Paderborn am Ende des Tages nicht durch Verrat, was die Hessen dennoch bald darauf fälschlich verbreiteten, und auch nicht durch eine List, sondern durch Stärke und die Waffe in der Hand nach einem Angriff von ungefähr drei Stunden von ca. 800, oder besser gesagt: 150 Soldaten eingenommen worden.
Der Graf [Arvid] von Wittenberg, der sich heimlicherweise im hessischen Militär befand, war tags zuvor in die Stadt gekommen und sicher im Jesuitenkollegium mit komplettem Troß versteckt; dessen, ich nenne ihn mal, Kanzleichef, ein Franzose und Mann von, sagen wir, weitreichender Erfahrung, sagte, er könne sich über gewisse Begebenheiten während der Belagerung gar nicht genug wundern: Zum einen hätte es zu dem Zeitpunkt, als die Stadt heftigst bestürmt wurde und alles erfüllt war vom Tumult zwischen den Soldaten, als Kugeln umherflogen und das Geschrei Angst und Schrecken verbreitete, die Studenten auf den Schulplatz gezogen, mit Mänteln und Büchern; die übrigen Schüler gingen in gleicher Weise, als wenn Frieden wäre, zur Schule. Dann strömten Bürger und sogar Frauen auf die Straßen, unterhielten sich, lachten und standen sorglos umher, als wären sie Teil einer Hochzeitsgesellschaft oder auf dem Jahrmarkt. Solches hatte er noch in keinem Land, bei keinem Volk beobachten können, und derer hatte er schon sehr viele gesehen. So kann man lernen, wieviel Mut und Vertrauen die reine Gewöhnung an Krieg den Einwohnern verliehen hat“.[247]
Wilhelm von Westphalen, der als Mitglied der Regierung in Gefangenschaft geraten war, glaubte Piccolomini gegenüber am 7.12.1646 die Kapitulation der Stadt unter Seibelsdorff gerade mit Hinweis auf die rasche Rückeroberung durch Balduin von Reumont verteidigen zu müssen: „Soll aber nuhnmehro Ihro Fürstliche Exellence unterthenig nicht verhalten, welcher gestalt am vergangenen Sambstag den 1. huius durch hern Obristenlieutenant Reumont beyhabenden officiren und soldaten diese staat Paderborn an dreyen ohrten morgens umb sechs schlegen angefallen und nach dreystsündigem gefecht glücklich erobert worden, darinnen einen hessischen Obristleutnant sambt vier Capiteinen, andern officirn und 300 gemeine soldaten gefangen bekommen. Weiln nuhn der hessische status disser endts dadurch mutirt, so werde hinforter nit unterlassen, Ihro Fürstlichen Excellence zu dienen und was ferner vorgehet, unterthenig zu berichten. Wie ohnmöglich nuhn vor diesem gewesen dem Obristen Sybelstorff [Seibelsdorff; BW], diesen ohrt mit geringer besatzung gegen die gantze schwedische und hessische armee zu manuteniren, ist aus diesem überfall, da der feindt gute resistens gethan, abzunehmen“.[248]
Westphalen wandte sich am 14.12.1646 erneut an Piccolomini: „Ihrer Fürstlichen Excellence solle hiermit zu folge meiner vorigen berichten, daß in den stifftern Brehmen und Verden zwey schwedische regimenter gerichtet und daraus die werb- und lauffgelder verschaffet werden. Sollen daneben in Minden und Nienburg absonderliche compagnien zu fuß auffzubringen in arbeit sein. An hessischer seithen sind gleichfalls patenta auff zwey regimenter ausgeben, deren völcker zu roß und fueß, welche bisher umb Kirchhain zu veldt gelegen, auffgebrochen und in marche die quartir zu beziehen. Die neue werbungen lassen sich annoch zum frieden schlecht ansehen. Das fürstliche schloß Neuhaus negst hiesiger statt ist annoch von den Hessischen besetzet, und wirt von denen darauff liggenden thaglichs mehr befestiget“.[249]
Westphalen schrieb am 21.12.1646 an Piccolomini, „daß nach glücklicher eroberung dieser statt [durch Reumont; BW] die Fürstliche Frau Landtgräffin etc. sich sehr bemühet sehr bemühet und dahin trachtet, welcher gestalt dieser posto wieder in ihren gewaldt bringen möge, inmaßen den Königsmarck sich dieser endts herunterzuziehen begehret. Deswegen man sich dagegen desto mehr zu beobachten haet. Sonsten haben die Hessische vor weinig thagen unterm commando beider Obristerlieutenanten Möytz und Bosen in hiesigem stifft die stattpforten und mauren zu Brakel wie auch folgents zu Höxar ruiniren und abbrechen lassen, damit die Kayserliche sich nit hineinleggen und Hessenlandt so viel freyer sein möge. Der commandant auff Neuhaus lasset noch thaglichs arbeiten. Wie es endtlich damit ablaufft, stehet zu erwarten“.[250]
Westphalen hatte sich am 28.12.1646 wieder an Piccolomini gewandt: „Dieser endts ist der glücklicher entsatz Lerida und dahero erfolgter victori erschallen. Hoffe die continuation deswegen mit negsten erfreulich zu vernehmmen. Dieser endts passirt von neuem weinig, allein daß in Lembgou negst der Weser sich ad drittehalbtausent Schwedische zu roß und fueß zsammengezogen und darin wircklich logiren, umb auff diesen ohrt wiederumb einen versuch zuthuen oder bey angehendem frost Wiedenbrück zu attaquiren. Weilen nuhn die guarnison zu Minden aus Schweden mit andern volck versehen, so ist die vorige besatzung vor weinigen thagen ausmarchirt, dem verlauten nach, mit dem Obristen Lowenhaubt [ Graf Ludwig Wyrich (Weirik) von Lewenhaupt (Leijonhufvud)] zu conjungiren und zur haubtarmee fortzugehen. Es scheint aber, daß gemelte Mindische besatzung zu vorigem intent in Lembgou verblieben. Was deswegen und sonsten mehr vorgiht, berichte ich continuirlich und verbleibe. Nachsatz: Die Hessen wollen Ihro Churfürstliche Durchlaucht zu Brandenburg die staat Neuß[251] überlassen, um Pfaltz Neuburg anzugreiffen“.[252]
Westphalen schrieb am 4.1.1647 an Piccolomini: „Ihro Fürstlichen Excellence hochangenehmes schreiben vom 17. Dezembris des abgewichenen jahrs habe ich bey der jüngsten ordinari mit sonderlichen freuden empfangen und thue mich für besche-hene erbietung, daß mir am Kayserlichen Hoff etwas auszurichten sich gnedig erkleren, unterthenig bedancken. Hette zwars wohl wichtige und angelegene sachen daselbsten vorzubringen, weilen aber aber bey ietzigen unruhigem zustandt den endts viel vorlauffen, so habe ich Ihre Fürstliche Excellence damit nit bemühen dorffen, sondern bis auff eine andere gelegene Zeit anstehen lassen. Hoffe alsten mich deroselben Gnaden zu bedienen. Von neuem ist itzo weinig zu berichten, allein daß die Hessische dieser endts quartir starck besetzen und ihr landt gegen die einbrechende kayserliche parteyen versichern wollen“.[253]
Am 11.1.1647 schrieb Westphalen an seinen Gönner Piccolomini: „daß mir aus Hildesheimb von einem vornehmen zu-geschriben, welcher gestalt der schwedischer Obrister Meyer mit sechs und der Obristwachtmeister Plate sambt vier companien zu roß nach dem Eichsfeld gangen, mit dem Graffen Lowenhaubt [Ludwig Wyrich v. Lewenhaupt; BW] zu conjungiren und dem Landtgraffen zu Hessen daselbsten einsetzen wollen. Nach dessen verrichtung mit den umbliggenden hessischen Völckern conjungiren und auff hiesige statt [Paderborn; BW] wieder was vorzunehmmen intentionirt sein sollen. Andere aber vermeinen, daß gemelte Schwedische zu ihrer haubtarmee oder in Schlesien zu gehen beordert wehren. Aus Brehmen werde ich berichtet, daß das streitige zollwerck zwischen der Cron Dennemarck und Generalstaten verglichen, und dahero eine neue alliance unter denselben verhoffet werde. Das stifft Verden habe der Obrist Meyer zwars quietirt, hingegen aber etzliche ruinirte Königsmarckische regimenter erwarttet würden“.[254]
Westphalen informierte Piccolomini am 18.1.1647 über den Stand der schwedischen Truppenbewegungen: „Zu continuirung meiner unterthenigen schuldigkeit solle Ihro Fürstlichen Excellence hiermit zu berichten nicht unterlassen, daß die schwedi-sche reuterei, so bishero in Lembgou gelegen, in Minden, Nienburg und Verden[255] vertheilet und an denen ohrten einlogirt worden, der herr Graf Lowenhaubt [Ludwig Wyrich v. Lewenhaupt; BW] aber mit den beyhabenden völckern in Dürringen und nach dem Eichsfeld sich annoch verhalten solle. Sonsten habe ich aus Cassell vertraulichen bericht, daß nunmehr an der gentzlichen vergleichung mit Hessen und Darmstatt nicht zu zweiffelen, hingegen auff algemeinen verhofften frieden kein facit zu machen, sondern allein dahin trachten, welcher gestalt sich diesen Winter über sowohl Schwedische als Hessische verstercken, auff den Frühling mit obigen mentionirten Schwedischen coniungiren und nechst des Westphalischen Craises sich bemechtigen mögten. Deswegen die Löwenhaubtische völcker und andere mehr in der nähe verbleiben, umb so viel mueglicher ein corpo zu formiren und die vorhabende Intention fortzusetzen“.[256]
Westphalen informierte Piccolomini am 24.1.1647, dass „die Hessische alhir in der nähe zu Warburg die garnisoun verstercket und im land spargirt wirt, alswan der Generalmajor Königsmarck das kommando über die hessischen völcker antretten und die Generallieutenantsstelle acceptiren würde und die stadt Lemgo den Hessen einräumen sollen. Es will aber nichts gewisses deswegen erfolgen. Die schwedische Lowenhaubtische befinden sich annoch in Düringen“.[257]
Westphalen ließ am 1.2.1647 seinen wöchentlichen Bericht an Piccolomini abgehen: „Seithero meinem jüngsten ist dieser endts weinig schreibwürdiges vorgeloffen, allein daß der schwedische obercommandant im Ertzstifft Brehmen den zehenden man zjm krieg ausnimbt und solches zu defension des landes den unterthanen persuadiren will. Weiln aber dieselbe unter die officier und denen ruinirten companien vertheilet werden, so wollen die unterthanen nicht getrauen, sondern lieber entweichen und anderswerts dienst annehmmen. Sonsten sollen auch drey ruinirte Königsmarckische regimenter wieder auff die beine gebracht und completirt werden. Im landt zu Hessen wirt spargirt, alswan sich die Lottringischen trouppen befahren unf in entstehung des darmstattischen vergleichs demselben assistriren mögten. Ob nuhn also erfolget, wirt die zeit hienegst offenbahren“.[258]
Westphalen teilte Piccolomini am 8.2.1647 mit: „Ihre Fürstliche Excellence werden meine vorige nach und nach abgelassene avisschreiben verhoffentlich erhalten haben. Deroselben ich zu ferneren continuation ohneverhalte, daß der gegentheil, sowohl Schwedische als Hessische, zu fortsetzung der Waffen sich immerfort bemühen, unserseits aber allein uff die tractaten [Verhandlungen in Münster u. Osnabrück; BW] mit großen schaden uns verlassen. Die Hessische negst vor hiesigin posto auffm Schloß Neuhaus lassen starck inwendig sich verbaun und durch den ingenieur bereits einen abscheidt gemachet, wie solcher ohrt befestigen mögen, inmaßen den schloßgraben so tieff auffwerffen lassen wollen, daß ihnen das wasser nit herausgenohmmen noch abgestochen werden könne. Ob nuhn solche arbeit ihren fortgang gewinnet oder was etwa dagegen vorgenohmmen werden mögte, will ich hirnegst berichten“.[259]
Am 14.2.1647 ging wieder ein Schreiben Westphalens an Piccolomini ab: „Dieser Endts passirt weinig schreibwürdiges, allein daß auff den allegemeinen friedenschluß zu Münster und Osnabrück itzo gute hoffnung gemachet wirt. Der Allerhöchste verlihe seine gnade zu einem gewünschten ausschlag und des Heyligen Römischen Reichs bestendigen ruhe. Der hessische Obrister St. Andrei [Rollin de St. André; BW], gouverneur zu Lippstatt, ist vorgestern mit starcker convoy zum Neuenhaus anglangt, die inwendige verbauung des schlosses besichtiget und andere mehr arbeit angeordnet, auch einen Capitein mit mehrer manschafft dahin verlegt. Was nuhn nach abgehenden frost daselbsten vorgenohmmen wirt, stehet zu erwarten. Inmittels der die Fürstlich Lottringischen völcker, welche dem verlaut nach den Rhein passiren würden, sich in Hessen befahren. Deswegen der schwedische Generalmajor Lowenhaubt aus Düringen in der heruntermarche begriffen sein solle. Die Frantzosen begehren einstendig, daß die Cron Schweden ietziges glück mit den waffen continuiren und den krieg eiffrig fortsetzen mögten. Dieselbe sich auch bemühen – wie aus des gegentheils quartirn nachrichtung einlangt, den vergleich mit Spanien und Hollandt zu brechen, inmaßen dazu einige vornehme in Hollandt darin gewilliget hetten. Was sonsten die tractaten zu Osnabrück für einen ausschlag gewinnen, erwarttet man thaglichs zu vernehmmen“.[260]
Westphalen informierte Piccolomini am 22.2.1647: „Zu continuirung meiner schuldigkeit solle Ihre Fürstlichen Excellence hie-mit berichten, daß die Fürstlich Darmstattische vor weinigen thagen das stattlein Treesen[261] bey Ziegenhain überfallen und ausgeplündert. Dagegen nuhn die Hessische ihre reuterey aus umbliggenden quartiren zusammgezogen und in Oberhessen die revange suchen wollen. Aus Cassell sind zwolff wagen mit munition nach Ziegenhain geführtet worden, deren auch 3 schwere stück folgen sollen, umb diese kriegsnotturfft gegen die Darmstattische nahe in der bereitschafft zu halten. Was nuhn vorgehen mögte, stehet zu erwarten. Inmittels der die Fürstlich Lottringischen völcker, welche dem verlaut nach den Rhein passiren würden, sich in Hessen befahren. Deswegen der schwediscxhe Generalmajor Lowenhaubt aus Düringen in der heruntermarche begriffen sein solle“.[262]
Ein weiteres Schreiben Westphalens ging am 1.3.1647 an Piccolomini: „Was Ihre Fürstliche Excellence unterm 9. huius mir zu communiciren gnedig befohlen, habe ich mit schuldiger dancksagung bei der jüngsten ordinari empfangen. Daraus ich dan so viel ersehen, daß an frantzosischer seithen zu neuen kriegsverfassungen etzliche millionen auffgesuchet und angwendet werden sollen. Nuhn wehre wohl zu wünschen, daß unserseits desgleichen beachtet und ins werck gesetzet würde. Man machet aber dieser ohrten auff den frieden. Ein solches gewisses facit, daß der kriegsverfassung nit einmahl gedacht, viel weiniger daß einige anstalt machen sollten. Der feindt herumb feyert nicht, sondern lasset sichs bester und mit allem ernst ansehen, damit in entstehung des friedens den krieg eyffrig fortsetzen mögen. Gott verlihe, daß uns selbst nicht zurücksetzen und betrogen werden“.[263]
Westphalen schrieb seinem wöchentlichen Turnus folgend am 8.3.1647 wieder an Piccolomini: „Zur continuirung meiner unterthenigen schuldigkeit solle Ihre Fürstlichen Excellence hiemit ohnverhalten, welcher gestalt der schwedische Generallieutenant Königmarck sambt dem coniungirten Lowenhaubt in der heruntermarche ahn die die Weser und nach dem stifft Brehmen begriffen sein solle. Deme die hessische reuterey unter augen gehen und also ehisten anlangen werden. Den erfolg haet man zu erwarten. Was davon in erfahrung bringe und die gegentheilige tentiren werden, berichte ich mit negsten, inmittels die Hessische in Cassell allerhandt praeparatoria fertig halten. Den friedenshandlungen, wie Ihre fürstliche Excellence ohngezweiffelt bekant sein wirt, stehet weinig zu glauben, sondern vielmehr ein langwirigir betruglicher auffenthalt zu vermuthen. Der Allerhochste wolle, es gnedig bessern“.[264] Am 15.3. schrieb er ihm: „Ihro Fürstliche Excellence solle zu continuirung meiner schuldigkeit unterthenig berichten, daß nachdem sich der Generallieutenant Königsmarck sich von der haubtarmada separirt, in der marche zu Sahlmünster[265] vier Nassauische companien zu Roß ausgehoben, forters den Generalmajor Lowenhaubt an sich gezogen und sambt einigen commandirten Hessischen für Kirchhain gerückt, solches bey dieser occasion wegzunehmen und den Niederhessischen zu uberlieffern. Weilen nun folgents dieser ohrter hineingehen, mehr völcker sowohl schwedische als hessische aus den umbliggenden quartirn nehmen und eine bestendige armada zu veldt bringen kan, so will eine gute gegenverfassung und assistens von oben hinab nötig sein, damit dieser Westphalische Creis nit vollents überzogen und die friedenshandlungen dadurch gahr auffgehoben werden. Ich habe es gehöriger öhrter remonstrirt, was darauff erfolget wie sich diese feinde guberniren, sethet [stehet; BW] zu erwarten. Und werde ich davon ferner zu berichten nit unterlassen. Die noch in den quartirn vorhandenen Hessische haben mehrentheils ordre zum veldtzug. Daraus abzunehmmmen, daß sambt den coniungirten Schwedischen, ehe der kayserliche succurs herunter kommen mögte, was vernehmmen und diese vorthelhafftige occassion beobachten werden, verbleibe damit. Post scriptum: Kirchain haet sich den 11. oder 12. huius uff gnad und ungnad ergeben, und die besatzung untergestoßen worden. Sobalt sich die schwedische volcker refrenchirt, solte es diesen ohrt ohnfehlbar gelten. Zu dessen behuef die Hessische alle praeparatoria schaffen“.[266]
Am 22.3. hieß es recht pessimistisch in Westphalens Schreiben an Piccolomini: „Solle darauff gehorsamblich ohnverhalten, daß die in meinem jüngsten gemeldete schwedische Königsmarckische nuhnmehr in den stifftern Bremen, Hildesheimb und Halberstatt auch Fürstentumb Braunschweig die quartir bezogen und dergestalt vertheilet, daß in kurtzen vollig mountirt und sambt den Hessischen eine bastante Armee auffbringen werden können, zumahlen ich davon Nachrichtung empfangen, daß nit lang in den quartirn verbleiben, sondern sich balt auffmachen coniunctis viribus für hiesigen posto gehn und folgents ander mehr hirunter attaquiren werden, zu welchem end alle nothwendigkeiten zur belagerung in bereitschafft halten“.[267] Am 29.3.1647 teilte Westphalen Piccolomini mit: „Der schwedische General Königsmarck hat seine artillerie auf der Weser herunder bringen lassen, er aber für seine Person hats Haubtquartir in Halberstatt genommen undt die Völcker in umbligende landtschafften undergetheilet, welche hefftig remounirt werden, als daß auch die heren Hertzogen zu Braunschweig-Lünenburg etc. viele geruste pferdt für die unberittene reutere hergeben undt sonsten allerhandt armatur neben artilleriezeug schaffen müssen. Scheint also, daß sich zu früem veldtzug wider ausrüsten thue. […] Der königsmarck hatt in die stadt hildesheimb auch völcker logiren wollen, ist aber zur zeit abgehandelt. Haben sich woll der neutalität zu erfreuen und werden es endtlich mit schaden erfahren“.[268]
Am 5.4. war noch alles ruhig, wie Westphalen Piccolomini berichtete: „Aus Ihro Fürstlichen Excellence hochangenehmmen schreiben vom 18. passati verstehe ich, daß auff meine unterthenige abgeloffene jedesmahlen die antwortt auch erfolget sein solle, könte also der mangell deren nit einglangten unterwegen sein. An des hern postmeisters fleiß zu Cölln ist nicht zu zweiffelen, sondern werden wir die einkommende alle mahl richtig von demselben zugefertigt. Bedancke mich zu fordirst der gnedigen communication. Und ist sicher, daß die Frantzosen sich immer mehr und mehr bearbeiten, die gemachte vergleichungen zu behinderen und andere uneinigkeiten hervorzuziehen. In Dörsten[269] wirt ein neu regiment zu fueß geworben. Daselbsten sich einige officir, welche bei den Stadischen licentiirt, angeben, patenta begehret und teils Hessische sub praetextu der werbungen hineinzubringen und sich also auff eine sichere zeit eines posto zu bemechtigen vermeinet haben. Die verrätherey aber ans licht kommen, theils erdapffet und gefenglich eingezogen worden. Sonsten sollen die Hessischen jenseits Rheins zu veldt gehen wollen, wohin ist noch ohnbewust. Die schwedische Königsmarckische und Hessen desseits Rhein liggen in den quartiren still, sollen aber sich sehr stercken und wider mountiren. Wie balt nuhn dieselbe auch auffbrechen mögten, stehet zu warten“.[270]
Westphalen informierte Piccolomini am 12.4.1647: „Was Ihre Fürstliche Excellence deroselben treuen diener von neuem und dernendigen zustand zu communiciren gnedig befohlen, habe ich aus beiden hochangenehmmen schreiben von 25. und 30. Marty, das eins bey der ordinari, das ander per viam Münster mir einkommen, zur genüge ersehen. Weilen aber dieselbe gnedige communication erbrochen und widerumb verschlossen gewesen, so weiß nit, ob solche eröffnung von freundt oder feinden geschehen sein möge, bedancke mich dienstlich der gnedigen partgebung und zweiffele nit, Ihre Ertzherzogliche Durchlaucht nuhnmehr mit der glücklichen ankunfft und gegenwartt vieler hertzen erfreuet haben werden, auch durch Ihrer Fürstlichen Excellence verordnung die kriegsverfassung mit glücklicher operation fortgesetzet werden können. Dieser endts seind die Hessische und die Königsmarckische in den quartirn noch still, stercken sich aber mitt aller macht. Der hessische veldtzug aber, wie ich sichere kundtschafft erlanget, den 1. May angesetzet, werden vorerst hiesige statt bloquiren und zwischen dem fürstlichen schloß Neuhaus und hiesigem posto eine schantze leggen, die trouppen aber an der Lippe stehen lassen, um der unsrigen motion beobachten. Inmittels Königsmarck die Vechta eingreiffen würde. Zu welchem endt von der schwedischen armada demselben annoch 4 regimenter beystoßen würden. Sonsten verlautet, daß gemelter feindts haubtarmada diesen anstehenden Sommer nach Italien was vorhaben, mögte ihnen aber feilen, weiln dern endts dergestalt nit operiren werden, wie sie bishero gewohnet. Dörffte denselben besser begegenet und das glück also nit folgen. Ich vermeine, sie werden in Deutschland noch zuthuen haben“.[271]
In diesem April hatte Westphalen auch Hatzfeldt über den Waffenstillstand zwischen Bayern, Schweden und Frankreich informiert. Zwischen Neuhaus und Paderborn werde eine Schanze errichtet, Königsmarck greife Vechta an, so dass auch Gefahr für Höxter bestünde. In einem weiteren Schreiben spekulierte er über die Auswirkungen dieser Ulmer Verträge, falls Ferdinand von Köln sich seinem Bruder Maximilian I. anschließen würde. Königsmarck sei über Minden nach Stade[272] abgezogen. Es bestehe weiter Unklarheit über die Absichten der Schweden.[273]
Am 26.4. hieß es im Schreiben Westphalens an Piccolomini im Hinblick auf die Ulmer Waffenstillstandsverträge zwischen Bayern und Kurköln einerseits und Frankreich und Schweden andererseits, die gegen den Willen Ferdinands III. abgeschlossen wurden, bei dem kaisertreuen Westphalen: „Und weilen das jüngst mit den reichswaffen und der gegentheyligen geschlosenes particular-armistitium auch in Ihro Churfürstlichen Durchlaucht zu Cölln ertz- und stifften anzunehmmen deliberirt wirt, so thuen die Königsmarckische und Hessische noch zur zeit nichts feindliches attentiren, sondern werden den terminum resolutionis 9. May abwartten, den stillstandt gerne befürderen und die vermuhtlich erfolgende reformation nit behindern, damit hiernegst sicher und ohne gegenverfassung zu unserm höchsten schaden operiren können. Inmittels aber sich stercken und allerhandt praepartoria zum veldtzug und belagerung in bereitschafft halten. Vor weinigen thagen sind ad 4 regimenter Königsmarckische die Lahn passirt und der Weser sich genähertt“.[274]
Am 3.5. berichtete Westphalen Piccolomini, dass Königsmarcks Truppen sich bei Minden zusammenzögen, wohin auch die eichsfeldischen Einheiten und die aus dem Lemgoer Gebiet gestoßen seien.[275]
Anscheinend war man sich über die Stoßrichtung des Königsmarck’schen Korps noch immer nicht im Klaren, denn am 10.5. meinte Westphalen, „daß die Königsmarckische trouppen vor weinigen thagen sambt der artigleria, darunter sieben halbe carthaunen und ezliche feurmoser die Weser hinuntergangen. Ob nuhn die Vecht attaquiren oder, wie theils vermeinen, einige schantzen aufwerffen, den Brehmern die licent und zufuhren sperren werden, wirt man balt erfahren“.[276] In diesem Mai hatte Westphalen Hatzfeldt über die Belagerung Vechtas durch Königsmarck mit Unterstützung hessen-kasselischer Truppen referiert.[277]
Am 17.5. hieß es dann gegenüber Piccolomini: „Alldiweilen dieses endts der stillstandt der Waaffen angekündigt worden, so ist diesmahlen weinig schreibwürdiges zu berichten, allein daß Königsmarck sambt den seinigen sich vor die Vecht befindet und selbigen ohrt mit stücken und feurmosern hart zusetzet. Wie es damit ablaufft, wird die zeit entdecken. Inmittels aber soll der commandant, her Graff von Arch [Prosper v. Arco; BW] sich wohl darin verhalten und guten wiederstandt thuen.[278] Die Hessische haben aus hiesigen stiffts und furs[t]endohm Westphalen stätte und dorffern verschieden wagen, pferd und baursknechte nehmmen lassen, umb die die artigleria und proviandt fortzubringen. Dem verlaut nach sollen dieselbe fur Friedberg[279] rücken, alwo die Frantzosen auch in der nähe sein. Andere aber helten davor, das nach Böhmen mit dem Wrangel marchiren sollen. Sonsten will aus Düringen verlauten, daß die schwedische haubtarmee ehistes dages auffbrechen und in Boheimben gehen wolle. Hoffe aber, dieselbe von den Kayserlichen der gebühr empfangen werden sollen. In ansehung, wie mir von vornehmen hohen ohrt zugeschrieben, die armee sehr versterckt und sowohl des Rayotzky Teu[t]sche als auch Ungarische mit einer großen anzahl völcker asssistiren werden“.[280] Westphalen schrieb am 24.5. an Piccolomini: „Und weilen ich von andern vornhemen ohrt berichtet, daß Armentiers[281] [durch Piccolomini; BW] bereits erobert und die spanischen waaffen ferner operiren, so hoffe gentzlich, dieselbe also glücklich fortgehen werden, daß nach publication des friedens mit den Vereinigten Provicien glück- und sieghafftig gegen die Frantzosen allein die macht fortsetzen werden. Der Allerhöchste verlihe dazu seine Gnade. Dieser endts ist der […] so durcheinander vermischet, daß in theils quartirn gar confus sich guberniren. Der Königsmarck hält die Vecht noch belagert, deme bereits zwey oder drei sturmb abgeschlagen. Darinnen verschiedene hohe offizir und soldaten geblieben und gequizet. Der commandant, herr Graff von Arch thut dapffer resistens, und scheinet, daß der ohrt mit nötiger manschafft und munition versehen, daher so viel müthiger gegen den Königsmarck operirt. Es ist die belagerung mit weinigen völckern und geringen stücken angefangen. Dahero itzo mehre Hessische dahin gehen“.[282]
Am 31.5.1647 schrieb Westphalen wieder an Piccolomini: „Ihrer Excellence schreiben vom 11. dis habe wohl empfangen und daraus ersehen, wasmaßen dern endts die armee gegen die Frantzosen zu veldt führen. Gott geben dazu alsolchen glücklichen progress, daß der so lang gewüntschter friede in der christenheit erfolgen möge. Von hir hab dismahl nichts anders zu advisiren, dan daß sich die Vechte gegen den Königsmarck noch manutenire. Gott verleihe den belagerten diese cräfften, daß sich halten mögen und keines entsatzes nötig haben“.[283]
Am 7.6. musste Westphalen Piccolomini die Übergabe Vechtas melden: „Ihrer Fürstlichen Excellence gnedige communication vom 18. passati habe ich etwas spät von Münster mit untertheniger dancksagung enpfangen und daraus den angefangenen progress Ihrer Ertzherzoglichen Durchlaucht mit den königlichen waffen gegen die Frantzosen mit mehreren ersehen. Der allerhöchste wolle deroselben eine solche glückliche operation verlihen, wie ich es ihro von hertzen wünsche. Die Vechte, davon ich in meinem jüngsten meldung gethan, haet sich endlich an den Königsmarck auff discretion ergeben müssen, die besatzung bis auff die fendrichs untergestellet, herr graff von arch aber, welcher dapffer widerstand lang gnug nach gelegenheit des ohrtes gethan, sambt den officiren und dienern ad 80 personen dimittirt worden. Nuhn befinden sich gemelte Königsmarckische umb die Forstenau[284] im stifft Osnabrück gelegen. Man vermeint aber, daß Ihre Fürstliche Excellence [Franz Wilhelm v. Wartenberg; BW] den stillstandt auch angenohmen und dahero der ohrt nit attaquirt werden solle, theils wollen, daß bereits beschossen und erobert wehre. Die marche würde auff Warendorff fortgesetzet, darinnen noch Kayserliche und Churcöllnische völcker vermischet sich befinden und jene commandiren, diese aber den ohrt allein nit überlassen wollen. Daher dieser particulare armistitium in diesen landen große inconvenientien veruhrsachet. Die Hessische haben das stättlein und burg Friedburg[285] eingenohmen, sollen ferner den verlauft nach auff Rheinfelden[286] fortgehen, solches mit hülff der Frantzosen auch wegzunehmen. Was nuhn der auffbruch der kayserlichen haubtarmee für mutationes geben mögte, stehet zu erwarten“.[287] Am 11.6. musste Fürstenau kapitulieren.[288] Am 14.6. schrieb Westphalen noch recht zuversichtlich wieder an Piccolomini: „Die Königsmarckische befinden sich fur Forstenau, haben dem ohrt mit schießen und feuerwerffen starck zugesetzet, aber bishero nichts effectuirt, sollen nunmehr die forze eingestellet haben. Ob nuhn den posto verlassen und sich des stillstands bequemen wollen, haet man zu sehen. Es scheinet, daß die völcker sehr abnehmen, weil die Hessische aus der Wetterau[289] zurückkommen und gemelten Königsmarckischen beistoßen sollen. Es will sonsten von des Lamboy ankunfft am Rhein verlauten. Im fall dieselbe mit einigen trouppen erfolgte, dörfften sowohl Königsmarckische als Hessische diverirt [divertirt ?] und von den Kayserlichen gesuchet werden. Die Reutery, so umb Warendorff eine Zeitlang in bereitschafft gestanden, haet den Schwedischen zimblichen abbruch getaen, viele gefangene vor und nach eingebracht, daß auch die Königsmarckische ohne schaden kaum aus dem lager gehen“.[290]
Westphalen informierte am 21.6.1647 Piccolomini: „Dieser endts befindet der Königsmarck sich in der nähe und ist die mar-che nach eroberung Forstenau durchs stifft Münster und wie man gewiß sagtt, sint bis in hiesiges stifft gangen, denen die Hessische sowohl vom Rhein under dem General von Rabenhaubt [Rabenhaupt; BW] als auch der Wetterau beystoßen, umb ein bestendig corpo zu nachen, und wie die reden gehen, nach der haubtarmee zum Wrangell fortmarchiren sollen. Ob nuhn also erfolget oder noch was vernehmmen [vornehmmen ?; BW] mögten, berichte ich mit negsten. Es scheinet, daß die motion der kayserlichen haubtarmee die Schwedische zur schleunigen coniunction antreibe, und verlautet sich, daß die frantzosische Toureinische [Turenne; BW] ad 3500 starck dem Gassion und andern succuriren uund dahin in marche sein sollen, davon Ihre Fürstliche Excellence ohne zweiffel gewisse nachrichtung erlangt haben werden. Weilen nuhn die friedenshandlung zu Münster sich bishero zu einem schlechten ausschlag ansehen lassen, so verhoffe, die kayserliche und catholische waffen diesen Sommer nützlich operiren und also die sachen auff einen bessern fueß fortsetzen werden“.[291]
Am 28.6. konnte Westphalen Piccolomini berichten, „welcher gestalt der schwedische Generallieutenant Königsmarck mit theils Hessischen die belagerung Wiedenbrück continuirt, die approchen und battereyen verfertiget, daß nuhnmehr das conoiren, feuer- und steinwerffen vorgenohmen werden solle. Zu welchem endt noch mehre und schwerere stück und feuermöser von Minden oder Forstenau ins lager gebracht werden. Die belägerte seind animos und etliche mahl ausgefallen, den Königsmarckischen in den lauffgraben zimblichen schaden schaden gethaen. Wie es ferner damit ablaufft, stehet zu erwartten und will ich den erfolg mit negsten zu berichten nit underlassen. Von beiderseits haubtarmeen haet man dieser ohrten nichts anders, allein daß aufgebrochen und sich näher rücken“.[292]
In diesem Juni hatte Westphalen auch Hatzfeldt über die Eroberung Fürstenaus durch Königsmarck informiert. In Ostbevern[293] und Westbevern[294] lägen Schwedische in den Quartieren. Wiedenbrück werde durch Königsmarck und Rabenhaupt belagert.[295]
Noch am 5.7. hieß es in einer Mitteilung Westphalens für Piccolomini: „Alhir gibts wegen befangenen Waffenstillstands allerhandt irrungen, die gleichwohl, wie verhoffe, meines Gnedigsten Herrn abschickung nacherm Kayserlichen Hoff beylegen und andere resolutiones mitbringen werde. Sonsten ist nun über 14 Tag hero Königsmarck vor Wiedenbrug gestanden, wie alnoch dene die belagerte dapffer resistiren undt mit ausfallen großen abbruch thuen. So ist auch herr Generalwachtmeister [Otto Christoph v.; BW] Sparr mit habender reyterey vor 3 tagen nacherm hamb undt also dem feind näher gangen“.[296]
Westphalen hatte am 19.7.1647 Piccolomini geschrieben, „daß nemblich die Fürstlich Osnabrüggische besatzung in Wiedenbrück nach ausgestandener vierwöchigen belägerung in mangell succurses sich per accordo ahn herrn Generallieutenant Königsmarck ergeben müssen, dessen marche dem verlaut nach ferner auff Hamb fortgehen solle. Ob selbiger nuhn also erfolget, stehet zu erwartten. Sonsten werden alhie die sieghaffte progressus der Königlichen Catholischen waffen von menniglichen ausgebreitet“.[297]
Nächstes Ziel Königsmarcks war Warendorf, wie Westphalen Piccolomini am 2.8. mitteilte: „Ob zwar nun der Generallieutenant Königsmarck mit zuziehung der hessischen die schwedischen waffen in diesen landen, jedoch mit verlust vieler völcker, glücklich fortsetzet, so theut dannoch menniglich sich mehr erfreuen über die sieghaffte operation und progressen der Königlichen Catholischen waaffen mit stetigem frohlocken und wünschen, daß der Allerhochster die glückliche continuation ferner gnedig verlihen wolle. Nach eroberung Wiedenbrück ist der Generalieutenant Königsmarck den weg nacher Warendorff gangen, daselbsten auff der Langen Wiesen campirt, bis dato keinen rechten ernst davon gebrauchet. Soll der übrigen Hessischen erwartten. Theils aber vermeinen sicher, daß ordre einkommen, damit hinauff zur haubtarmee gehen müsse. […] Inmittels ist der Generallieutenant Mortaigne, welcher vor weiniger zeit das hessische Generalat angetreten, an den empfangenen canonschuß, darinnen das beyn verloren, vollents gestorben. […] Nachsatz: Ob zwar der G[eneral] Königsmarck viell volck verspielet hatt, so müssen ihm doch alle umbliegende orten zu ros undt fues ander schaffen und montiren. Ist eine feine manier, das laufgelt zu sparen und ohne mühe sich zu stercken, sonderlich da im felt keyn widerstandt sich befindet als itzo leider in diesen Creis“.[298] Am 9.8. hieß es: „Derowegen allein zu berichten vorlaufft, daß der Generallieutenant Königsmarck bis dato für Warendorff noch befunden, die Hessische aber dabey nicht anglangt, sondern kombt avis, als wen der schwedische Generalmajor Steinbock [Steenbock; BW] von Minden auf Lembgow kommen, umb foraus nacher Königsmarck zu gehen, damit auffbrechen und zur haubtarmee sich begeben mögte. Ob nuhn also erfolget, stehet zu erwartten, inmittels diese landen im grundt verdorben und an kayserlichen seithen die gegenverfassung gar langsamb zu werck gerichtet wirt. Deswegen dan der jetziger stillstandt dieser endts viel behindert. […] Jetzo kombt sicher bericht, daß Generalmajor Rabenhaubt mitt den hessischen völcker bei Stadtberch angelangett und zu Hern General Königsmarck gehe, umb Warendorff mitt macht anzugreiffen“.[299] Am 16.8. schrieb Westphalen: „Zu continuirung meiner schuldigkeit geruhen Ihre Fürstliche Excellence zu vernehmmen, welcher gestalt die Hessische unterm Generalmajor Rabenhaubt vor weinigen thagen alhier vorbey gangen und in hiesigem stifft logirt, folgendts auffgebrochen, sich zwischen Lipstatt und hier in campagnien gelegt, also noch still liggen, sollen aber morgen sambt den Königsmarckischen auffbrechen nach der Weser und forters zu der haubtarmee gehen. Ich zweiffele aber sehr daran, daß die Hessische neben dem fußfolck sich entblößen, sondern zu versicherung der platzen mehistens allhier behalten und nuhr mit der reuterey und den dragonern fortgehen mögten. Die revoltirte Weymarische ad 1500 seind im landt zu Braunschweig ankommen; sollen dem verlaut nach mit Königsmarck in handlung stehen, sich dabey in diensten zu begeben. […] Post scriptum: Itzo kombt avis, daß die Hessische auffgebrochen samt 2 groben stücken aus Lipstatt auff Warendorff zum Königsmarck marchirt. Wirt es also selbigem ohrt gelten. Agora llegan otros avisos a saber que los Hessos van elegar esta noche a Stuckenbrock[300] legar cercano di Bilfelt,[301] de suerte que me parazon los primeros visos verdaderos, andando al Wrangel“.[302]
Am 23.8. schrieb Westphalen wieder an Piccolomini: „Daß der Generallieutenant Königsmarck sambt den Hessischen sich von Warendorff zurück in hiesigen stifft gezogen, alwo einerseits die Schwedische zu Nieheimb und Steinheimb, Hessische aber aber in der Delbrück[303] noch still liggen. Und weilen gestrigen thages der waaffenstillsta[n]dt in hiesigem Westphelischen Crais auffgehoben worden. So gehen die patheien beederseits umb hiesige statt aufeinander und werden balt diese, balt jene angegriffen und chargirt, zumahlen diese feinde ohnweit diesen posto sich verhalten. […] Königsmarck ist vor weinig thagen persohnlich mit einer convoy an die Weser gangen, umb die revoltirte Weymarische an sich zu ziehen, nach deren coniunction dieser statt hart drauen und mitt gesambter macht greifen wolle“.[304]
Unter dem 27.9. konnte Westphalen Piccolomini berichten: „Welcher gestalt wir nuhn dieses orthes von den Königmarckischen, Hessischen und Weymarischen liberirt und mit ihren verlust die belagerung hirnvor auffheben und quitiren müssen, wirt Ihrer Excellence aus meinem jüngsten abgelassenen unterthenig referirt sein. Diesem nach ist der Veldtmarschalk Lamboy in Friesland gangen, die mehiste schantzen außerhalb Stickhausen[305] erobert, wohin die gegentheilige sich auch begeben, umb die Hessischen aldar zu succuriren. Denen aber der Herr Veldtmarschalck Lamboy bis Rheinen[306] entgegen, daselbsten nahe an der statt sich gesetzet und versichert, auch so nahe gespielet wirt. Es kombt bericht ein, als wan des Königsmarcks fueßvolck sambt den beygehabten sttücken den unsrigen zutheill worden sey. […] bey schließung dieses kombt bericht aus Münster, daß die Lamboysche den feindt bey nacht eingefallen, tausent gesattelte pferd sambt sieben standarden erobert, die stücke auch bereits in handen gehabt, aber in eyll nit fortbringen können“.[307]
Westphalen hatte Piccolomini am 4.10. unterrichtet: „Zu continuirung meiner schuldigkeit solle Ihrer Fürstlichen Excellence hiermit berichten, daß die Lamboysche und dessen coniungirte gegentheilige annoch bey Rheinen an der Embs gegenein-ander stehen, was dabey vor und nach geloffen, werde Ihre Fürstliche Excellence ungezweiffelt aus Münster von den König-lichen Catholischen herren abgesandten verstendiget sein. Nuhnmehr aber werde ich advisirt, daß einige proviant in der graffschafft Lipp nacher Dettmold[308] zu lieffern ausgeschrieben sey, umb dessen zu des Königsmarcks rückmarche zu gebrauchen. Ob nuhn den herr Veldtmarschalckhen Lamboy verlassen, theils zurück nach der haubtarmee wegen der churbayrischen coniunction gehen werden oder sonsten jegen dieser statt, wie sich verlauten lassen“.[309]
Westphalen hatte am 18.10. wieder ein Schreiben an Piccolomini abgehen lassen: „Die von hiraus und anderen negst gelegenen guarnisounen zusammengezogene trouppen zu fueß sambt 400 pferden haben im stifft Münster das fleck Borgsteinfurth,[310] darinnen feindts dragoner sambt vielen zusamm gebrachten proviant und marquetenderwagen sich befunden, überfallen und erobert, darinnen verblieben, fortificiren, auch dem Königsmarck, Hessischen und Weymarischen bey Rheine die zufuhr und lebensmittell zum theill benohmmen. Wie lange sich nuhn gegeneinander verhalten, stehet zu erwartten. Die schwedische haubtarmada solle bey Erffurt[311] stehen und bis dahin gewichen. Ob nuhn die Kayserliche, wie theils gemeldet, in Pommern gehen oder den feindt verfolgen werden, haet man zu sehen. Es dorffte in diesem Wesphalischen Crais noch vorm winter und beziehung der winterquartier wohl was wichtiges vorgehen und mutationes geben“.[312]
Westphalen schrieb am 25.10.1647 erneut an Piccolomini: „Hiesiger commendant Bertramoville sambt den meinigen sowohl officirn als knechten haben ihre schüldigkeit dabey geleistet, das billig zu belohnen sey. Welcher gestalt sich beiderseits haubtarmeen guberniren, davon werden Ihre Excellence aus dem kayserlichen lager ohngezweiffelt nachrichtung haben. Es will verlauten, als wan die unsrige Magdeburg[313] besetzet und Chursachsen sich gegen die Schweden feindt erkleret haben solle. Die Lamboyschen und Königsmarck sambt den Hessischen und theils Weymarschen stehen annoch bei Rheine verschantzet und hatten die Hessische durch den Obristen Moitz [Motz; BW] mit etlichen trouppen den unsrigen in Friesland eine schantze neben zweyen redouten abgenohmmen. Dahin aber aus dem Lamboyschen lager der Obriste Graf von Hennin [Bournonville; BW] mit einigen trouppen zu roß und fueß commandirt worden, die gedachte schantze und Hessische also mit sturmb angefallen und glücklich erobert, daß den verschiedene thodt pliben und über hundert gefangene neben einem Capitein, 2 Lieutenants und anderen mehren zutheil worden. Sonsten habe erfreulich vernohmmen, daß Dixmünden[314] von den Königlich Catholischen waaffen glücklich erobert. Der Allerhochste verlihe ferneren sieghafften progress, womit verbleibe. Nachsatz: Ob zwar zu Cassell[315] immerfortt mit allem fleis dahin gearbeitett wirtt wie von dem Wrangel noch mehr volcker einlangen undt dem Lamboy das gahraus machen, folgendes dieser statt undt anderer orter bemechtigen mogen, so hoffe jedoch, es werden die kayserlichen waffen solches zu verhindern wissen undt Gott uns weitter beistehen, möchte wünschen, daß mitt Ihre fürstliche Excellence mündtlich underthenig sprechen konnte. Kann alles der feder nitt trauen“.[316]
Westphalen unterrichtete Piccolomini am 1.11.1647: „Ihrer Fürstlichen Ecellence gnedige schreiben vom 6. und 13. Septembris seind mir gestern allererst gelieffert. Ob nuhn dieselbe inmittels zu Münster[317] oder am andern ohrt so lang worden, ist mir unbewust. Nichdestoweiniger thu mich für Ihrer Fürstlichen Excellence gnedige communication unterthenig bedancken. Dieser endts lassen sich die schwedische partheien von dero haubtarmee, welche vor drey thagen zu Northeimb[318] im landt zu Braunschweig vollig gestanden, algemach sehen. Deren zwey starcke zu roß über die Weser ins hiesige stifft gangen, einen ohrt nach dem anderen, da noch ein pferdt oder stück vihe verblieben, überziehen, plündern und rauben. Es wird davor gehalten, daß diese des feindts gantze armee hinein gehen, den Lamboy ruiniren und also der westphalen quartier sich bemechtigen werden. Sollten nuhn die Kayserliche auff den fueß nit nachgehen, wirt der kriegsschwall überhandt nehmmen und die landen vollents im grundt verderben. […] Parece que los Suevos tienen mucha gana de visitar tambien el cerculo inferior del Rheno mientras que san padronos de Westphalia“.[319]
Westphalen informierte Piccolomini am 22.11.: „Die kayserliche haubtarmee ist nuhn eine zeitlang in Hessen gestanden. Solle itzo auff Geismar,[320] Grevenstein[321] hireinwenden, haben Homborg[322] befestigen, mit volck und anderer noturfft wohl versehen lassen. Die Schwedische seindt der Weser hinunter gerücket und die schiffsbrücke mit sich genommen, davon noch theils regimenter zu Holtzminden[323] logiren, das haubtquartir zu Oldendorff.[324] Haben sonsten im landt zu Braunschweig, stifft Hildesheim und daherumb sich auseinander gelegt. General Wrangel haet den hern Hertogen zu Braunschweig und Lüneburg angemuhtet, alle schwedische unberittene reuter, denen 5000 sein sollen, mit pferden und gezeug zu versehen. Diese forderung dörffte den Fürsten die augen aufthuen und bey annäherung der kayserlichen armee zu einer anderen resolution uhrsache geben. Königsmarck solle durchs stifft Osnabrück an die Weser gehen, der hessische Generalmaior Rabenhaubt aber nach der eroberung der schantzen in Friesland in Hessen succuriren. Wie aber solches zu practiziren, wirtt die zeit geben undt sterkere im wege stehen. […] Nachsatz: Diese nacht haben wir von hir aus die stadt Warborch wieder beschott [?], welches dem feindt großen schaden thun wirtt“.[325]
Westphalen hatte Piccolomini gegenüber am 29.11. die weiteren Bewegungen so beurteilt, dass „nemblich die Kayserliche und Churbayrische bishero in Hessen gestanden, die haubtquartir in Syrenberg[326] und Wolffhagen[327] gehabt, denen aus Cassell wein und andere noturfft ausgefolget worden. Sollen sich heut moviren und aufbrechen, wohin aber, ist mir noch zur zeit unbewußt. Die Schwedische haben sich zu refrenchiren etwas auseinander gelegt. Das corpo aber bei Oldendorff stehen solle, dabey eine schiffbrücke verfertigt und abermahl zu ihrer versicherung drey schantzen dießeits auffgeworffen. Es sind bereits gestern von den Kayserlichen 3000 pferde auff den feindt an die Weser zu recognosciren ausgangen. Wie sich nuhn beiderseits verhalten werden, wirt man balt erfahren. Ich sorge sehr, es werde der Feindt, wan sich also rühig eine geringe zeit verhaltet, dermaßen stercken, daß nicht den allein den Kayserlichen den kopf biethen, sondern auch offensive gehen könne. Ich zweiffele nit, die Generalitet deme vorzubauen wissen werde. Königsmarck ist dem Wrangel beygestoßen, die Hessische nähern sich auch, den theils in die quartir verlegt worden. […] Nachsatz: Die schwedische hohe officire dörfen sich woll verlautten lassen, daß unlengst sich dem Rhein nähern und hinüber geben wollen“.[328]
Vierzehn kaiserliche Regimenter wurden in der Niedergrafschaft stationiert,[329] während Wrangel sich um die Wiederherstellung seiner Armee kümmerte, so Westphalen am 6.12. in seinem Bericht für Piccolomini: „Demnach die Kayserliche und Reichsvölcker ihre quartir beziehen und ad viertzehen regimenter, zehen zu roß und vier zu fueß in Hessen zu unterhalten angewiesen und daselbsten an die grentze einquartirt worden, als seind die Schwedische auch vertheilet bis in die graffschafft Oldenburg, halten langs der Weser die geringe öhrte besetzet. Es solle General Wrangel den heren Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg zwolff dörffer zu ihrem unterhalt umb Hannover[330] frey gelassen und die übrige durchs gantze land der armee assignirt haben, fordert daraus 3000 gesattelte pferde oder 100000 Reichstaler bahr geldt, umb die dismontirte zu remonteren. Ist derowegen nichts sichers, als daß die gegentheilige eine solche armee auffbringen werden, damit wie vorhin das Römische Reich überziehen und ihres gefallens dominiren können.[331] Was unserseits dagegen thuen, wirt man erfahren, da je lenger je mehr die soldatesca wegen mangell unterhalts verlauffen und vergehen muß, dem feindt aber alles gerne gelassen und offerirt wirt. Post S[c]riptum: Aus Hessen verlautet jetzo, als wan Ihre Excellence Holtzappel zu Wittzenhausen[332] die Weser passirt und die Schwedischen verfolge“.[333]
Am 13.12. schrieb Westphalen wieder an Piccolomini: „Die kayserliche haubtarmee ist vertheilet in die quartire, davon in Corbach,[334] Fritzlar und Frankenberg[335] 10 regimenter zu roß und fueß unterm commando herrn Generalwachtmeistern Philip [Philipp v. der Beeck; BW] logirn, andere sollen in Oberhessen 2 besetzte schlösser Wolkedorff[336] und Friedwaldt[337] erobert und die besatzung auff discretion angenohmmen haben. Marpurch wirtt auch ietzo angegriffen. Schwedische sind bishero noch jenseits der Weser, und das haubtquartir in Oldendorff gewesen, haben die schiffbrücke abgenohmmen und diesseits gemachte drey kleine schantzen quitirt, sollen dem verlaut nach durchs Lüneburgische an die Elbe gehen wollen. Ob es nuhn also continuirt, stehet zu erwartten. Was die Lamboysche am Rhein verrichten, darab werden Ihre Fürstliche Excellence des ohrts her ohngezweiffelte nachrichtung empfangen. […] Post Scriptum: Izo kombt bericht, daß Rabenhaubt jenseits der Weser nach Hessen gehe und die Schwedische auffbrechen und durch das stifft Hildesheimb marchiren werden“.[338]
Im November 1648 ging es im Briefwechsel Westphalens mit Hatzfeldt um dessen Tätigkeit als Gouverneur des Herzogtums Luxemburg und die Absicht Westphalens, ebenfalls in spanische Dienste zu treten. Zudem berichtete er ihm über den Abmarsch hessen-kasselischer und schwedischer Truppen aus dem Stift Paderborn. Das Regiment Bournonville liege noch in Höxter.[339] Im Dezember dieses Jahres berichtete er Hatzfeldt von den Schwierigkeiten bei der Räumung der Quartiere und der Abdankung der Truppen.[340]
Westphalen weilte im Januar 1649 in Münster wegen der Ungültigkeit der französischen Ratifikationsurkunde. Die hessen-kasselischen Truppen verblieben in ihren Quartieren. In der Grafschaft Bentheim[341] sei es zu Schießereien zwischen kaiserlichen Soldaten und Bauern gekommen. Zwischen Generalleutnant Geyso und den Schweden gäbe es Verhandlungen wegen der Quartiere in Münster.[342] Im Februar waren Schwierigkeiten wegen der Publikation des Friedensschlusses aufgetreten.[343]
Westphalen wandte sich am 19.2.1649 mit neuen Lageberichten an Piccolomini: „Seithero habe meine schuldigkeit nicht ver-richten können, zumahlen mit hiesigen tractaten so variabel sichs angelassen. Nunmehr aber, als gestern nachmittag der frie-denschluß offentliche durch hiesige anwesende kayserliche, frantzosische und schwedische herren abgesandten extradirt und commitirt worden, daß es damit seine endtliche richtigkeit erlanget. Und darauff aus groben geschütz und musquetten dreymahl salve geben worden. Was nuhn ferner vorgenohmmen werden wolle, stehet mit negsten zu erwartten. Inmittels sind die bishero hirherumb gelegene schwedische regimenter in die quartir gangen, von deren abdanckung man noch nichts erfahret“.[344] Am 5.3. schrieb Westphalen wieder an Piccolomini: „Als ich dieses ohrts glücklich wieder anglangt, habe der schwedischen Generalitet convention zu Cassel vernohmmen. Was sich nuhn daselbst mit dem Haus Hessen verglichen oder sonst für eine conclusum gemachet, wirt hirnegst an thag kommen. Der zu Münster anwesende gevollmechtigte Graff [Johan] von Ochsenstirn [Oxenstierna; BW] ist auch von daraus nach Minden fortgereiset, ohne zweiffell daselbst ferner mit der schwedischen Generalitet zu consuliren. Ob nhun solches zu vollenziehung des lieben friedens und dessen execution gereichen mögte, stehet hirnegst zu vernehmmen. Sonsten lasset sichs noch schlecht mit quitirung der platzen und abdanckung der völcker an der gegenseithen ansehen, zumahlen die quartir immer mehr erweitern und sich ihres eigenen gefallens logiren“.[345] Auch an Hatzfeldt hatte er geschrieben und ihn über Oxenstiernas Reise nach Minden informiert, desgleichen über die mangelnde Friedensbereitschaft auf schwedischer und hessen-kasselischer Seite. Hessen-Kassel treibe angeblich ausstehende Gelder zwangsweise ein.[346]
Westphalen wandte sich am 24.4.1649 aus Brühl[347] an Piccolomini: „Was Ihrer Excellence gefellig gewesen mir aus Preßburg underm 7. dieses gnedigst zu communiciren, habe wohl empfangen und thue dafür underthenig danck sagen, hingegen aber anders nichts berichten, nur daß man hiesiger örtter, nachdem schon einige regimenter abgedancket seint, ietzo im werck begriffen, die übrigen in etwas zu reduciren. Inmittelst wirdt der last wegen einquartirung der Schwedischen in Westphalen so groß, daß dabey, sofern es nit baldt remedyrt wirdt, sowohl alnoch habende soldatesca als die die underthanen miteinander werden verlauffen müssen. Verhoffe aber, es werde die zusamenkunfft zue Nürenberg alles aufheben und endlich eine bestendige allgemeine beruhigung im Heiligen Römischen Reich mitbringen, wozu glückliche erreichung wünsche und verbleibe. Nachsatz: Los trattados de Norinberga ten de mucha consideration y podrian causar mienus difficultades telcante la par Haga Pios que salgan bien“.[348]
Westphalen schrieb am 7.5. erneut an Piccolomini: „Als ich vom Rhein zurückkommen, habe ich Ihrer Fürstlichen excellence hochangenehmes schreiben sambt beygefügten ziefferen vom vom letzten Marty alheir zu recht empfangen und hoffe mit negsten einen guten anfang der vorgenohmmenen Nürenbergischen tractaten zu vernehmmen. Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht, meines gnedigsten Hern regimenter werden auff die halbscheid reducirt. Von der schwedischen abdanckung aber vernimbt man dieser endts das geringste nit, allein daß theils hessische officier licentyrt, die Soldaten unter ander compagnien ad 200 starck beygestoßen werden. Dieselbe sollen das schloß Neuhaus allhier in der nähe erster stundt quitiren und hingegen die statt Warburg im hiesigen stifft stärcker besetzten. Ihre Churfürstliche Durchlaucht zu Brandenburg wollen gegen erlegung 100000 Reichstaler dem Haus Hessen die lippstatt pfandtsweis überlassen. Darauff an hessischer seithen bereits 70000 gebotten sein sollen. In Hervorde[349] lassen hochgemelte Ihr Durchlaucht einen anfang zur starcken neuen citadelle wie auch zu Sparenberg[350] machen, woher bey diesem zustandt die mittel von den underthanen genommen werden sollen, sehe ich nit, sondern dörffte solche arbeit langsamb und schwer fallen. Was mir ferner von ein und andern einlangen wirt, unterlasse nit meiner schuldigkeit nach forthan zu berichten. Inmittels unterthenig bitte, von den Nürenbergischen tractaten so viel mir zu wissen gebühret, gnedigst parte geben zu lassen“.[351]
Am 4.5. (14.5) teilte Westphalen Piccolomini mit: „Ihrer Fürstlichen Excellence hochangenehmes schreiben vom 18. passati habe ich mit großer dancksagung empfangen und darab den anfang der gegentheiligen praetensionen mit mehrern ersehen. Ob sich nuhn zwar angelassen, als wan die zusammengezogene Schwedische auffbrechen und etwa eine marche vornehmmen wollen, so ist darauff nichts erfolget, sondern sich wiederumb von einander in die vorige quartier begeben. Daher in diesen landen annoch nichts des lieben friedens halber genießen, sondern in den beschwerden forthan stecken pleiben. Die Hessische haben dieser endts einig muht und hoffnung gemacht, ein oder anderen ohrt zu quitiren. Ist aber nichts erfolget, sondern alles bis dato besetzet plieben. Der Generallieutenant Giese [Geyso; BW] ist sonsten hiervorbey auff Münster gangen und das schloß Neuhaus hier vor hiesiger statt annoch besetzet gelassen“.[352]
Aus Paderborn wandte sich Westphalen am 21.5. an Piccolomini: „Was Ihrer Fürstlichen Excellence mir unterm 4. dieses monats zu communiciren beliebig gewesen, habe ich mit höchtlicher dancksagung und darab einig Anfang dasiger vorgenohmmenen tractaten mit mehrern ersehen. Der Allerhöchster verlihe seine gnade, daß zu einig glücklichen undt gewünschten endt ausschlagen, warauff diesmahlen alles verlangen der stände gesetzet, zumahlen in dieser stundt der churmayntzische cantzler [Nikolaus Georg v. Reigensberger; BW] sambt den Nürenbergischen und Regensburgischen gesandten von Münster alhier anglangt, umb ihre reis ferner fortzusetzen. Die einquartirte Schwedische ziehen sich itzo zusammen und seind beordert, sich auff 6 thag mit proviant zu versehen. Wohin nuhn die marche angesehen, wirt sich balt ausweisen. Inmittels haben dieselbe dies- und jenseits der Weser noch nichts abgedanckt und wie sich vernehmmen lassen auch die licentyrung nicht erfolgen wirt. So soll das schloß Neuhaus alhier in der nähe von den Hessischen vor anlangung der Generallieutenant Giesen nit quitirt werden, also noch zur zeit von den gegentheiligen weinig fruchtbarliches zu gewarten haben. Weilen nuhn jedermenniglichen von einigen effect und glückliche vollenziehung dasiger Nürenbergischen handlungen sehr verlanget“.[353]
Am 28.5. hatte Westphalen Piccolomini wieder informiert: „Ihrer Fürstlichen Excellenz habe ich zu continuirung meiner schul-digkeit berichten sollen, daß die im letzten gemeldete schwedische zusammenziehung dieser ohrter noch zur zeit zu keinem auffbruch oder marche angesehen angesehen, allein daß compagnie aus sich ihres eigenen gefallens in den stifften logiren, den gehalt per forza erzwingen und die quartier manuteniren, zumahlen in den braunschweigisch und Lüneburgischen dieselben nichts mehr zu willen wissen noch geben wollen. Daher sich dessen bei anderen mehren befahren.
Aus unsern quartirn wirt den gegentheiligen ein so ansehentliches und der völliger gehalt gefolget, hingegen aus den ihri-gen, alwo im gantzen stifft nuhr eine guarnisoun einhaben, den Kayserlichen und Creisvölckern alles geweigert und nichts mehr gestattet wirt. Was nuhn die Nürnbergische tractaten fruchtbarliches schaffen werden, muß man mit gedult wabwartten. Inmittels aber die unterthanen in diesen und umbliggenden landen dergestalt erschopffet, daß nur das leben ohne anderwertige Mitteln übrig behalten“.[354]
Im Oktober ersuchte der in Paderborn weilende Westphalen Hatzfeldt um die Erstattung bezahlter Werbegelder und Unterhaltskosten.[355]
Westphalen informierte Hatzfeldt im Januar 1650 über die Reise Oxenstiernas von Osnabrück über Bremen[356] nach Stade und den Einspruch Papst Innozenz‘ X. gegen die beabsichtigte Reformation von Orden und Klöstern. Es gäbe Gerüchte über die Vertreibung aller katholischen Geistlichen innerhalb der nächsten vier Jahre aus Deutschland.[357] Im März teilte er Hatzfeldt mit, nach Abzug der hessen-kasselischen Truppen seien fünf brandenburgische Kompanien in Lippstadt einquartiert worden. Die schwedische Reiterei aus den Grafschaften Dortmund, Lippe und Rietberg sei abgedankt worden.[358]
Im April 1651 berichtete er Hatzfeldt von seiner Teilnahme an der Hochzeit Ferdinands III. mit Kaiserin Eleonore.[359]
Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !
[1] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[2] Dringenberg [LK Warburg]; HHSD III, S. 174.
[3] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[4] WASEL-NIESEN, Ehemalige Adelshäuser im Raum Oelde, S. 818.
[5] Fürstenberg [LK Büren]; HHSD III, S. 240.
[6] Herbram [heute Stadtteil von Lichtenau/Kr. Paderborn].
[7] NOTTARP, Otto von Oye, S. 93; Dinkelburg [jetzt Borgentreich (Kr. Höxter)].
[8] LAHRKAMP, Münsters Verteidigung, S. 276, Anm. 6; ferner auch Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2404, fol. 80: »Deß herrn graven von Gronsfeld bericht«, o. D. [1635].
[9] [Bad] Lippspringe [LK Paderborn]; HHSD III, S. 44f.
[10] Dinkelburg [jetzt Borgentreich (Kr. Höxter)].
[11] Fürstenberg [LK Büren]; HHSD III, S. 240.
[12] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 290.
[13] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 107.
[14] Neufville [nördl. v. Château-Salins, Lothringen, h. Frankreich].
[15] Nancy [Frankreich, Dép. Meurthe-et-Moselle].
[16] Nach SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 275f.
[17] Vgl. DETHLEFS, Der heilige Liborius.
[18] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 150.
[19] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 151.
[20] Vgl. neuerdings KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.
[21] Corvey [Stadt Höxter]; HHSD III, S. 146ff.
[22] (Schloss) Neuhaus [LK Paderborn]; HHSD III, S. 671f.
[23] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.
[24] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 434f.
[25] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[26] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 434f.
[27] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 107.
[28] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[29] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[30] SCHLOTTER, Acta, S. 33.
[31] Rinteln [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 395f.
[32] Vlotho [LK Herford]; HHSD III, S. 738f.
[33] Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 16/139 (Abschrift): Anonymus an Ungenannten, Osterode, 1632 VI 15/25; Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[34] Wickensen [heute Ortsteil von Eschershausen (LK Holzminden)].
[35] Alfeld; HHSD II, S. 5f.
[36] Hauptstaatsarchiv Dresden Loc. 10718 ZNL 1632, fol. 145 (Abschrift): Relatio, o. O., 1632 VI 13/23.
[37] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 289, fol. 38f. (Ausfertigung): Pappenheim an Maximilian I., Polle, 1632 VI 28.
[38] Witzenhausen; HHSD IV, S. 478f.
[39] Allendorf; HHSD IV, S. 33f. [unter Bad Sooden-Allendorf (Kr. Witzenhausen)].
[40] Eschwege; HHSD IV, S. 114ff.
[41] AOSB 2/7, Nr. 19, 362: Wilhelm V. an Oxenstierna, Frankfurt/M., 1632 VI 15/25.
[42] Polle [Kr. Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 383.
[43] Volkmarsen [Kr. Wolfhagen]; HHSD IV, S. 441f.
[44] Staatsarchiv Marburg 4 h 1017, fol. 43f. (Ausfertigung): Bericht Uslars, Kassel, 1632 VI 19/29; bzw. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 289, fol. 38f. (Ausfertigung): Pappenheim an Maximilian I., Polle, 1632 VI 28. Vier seiner fünf Komp. waren „demontiert“ worden; STA Marburg 115.12.3. (Abschrift): Pappenheim an Asseburg, Warburg, 1632 VII 01. Oeynhausen diente im Regiment Pappenheim u. war der Bruder des in dänischen Diensten stehenden u. die Leibgarde kommandierenden Moritz Hermann v. Oeynhausen; vgl. Riksarkivet Kobenhaven TKUA Alm. Del 61, J-Q (Ausfertigung): Pappenheim an Christian IV. von Dänemark, Gardelegen, 1630 III 02.
[45] GEYSO, Beiträge I, S. 77ff.; SIEGEL, Wolfhagen, S. 161; THEATRUM EUROPAEUM Bd. 2, S. 661; ROMMEL, Hessen Bd. 8, S. 196; EBERSTEIN, Geschichte, S. 719.
[46] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 961, fol. 211 (Abschr.): W. v. Westphalen an Kurfürst Ferdinand, Arnsberg, 1632 VI 29. Vgl. die biograph. Hinweise bei NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 107ff., 290.
[47] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[48] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 289, fol. 38f. (Ausfertigung): P. an Max., Polle, 1632 VI 28; ROECKL III, S. 53; Kschw. 961, fol. 211 (Abschrift): W. v. Westphalen an Kf Ferdinand, Arnsberg, 1632 VI 29; ferner FRITSCH, Tagbuch, S. 126; GENERALSTABEN VI, S. 115 (allerdings mit Einschränkungen, da kaum Material aus dt. Archiven verwendet wurde); vgl. Wilhelm V. v. Hessen-Kassel an Oxenstierna, Ziegenhain, 1632 VI 18/28; ARKIV II, S. 788; AOSB II/7/2, S. 363f.; Kassel, 1632 VI 20/30, AOSB II/7/2, S. 364f.; Kassel, 1632 VI 25, AOSB II/7/2, S. 366f. Vgl. die Darstellung bei GÖRLICH, Wolfhagen, S. 68: „Um diese [kaiserliche Besatzung; BW] zu vertreiben, zog am 14. Juni 1632 General von Uslar mit den Reiterregimentern Uslar, Dalwigk, Seekirch, Mercier und Rostein, der das grüne Leibregiment zu Pferd befehligte, sowie sechs Kompanien vom weißen und vom grünen Regiment gegen Volkmarsen. Geschütze hatte er jedoch keine bei sich. Die Infanterie unter dem Befehl des Oberstleutnants von Romrod war schon am 13. Juni bis Wolfhagen vorgeschoben worden. Am 14. Juni gegen Mittag vereinigten sich die Truppen vor Wolfhagen, legten eine halbe Stunde Rast ein, formierten sich daraufhin in Schlachtordnung und rückten nun gegen Volkmarsen vor. Die Stadt wurde eingeschlossen und mit herbeigeschafften Geschützen beschossen. Nach zwei Tagen wurde sie am 17. Juni zur Übergabe gezwungen. Bevor sie jedoch besetzt werden konnte, erschien ganz unvermutet der kaiserliche General Graf von Gronsfeld mit 57 Fähnlein zu Pferd, griff unverzüglich die Truppen des Generals von Uslar an, der alle Sicherungsmaßnahmen sträflich unterlassen hatte, und fügte den völlig erschöpften Soldaten Uslars trotz hartnäckiger Gegenwehr eine schwere Niederlage bei. Die Hessen verloren dabei sechs Geschütze und sechs Standarten. Außerdem gerieten 240 Mann in Gefangenschaft, und 100 Soldaten fanden den Tod. Aber schon vierzehn Tage später waren dieselben Regimenter schon wieder soweit aufgefüllt, daß sie unter persönlicher Führung des Landgrafen nach Franken eilen konnten, um hier dem Schwedenkönig zu Hilfe zu kommen. Volkmarsen blieb zunächst weiterhin in feindlicher Hand, das anfangs August eine Besatzung von 800 Mann Infanterie und einer Kompanie Reiter unter dem Befehl des Oberstwachtmeisters Hans Wulff von Wrede hatte. Am 3. August sicherte dieser den beiden Dörfern Ober- und Niederelsungen seinen Schutz zu, wenn sie die auferlegten Abgaben pünktlich entrichteten. Dagegen ließ er am 4. August Bründersen und Ippinghausen plündern und nahm den Bewohnern 100 Pferde, 200 Stück Rindvieh und 1200 Schafe weg. Offenbar hatte der bisherige Kriegsverlauf die beiden Dörfer geschont, wie an der fetten Beute zu erkennen ist“.
[49] Wewer [LK Paderborn]; HHSD III, S. 780.
[50] Kleines Waldstück zwischen Paderborn und Benhausen.
[51] Meierhöfe östlich von der Stadt gelegen.
[52] (Schloss) Neuhaus [LK Paderborn]; HHSD III, S. 671f.
[53] Lichtenau [LK Büren]; HHSD III, S. 461f.
[54] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 49ff.
[55] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 60.
[56] Olpe [LK Olpe]; HHSD III, S. 593f.
[57] Heusner v. Wandersleben war während der schwedischen Zwischenregierung zum Schutz der protestantischen Kirchen, Pfarreien, Rittersitze u. adligen Güter eingesetzt, den er nötigenfalls mit militärischer Gewalt ausüben sollte. DEINERT, Die schwedische Epoche, S. 64. Dazu hatte er die Aufsicht über die besitzrechtlichen u. verfassungsmäßigen Veränderungen (a. a. O., S. 74), S. 75ff.; ab August 1632 war er vorrangig für die Proviantbeschaffung zuständig.
[58] Hessisch Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.
[59] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 107.
[60] LAHRKAMP, Münsters Rolle, S. 61.
[61] LAHRKAMP, Münsters Verteidigung, S. 63f.
[62] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 963.
[63] LAHRKAMP, Münsters Verteidigung, S. 64, Anm. 77.
[64] LAHRKAMP, Münsters Verteidigung, S. 68, Anm. 82.
[65] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 108.
[66] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 175.
[67] WOLF, Landsberg-Velen, S. 65.
[68] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151; Steinbach: Das Amt Steinbach war eines der Ämter, in die die Grafschaft Berg (das spätere Herzog-tum Berg) unterteilt war. Das Amt erhielt seinen Namen von der Burg Steinbach in Untersteinbach (Lindlar) nahe Lindlar oberhalb der Sülz. In einer Urkunde vom 6. September 1363 wurden erstmals die Ämter der Grafschaft Berg vermerkt. Hierin werden dem Amt Steinbach die Orte Wipperfeld, Bechen, Kürten, Olpe, Lindlar, Overath, Engelskirchen, Hohkeppel und Wipperfürth zugeordnet. Die Stadt Wipperfürth lag zwar innerhalb des Amtes, hatte aber als Stadt ihre eigene Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Nur die Gebiete außerhalb der Stadt waren Teil des Amtsbezirks. [wikipedia]
[69] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[70] SCHLOTTER, Acta, S. 284.
[71] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[72] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 52.
[73] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[74] Detmold [LK Detmold]; HHSD III, S. 156ff.
[75] Brake i. L. [LK Lemgo]; HHSD III, S. 112.
[76] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[77] Vlotho [LK Herford]; HHSD III, S. 738f.
[78] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[79] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[80] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[81] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[82] Brakel [LK Höxter]; HHSD III, S. 112f.
[83] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.
[84] Wevelsburg [LK Büren]; HHSD III, S. 779f.
[85] Boke [LK Büren]; HHSD III, S. 92f.
[86] Brilon [LK Brilon]; HHSD III, S. 119f.
[87] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[88] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[89] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[90] Alverdissen [LK Lemgo]; HHSD III, S. 22.
[91] Arnsberg [LK Arnsberg]; HHSD III, S. 28ff.
[92] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[93] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[94] Waldeck; HHSD IV, S. 444f.
[95] Vechta [Kr. Vechta]; HHSD II, S. 461f.
[96] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.
[97] Helmstedt; HHSD II, S. 219ff.
[98] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[99] Bad Pyrmont [Kr. Hameln-Pyrmont], HHSD II, S. 29f.
[100] Goldene Mark (Kr. Duderstadt); HHSD II, S. 172f.
[101] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[102] Nieheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 566.
[103] Steinheim [LK Höxter]; HHSD III, S. 702.
[104] Naumburg [Kr. Naumburg]; HHSD XI, S. 341ff.
[105] Halberstadt [Kr. Halberstadt]; HHSD XI, S. 169ff.
[106] Sondershausen [Kr. Sondershausen]; HHSD IX, S. 402ff.
[107] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[108] Lüchtringen, Stadtteil von Höxter (Kr. Höxter).
[109] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[110] Blomberg [LK Detmold]; HHSD III, S. 86f.
[111] Lüdge [LK Höxter]; HHSD III, S. 485f.
[112] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[113] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.
[114] Naumburg [LK Hessen].
[115] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[116] WOLF, Landsberg-Velen, S. 71.
[117] Büren [LK Büren]; HHSD III, S. 131ff.
[118] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.
[119] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151; WIDDER, Soest Bd. 3, S. 822.
[120] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[121] Bad Pyrmont [Kr. Hameln-Pyrmont], HHSD II, S. 29f.
[122] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[123] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 177.
[124] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 178.
[125] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 111.
[126] Salzkotten [LK Büren]; HHSD III, S. 660f.
[127] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 143.
[128] Steinbrück [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 439f.
[129] Liebenburg [Kr. Goslar]; HHSD II, S. 295f.
[130] Polle [Kr. Hameln-Pyrmont]; HHSD II, S. 383.
[131] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[132] gestrichen.
[133] Das Schreiben vom 9.10.1640 findet sich bei NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 178f.
[134] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 179.
[135] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.
[136] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 151.
[137] Gemeint war natürlich Melchior v. Hatzfeldt, wie auch aus ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152 (Febr. 1641) hervorgeht.
[138] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.
[139] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 180.
[140] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 388.
[141] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 53.
[142] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[143] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 179.
[144] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.
[145] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[146] Einbeck [LK Northeim]; HHSD II, S. 128ff.
[147] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[148] Bevern [Kr. Holzminden]; HHSD II, S. 46f.
[149] Steinbrück [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 439f.
[150] Arolsen; HHSD IV, S. 15f.
[151] Gifhorn; HHSD II, S. 167ff.
[152] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[153] Uerdingen [Stadtkr. Krefeld]; HHSD III, S. 725.
[154] Lübbecke [LK Lübecke]; HHSD III, S. 481f.
[155] Nienburg/Weser; HHSD II, S. 346f.
[156] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[157] Peckelsheim [LK Warburg]; HHSD III, S. 607.
[158] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[159] Bodenwerder; HHSD II, S. 56f.
[160] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[161] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152; Mengeringhausen [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 327f.
[162] Vgl. REIMANN, Der Goslarer Frieden.
[163] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[164] Wesel [LK Rees]; HHSD III, S. 773ff.
[165] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[166] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 385f.
[167] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[168] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[169] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[170] Schladen [Kr. Goslar]; HHSD II, S. 416.
[171] Salzkotten [LK Büren]; HHSD III, S. 660f.
[172] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[173] Nörten-Hardenberg [Kr. Northeim]; HHSD III, S. 352f.
[174] Lüchtringen, heute Stadtteil von Höxter [Kr. Höxter].
[175] Störmede [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 708f.
[176] Geseke [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 253f.
[177] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[178] Ziegenhain; HHSD IV, S. 483ff.
[179] Riesel, heute Stadtteil von Brakel [LK Höxter].
[180] Bruchhausen [Kr. Brilon]; HHSD III, S. 122.
[181] Warendorf [LK Warendorf]; HHSD III, S. 754ff.
[182] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[183] Eulenberg, heute Ortsteil von Hennef (Sieg) [Rhein-Sieg-Kreis]. ?
[184] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 152.
[185] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 215.
[186] Seulingen [Kr. Duderstadt].
[187] Salza > Niedersalza [Stadt Nordhausen]; HHSD IX, 304.
[188] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 55.
[189] Halberstadt [LK Harz]; HHSD XI, S. 169ff.
[190] Hamm in Westfalen; HHSD III, S. 286ff.
[191] Ravensberg, Burg [Gem. Cleve, LK Halle/Westf.]; HHSD III, S. 623f.
[192] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[193] WOLF, Landsberg-Velen, S. 105.
[194] Kirchhain [Kr. Marburg], HHSD IV, S. 269f.
[195] Wewelsburg [LK Büren]; HHSD III, S. 779f.
[196] Boke [LK Büren]; HHSD III, S. 92f.
[197] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[198] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 108.
[199] Marburg; HHSD IV, S. 35ff.
[200] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 109.
[201] Emilie von Hessen-Kassel, Tochter Wilhelms V. Der Kurfürst von Brandenburg heiratete allerdings Sophie von Oranien.
[202] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 109f.
[203] Holzminden [LK Holzminden]; HHSD II, S. 240f.
[204] Nordhausen [Kr. Nordhausen]; HHSÖ IX, S. 305ff.
[205] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 110.
[206] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[207] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.
[208] Mühlhausen [Unstrut-Hainich-Kreis]; HHSD IX, S. 286ff.
[209] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 111.
[210] Bad Wildungen [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 35ff.
[211] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.
[212] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 111.
[213] Bad Hersfeld; HHSD IV, 20ff.
[214] Butzbach [Kr. Friedberg]; HHSD IV, 73f.
[215] Schöningen; HHSD II, 419f.
[216] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 111f.
[217] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 112.
[218] Wipperfürth [Rhein.-Berg.-Kr.]; HHSD III, S. 789ff.
[219] Korbach [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 275ff.
[220] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.
[221] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 112.
[222] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 112.
[223] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 113.
[224] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 113.
[225] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 114.
[226] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 114.
[227] Bremervörde; HHSD II, S. 75.
[228] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 115.
[229] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 362.
[230] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 115.
[231] Bad Pyrmont [Kr. Hameln-Pyrmont], HHSD II, S. 29f.
[232] Peine; HHSD II, S. 377ff.
[233] Hamburg-Harburg; HHSD II, S. 97f.
[234] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[235] Wittenberg [Kr. Wittenberg]; HHSD XI, S. 504ff.
[236] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 115f.
[237] Oldenburg; HHSD II, S. 360ff.
[238] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 116.
[239] [Bad] Lippspringe [LK Paderborn]; HHSD III, S. 44f.
[240] Hameln; HHSD II, S. 192ff.
[241] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 78ff.
[242] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[243] WASSENBERG, Florus, S. 661.
[244] Statní oblastní archív v Zamrsku Rodinný archiv Piccolominové Nr. 24914.
[245] Wiedenbrück [LK Wiedenbrück]; HHSD III, S. 782f.
[246] Lüttich [Liège; Belgien].
[247] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 81ff. Vgl. ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 247 (Bericht von Bournonville, Dez. 1646), bzw. Nr. 308 (Bericht von Johann Ludwig von Nassau-Hadamar).
[248] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 117.
[249] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 117.
[250] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 117f.
[251] Neuss; HHSD III, S. 556ff.
[252] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 118.
[253] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 118f.
[254] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 119.
[255] Verden; HHSD II, S. 464ff.
[256] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 119f.
[257] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 120.
[258] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 120.
[259] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 120f.
[260] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 121.
[261] Treysa; HHSD IV, S. 434f.
[262] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 121.
[263] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 122.
[264] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 122.
[265] Salmünster [Kr. Schlüchtern]; HHSD IV, S. 395f.
[266] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 122f.
[267] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 123.
[268] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 123f.
[269] Dorsten [LK Recklinghausen]; HHSD III, S. 165f.
[270] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 124.
[271] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 124f.
[272] Stade; HHSD II, S. 432ff.
[273] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[274] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 125.
[275] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 125f.
[276] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 126.
[277] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[278] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 247: Bournonville an Hatzfeldt, Mai 1647.
[279] Friedberg [Wetteraukr.], HHSD IV, S. 145ff.
[280] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 126.
[281] Armentières [Span. Niederlande; h. Frankreich; Dép. Nord].
[282] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 127.
[283] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 127.
[284] Fürstenau; HHSD II, S. 156f.
[285] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[286] Rheinfelder Hof bei Wallerstädten, heute Ortsteil von Groß-Gerau.
[287] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 128.
[288] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1054: Adam Matthias v. Trauttmansdorff an W. E. v. Lobkowitz, Bischofteinitz, 1647 VI 21: Königsmarck habe mit 4 000 Reitern u. Infanteristen Fürstenau eingenommen, und das kaiserliche Kriegsvolk sei von Missgeschick verfolgt; Wrangel habe angeblich Eger erobert.
[289] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.
[290] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 128.
[291] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 129.
[292] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 129.
[293] Ostbevern [LK Warendorf].
[294] Westbevern [LK Münster].
[295] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[296] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 129.
[297] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 130.
[298] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 130.
[299] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 131.
[300] Stukenbrock, heute Stadtteil von Schloss Holte-Stukenbrock [LK Gütersloh].
[301] Bielefeld; HHSD III, S. 73ff.
[302] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 131.
[303] Delbrück; HHSD III, S. 154.
[304] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 132.
[305] Stickhausen; HHSD II, S. 444.
[306] Rheine; HHSD III, S. 637f.
[307] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 132f.
[308] Detmold [LK Detmold]; HHSD III, S. 156ff.
[309] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 133.
[310] Burgsteinfurt [LK Steinfurt]; HHSD III, S. 135ff.
[311] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[312] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 133.
[313] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.
[314] Diksmuide [Westflandern, Belgien].
[315] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[316] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 134.
[317] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[318] Northeim; HHSD II, S. 353f.
[319] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 134f.
[320] Geismar [Kr. Fritzlar-Homberg]; HHSD II, S. 164f.
[321] Grebenstein [Kr. Hofgeismar]; HHSD IV, S. 181f.
[322] Homberg a. d. Efze [Kr. Fritzlar-Homberg]; HHSD IV, S. 236f.
[323] Holzminden; HHSD II, S. 240f.
[324] Hessisch-Oldendorf [Kr. Grafschaft Schaumburg]; HHSD II, S. 226f.
[325] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 135.
[326] Zierenberg; HHSD IV, S. 485.
[327] Wolfhagen; HHSD II, S. 479f.
[328] Statní oblastní archív v Zamrsku Rodinný archiv Piccolominové 25.822 (Ausfertigung); NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 135: W. v. Westphalen an Piccolomini, Paderborn, 1647 XI 29.
[329] Wie aus einem Extraktschreiben aus dem kaiserlichen Hauptquartier vom 21.11. hervorgeht, waren der Niedergrafschaft 14 Regimenter assigniert worden. Monatlich waren 100.000 fl. (oder 150.000 Rt.) aufzubringen, zur Hälfte in Geld, zur anderen in Frucht u. Fleisch; dafür entfielen die Brandschatzungen; diese Kontribution sollte 4 Monate bezahlt werden. 4 Regimenter zu Pferd u. 1 Regiment zu Fuß lagen in Fritzlar, 3 zu Pferd u. 1 zu Fuß in Frankenberg, in Korbach 2 zu Pferd u. 1 zu Fuß, u. in Kirchhain 2 Regimenter. Riksarkivet Stockholm E 8373 (Abschrift): Beilage zum Brief Amalie Elisabeths an Wrangel, Kassel, 1647 XI 25 (a. St.); eingegangen Minden, 1647 XI 27 (a. St.). Vgl. Statní oblastní archív v Zamrsku Rodinný archiv Piccolominové RAP 25.823 (Ausfertigung): W. v. Westphalen an Piccolomini, Paderborn, 1647 XII 06.
[330] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[331] Girolamo conte Sannazaro, Gesdter des Herzogtums Mantua [Karl III. Gonzaga (1629-1665, Herzog v. Mantua 1637)], gegenüber Wartenberg, 1647 XII 01; APW III C 3/2, S. 1035: „Sonsten were auß allem klarlich zu sehen, daß die Schweden und andere keinen lust zum frieden tragen, weiln sie ihre armeen de novo starck recrutiren und verstercken. Von herzen thue es ihm leid, daß Churbayern sich so verleiten laße; man solle ad principium Martii an ihnen gedencken, ob die coronae alßdan dergestaldt de pace reden und so guete freund eins und des anderen pleiben werden, sein könig hette dem Kayser, daß er nit trawen soltte, gerahten, maßen auch bey dießer post 100000 reichsthaler allein ad intentionem der recrüden dem Kayser zugeschickt worden, und soltten noch mitt negsten ad eundem finem 100000 reichsthaler folgen; darauff fragend, waß von dem Melander und den Churbayerischen underhabenden völckeren doch für zeittung wehre ? I. H. G.: Sie hetten davon nichts gewißes. Pineranda: Es seye ein notabel werck, daß seither der coniunction Churbayerens mit Ihrer Kayserlichen Mayestet man von wenigern effecten alß zuvorn, da die Kayserliche allein gestanden, höre; man wiße fast inmittelß von keinen einzigen abbruch“. Als Wartenberg die Belagerung Memmingens erwähnt, meint Peñaranda: „Daß darumb, damitt Churbayeren desto mehr versichert und darauff die winterquartier in Schwaben und Francken desto ehender und beßer haben könne, geschehe“.
[332] Witzenhausen; HHSD IV, S. 478f.
[333] Statní oblastní archív v Zamrsku Rodinný archiv Piccolominové 25.283 (Ausfertigung): W. v. Westphalen an Piccolomini, Paderborn, 1647 XII 06; NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 136.
[334] Korbach; HHSD IV, S. 275ff.
[335] Frankenberg; HHSD IV, S. 124f.
[336] Wolkersdorf, Schloss [Gem. Bottendorf, Kr. Frankenberg]; HHSD IV, S. 481.
[337] Friedewald [Kr. Hersfeld]; HHSD IV, S. 149. Friedewald war am 5.12. – wie übrigens auch Wolkersdorf – von kurbayerischen Truppen unter Gronsfeld eingenommen worden.
[338] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 136.
[339] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[340] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[341] Bentheim [Kr. Grafschaft Bentheim]; HHSD II, S. 40f.
[342] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[343] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[344] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 137.
[345] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 137.
[346] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[347] Brühl [LK Köln]; HHSD III, S. 124ff.
[348] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 137f.
[349] Herford; HHSD III, S. 312ff.
[350] Sparrenburg [Stadt Bielefeld]; HHSD III, S. 73.
[351] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 138.
[352] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 138f.
[353] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 139.
[354] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 139.
[355] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[356] Bremen; HHSD II, S. 69ff.
[357] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[358] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
[359] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 381.
Dieser Beitrag wurde unter
Miniaturen abgelegt und mit
W verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.