Cárdenas, Don Pedro de; Maestre de Campo [ – ] führte 1634 unter dem Kardinal-Infanten ein Regiment Neapolitaner.[1]
„Der Kardinalinfant, welcher zu dem Erfolge der Kaiserlichen in der Schlacht bei Nördlingen[2] mit seiner von Süden gekommenen Armee wesentlich beigetragen hatte, brach nach dieser Schlacht in nördlicher Richtung auf, um auf dem kürzesten Wege nach den Niederlanden zu marschieren. Zu seiner Begleitung war Oberst Ossa mit einigen Kavallerieregimentern beauftragt, während die Generäle Piccolomini, Isolani [Isolano; BW] und [Johann von; BW] Götz dazu bestimmt waren, seine rechte Flanke durch ausgebreitete Kolonnen weithin zu decken und sich des ganzen Frankenlandes zu bemächtigen. Damit drohte auch für das angrenzende Gebiet der Wetterau[3] die schlimmste Periode des Krieges zu kommen.
Am 19. September 1632 [1634; BW] war der Kardinalinfant mit seiner in Marsch befindlichen Armee in Miltenberg[4] am Maine angelangt, worauf er nach Einnahme und Ausplünderung dieses Ortes nach Kleinheubach[5] vorrückte und hier in nächster Nähe am 20. und 21. auf Barken und Pontons den Main überschritt. Er sammelte am rechten Mainufer seine Armee und hielt eine Revue, bei der sich ein Bestand von 12 000 Mann Infanterie und 4900 Reitern ergab. Am 23. September zog der Kardinalinfant in Aschaffenburg[6] ein. Einen größeren Angriff der mittlerweile in Frankfurt a. M. gesammelten weimarischen Truppen befürchtend, formierte er hier seine sämtliche Infanterie zu 7 Schlachtenbataillonen und rückte am 24. September durch den Spessart und das Freigericht[7] in das Kinzigtal vor, während die streifenden Reiterabteilungen Ossa’s als Avantgarde schon vorausgeeilt waren. In Gelnhausen[8] befand sich an diesem Tage das Hauptquartier; der Kardinalinfant übernachtete jedoch in Rückingen,[9] war am nächsten Tag in Windecken[10] und am 27. in Dorchheim[11] bei Friedberg,[12] woraus zu schließen ist, daß der Durchmarsch ziemlich beschleunigt wurde. Zu einem Kampfe kam es nicht, dagegen waren die Plünderungen und Greueltaten der Durchziehenden barbarisch“.[13]
[1] KREUTER, Gelnhausen II, S. 66. Kreuter datiert nach dem alten Stil.
[2] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.; vgl. ENGERISSER, Nördlingen 1634.
[3] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.
[4] Miltenberg [LK Miltenberg]; HHSD VII, S. 448ff.
[5] Heubach [Kr. Dieburg], HHSD IV, S. 363.
[6] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[7] Freigericht [Hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.
[8] Gelnhausen; HHSD IV, S. 164ff.
[9] Rückingen [Kr. Hanau]; HHSD IV, S. 389.
[10] Windecken [Kr. Hanau], HHSD IV, S. 475f.
[11] Dorheim [Kr. Friedberg], unter Friedberg, HHSD IV, S. 146, bzw. Wetterau, HHSD IV, S. 459.
[12] Friedberg; HHSD IV, S. 145ff.
[13] KREUTER, Gelnhausen II, S. 66.