Scherwentzel [Schwerwenzel], Adam; Quartiermeister [ – ] Scherwentzel stand 1627/28 als Quartiermeister in kaiserlichen Diensten[1] und war auch für die Einquartierung in Wernigerode[2]zuständig. Bei Einquartierungen in Dörfern und Städten besorgte der Quartiermeister, in Abstimmung mit den lokalen Obrigkeiten, von den Bewohnern Unterkunft und Verpflegung für die Kompanie. Zunächst wurde der Stab einlogiert, dann wurden die Quartiere für die Hauptleute bestimmt. Der Rangfolge nach hatten die Kompanien des Obristen die weitere Wahl, dann die des Obristleutnants, darauf die des Obristwachtmeisters. Die restlichen Kompanien spielten die übrig gebliebenen Quartiere unter sich aus. Das führte bei engen Quartieren teils zur Überbelegung bei den einzelnen „Wirten“, teils zum Kampieren unter freiem Himmel auf dem Markt selbst im Winter, was zu Unruhen führen konnte oder musste. Dem Quartiermeister, der je nach Truppengattung zwischen 40 und 60 fl. Monatssold erhielt, war auch die Kriegskasse anvertraut. Natürlich lebte auch der Quartiermeister von „Nebeneinkünften“, wenn er z. B. Kompanien verlegen und sich dafür bezahlen ließ.
[1] Vgl. die Erwähnungen bei NÜCHTERLEIN, Wernigerode.
[2] Wernigerode [LK Harz]; HHSD XI, S. 493ff.