Cajero [Cayro, Caxero ?], Lucas; Gouverneur [ – ] Cajero war spanischer Gouverneur in Lingen.[1]
Am 10.8.1627 war er mit Proviant zur Versorgung des von staatischen Truppen belagerten Groenlo eingetroffen.[2]
„Am 14ten Juny [1630; BW] Herman Heerde, grüter (zu Münster[3]) für außgelagten brodt, bier und anders in behueff des gubernators zu Linge Lucaß Cayro und deßen kriegs volckes, so nacher dem Rein marchiret unnd zu St. Mauritz außgethelet, bezalt laut rechnungh unnd quitungh mit 252 Rt. 7 s. 4 d.
Am 4ten Octobris ein anzall Hispanische reuterei unnd fueß volck auß Linge in unnd umb die statt Munster sich auffge-halten, unnd obwoll dieselbe umb defroierungh auß den herbergen angehalten, ist innen der gefährlichen consequentz halben pure abgeschlagen, ist gleichwoll dem commandanten oder leutenambt zu den zehrungs kosten laut bevellichs und quitungh verehrt worden 50 Rt“.[4]
Im Februar 1632 schlug Rheingraf Otto Ludwig, der erst Oxenstierna, dann Horn unterstellt war, die spanischen Hilfstruppen an der Mosel, zusammen mit französischen Truppen unter dem Befehl des Herzogs von Orléans bei Veldenz[5] und stürmte Kirchberg[6] im Hunsrück. Als Cajero den Rheingrafen mit einem Überraschungsangriff überfallen wollte, geriet er am 13.4. selbst in eine Falle des Rheingrafen, verlor 12 Kompanien und eine große Anzahl seiner Offiziere. Cajero konnte sich nur mit Mühe nach Mainz[7] in Sicherheit bringen. Als Cajero im Mai 1632 gemeinsam mit General de Silva heimlich Speyer[8] verlassen und sich an die Mosel zurückziehen wollte, griff ihn Otto Ludwig zwischen Worms[9] und Kreuznach[10] erfolgreich an, nahm ihnen die gesamte Bagage ab und verfolgte die Flüchtenden bis Trier.[11]
Möglicherweise handelt es sich bei dem 1636 unter Piccolomini dienenden Caxero um Cajero. In seinem Briefwechsel mit dem Kardinal-Infanten vom 14.1. bis 31.3. machte Piccolomini diesen auf die Schwierigkeiten bei der Logierung seiner Regimenter in Jülich[12] aufmerksam und bat um eine Entscheidung. Ferner berichtete er über die Überstellung der Regimenter aus dem Raum Sambre und Maas nach Jülich sowie die Schäden, die Johann von Werth, der vor ihm, P., durch das Land marschiert sei, verursacht habe. Er berichtete weiter über den Marsch der kaiserlichen Truppen nach Kleve[13] – er selbst sei bemüht, dass die Staaten diesen Feldzug nicht als feindlich empfänden, und habe deshalb Kapitän Caxero nach Geldern[14] entsandt, mit der Versicherung, gutnachbarliche Beziehungen aufrecht erhalten zu wollen – , weiter über die Blockade und Belagerung der Festung Schenck[15] und die vor allem seinen eigenen Feldzug und die Stadt Lüttich[16] betreffende Korrespondenz mit dem Kurfürsten von Köln.[17]
[1] Lingen; HHSD II, S. 299f.
[2] TERHALLE, Der Achtzigjährige Krieg, S. 197.
[3] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[4] SCHÜTTE, Dreißigjähriger Krieg, S. 206.
[5] Veldenz [Kr. Bernkastel]; HHSD V, S. 385ff.
[6] Kirchberg (Hunsrück) [Kr. Simmern]; HHSD V, S. 169.
[7] Mainz; HHSD V, S. 214ff.
[8] Speyer; HHSD V, S. 350ff.
[9] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[10] (Bad) Kreuznach; HHSD V, S. 24ff.
[11] Trier; HHSD V, S. 372ff.
[12] Jülich [LK Jülich]; HHSD III, S. 367ff.
[13] Kleve [LK Kleve]; HHSD III, S. 398ff.
[14] Geldern [LK Geldern]; HHSD III, S. 245ff.
[15] Schenkenschanz [Gem. Salmorth, LK Kleve]; HHSD III, S. 665.
[16] Lüttich [Liège; Belgien].
[17] BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 176.
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