Gonzaga [Cinzago] di Mantova, Annibale [Hannibal] de, principe di Bozzolo

Gonzaga [Cinzago] di Mantova, Annibale [Hannibal] de, principe di Bozzolo; Feldmarschall [1602 Bozzolo-2.8.1668 Wien]Gonzaga, Hannibal Fürst

Gonzaga[1] war seit 1634 kaiserlicher Obrist, verheiratet seit 1636 mit Edviga [Hedwig] Marie von Sachsen-Lauenburg [7.8.1597-29.8.1644]. Gonzaga wurde 1640 Kommandant der Stadt Wien, 1643 Obrist der Stadtwache Wiens, 1644 Generalfeld-, Land- und Hauszeugmeister.

Auffällig sind die Äußerungen des Rentmeisters Johann Latermann aus Hildburghausen[2] 1625 über den Durchzug de la Mottes, Nikolaus Des Fours und Gonzagas über Schmalkalden[3] nach Hessen, seit „das römische Reich bestanden, sei es nicht gehört, daß ein gehorsamer, bevorab der älteste Reichsfürst auf einmal und zugleich mit 3 Regimentern in so engem und schmalem Lande so drangseligen Durchzug erlitten“.[4]

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[5] hält in seiner Chronik fest: „Den 20. Januar [30.1.1626; BW] an dessen Statt in der Herrschaft Lohra[6] sich illogiret ein Hertzog von Mantua mit vielen Kriegs Volcke zu Ross und Fuß, Don Gonzago. Ist nicht auszusprechen und zu schreiben. Den 28. Januar [7.2.1626; BW] etzliche Soldaten ein Dorf Buchholz[7] angestecket und abgebrant. Summa, es ist in diesem Monath sehr große Noth hierumb gewesen“.[8]

Der Söldner Peter Hagendorf[9] hält in seinem Tagebuch fest: „Im Jahr 1629 hat Oberstleutnant Gonzaga, Fürst von Mantua, 2000 Mann genommen von dem Regiment, denn das Regiment ist 3500 Mann stark gewesen, und ist nach Pommern gezogen, und haben uns gelagert vor Stralsund.[10] Aber sie hätten uns bald den Weg gewiesen, wenn wir noch einen Tag wären geblieben. Die Bagage ist im Quartier verblieben. […] Von Stralsund sind wir alle das Wasser hinauf, welches die Swine genannt wird, über das Wasser mit 2 Schiffen und in das Gebiet der Kaschuben, gar ein wildes Land, aber treffliche Viehzucht von allerlei Vieh.

Hier haben wir kein Rindfleisch mehr wollen essen, sondern es haben müssen Gänse, Enten oder Hühner sein. Wo wir über Nacht gelegen sind, hat der Wirt müssen einem jedweden einen halben Taler geben, aber im Guten, weil wir mit ihm zufrieden sind / gewesen und haben sein Vieh in Frieden gelassen.

So sind wir mit den 2000 Mann hin und her gezogen, alle Tage ein frisches Quartier, 7 Wochen lang. Bei Neustettin[11] sind wir 2 Tage stillgelegen. Hier haben sich die Offiziere mit Kühen, Pferden, Schafen wohl versehen, denn es gab vollauf von allem.

Von da aus nach Spandau,[12] ein mächtiger Paß, da hat man gleichzeitig nicht mehr als eine Kompanie durchgelassen. Wie wir nun wieder in die Mark in unser Quartier gekommen sind, bald danach in diesem Jahr 1629 sind wir mit dem ganzen Regiment aufgebrochen und gezogen in die Wetterau“.[13]

Im August 1632 belagerte Rudolf von Breda zusammen mit Annibale Gonzaga das vor Oelsnitz[14] gelegene Schloss Voigtsberg,[15] den Sitz des für das obere Vogtland zuständigem kurfürstlichen Amtsschössers[16] Johann Flessa von Seibitz. „Der bemühte sich verzweifelt, mit seiner kleinen Besatzung, von der viele schon davongelaufen waren, Widerstand zu leisten. Holck[17] selbst erschien an dem Tor der alten Veste, um Flessa deshalb Vorwürfe zu machen. Er hielt ihn auch für den verantwortlichen Kommandanten der Stadt und fragte ihn ‚mit ungestümmen wortten’, warum er in Oelsnitz ein solches Blutbad angerichtet habe und weshalb er aus dem Schlosse feuern lasse. Flessa erklärte, dass Oelsnitz einen Offizier des Starschedelschen Defensionsregiments zum Kommandanten [Martin Letzschka; BW] hätte, er selbst aber sich, so lange er sichs getraut habe, seiner Pflicht erinnert und sich gewehrt hätte. Das schrieb er einige Tage später auch an seinen Kurfürsten. Er übergab das Schloß, das die Truppen vollständig ausplünderten, wobei auch Flessa und seine Familie um alle Habe kam“.[18]

Im Mai 1633 war Gonzaga in Tirschenreuth[19] einquartiert.[20]

Luigi Broglia war Kapitänleutnant im Kürassierregiment Bönninghausen. Er entstammte einem alten Geschlecht aus Chiari im Piemont, das sich nach 1600 in Frankreich niedergelassen und auch dort im Kriegsdienst bewährt hatte. Der junge Broglia war in der Schlacht bei Lützen[21] 1632 nur durch die schlechte Haltung seines Kommandeurs zur Flucht verleitet worden. „Auch Bönninghausens Regiment war der nervlichen Belastung des schwedischen Artilleriefeuers nicht gewachsen. Aus dem Urteilsspruch gegen seinen Kapitänleutnant Luigi Broglio, Grafen von Cortandon, ersehen wir, daß von den 10 Kornetts des Regiments Bönninghausen 7 mit fliegenden Standarten kehrtmachten, ‚ungeachtet, daß ihre Obern-Offiziere sie mit bloßem Degen zu wenden ermahnt und stark gescholten und zugesprochen‘. Nur drei blieben mit ihrem Obristen auf der Walstatt. Broglio floh mit den andern vom Schlachtfeld, obwohl beim ersten Paß zwei Kornetts seines Regiments mit etlichen Offizieren das Schmähliche ihrer Handlungsweise einsahen und zu Bönninghausen zurückkehrten. Der Kapitänleutnant, der Rittmeister Hilmar Statz von Wobersnow sowie drei andere Offiziere – wir werden in ihnen die Führer der übrigen Kornetts vermuten dürfen – flohen ‚etliche Stunden weges‘, stießen auf das von Halle[22] anmarschierende Pappenheimische Fußvolk – um zwei Uhr nachmittags – und wurden von diesen angehalten. Broglio ließ verlauten, daß der Feldmarschall tot und die kaiserlichen Reiter fast alle flüchtig wären. Der das Fußvolk befehligende Generalwachtmeister [Hans Heinrich; BW] von Reinach konnte die Ausreißer erst bei anbrechender Nacht auf das Schlachtfeld zurückbringen. Im Urteilsspruch heißt es, daß jene vielleicht sogar nach Westfalen geflohen wären“.[23]

Nachdem Wallenstein[24] in Lützen knapp einer Niederlage entgangen war, ließ er mit unnachgiebiger Härte Soldaten und Offiziere wegen Feigheit und Verrat aburteilen. Trotz beschwörender Beschwichtigungsversuche führender Offiziere ließ er am 14. 2.1633 in Prag dreizehn Offiziere, darunter auch solche von angesehenem Adel, und fünf Reiter öffentlich mit dem Schwert hinrichten.[25] Die Namen von 50 fahnenflüchtigen Offizieren wurden mit allen Zeremonien militärischer Entehrung an einen Galgen genagelt. Auch in dem „Relationbericht des Wallensteinischen und seines anhang tods verlauf“ vom 25.2.1634 hieß es: „Zum fünften ist auch zue merken, daß dieser armselige mensch, der Fridtlender, ist eben in dem monat, in der wochen und auf die jarzeit, da er die unbarmherzige execution zue verdeckung seiner schand, die er vor einem jare in der schlacht von Lützen mit den Schweden, da er dieselbige verloren, begangen hat, als wann die junge officier, die er hat hinrichten lassen, durch ir vorzeitige flucht wären daran schuldig gewesen, umb welcher ursach willen sie doch gleichsamb unschuldig gestorben, sonderlich der obrist Hagen und der graf Grogla [Broglia; BW] sambt einem jungen herrn [Staitz; BW] von Wobersnau welche für gott und der ganzen welt protestirt und umb iren tod rechenschaft zue geben citirt haben, alweil er sich durch fürneme potentaten fürbitt und ersuchen, noch der billigkeit nach nicht hat wollen erweichen lassen“.[26]

Während aber der ebenfalls flüchtige Bönninghausen wohl durch Fürsprache Holks dem Todesurteil entging – Wallenstein verweigerte ihm dafür später die Beförderung – , wurde sein Kapitänleutnant hingerichtet. Piccolomini und die anderen Beisitzer des Kriegsgerichts, Rudolf Graf Colloredo und Annibale Gonzaga, waren verärgert, dass sie ihren jungen Landsmann nicht vor der Hinrichtung hatten bewahren können.

Gonzaga war Mitunterzeichner des 1. Pilsener Schlusses vom 12.1.[27] und des 2. Pilsener Schlusses vom 20.2.1634,[28] was aber seiner weiteren Karriere nicht schadete.

Der schwarzburg-sondershausische Hofrat Happe[29] erwähnt ihn in seiner „Thüringischen Chronik“: „Den 6. Oktober [16.10.1636; BW] haben wir zu Greußen[30] Wein zu lesen angefangen. Den 8. Oktober [18.10.1636; BW] haben wir die leidige Post bekommen, dass uns 12 Regimenter Hatzfeldisch keyserlich Reuter einquartiret werden solten. Den 10. Oktober [20.10.1636; BW] sind diese Regimenter ankommen, als der Obriste Conzago, Oberiste Coloredo, Obriste Lombardo mit 30 Compagnien im Amt Clingen[31] und Stadt Greußen, das Herverische [Martin v. Herrera; BW] des Obristen Nitrams [Nikolaus Hermann Niedrum; BW], Obristen Manteufels [Julius Eberhard Zoege v. Manteuffel; BW], Obristen Zweyers und Obristen Wendrums Regimenter von 28 Compagnien in das Amt und Stadt Sondershausen,[32] das Harossische [Otto Friedrich v. Harrach; BW], Wolckensteinsche [Maximilian Felix von Wolkenstein-Eberstein; BW], Altwallensteinische [Maximilian v. Waldstein; BW] und Bönnigheusische[33] im Ambt Keula[34] und Ebeleben,[35] ist ein unaussprechlicher Schade|Jammer| allenthalben“.[36] Und unter dem November 1636 heißt es bei ihm: „Eodem [die] ist das Kratzische Regiment im Amt Keula ankommen. Eodem [die] ist das Gonzagische und Lombardische Regiment wieder in Greußen ankommen“.[37]

Nach der Mitteilung Ferdinands III.[38] an Gallas[39] vom 6.9.1638 muss Gonzaga sich zu dieser Zeit in Prag und nicht bei der kaiserlichen Armee in Pommern aufgehalten haben.[40]

In den Nachrichten vom Kaiserhof, Ebersdorf,[41] 20.9.1639, wird die Ernennung Gonzagas zum Generalfeldzeugmeister und Mitglied des Kriegsrats erwähnt.[42]

Der Hofer[43] Chronist und Organist Jobst Christoph Rüthner [1598 – 1648] schreibt unter dem 25.4.: „Nachmittags kamen bayrische curier, so zur kayßerlichen armee verschickt wurden, den[en] folgeten von der kayßerlichen armee von Cinzagio, ein mantuarischer Fürst oder Herzog, mit einem troupp reuther und reisete den 26. früh um 5 uhr wieder gegen Eger[44] nach Wien zu kayserlicher mayestät“.[45]

In der Chronik des Johann Nikolaus Zitter[46] aus Kronach[47] heißt es: „Dieser Einfall [der Schweden; BW] hat abgeschrecket / alle Keyserl. Vnd Chur-Bayerische Völcker / welche nach vnd nach erst aus Oesterreich / Pfaltz / Bayern / vnd Francken herauff nach Cronach Compagni der Trouppenweiß worunter der General Fürst [Annibale; BW] von Gonzaga vnd viel hohe Officirer vnd Frauen-Zimmer / als eine Gräffin Schlickin vnd des Herrn Obristen Breda Gemahlin gewesen / auch der Herr Obrist Koppaun mit seinem gantzen Regiment darzu kommen / vnd nach dem Salfeldischen[48] Lager marchiren wollen / dass sie Bedenckens getragen / sich wegen der Schwedischen weit außstreiffenden Trouppen hineinzuwagen / derentwegen in 14. Tag lang alhier still gelegen / vnd die Stadt mit Volck je länger je mehr überhäufft und angefüllt worden / das Getraid umb die Stadt haben sie mit den Pferden abgehütet vnd verwüstet / vnd als ein Bürger Nahmens Wolff Fleischmann etliche Pferd aus seinem Getraid-Acker jagen wollen / haben ihn etliche Reither überfallen vnd gleich todt gestochen / worauff Lermen unter den Bürgern worden / welche die Gewehr ergriffen / die Reüther in deren Scheüern überfallen / hinaus gejagt / etliche aber gefangen genommen / vnd den Thäter haben wollen / daß geschwind das gantze Kapaunische Regiment vnd andere andere Compagnien zu Pferd kommen / vnd gegen denen Bürgern sich gesetzt / die Bürger haben sich deren Städel bedient / vnd mit Gewalt vff die Reüther Feuer geben wollen / seind auch etliche Schuß unter sie geschehen / als der Ruff in die Stadt kommen / seynd geschwind Ihro Fürsliche Gnaden Herr General Gonzaga neben Herrn Obristen Kopaun wie auch der Regierender Bürgermeister Michael Lohmüller vnd andere Officirer von der Stadt hinaus sich doch nicht ohne Gefahr / weiln beede Theil mit vffgezogenen Hanen vnd vffgepasten Lundten gegen einander gestanden ins Mittel geschlagen / damit sie wider gestilt worden / welches gewißlich ein gar gefährliches Außsehen hätte. Gleichwohl hat hochgedachter Fürst hernacher die Völcker also im Zaumb gehalten / daß denen Bürgern die wenigste Trangsaall mehr beschehen / bald ist auch darauff mit allem Volck so alhie gelegen vffgebrochen / die Hoffwiesen hinauff dem Salfelder Läger zu marchirt, da dann in 6.000 Mann gezehlet worden, so sich die Zeit über allhie vffgehalten / vnd die wenigste Dienst gegen dem Feind præstirt haben / die Proviant-Wägen vnd Marquetentner aber seind noch continuirlich anhero kommen / die Proviant- vnd Lebensmittel abgeholt“.[49]

Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold[50] aus dem von Eger abhängigen Marktredwitz[51] erinnert sich an den Mai 1640: „Den 15. dito mittags kam[en] hie[r]her(o) [der] Fürst Gonzago und [der] Oberst Copaun [Kapoun; BW] mit 500 Pferden. Diese marschierten friedlich vorüber. Wir reichten ihnen einen Trunk hinaus und verschafften ihnen Vorspann bis Bayreuth“.[52] Am 3.6. erwähnte Caretto in seinem Bericht für den Kaiser, dass Gonzagas Regiment derzeit in Budweis[53] liege.[54]

Vom Rudolstädter[55] Landrichter Michael Heubel [1605 – 1684][56] wird er als Teilnehmer an dessen Kriegsgerichtsprozess im Saalfelder[57] Lager erwähnt.[58]

Ende September 1640 sollte Gonzaga unter dem Befehl Leopold Wilhelms[59] an der Eroberung Höxters[60] teilnehmen. In einer Chronik aus Höxter heißt es: „In diesem 1640. jahr hat der ertzhertzog Leopold [Wilhelm; BW] alß er mit der kayserlichen armee von 60.000 mann den Bannier [Banér; BW] verfolgete, hat er auch die statt Huxar belagert, dieselbige auch per accordt nach dreymahligen, andere tagen funffmahligen sturm erobert, eß haben darin 900 mann Braunschweigische völcker unter dem obristen Brauns gelegen, wie nuhn diese belagerung abgangen, kann man aus folgenden besehen. Den 29./19. Septembris. Nach dem ihre kayserliche mayestät bruder eine geraume zeit hero gegen den schwedischen feldmarschallen Johan Bannier zu Fritzlar[61] und Wildungen[62] zue felde gelegen, undt nach dem auffbruch auff Warburg[63] undt ferner auf Höxer zog, hat er den 19. Septembris durch generall von Gleen [Geleen;[64] BW] die statt mit 5000 pferden berennen laßen, undt folgenden abents und nachts mit seinem gantzen krieges heer gefolget, alsobalt die stücke gepflantzet, undt unterschidtliche läger von Bruchhausen[65] an bis ober der statt von der Klippmühlen an unter dem Bielenberg heer bis an den Brenckhaüser thurn, undt von dannen unter dem Roseberg heer bis nach Albexen (seindt also das ganze läger in die sechtzigtausendt mann bestanden) schlagen lasen, darauff auch alsobalt angefangen mit 12 stücken an zweyen unterschidtlichen örthern auff den Stumrigen walle an den mauren presse[66] zu schiesen, das Peters thoer abgebrandt, undt über 825 grose kugelen (so weit mann nachrichtung hatt) in die statt geschoßen; wie aber die belagerten unter dem commando herrn obristen Brauns undt den dreyen hauptleuten, Milert, Fischers und Wilcken sich tapfer gewehret, undt mit allerhandt mit mittelen (worzu sie auch etliche immekörbe[67] gebrauchet, welche sie über die mauren unter den feindt gewoffen) fünff generalsturm, worunter einer 3 stunden ohne auffhören gewehret, hurtig abgeschlagen, das dem bericht nach über 70 mann todt undt viell gequetschet worden, entlich aber wie noch 5000 mann beordert worden, abermahlß einen sturm zu thun, undt nach eroberung keines menschen zu verschonen, hat der gnädige Gott gegen den abendt ein groses schreckliches blitzen undt donner wetter erwecket, dabey ein ungewöhnlicher regen gefallen, das dem feindt alles pulfer naß undt untüchtig worden: Dannenhero die kayserlichen bewogen worden, den belagerten einen accordt anzubieten; sie wolten anfangklich nichtes davon hören, doch entlich, wie der entsatzs ausblieb undt ein klägliches wintzelen undt wehklagen in allen ecken der statt ware, der obriste auch von den belagerten gahr starck hierzu angehalten wurdt, gingen sie den accord ein, da dan verwilliget worden, bey sonnenschein selbigen tages noch mit sack undt pack undt mit fliegenden fahnen, krieges gebrauch nach über die Weeser außzuziehen, wie sie sich aber etwas über bestimte zeit in der statt verweilten, wardt ihnen der accord nicht gehalten, sondern alle miteinander (ausgenohmen den obristen, capitäinen, lietenanten undt fendrichen) sich unterstellen müsen, darauff ist der obriste Mercii [Caspar v. Mercy; BW] mit seinem regiment gelegt worden in Huxar, folgender tages ihre ertzherzogliche durchlaucht Leopold Wilhelm selber, Ottavio Picolomini, der herr von Stadien [Johann Kaspar v. Stadion; BW], Teütscher Meister, generall von Gleen [Geleen; BW], von Hannibal de Gonzago [Gonzaga; BW], general Breda, general [Franz v.; BW ] Mercy, graff [Wilhelm Leopold; BW] von Tattenbach, graff von [Maximilian Felix v.; BW] Wolckenstein, graf [Michael Johann; BW] von Altenhann, ein fürst [Eitel Friedrich; BW] von Hohenzollern, baron de Hoye [Soye; BW], baron de Rhodan [Rodoan; BW], generalwachtmeister Fernemundt [Fernemont; BW], obriste Rackenwitz [Nikolaus Rajkovič; BW], obriste Zaradetzky, obrist Bonell, obrister Aegydi, obrister Install, obrister de Meers [Mers; BW], obrister Güsenberg [Giesenberg; BW], obrister Zweyer, undt viele andre obristen undt hohe officier mehr mit ihrem sämbtlichen hoffstäben in die stadt logert und seindt bis über die 8000 pferde bis in den vierten tag still darinn gelegen, welche alles getrayt ausgetroschen, bey die 1200 malter rocken,[68] ohne was verfuttert, unter die füse getretten undt über die seiten gebracht, das also kein korn, obst gemüß, oder etwas anders, womit man sich hette laben können, übrig geplieben“.[69]

Leopold hält in seiner Marktredwitzer Hauschronik für den Dezember 1640 fest: „Den 13. Dez[ember] ist von Eger heraus hierhero [ge]kommen der H[err] Wachtmeisterleutnant mit etlichen 20 Musketieren. Die[se] (ver)meldten, dass sie von dem H[errn] Kommandanten [Veit Dietrich v. Steinheim ?] und einem edlen, hochweisen Rat, hierhero Order und Befehl hätten, hier solange zu (ver)bleiben, bis die Gonzagischen Soldaten zu Fuß, etwa 120 Mann stark – welche bishero zu Eger gelegen und mit bösem Willen wegen des ausständigen Fleischgeldes jetzt im Herauszug begriffen [seien] – hier vorüber wären. Diese nit einzulassen [hätten sie Befehl]“. […] „Eodem [14.12.] sind auch die Gonzagischen von Eger angekommen. Wegen der Abschlagung des Quartiers protestierten sie, und weil man sie hier nit einlassen wollte, drohten sie uns folgendermaßen: Wenn sie außerhalb von dem Feind überfallen und in Ungelegenheiten geraten sollten, wollten sie auf [einen] solchen Fall [hin] allen Schaden an uns suchen und zu unserer Gefahr auf einem [benachbarten] Dorf bleiben. So sind dann auch ihretwegen zu Dörflas[70] 24 Musketiere von Wunsiedel[71] herabgeschickt worden, sie daselbst(en) auch nit einzulassen. Wie sich dann selbige Musketiere, die den Gonzagischen den Einbruch verwehren sollten, alle auf der Brücke befanden, ist es nach langem Streit dahin [ge]kommen, dass 40 zu Dörflas ihr Quartier [nehmen] und die übrigen in unseren beiden Vorstädten bleiben sollten. Jedoch haben wir ihnen sowohl auf Dörflas als auch in unsere Vorstädte Bier und Brot hinausverschafft. Sie sind des anderen Tags gegen Kemnath marschiert“.[72]

Nach der Aufstellung vom 5.1.1641 umfasste das Reiterregiment Gonzaga 12.000 (?) Mann.[73] Am 22.4.1641 ist nach den Aufzeichnungen des Marktredwitzer Chronisten Leopold das Regiment durchgezogen und der Armee gefolgt.[74]

Hofrat Happe berichtet: „Den 14. November [24.11.1641; BW] ist ein Quartiermeister von des Gonzaga Regiment anhero kommen mit sieben Pferden, will vor dasselbige Regiment alhier zu Sondershausen[75] Quartier haben“.[76] „Mercische Regiments Quartiermeister fordert alle Tage eine große Summ allerhandt Vivers vor sein Regiment, dergleichen begehret auch der Gonzagische, alles lauter unmügliche Dinge“.[77]

„Den 19. [19.11.1641; BW] sind die im Amt Keula gelegene Regimenter aufgebrochen und auf Greußen und Salza[78] marchiret. Eodem [die] gegen abends ist des verstorbenen Rittmeisters Immernüchters Compagnie, welche itzo dessen Lieutenant, der kleine Johann, commandiret, vor hiesige Stadt kommen, darinnen mit Gewalt Quartier nehmen. Die darinnen gelegene Gonzagische Officier und Soldaten aber haben solches nicht zulassen wollen. Entlichen Herr Generalcommissarius Heißener [Heusner; BW] den Rittmeister Klein Johann einen grausamen Leviten geben[79] und gesagt, er wolte ihn mit Brügeln wieder hinaus schmeißen lassen, wann er mit Gewalt einrückte. Drauf ist der kleine Mann und und große Schnarhe gantz demüthig und still wieder vom Schlosse gezogen und hat sich in die Vorstadt geleget, der zuvor gar auf dem Schlosse liegen wollen“. [80] Unter November 1641: „Den 26. [11./8.12..1642; BW] ist wieder eine neue Ordinanz kommen vom Ertzhertzog Leopoldo Wilhelmen zu Osterreich, dass wir das Gonzagische Regiment verpflegen sollen“.[81] „Eodem [die] ist der Gonzagische Regiments Quartiermeister wieder anhero kommen mit Order, dass er alhier zu Sondershausen liegen bleiben solle“.[82] „Den 4. [14.12.1641; BW] ist der Gonzagische Quartiermeister von hier weggezogen. Der Regiments Quartiermeister aber ist blieben“.[83] „Den 6. [Dezember] [16.12.1641; BW] habe ich wieder einen mühseligen Tag gehabt, denn 1.) habe ich wegen der borische [Borri; BW] Reuter zu Ebeleben,[84] 2.) wegen der Rübelandischen zu Keula, 3.) wegen der Gonzagischen zu Greußen, 4.) wegen der Gonzagischen alhier zu Sondershausen und entlichen 5.) mit denen Walischen [Wahl; BW] viel zu thun gehabt“.[85]

„Eodem [die] haben die Wahlischen vom Ertzhertzog Leopolt Wilhelm[86] Ordinanz bracht, dass die Artollery in die Stadt Sondershausen liegen und verpfleget werden soll. Den 7. Dezember [17.12.1641; BW] haben die Gonzagischen Ordre bekommen, von Sondershausen abzuziehen und den Wahlischen das Quartier zu überlassen. Eodem [die] haben wir mit den Wahlischen zu tractiren angefangen, aber wegen der überaus starcken Forderung nichts schließen können“.[87]

Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg[88] schreibt in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ für den Februar 1642: „Vnter dessen hat es den Schwedischen allenthalben ziemlich geglücket / in dem sie vnter dem General Königsmarck mit etlichen Regimentern vmb Stendal[89] / Garleben[90] vnd vmbliegende Orte gestreiffet / alles geplündert nit allein viel Pferd vnd Viehe nach ihren Quartieren geführet / sondern auch Garleben vnterm Obristen Dubald [Taupadel; BW] besetzet / vnd die Armee auß den Quartieren nach Saltzwedel[91] abgeführet. Als sie nun kundtschafft bekommen / daß die Keyserische Armee gäntzlich resolvirt auff Stendal / Garleben vnd Saltzwedel / vnd gegen sie anzugehen / auch zu dem Ende von Magdeburg[92] allerhand Nothturfft vnd viel Proviant zu Wasser nach der Armee führen lassen / haben sie die Keyserischen zwischen Halberstatt vnd Aschersleben[93] vnversehens überfallen / vier Regimenter zu Pferd / als das Savellisch / Soyisch [Soye; BW] / Gonzagisch [Annibale Gonzaga; BW] / vnd noch eins / sämptlich in 1000 starck ruiniret vnd also durch dieses den Keyserischen nicht eine geringe confusion verursachet“.[94]

Erzherzog Leopold Wilhelm schrieb am 13.10.1642 aus dem Feldlager bei Grafenstein[95] an Rudolf Graf Colloredo: Die von Colloredo an der Elbe zusammengezogenen Einheiten Henderson, Bourré und Gonzaga sollten bei Leitmeritz[96] aufgestellt und in ständiger Bereitschaft gehalten werden.[97] Am 18.10.1642 wiederholte er seine Anweisungen für Colloredo: Er sei im Besitz von Nachrichten darüber, dass der Gegner an Bautzen[98] vorbei nach Kamenz[99] ziehen wolle. Colloredo möge daher für die Zusammenziehung nach Tetschen[100] und die Kampfbereitschaft der in Böhmen befindlichen Truppen Borri, Bourré, Henderson und Gonzaga sorgen. Diese Truppen sollen dann von Teschen[101] entweder zur Armee oder zum Kurfürsten von Sachsen kommandiert werden.[102] Am 22.10. schrieb Leopold Wilhelm aus seinem Hauptquartier hinter Bautzen[103] erneut an Colloredo und wies ihn an, dass Burian Vladislav von Waldstein die alte Garnison des Schlosses Friedland[104] samt den Kommandanten gegen Leitmeritz oder Tetschen in Marsch setzen solle, wo sie zur Hauptarmee stoßen werden; nach Friedland selbst soll er eine 80 Mann zählende Garnison mit tüchtigen Kommandanten aus seinen neu angeworbenen Truppen legen; ebenso soll er die alte Garnison von Grafenstein samt den Kommandanten mit den Truppen Gonzagas vereinigen. Grafenstein soll mit 140-150 Mann besetzt und 100 Pferde dort gelassen werden; die von Zittau[105] kommenden Deserteure und Vagabunden sollen zusammen gefangen werden. Mit dem übrigen neu angeworbenen böhmischen Volk seien Leitmeritz, Melnik[106] und die anderen Orte zu besetzen, die bisher von den Truppen Bourré, Borri, Henderson und Gonzaga gehalten wurden. Die Grenzen sollten mit Reiterei besetzt und 200 Pferde in die Übergänge von Böhmen nach Zittau kommandiert werden, um die gegnerischen Streifen aus Zittau nicht durchzulassen.[107]

Gonzaga nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld[108] am 2.11.1642 teil. Zusammen mit Camillo Gonzaga soll er das Leben Leopold Wilhelms gerettet haben.

„Am 7. Oktober[109] brach Torstensohn von Zittau[110] auf und erreichte am 14. das rechte Elbufer bei Torgau.[111] Hier ging er am 15. über den Strom, ‚die Infanterie und Artillerie mit Fähren vñ Karren’. Auf dem linken Ufer traf er Königsmarck, doch machte sich der Mangel an Lebensmitteln ‚in diesem öden Lande’ sehr fühlbar; da ihnen die Kaiserlichen bereits auf den Fersen waren, galt es vor allem, sich Leipzigs[112] schnell zu bemächtigen, um nicht zwischen zwei Feuer zu geraten, und namentlich, um sich mit Vorräten zu versehen.

Königsmark hatte schon am 24. März 1640 Leipzig[113] einen kurzen Besuch abgestattet. Damals war aber nur das Vorwerk Pfaffendorf (jetzt Zoologischer Garten) in seine Hände gefallen. Die Schweden hatten ‚daselbsten alles vnaußgeschroschene Getreyde verfüttert, Thore, thüren, vndt ander Holtzwerck benebenst etzlichen vnaußgedroschenen Korn verbrant, Viell Schweine niedergestochen vnd mit sich genommen, vndt so einen mercklichen großen schade gethan’. Diesmal ging es um mehr.

Den Befehl in Leipzig führte als Statthalter der Generalkriegskommissar [Joachim; BW] von Schleinitz, über dessen Persönlichkeit an anderer Stelle zu sprechen sein wird; unter ihm standen nur zwei Fahnen zu Roß (abzüglich 96 Mann auswärtige Besatzung) und 3 Fahnen zu Fuß: Alles in allem kaum mehr als 400 Mann Soldaten. Dazu kamen 300 geworbene Handwerksburschen, etwa ebensoviel Bürgerdefensioner und eine geringe Schar Lehnsreiterei unter dem Herrn von Dieskau. Schließlich gelang es noch im letzten Augenblicke 30 Reiter von Goldacker zu Roß einzunehmen, so daß die Gesamtbesatzung nicht über 1100 Mann, davon über 600 Miliz, betrug. Auf der Burg befehligte, wie schon 1633 und 1637 Christoph von Drandorff [Trandorf; BW], der etwa 30 Mann zur Verfügung hatte. Die Schweden dagegen waren 16/18000 Mann stark: 10/12000 Fußknechte und 6000 Pferde.

In Eilmärschen rückte Torstensohn heran. Am 14. erreichte er Eilenburg,[114] am 17. sah man gegen 2 Uhr nachmittags sein Heer über Breitenfeld heranziehen. Die nächsten Tage verwandten die Schweden darauf, Geschützstände zu erreichten, besonders ‚bey Bosens Forwerge’ in der Grimmaischen Vorstadt. Am 20. Oktober vormittags traten die Batterien in Wirksamkeit. Ein wohlgezielter Kugelregen ging über der Stadt nieder. Beim Paulinerkolleg (heute Augusteum der Universität) ward sofort Bresche geschossen. ‚Des Becks hauß in der Niclasstraße’ (Ritterstraße) ward von einer Bombe ‚auf die Helffte’ zerschmettert und begrub fünf Menschen unter sich. Um 10 Uhr morgens geriet die ‚Große Feuerkugel’ auf dem Neumarkte in Brand. Auch wurde der Hauptmann Kitzscher von Grubbach zu Fuß auf der Petersbastei erschossen, ‚in dem er etliche Leuthe so von der Pastey zur Stadt vber eine Brücke ohne Blendung gegangen, gewarnet’.

Das wütende Stückfeuer hatte aber nur die Einleitung zum Hauptsturm gebildet. Nach ein Uhr erschienen plötzlich die schwedischen Sturmmassen und versuchten, in die Bresche am Paulinerkollege einzudringen. Der Sturm wäre wohl auch gelungen, wenn die Leute ‚gegebener Ordre recht gefolgt / nicht an einem vnrechten Ohrt angegangen / vnd die Leitern wie befohlen worden / mit sich in den Graben genommen’ hätten. So fehlte es an Leitern, und der Sturm ward abgeschlagen. Dabei fiel der Major im Leibregimente: Baner, 2 Hauptleute, 1 Leutnant, 2 Fähnriche und 44 Mann. Wie das ganze erste Belagerungsunternehmen, so hatte auch der Sturm etwas übereiltes an sich und mißlang daher. Torstensohn mußte also darauf verzichten, Leipzig als Rückhalt seiner Unternehmungen gegen die Kaiserlichen zu wählen, und verhielt sich daher am 21. ruhig.

Generalmajor Schlange [Slange; BW] stieß an diesem Tage gegen die Mulde vor, um die feindlichen Truppen zu beobachten. Als er aber den Grafen Buchheimb [Hans Christoph III. v. Puchheim; BW] mit dem linken Flügel der Kaiserlichen ‚nebst denen Vngarn vnd Croaten’ ‚bey einem Dorff Mügeln[115] an einẽ Paß stehend’ fand, ging er nach einigen kleinen Vorpostengefechten auf Leipzig zurück. Im Laufe des 21. schob sich dann das kaiserliche Heer derart vor, daß es zwischen Grimma[116] und Wurzen[117] zu stehen kam.

Jetzt mußte Torstensohn für seinen Rücken bangen. Am 22. Oktober hob er die Belagerung auf, zog mittags gegen ein Uhr in der Richtung auf Seehausen[118] ab. Es war auch die höchste Zeit gewesen, denn schon eine Stunde später langte der kaiserliche Vortrab in Leipzig an und meldete den nahen ‚succurs’. Die Kaiserlichen versuchten sogar Carl Gustav Wrangel, der mit seiner Brigade zuletzt in der Vorstadt gewesen war / ’von der übrigen Armee abzusondern / welcher sich doch vor des Feindes Augen mit dem Vortrab ohne Schaden conjungirte’.

Dieser Angriff erfolgte, als die Schweden ‚einen Paß’ überschritten hatten, also wohl am Partheübergang bei Mockau.[119] Nun rückte Torstensohn ‚eine Meileweges zurück ins flache Feld’, machte dann eine Schwenkung um den linken Flügel und marschierte so auf, daß er ‚die Stadt Leipzig vor sich gelassen / do dann dero Feind selben Tages nicht zu folgen vermochte’, d. h. er stellte sich südlich Podelwitz[120] so auf, daß seine ‚bataglia’[121] mit der Kunststraße Podelwitz-Wiederitzsch[122] einen rechten Winkel bildete. Mit großer Genugtuung sahen die Kaiserlichen, es ‚fieng der Feind an mit behändigkeit von der Stadt zu weichen’. So rückten sie bis Seehausen vor und nahmen ‚in dem Dorff Seehausen’ enge Quartiere. Diese Wendung der Kaiserlichen geschah erst nach Einbruch der Dunkelheit und in der Nacht, denn Torstensohn berichtet, sie seien ‚wie ich die Nacht vber gestanden / vff die lincke Hand (von Torstensohn aus) gezogen / in Meinung / dz ich noch weiter weichen / vñ jnn den Rücken geben[123] würde’.

Daß Torstensohn ursprünglich nach Merseburg[124] und Halle[125] gehen und dort die Franzosen erwarten wollte, und ‚in verendem March aber’ seinen Plan änderte und zu schlagen beschloß, in der Erkenntnis, ‚der Sieg käme doch einig und allein von Gott dem Herrn / dessen Ehre er suchte / der könnte jhme so wol an diesem als an einem andern Orte helfen’, klingt recht unglaublich. Viel sicherer scheint die Erklärung: Torstensohn wollte von Anfang an schlagen, zog aber von Leipzig ab und in das freie Land, um sich den Rücken freizuhalten. Dort hatte er vor allem die unbehinderte Wahl des Kampfplatzes, war nicht durch irgendwelche Geländeschwierigkeiten eingeengt, und nicht zuletzt mag ihn der Umstand veranlaßt haben, gerade ‚am breitten Feld’ zu schlagen, daß dort vor 11 Jahren sein königlicher Herr und Lehrmeister seinen glänzendsten Sieg erfochten hatte.

Dies Schlachtfeld mußte auch dem gemeinen Manne eine erhöhte Begeisterung und Siegeszuversicht einflößen und ihn anspornen, es seinen Kameraden von damals gleichzutun. Im kaiserlichen Lager scheint man allerdings geglaubt zu haben, Torstensohn wolle um jeden Preis einer Schlacht ausweichen. Und wenn Torstensohn tatsächlich abzog, – was auch nicht sehr glaubhaft klingt – , ‚damit er (der feind) sich vmb so viel mehr einbilden möchte / ob stünde man auff dieser (Torstensohns) Seiten gegen jhme in Forchten’, so erreichte er, was er wollte, denn in Seehausen glaubte alles fest ‚daß der Feindt fortlauffe’.

Am 23. früh gingen die Kaiserlichen mit mehr Siegesgewißheit in den Kampf, als ihrer Sache gut war. Torstensohn hielt sich die ganze Nacht kampfbereit und war ‚gantz still ohne Fewer anzumachen / mit gesattelter vnd gantz allerter Reuterey’ biß Sontags den 23. Octob. deß Morgens dann ‚Losung zu der Betstunde gegeben’. Die Kroaten aber zeigten sich bereits, ehe ‚die betstunde vollendet’.

Das frühzeitige Auftauchen der leichten feindlichen Reiter benachrichtigte Torstensohn rechtzeitig, daß man drüben schon näher an die Stellung der Schweden heran war, als Torstensohn gedacht hatte. Überdies zeigte sich bald genug, daß die Kaiserlichen im rechten Winkel zur schwedischen Schlachtreihe standen, so daß Torstensohn gezwungen war, eine Viertelschwenkung um seinen linken Flügel auszuführen, wenn anders er nicht gewärtig sein, von den Kaiserlichen in der Flanke gefaßt zu werden.

Früh sieben Uhr sollen dann die Kaiserlichen ‚ganz ankommen’ sein. Das ist zweifellos der Augenblick, wo die Schweden die volle Schlachtreihe ihrer Feinde erblickten. Diese war noch im Dunkeln aus Seehausen ‚in bataglia’ aufgebrochen und geradeaus nach Nordwesten gezogen, wobei sie den Knietzschkebach zur Linken ließ. Als Richtungspunkt für den linken Flügel scheint man dabei das ‚Trinckische Wäldlein’ genommen zu haben, das schon 1631 von Beutung gewesen war.

Der Umfang des Holzes muß damals bedeutender als heute gewesen sein, immerhin war es noch nicht so umfänglich, daß die kaiserlichen Feldherren ihm irgendwelche Beachtung schenkten, was sie bitter bereuen sollten. ‚So bald man also marchirende vber ein Wäldtlein kommen’, d. h. es also schon im Rücken hatte, sah man die Schweden anrücken. Da die Sonne am 23. Oktober (nach heutiger Rechnung war es der 3. November) 706 Uhr aufgeht, konnte man den Feind auch nicht viel eher ‚sehen’, wodurch wir eine Bestätigung der ersten Angabe erhalten, daß sich beide Heere etwa um 7 Uhr zu Gesichte kamen. In den Reihen der Kaiserlichen herrschte große Siegeszuversicht, denn man wußte sich erheblich überlegen, hatte man doch 54 Schwadronen = 5400 Pferde und 12 Regimenter zu Fuß = 16000 Mann, also etwa 21/22000 Mann, dabei war das starke Fußvolk ‚eytel alte gute Knechte’.

Die genaue Schlachtordnung der Kaiserlichen war folgende:

Rechter Flügel

Kroaten

Lacorvo         {  o

“ “                   {  o

Neu-              {  o                                            Münster                o

Piccolomini    { o                                          Bornival                o

Hanau             { o

Sperreuter      {  o           I. Treffen                “  “                     { o              II. Treffen

Cappaun         { o

Jung-               { o                                            “   “                   { o

Montecuccoli  { o

Lüttich             { o

Bruoay             { o                                            “   “                   { o

“   “                   { o

Rambsdorf      o

Alt-                 { o

Piccolomini    { o                                           Spiegel                o

Misling           { o

“   “                   { o

13 Schwadronen                                          10 Schwadronen

Im ganzen umfaßte demnach der rechte kaiserliche Flügel rund 23 Schwadronen und enthielt die eigentliche Garde zu Roß: die alten Regimenter Piccolomini und Montecuccoli. Dem rechten Flügel sollte also offenbar die Hauptaufgabe zufallen, wie dies ja damals fast immer üblich war.

Das Mitteltreffen enthielt, nach dem Vorbilde der alten Stoßschlachthaufen, das gesamte Fußvolk.

Mitteltreffen

      I. Treffen                                                    2. Treffen                       Stabswacht u. Reiterreserve

Leibregiment zu Fuß    Gonzaga                Leibregiment zu Roß      Dufour      o o

o o o

Soys                              Ranft                     Piccolomini

Fernamond                                                    Leibschwadron  o

Wangenheim

Wevel

Don Felix                       Leslie                        Schleinitz

zu Roß    o o          Columba       o

Caretto                          Franz Albrecht

Moncada

8 Regimenter                4 Regimenter        6 Schwadronen              3 Schwadronen

12 Regimenter                                          9 Schwadronen

In dem Mitteltreffen ist der alte spanische Viereckshaufen fast ganz aufgelöst. Nur die beiden mittelsten Doppelregimenter erinnern an die reine Massenanhäufung. Offenbar hatte man auf kaiserlicher Seite eingesehen, daß der leichtbeweglichen schwedischen Aufstellung mit den alten Kriegsmaßnahmen doch nicht beizukommen war. Die Reiterei hinter der Fußvolkstellung war in dem Umfange nicht vorgesehen gewesen. Leibregiment zu Roß und Piccolomini-Leibschwadron hatten allerdings die Stabswacht bilden sollen. Die beiden sächsischen Schwadronen von Schleinitz zu Roß aber waren erst eingetroffen, als die Schlachtordnung schon fertig entworfen war. Um nun nicht alles umzuwerfen, stellte man diese Abteilung zur freien

1. Treffen                                     2. Treffen

Buchheimb            o o o                   X                                  X Der bezeichnete Platz war zu Beginn des

Nikola                          o                                                          Kampfes unbesetzt. Erst im Laufe der

Alt-Heister                   o                                                          Schlacht rückte hier Schleinitz zu Roß ein.

Jung-Heister               o           Knoch                    o

Wintz                          o              Gall                     o o

Vorbauer                    o             Callenberg           o o

Gonzaga              o o o              Warlowsky             o

Madlung                     o            Burgsdorff           o o

Pompeio                    o

12 Schwadronen                        8 Schwadronen

Verfügung des Oberbefehls dicht neben die Stabswacht. Die drei ganz rückwärts aufgestellten Schwadronen (2 von Dufour, 1 von Columba) hatten wohl in erster Linie das Gepäck zu decken und die Aufgabe der heutigen Feldschutzleute; nämlich etwaige Drückeberger nach vorn zu schieben.

Im ganzen besaß der linke Flügel 3 Schwadronen weniger als der rechte. Ein weiterer Nachteil war es, daß sich seine Linie 1 außer den Regimentern Gonzaga und Buchheimb aus einer Anzahl kleinerer Einzelverbände zusammensetzte, was die Geschlossenheit natürlich nicht erhöhte. In diesen beiden Umständen ist wohl auch der Grund zu suchen, weswegen dieser Flügel so rasch und gründlich zusammenbrach. Den Befehl über den linken Flügel führte, wie schon erwähnt, Graf Buchheimb.

Die schwedischen Verbände waren folgendermaßen gestellt:

Rechter Flügel

                 I. Treffen                                                                  II. Treffen

Befehlshaber Generalwacht-                    Befehlshaber Generalwachtmeister Stallhanske

Meister Wittenberg

Leibregiment           o o                           Derfflinger                   o o o

Hessen                  o o o                            Wittkopf                          o o

Thubald                 o o o                           Toll-Wrangel                o o o

Höcking                 o o o                            Polen                              o o

Kinsky                      o o                             Tortz                               o o

13 Schwadronen                                       12 Schwadronen

Mitteltreffen

I. Treffen                                         II. Treffen                     III. Treffen

Generalwachtmeister Axel Lilie

G. Wrangel                                      Axel Lilie                     Maul

Mortange                                         Schlieben                     Plettenberg         Reiter    o o o

Lilie Höck                                         Pfuel                            Altes Blaues

Baner                                               Jesuwitzky

 4 Regimentr.                                   4 Regimentr.                 3 Regimentr.      3 Schwadr.

Auffällig an dem schwedischen Mitteltreffen ist seine tiefe Gliederung, während das Kaiserliche mehr breit gegliedert war.

An der Gliederung des linken schwedischen Flügels fällt die Schwäche seines zweiten Treffens auf. Vermutlich setzte Torstensohn hier alle irgendwie verfügbaren Kräfte in das erste Treffen ein, weil er sonst eine Übermacht des starken rechten Flügels, vielleicht sogar eine Umklammerung fürchtete. Immerhin war diese breitgezogene, dünne Reihe ein Wagnis, das auch um ein Haar schlimm für die Schweden ausgeschlagen wäre.

Linker Flügel

I. Treffen                                                              II. Treffen

Befehlshaber                                                        Befehlshaber Generalmajor Graf Königsmarck

Generalwachtmeister Schlange     o o o

Wittenberg                                        o o              Seckendorff                   o

Schlange                                            o o

Kratzenstein                                     o o             Diedemann                o o o

Douglas                                              o o

Billinghausen                                    o o              Lilie Höck                     o o

Mitzlaff                                              o o

15 Schwadronen                                                 6 Schwadronen

In vorgezeigter Ordnung begegneten sich also um 7 Uhr die Feinde. Den Gang des ersten Kampfteiles lassen wir am besten Piccolomini selbst erzählen.

‚Unterdessen der Feind sonderlich mit der Cavalleria von rechten Flügel auff vnseren deß Lincken zu avanciren fortgesetzt / in ein Dorff auff selbiger seithen gelegen / (Wiederitzsch) von welchen er auff vns zu dringen vber einen Paß (Rietzschkeübergang) vnd Höhe (Höhe 123, 6 südlich des Birkholzes = Trinckisches Wäldchen) zu marchiren hatte / was von Infanterie gelegt / allwo von den vnserigen die occasion den Feind in solchem Vortel vorzukommen / vnd die verhoffte Oberhand zuerhalten vbersehen worden / vnd also auff vnsere gleicher gestalt anziehende zusetzen nicht gefeuert (gefeiert = verabsäumt) / denn zwar von etlichen Squadronen dapffer gegenwehr gethan / der mehrere theil aber die Rücken gewendet / in Disordre davon lauffende / vnd ob zwar zwey oder drey Squadronen von der Reserve / welche die fordere zu secundiren hatte / jhr davor gethan / so nahmen doch die andere auch die flucht / vngeachtet Ihr Ertzfürstl. Durchlaucht jhnen nachschicketen / selbst in Person vor den Regimentern sich setzeten / vnnd die Officirer / mit ermahnung / bitten / straffen / vnd auch schlagen trieben / so hat es doch die präsentz Hochheit vnd Exempel eines so grossen Potentaten ausser etlicher sehr wenigen zurück nicht bringen können’.

Der Verlauf des Flankenangriffes war also: es war Torstensohn nicht entgangen, daß die Kaiserlichen ihre linke Flanke vernachlässigt und den Ritzschkeübergang sowie das Dorf Klein-Wiederitzsch nicht besetzt hatten. Er warf also Fußvolk hinein (‚was von der Infanterie geleget’). Von dieser gedeckt ritt Generalmajor Wittenberg mit der ersten Reiterreihe an und dam dem kaiserlichen linken Flügel in die offene linke Flanke.

Wie es dabei auf kaiserlicher Seite zuging, berichtet der sächsische Oberst Kurt Reinecke von Callenberg in seiner ‚Verantwortung’ vom 29. November 1642. Darnach war gleich zu Beginn der Schlacht auf kaiserlicher Seite manches nicht in Ordnung. Der Erzherzog forderte erst alle Regimentskommandeure zu sich, dann kam plötzlich der Gegenbefehl: sie sollten bei ihren Verbänden bleiben. Nun ritten der Generaladjutant Fuchs, Oberst Gall, und endlich auch der Erzherzog ‚selbsten mit entblösten Degen’ die Regimenter ab. Das sah sehr schön und kriegerisch aus, ‚wie aber Ein Esquadron den anderen secundiren sollen ist /: vielleicht wegen kürze der Zeit nicht befohlen worden’. Zudem hatte man ‚vorhergehendes tages die Battaglia geendert’, so daß man erst recht nichts Genaues über die gegenseitigen Hilfs- und Vereinigungsbewegungen wußte. Der Unterschied zwischen der Callenbergischen ‚Battaglia’ und der im Theatrum Europaeum dürfte wohl auch darauf zurückzuführen sein, daß das Theatrum Europaeum eben die alte, erst im letzten Augenblicke dann geänderte aufnahm.

Ein weiterer Fehler war bei dem Aufmarsche insofern begangen worden, als man die Abstände der beiden Treffen nicht innegehalten hatte. So war daß zweite Treffen dem ersten ‚so nahende (daß) alß die Avantguarde getroffen ward vnd sich gewendet / Sie gantz baldt bey vnß gewesen’.

Die Schweden überrannten nämlich gleich beim ersten Angriffe, – obschon sie den Rietzschkebach überschreiten mußten, was für Regimenter zu Roß leicht gefährlich werden konnte – , die äußerste linke Schwadron der Kaiserlichen (Pompeio). Hans Georg von Madlung riß nun sofort aus, das ganze erste Reitertreffen schloß sich an und prasselte gegen das eigene zweite Treffen. Zunächst versuchten Oberst Gall und Callenberg auch, es aufzuhalten. Als sie aber sahen, daß ihre eigenen Schwadronen dabei in Gefahr kamen, umgerannt zu werden, gingen sie selbst zum Angriff über, um so die Flüchtigen mit nach vorwärts zu reißen.

Callenberg warf zunächst eine überlegene feindliche Schwadron, wurde dann aber von vier anderen schwedischen in der Flanke gefaßt und ging ‚mit etwas weniger, aber nicht achtender Zerrüttung auff ein 100 Schritt zurück’. Seine zweite Schwadron geriet nach links von ihm ab, ward aber von Oberst Gall noch zweimal zum Angriffe geführt. Nachdem sich Callenbergs Schwadron neu geordnet hatte, ritt sie wieder an, überflügelte auch von rechts schwedische Schwadronen ‚so Rothe Standarten geführet’, doch ward sie wieder in der Flanke gefaßt, so daß sie ‚viel Officirer vnd Reutter todt vnd gefangen im stich laßen müßen’ und ‚über hundert Schritt’ zurückwich.

Trotz allem hatte Callenberg seine Truppe noch in der Hand und vereinigte sich mit ‚etzlichen Gallischen Standarten, zwei von Warlowsky, ‚vnd den Obristen Leutenant von Jungk Heister’, – der Oberst Heister war bereits beim ersten Angriffe gefallen, als er vergeblich seine Leute zu halten versuchte – ‚welcher veber seine Reutter geclaget’, (weil sie ohne Widerstand davongegangen waren). Im ganzen hatte Callenberg ‚kaum noch in 50 Pferde’. Die ganze bunte Gesellschaft ritt darauf, von Oberst Gall geführt, nochmals an, überflügelte den Feind wiederum nach rechts, erhielt aber selbst von zwei schwedischen Squadronen Flankenfeuer. Damit brach der Angriff in sich zusammen. Der Kaiserlichen und Sachsen verloren viele Leute und ‚2 Standarten’. Doch, so berichtet Callenberg ‚habe ich mich herausgeschlagen und 25 biß 30 Pff. bey mir behalten’. Fünf schwedische Schwadronen haben sie ‚biß fast an daß Dorff, Jedoch dasselbe vf der Rechten handt laßende, da wir deß Nachts gestanden, (also Seehausen) geiaget’.

Dort traf Callenberg den Rittmeister seiner zweiten Schwadron, der ihm berichtete ,daß solche auch dreymahl getroffen’ (d. h. angeritten) ‚vnd dadurch gäntzlich ruiniret vnd von einander gebracht wordenn auch 2 Standarten nebenst den Cornetten verlohren. Zwar hatte sie dem Feinde selbst zwei abgenommen ‚aber nur eine darvon bracht’. Um die andere hatten sich die Sachsen selbst gestritten ‚die weiln von der andern daß Strohzeichen sobaldt nicht zu bringen gewesen (d. h. das Abzeichen der Schweden, die Kaiserlichen trugen weiße Binden am Arm. Wahrscheinlich hatten als die Reiter in der Hitze des Gefechtes ihren eigenen Kameraden, der die Standarte erobert hatte, für einen schwedischen Kornett gehalten), doch ein Wachtmeister hatte ‚daß Kröhnell mit gelb vnd blaven quasten darvon abgebrochen vnd behalten’.

In Seehausen traf fast alles zusammen, was den letzten Angriff mitgeritten hatte: einige Gallische Standarten, die zwei von Warlowsky ‚deren auch etzl. in voller verfolgung zu mir kommen’, sowie der Oberst Seduari [Fetuari; BW] (dessen Regimentsgehörigkeit nicht zu ermitteln ist). Daß schließlich alles wieder in dem Dorfe zusammenkam, beweist, daß dieser letzte Angriff gleich zu Beginn scheiterte und daß die Kaiserlichen sofort flohen, als sie Callenbergs Schwadron umringt sahen.

Callenberg, der Obristleutnant von Jung-Heister und Warlowsky wurden sich nun einig, daß der linke kaiserliche Flügel nicht mehr zu retten war. Daher beschlossen sie, auf den rechten Flügel zu reiten ‚[v]nnd daselbst vollents alß ehrliche Leute vnser Leben auffsetzen’. Als sie sich aber dem Flügel auf etwa 300 Schritte genähert hatten, sahen sie, daß dieser bereits ‚gegen Delitzsch’[126] durchging. Darauff ritt die Gruppe ‚in die 30 Pff. starck’ auch ab und zwar nach Taucha[127] zu. Es war nicht zuviel gesagt, wenn Callenberg erklärte: ‚mit Gott wohlgefälliger wahrheit kann ich meinen untergebenen Officirern vnd Reuttern daß Zeugnüß geben, daß sie treulich bey mir gehalten vnd gefochten auch nicht eher, alß oberzehlt den Plazs der Schlacht verlaßen’.

Von seinen Leuten waren 3 Rittmeister und 2 Kornetts ‚in erstem vnd andern treffen hauptsachlich verwundet’ worden; ‚habe ich von der Wahlstadt bringen laßen’. Rittmeister Spohr und des Obersten eigener Leutnant blieben, obschon auch verwundet, ‚vff mein zureden’ bei der Truppe und sind ‚darveber dritten treffens verlohren worden’. Unangefochten ritt Callenberg zuerst nach Taucha, von da nach Colditz[128] und schließlich nach Meißen,[129] wo er den Erzherzog fand. Es berührt angenehm, zu sehen, wie mitten im heillosesten Wirrwarr sächsische Reiter es waren, die den Schweden gegenüber die kaiserliche Waffenehre aufrecht erhielten.

Nicht viel Rühmliches ist von dem zweiten sächsischen Reiterregiment Haubold von Schleinitz zu berichten, daß unmittelbar neben dem Fußvolk des dritten Treffens hielt. Es muß gleich zu Beginn von dem fliehenden ersten Treffen mitgenommen worden sein. Besser fochten die fünf Kompagnien von Alt (Generalkriegskommissar) – Schleinitz zu Roß, die erst ‚deßelben tages, alß die bataglia geschloßen, nur zur Armee kommen’ und deshalb ‚zur Reserve hinter daß Fußvolck commandirt worden’. Ihr Befehlshaber, Rittmeister Lincke berichtet über seine Teilnahme an der Schlacht:

‚Alß der lincke flügel in der Flucht’ sein Heil suchte, holte Piccolomini die Sachsen persönlich an den bedrohten Punkt. ‚Alß ich nun deßen commando zu pariren fortgangen, habe ich niemantß mehr gefunden, außer ein Regiment, so gleich vom feindt rebüschiert. Weil vnß aber der feindt gesehen, hat er selbiges verlaßen, vndt sich alsobaldt zurück an ihre Bataglia gezogen, gegen welche wier unß gesetzet, da sich auch etzliche standarten wieder zu unß gefunden. Alß aber der feindt avanchiert, seindt selbige alsobaldt inß feldt gezogen vndt also meine leuthe in confusion gebracht, welche ich aber zurück gehalten, vnndt wiederumb gesetzet, wir mier deßen der Herr Obrister Calenberg, denn ich in wenden angetroffen, vnnd zuletzt bei mir gestanden’ Zeuge sein kann. ‚Waß aber das vor Standarten, so bey vnß gestanden, weiß ich nicht’.

‚Alß ich auf den Lincken flügel kommen’, seindt alle Regimenter außer des Herrn. Obr. Calenbergß vnndt etzliche Standarten, welche wie oben gemelt, mier nicht bekannt, gestanden …’

Hier ist dem Schreiber ein Fehler unterlaufen. Dem Sinne nach müßte hier statt ‚gestanden’ ‚fortgewesen’ stehen. Da er aber gleichzeitig daran dachte, da´Callenberg und ‚etzliche Standarten’ allein noch standen, hat er beides durcheinander gebracht, und so ungereimtes Zeug geschrieben.

Auch Lincke schloß sich dem Reste an, der zum rechten Flügel reiten wollte; ‚alß wier aber an daß Holtz kommen, ist vnß selbiger (der rechte Flügel) in confusion begegnet, mit denn wier dann fortgegangen’. Auf der Flucht fanden sich Trümmer von Cappaun [Kapoun; BW] zu Roß samt dem Obristen Albrecht Weickhardt Cappaun, von Haubald von Schleinitz zu Roß und der Oberst Moncada, der sein Regiment zu Fuß verloren hatte, zusammen. Lincke ist ‚mit ihnen biß Eilenburgk fortgangen’. Von dem ganzen linken Flügel hatte sich nur Nicolai bei dem Fußvolk gehalten, auch die Schweden ‚offt zurück’ geworfen. Als aber schließlich Oberst Nicolai fiel, gingen seine Leute ebenfalls durch und haben die ‚Infanterie bloßgelassen’.

Wie im einzelnen der übrige Kampf auf dem zuerst gebrochenen linken Flügel verlief, wissen wir nicht. Zu seiner Auflösung mag beigetragen haben, daß Generalwachtmeister Baron de Soye, der die 8 Schwadronen des äußeren linken zweiten Treffens führte, gleich im Anfange ‚bald Todt’ vom Pferde sank. Von den übrigen Regimentern haben wir folgende Verlustangaben:

Buchheimb                            – Obristleutnant gefallen

Nicolai                                   – Oberst gefallen

Alt-Heister                             – Obristleutnant Stahl verwundet

Jung-Heister                          – Oberst gefallen

Wintz                                     – Oberst gefallen

Vorhauer                               – Oberst verwundet und nach Leipzig gerettet

Don Luis Gonzaga                – Oberst gefallen

Madlung                                – Ohne Widerstand geflohen

Pompeio                                – Oberst verwundet

Warlowsky                            – Oberst verwundet“.[130]

„Der auffällig hohe Verlust an hohen Offizieren bei den übrigen Regimentern scheint darauf hinzuweisen, daß nur die Chargen ernstlich widerstanden und außer Vorhauer, den seine Leute nach Leipzig retteten, von den Ihren einfach im Stiche gelassen wurden, was dem Geiste des kaiserlichen Heeres kein schönes Zeugnis ausstellt. Die Schweden selbst geben an, sie wären über die Kaiserlichen hergefallen, während deren ‚lincker Flügel von der Cavalleri sich noch nicht recht in Bataglia zustellen Zeit gehabt’, sie ‚in grosser furi angegriffen’, so ‚das selbige wie auch die Infanterie alsobalden in confusion gebracht worden’. Das war aber nicht das gesamte Fußvolk des Mitteltreffens, sondern nur das Regiment Moncada zu Fuß, dessen Oberst in der Reiterflucht wieder auftaucht, also wohl mitgerissen ward. Sein Obristerwachtmeister Bauer fiel, sein Obristleutnant ward gefangen genommen.

Erheblich günstiger stand das Treffen auf dem rechten kaiserlichen Flügel. Hier wurden die schwedischen Reiter arg bedrängt und vor allem durch das Verschwinden ihres Vortreffenführers, Generalmajor Schlange verwirtt (‚weil sonderlich das Vngluck den Herrn General Major Schlangen betroffen / daß Er alsbald im Anfang geblieben’). Er ward ‚tödlich geschossen / vnd gefangen vnter den flüchtigen Reutern davon geführt / aber in einem Dorff gestorben / vnd von den Keyserl. liegen blieben / vnd im Nachhawen von den Schwedischen wiederumb gefunden worden’. Seine Leiche ward endlich am 15. Dezember zu Leipzig in St. Nicolai beigesetzt.

Auch das Regiment Baner zu Fuß wurde mit überrannt. Dessen Oberst, ‚der junge Baner’ berichtet, daß er schon ‚vor meinem Regiment haltende’ durch den Arm geschossen ward. Im folgenden Handgemenge erhielt einen Pistolenschuß ‚ins gesicht / zum Maul hinein / vnd beim Ohr wieder herauß’. Dann nahmen ihn Reiter von Alt-Piccolomini gefangen. Sofort begannen sie ihn ,außzuziehen’ und haben ‚allerhand Thätligkeiten vndt vmbarmhertzig procedere mit mir vorgenommen’. Der Quartiermeister von Haubold von Schleinitz zu Roß kam dazu, beredete die Reiter, ihm den Gefangenen zu überlassen, und brachte ihn zu seinem Obersten, der ihn nach Dresden mitnahm. Später behauptete dann Oberst Albrecht Weickhardt von Cappaun, seine Leute hätten den ‚Jungen Baner’ gefangen und Schleinitzens Leute hätten ihnen den Gefangenen ‚mit gewalt’ abgenommen. Diese ziemlich dreiste Lüge widerlegt aber Baners eigene ehrenwörtliche Aussage.

Doch die kaiserlichen Reiter des ersten rechten Flügeltreffens verfolgten ihren Vorteil nicht, sondern blieben halten. Piccolomini, der sah, daß sich die Schweden durch Königsmarcks und des zweiten schwedischen Treffens Bemühungen wieder zu sammeln begannen, befahl einen weiteren Angriff. ‚Wie aber diese zum chargiren giengen / fingen die Squadronen vom rehten (sic !) Flügel des Feinds / so mitten auff der Campagna stille gehalten / in starckem trab zu avanciren / vnd sich in die rücken vnserer Reuterey vom rechten Flügel zu setzen’ an. Darauf ergriff die gesamte Reiterei des kaiserlichen rechten Flügels die Flucht ‚gestalt denn auff der Wahlstadt mehr nicht dann zwey Squadronen noch geblieben / eine von der Ertzfürstl: Durchl: vnnd die andere von der Piccolominischen Leibguardi / deren erste der Obriste Misling  vorgestanden / den anderen aber der Cavalier Tempi zu commandiren gehabt / vnd dann fünff zu Fuß / neben welchen die andere sich wiederumb in Ordnung gestellet’.

Aus Piccolominis Angaben können wir entnehmen, daß auch das Fußvolk schon zurückgehen mußte. Anfangs hatte sich die Schlacht im Mitteltreffen recht günstig entwickelt. ‚Wegen zu hoher Pflantzung’ trafen die schwedischen Geschütze nicht, dagegen rissen die kaiserlichen Stückschüsse, die zum Teil mit ‚Kettenkugeln’ (einer Art Schrapnells) ‚wider Kriegsgewohnheit (d. h. gegen das Völkerrecht !) feuerten, bedenkliche Lücken in die schwedischen Reihen. Ein solcher Schuß aus ‚einer halben Canone’ hat ‚zugleich diese 5 Personen und Pferde getroffen / als den Herrn Generaln Feldmarschalln Excell. (Torstensohns) Pferd / negst hinter dem Sattel durch den Ruckgrad / so nahe am Leibe / daß Ihr Excell. Occasion-Peltz (d. h. der Pelzrock, den Torstensohn in der Schlacht zu tragen pflegte) ein Loch / mehr als ein Kopff groß davon bekommen. Item des Herrn Pfalßgraffen Fürstl. Gn. Pferd / darauff Sie gesessen / durch den Hals / der Herr Obrister vnd Assistenz Rath (Grubbe) mitten durch den weichen Leib (Unterleib) / Herr Rittmeister Rakenow durch den Peltz vnd sein Pferdt todt / vnd dessen deß jetzt gemeldten Herrn Obristen Gruben Diener das Bein ab / davon er auch gestorben’.

Die Art der Verwundungen beweist, ebenso wie die Angaben über die geringe Wirkung der schwedischen Geschütze, daß die schwedischen Reihen etwas höher als die Kaiserlichen standen. Darnach wird sich die schwedische Geschützstellung etwa an dem Punkte 128, 8 an der Kunststraße Podelwitz-Wiederitzsch befunden haben, von wo aus das Gelände ganz allmählich zum Kietzschkebach hinunter bis zum Punkte 123, 6 (wo der kleine Wassergraben von der Birkaue in die Knietzschke einmündet) absinkt. Es gelang sogar der rechten Seite des Mitteltreffens, den Regimentern: Leibregiment, de Soye, Don Camillo Gonzaga, Ranfft und Wangenheim (alle zu Fuß) sich vorübergehend der schwedischen Stücke zu bemächtigen. Ihr Befehlshaber, Don Camillo Gonzaga, führte sie mit gezogenem Degen vorwärts. Aber im entscheidenden Augenblick brach die Reiterei des linken Flügels weg und öffnete so die Flanke. Die linke Hälfte des Mitteltreffens war wohl nie weit vorwärtsgekommen. Ihr äußerstes linkes Flügelregiment Moncada wurde in die Flucht der linken Flügelreiterei mitgerissen. Der Oberbefehlshaber dieser Truppenteile General-Feldzeugmeister Freiherr von Fernamont war ‚bald nach angegangenen Treffen gefangen worden’. Deshalb mußte das ganze Fußvolk zurück. Die Schweden drückten nach, eroberten nun ihrerseits die feindlichen Stücke und die beiden Fußvolkmassen standen plötzlich ‚pique gegen pique’.

Im Rücken des kaiserlichen Fußvolkes aber befand sich das mehrfach erwähnte ‚Wäldtlein’. Die Schweden fürchteten, die feindlichen Verbände zu Fuß möchten sich dieses natürlichen Verhaues bemächtigen, um so ihren Rückzug zu decken. Deshalb warf sich der Generalwachtmeister Lillie Höck an der Spitze einer gemischten Abteilung aus Fußvolk und Reiterei zwischen das Gehölz und die noch stehende Masse des kaiserlichen Fußvolkes, bedrohte also bereits ihren Rückzugsweg.

Inzwischen war ein Sammlungsversuch, den der Erzherzog persönlich auf dem rechten Flügel machte, nach einem kleinen Erfolge, – zwei schwedische Squadronen wurden zersprengt, – gescheitert, und die mühsam zusammengeholte ‚etzliche Reutery’ stob in alle Winde. Aber auch Lillie Höcks übereilter Angriff mißlang. ‚Mit wenigen Bedienten’ seinen Leuten vorauseilend geriet er in des Erzherzogs Leibregiment zu Roß und ward vom Pferde gestochen. Das ist der Kampf, den Piccolomini wie folgt beschreibt:

‚Zwischen das Wäldlein vff (sic ! und ?) die unserigen setzten zwar etliche Schwedische Reuterey vnd Fußvolck / wurden aber die Reuterey von der ertzherzoglichen Leibguardia chargiret / vnd das Fußvolck von einer Squadron der vnserigen zu Fuß zu schanden gemacht / also daß man wiederumb die Infanteria der lincken Hand waß remittirt hatte’.

Doch das Fußvolk war nicht mehr zu halten. Als es in seinem Rücken den Lärm des Gefechtes vernahm, glaubte es sich umgangen. Und nun brach die Estampeda los. Nur noch ein Gedanke beherrschte den gemeinen Mann: in den Wald können die schwedischen Reiter nicht nach. So geschah es: die Fußknechte ‚lieffen gantz zusammen / die ordnung des Fechtens verlassende’. Dabei ließen sie kaltblütig ihre hohen Offiziere im Stiche, genau so, wie es die Reiter des linken Flügels meistenteils getan hatten. Generalfeldzeugmeister Soys versuchte vergeblich, mit seinem Regimente die ihm unterstellten Stücke zu retten, ‚ja stellete sich letztlich in Person vor sein Regimente / vnnd blieb bei selbigen / biß die sämptliche Infanteria in confusion gerathen / vnd er gefangen worden’. Ähnlich erging es dem Generalwachtmeister Webel.

Zweimal war er schon in die Gewalt der Schweden geraten, ‚so errettet er sich gleichwohl durch seinen Valor vnnd Beystand etlicher der vnserigen / und setzte sich wiederumb zu seiner Infanteria (seinem Regimente) solche in Ordnung zu stellen ‚biß auffs letzte’, und als auch sein Regiment durchging, warf er sein Pferd herum und suchte seinen hohen Feldherrn. Diesen fand er in großer Bedrängnis. Als das Fußvolk auseinander und in den Wald hinein stob, setzte Piccolomini seine letzten beiden Schwadronen ein: die eine von Erzherzog Leibregiment, die andere von seiner eigenen Stabswacht. Aber auch diese konnten nur ‚mit hinterbleibung ihrer viel sich durchschlagen’.

Der Erzherzog kam selbst ‚in die höchste Gefahr / indem ihme schon der Carabiner an die Seite gesetzt wurde / welcher doch versagte’. Eine Art rasch gebildeter Leibwache warf sich vor den ritterlichen Habsburger: der unermüdliche Generalwachtmeister Webel, Oberst Mißling und die beiden Obristen und Grafen Hannibal und Camillo Gonzaga. Sie brachen ihm Bahn durch die Schweden und retteten so ihren Feldherren wenigstens vorm Tode oder vor schimpflicher Gefangenschaft. Piccolomini wurde nach Leipzig abgedrängt und fand trotz höchster Gefahr noch Zeit, dem dortigen Befehlshaber, Joachim von Schleinitz, den Ausgang des Treffens zu berichten, wie denn Schleinitz von ihm schreibt, ‚welcher nach dem treffen am Petersthor mit mir geredet’.

Damit war die Schlacht vollends entschieden. Die Reiterei jagte in alle Richtungen der Windrose davon: das Fußvolk war im Gehölze eingekeilt, das sich nun als richtige Mausefalle entpuppte. Kaum waren die Kaiserlichen drin, als Torstensohn begann, ‚sofort darauff den Walde canoniren vnd anfallen (zu) lassen / daß Sie (die Kaiserlichen) endlich daraus weichen müssen / da dann mehr bemelte Kayserliche Infanterie so bald sie ins flache Feld gekommen / von der Schwedischen Reutherey vmbringet / vnnd was nicht niedergemacht / gefangen genommen / gestalt dann zu diesem mahl allein bey 3000 Mann bekommen worden / die da meistentheils sich so fort gutwillig ohne einigen Zwang vntergestellet / vnd sampt ihren Fahnen Compagnienweis / so viel derer dabey noch vbrig gewesen / neben der Schwedischen Bagage hergemarchiret / nicht anders als wenn Sie solcher Parthey geschworen hetten’.

Die Ungarn und Kroaten ‚die noch nie bey einer solchen Hatz gewesen / sondern neulich in Meissen[131] bey die Armee kommen’, sahen erst dem Kampfe zu, – sie waren ja auch eigentlich mehr Aufklärungs- als Kampftruppen, – und als sie gewahrten, daß die Schlacht verloren war, machten sie einfach kehrt und ritten ab“.[132]

Der Hofer Chronist Rüthner berichtet, dass Gonzaga zusammen mit Piccolomini nach der Schlacht nach Leipzig gekommen sei.[133]

In einer Mitteilung Leopold Wilhelms aus Pilsen[134] vom 5.12.1642 für Colloredo hieß es, dass Gonzaga an Stelle des von den Schweden gefangen genommenen Feldzeugmeisters Suys zum Kommandanten der kaiserlichen Feldartillerie ernannt worden sei; er solle nach Prag kommen, um mit den Aufgaben betraut zu werden. Colloredo möge ihm in allem entgegen kommen.[135]

Am 20.7.1644 schrieb Formarini aus Wien an seinen Gönner: Am Freitag sei Graf Saint Amour in Begleitung Pater Quirogas und Doktor Navarros eingetroffen, und er, F., habe nach Piccolominis Anweisung den Grafen in seinem Haus aufgenommen und die Herren darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei den Bayern betreffenden Verhandlungen die Gunst des Reichsvizekanzlers Ferdinand Sigismund von Kurz zu gewinnen trachten müssten. Am 19.7. seien bei Quiroga Saint Amour, Navarro, Kurz, W. E. von Lobkowitz, Annibale Gonzaga und Johann Georg Pucher zusammengekommen und hätten über die Überstellung der 4.000 Mann aus der Toskana, den baldigen Frieden in Ungarn und auch über den Transport der Garnisonen aus Ungarn über den Böhmerwald nach Franken verhandelt, letzteres, um der Gefahr eines drohenden Zusammenstoßes mit Königsmarck zu entgehen. – Im Weiteren begründete Formarini die Notwendigkeit einer Verstärkung der Kaiserlichen in Westfalen mit der Tatsache, dass andernfalls Bayerns Einfluss auf diese Länder steigen müsste, worum der Herzog von Bayern ständig bemüht sei. Ferner habe man davon gesprochen, Truppen aus Holstein nach Flandern zu überstellen, sobald es die militärische Lage gestatte.[136]

Im August schrieb Piccolomini an Gonzaga: Er habe die Unterstützung Westfalens stets für wichtig gehalten und fahre seit seiner Ankunft in den Spanischen Niederlanden mit seinen Bemühungen fort, obgleich die Ausgaben groß seien und die Holländer aufs Neue mit Angriffen begännen.[137]

Formarini hat am 12.3.1645 in Prag einen ausführlichen Bericht für seinen Gönner Piccolomini verfasst: Hatzfeldt hatte vom Kaiser den Befehl erhalten, eine Schlacht zu liefern. Am 6.3. gegen 8 Uhr früh stießen beide Armeen bei Jankau,[138] drei Meilen vor Tabor[139] in Richtung Prag, aufeinander. Götz wollte am rechten Flügel die gegnerischen Reihen durchbrechen, die Infanterie zerschlagen und sich der Kanonen bemächtigen. Die Schlacht dauerte bis ein Uhr nach Mitternacht, die Männer beider Armeen kämpften verbissen und wollten das Schlachtfeld nicht räumen. Die beiden Gründe der Niederlage sind einmal in der ungünstigen Stellung der Kaiserlichen, zum anderen in dem Umstand zu suchen, dass Bruay sich zu weit vorwagte, die Bayern am linken Flügel ihm nicht rechtzeitig folgten und die Kanonen nicht eingesetzt werden konnten, während der Gegner aus seinen günstig aufgestellten Kanonen die kaiserliche Kavallerie ununterbrochen beschoss. Anderen Ansichten zufolge hätten die Bayern grundlos zu lange gezögert. Der Gegner stellte auf seinem rechten Flügel 24 und auf dem linken 20 Reiteresquadronen auf und beließ 10 Esquadronen  mit 9 Infanteriebrigaden zu 500 Mann in der Mitte. Götz am rechten Flügel setzte seine größten Hoffnungen in Ottavio Piccolominis Regiment sowie in das von Don Giuseppe Piccolomini. Dessen Pferd wurde jedoch jedoch unter ihm getötet, er selbst verwundet, den einen zufolge ebenfalls getötet, während die meisten sagen, er sei in Gefangenschaft geraten. In Prag ist Sergeant Pasquale aus dem Regiment Piccolomini mit 2 Kornetten und 100 gesunden und verwundeten Männern eingetroffen. Obristleutnant Krafft von Lammersdorff ist gefangen, 4 Kapitäne sind gefallen, vom ganzen Regiment blieben an die 200 Menschen am Leben. Pompeio erlitt zwei Beinverletzungen, Pallavicini einen Musketen- und einen Pistolenschuss in den Hals. Annibale Gonzagas Obristleutnant Warluzzel blieb auf dem Schlachtfeld, das Regiment verlor sieben Standarten. Ferner blieben Zuñiga und Trauditsch mit der ganzen beklagenswerten Infanterie auf dem Felde – was sich allerdings nicht bestätigte. Über Hatzfeldt, der viele Regimenter befehligte, gebe es ebenso wie über Werth und Bruay keine Nachricht und man glaube, sie hätten sich mit einer kleinen Kavallerieeinheit nach Tabor gerettet. Auf der Seite des Gegners fielen Arvid Wittenberg, Mortaigne – was sich später ebenfalls als Fehlinformation erwies – und Johann Arndt von Goltstein, seine Verluste sollen die der Kaiserlichen übertreffen – sieben- bis achttausend. In Prag verbreitete sich die Nachricht von 7 Uhr früh an, da die ersten fliehenden Reiter erschienen; gegen 11 Uhr trafen dann 1.000 Reiter mit Marquis Bassano ein, der sich sofort zur Meldung zum Kaiser begab. Die Minister beschlossen, dass der Kaiser aus Prag abreisen sollte und so verließ dieser um 2 Uhr nachmittags Prag, seine Heimat und sein Königreich, das er durch seine Gegenwart hatte vom Feind befreien wollen, und bedeckte die Augen, die in Tränen standen, mit der Hand. Mit ihm entfernten sich alle Minister, viele Wagen und Reiter. Erst am Morgen des 8.3. machten sie in Pilsen[140] Halt, am 9. in Mies,[141] übernachteten in Haid[142] und erreichten am 10. die Obere Pfalz. Von dort wollten sie entweder nach Regensburg[143] oder Innsbruck[144] weiterreisen. Er, Formarini, habe sich ebenfalls zur Abreise entschlossen.[145]

Gonzaga informierte Gallas am 4.9.1645 aus Wien: Der Gegner soll einer Nachricht zufolge mit der ganzen Armee und Bagage am Nachmittag in Wolkersdorf[146] angelangt sein, doch wisse man nicht, ob er sich dort aufhalten oder weiterziehen werde; er, Gonzaga, sende Spähtrupps aus, die die gegnerischen Pläne zu erkunden.[147]

Am 7.11.1646 erhielt Piccolomini von Formarini aus Pressburg[148] einen neuen Lagebericht über die Reorganisation der kaiserlichen Armee: Gallas wurde zum Armeekommandant ernannt, mehrere Generäle sind abgelöst. Der Hof wolle nur mit dem Einverständnis des bayerischen Kurfürsten[149] vorgehen und habe daher E. Traun zu ihm entsandt; dieser brachte den Bescheid zurück, der Erzherzog möge die Armee nicht verlassen, es bestehe auch keine Ursache dazu. Gallas selbst sei für P.s Rückkehr, auch General Borri, aber der spanische Orator am Kaiserhof Terranova sei dagegen. Schlick unterstütze Maximilian von der Goltz, der ihm sein Vermögen hinterlassen habe. Einige höben Holzappel hervor, der Kaiser aber wolle von dem Häretiker nichts hören und erinnere sich zu gut an den Undank Herzog Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg. Das Artillerie-Generalat scheine Annibale Gonzaga oder Goltz zuzufallen, während Fernemont völlig übergangen werde. Der Kaiser werde alles erst nach seinem Zusammentreffen mit dem Kurfürsten von Bayern entscheiden, das in Regensburg oder München stattfinden solle.[150]

Schlick schrieb am 25.10.1648 aus Budweis[151] an W. E. Lobkowitz, er halte es für notwendig, Gonzaga nach Prag zu schicken und für ratsam, über die aus Prag geflüchteten Menschen in Budweis Nachrichten zu erhalten, damit wäre der Sache gedient und auch Zeit gewonnen. Er wolle an Königsmarck schreiben, der jetzt zugänglicher sei als früher.[152]

1660 wurde Gonzaga General der Artillerie, Feldmarschall und Geheimer Rat, 1666 Hofkriegsratspräsident.

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Vgl. die Erwähnungen bei KELLER; CARALANO, Diarien.

[2] Hildburghausen [Kr. Hildburghausen]; HHSD IX, S. 198ff.

[3] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.

[4] LUDWIG, Rennsteig, S. 326.

[5] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.

[6] Großlohra [Kreis Nordhausen]; HHSD IX, S. 179f.

[7] Buchholz [Kreis Nordhausen].

[8] HAPPE I 66 v, mdsz.thulb.uni-jena.de.

[9] Vgl. MÜLLER, Das Leben; BURSCHEL, Himmelreich und Hölle; PETERS, Söldnerleben.

[10] Stralsund [Kr. Stralsund]; HHSD XII, S. 292ff.

[11] Neustettin [Szczecinek, LK Szczecinek; Polen].

[12] Berlin-Spandau; HHSD X, S. 97ff.

[13] PETERS, Söldnerleben, S. 136f. Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.

[14] Oelsnitz [Kr. Stollberg]; HHSD VIII, S. 263f.

[15] Voigtsberg [Kr. Oelsnitz], HHSD VIII, S. 353f.

[16] Amtsschösser: Er nimmt die Wirtschaftsverwaltung eines Amtes wahr, vor allem die Einnahmen durch Schoss, Zinsen, Gefällen. Der Schoss war eine allgemeine Vermögensabgabe, die zwar vom Schösser in regelmäßigen Abständen eingezogen wurde, bei Bedarf jedoch extra und auch in vielfacher Höhe erhoben werden konnte. Der Schösser führt das Rechnungswesen des Amtes. Schösser und Amtmann bezeichnen im 17. Jahrhundert häufig den Träger derselben Verwaltungsfunktion, deshalb ist auch der Terminus Amtsschösser gebräuchlich. [mdsz]

[17] Vgl. ARENDT, Wallensteins Faktotum.

[18] ARENDT, Wallensteins Faktotum, S. 124.

[19] Tirschenreuth; HHSD VII, S. 747f.

[20] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 488.

[21] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f. Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 zwischen den Schweden unter Gustav II. Adolf (18.000 Mann) und den Kaiserlichen (16.000 Mann) unter Wallenstein. Die für die Schweden siegreiche Schlacht endete mit dem Tod Gustav Adolfs und dem Rückzug Wallensteins, der etwa 6.000 Mann verloren hatte, nach Böhmen. Nach Lützen schlug Wallenstein keine Schlacht mehr. Vgl. dazu HAPPES ausführliche Schilderung und Reflexion der Ereignisse [HAPPE I 295 v – 302 r; mdsz.thulb.uni-jena]. Vgl. SIEDLER, Untersuchung; STADLER, Pappenheim, S. 729ff.; WEIGLEY, Lützen; BRZEZINSKI, Lützen 1632; MÖRKE, Lützen als Wende; WALZ, Der Tod, S. 113ff.

[22] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.

[23] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 270.

[24] Vgl. REBITSCH, Wallenstein; MORTIMER, Wallenstein; SCHUBERTH; REICHEL, Die blut’ge Affair’.

[25] In einem Bericht aus Prag vom 4.2.1633 hieß es: „Demnach in der bei Lützen den 6. Nov. gehaltenen Feldschlacht die kaiserische Armada unter Herrn Generalissimo Herzog von Friedland von den Schwedischen aus dem Feld geschlagen und darauf ermeldeter Herzog von Friedland aus Meißen nach Prag in Böhmen sich retiriert, hat er daselbst diejenigen hohen und niederen Officiere und Soldaten, so in ermeldeter Schlacht feldflüchtig geworden und zu der schnöden Flucht und Confusion Ursach und Anlaß gegeben, gefänglich annehmen, wohl verfahren, endlich im Fürstlichen Liechtensteinischen Haus General-Stand-, Malefiz- und Kriegsrecht über sie gehalten und letztlich exequieren lassen. […] Die alle (11 Officiere) sind als abtrünnige, leichtfertige Feldflüchtige sämtlich mit dem Schwert gerichtet auf einem bei dem Rathaus hierzu sonderlich aufgerichteten hohen und mit schwarzem Tuch bedeckten Theatro. Hierauf sind noch andere sieben zum Galgen geführt, vier enthauptet und zween aufgehängt und einer, Jacob Winckler, nachdem ihm sein Degen auf dem Haupt gebrochen, vom Scharfrichter unehrlich gemacht, von der Kaiserlichen Armaden abgeschafft worden, wie dann auch bei 50 hoher und niedriger Officiere Namen, so gleichfalls bei der Lützener Schlacht ausgerissen, an den Galgen geschlagen und also die Execution vollzogen“. JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 325f. Vgl. SEIDLER, Prager Blutgericht.

[26] LORENZ, Quellen zur Geschichte Wallensteins, S. 415.

[27] LORENZ, Quellen zur Geschichte Wallensteins, S. 374.

[28] LORENZ, Quellen zur Geschichte Wallensteins, S. 399.

[29] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 111f.

[30] Greußen [Kyffhäuserkreis].

[31] Clingen [Kyffhäuserkreis].

[32] Sondershausen [Kyffhäuserkreis].

[33] Vgl. LAHRKAMP, Bönninghausen.

[34] Keula [Kyffhäuserkreis].

[35] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].

[36] HAPPE II 45 v – 46 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[37] HAPPE II 52 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[38] Vgl. HÖBELT, Ferdinand III.

[39] Vgl. REBITSCH, Matthias Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas.

[40] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 684.

[41] Ebersdorf [BH Kaisers-Ebersdorf; Wien]; HHSÖ I, S. 410, 543, 679.

[42] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 910.

[43] Hof; HHSD VII, S. 302f.

[44] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.

[45] KLUGE, Hofer Chronik, S. 164.

[46] Vgl. die Erwähnungen bei ENGERISSER, Von Kronach (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).

[47] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.

[48] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff.

[49] ZITTER, Chronik, S. 73 f.

[50] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.

[51] Marktredwitz [LK Wunsiedel im Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.

[52] BRAUN, Marktredwitz, S. 118; Bayreuth; HHSD VII, S. 77f.

[53] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.

[54] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf,Nr. 1047.

[55] Rudolstadt [Kreis Saalfeld-Rudolstadt].

[56] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 118.

[57] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff. => Quelle 18.

[58] HEUBEL, S. 337, 345; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[59] Vgl. auch REBITSCH, Leopold Wilhelm, S. 9ff.

[60] Höxter [LK Höxter]; HHSD III, S. 346ff.

[61] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[62] Bad Wildungen [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 35ff.

[63] Warburg [LK Warburg]; HHSD III, S. 752ff.

[64] Vgl. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Graaf Godfried Huyn van Geleen (in der deutschen Fachliteratur kaum beachtete Biographie).

[65] Bruchhausen [Kr. Brilon]; HHSD III, S. 122.

[66] Bresche

[67] Bienenkörbe.

[68] Das würde einer Gesamtmenge von 170.400 bis 340.800 l entsprechen.

[69] NEUWÖHNER, Im Zeichen des Mars, S. 101f.

[70] Dörflas, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Marktredwitz i. Fichtelgebirge].

[71] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 836f.

[72] BRAUN, Marktredwitz, S. 130f.

[73] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1115. Wahrscheinlich sind hier 1.200 Mann gemeint.

[74] BRAUN, Marktredwitz, S. 149.

[75] Sondershausen [Kyffhäuserkreis].

[76] HAPPE II 435 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[77] HAPPE II 436 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[78] Bad Salzungen; HHSD IX, S. 36ff.

[79] Leviten, einen grausamen L. geben: vgl. den Ausdruck „die Leviten lesen“: Der „Levita“ war der Geistliche, dem das Lesen des Evangeliums oblag, hier: jemandem sehr nachdrücklich die Meinung sagen, seine Sünden vorhalten.

[80] HAPPE II 437 r – 437 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[81] HAPPE II 440 v – 441 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[82] HAPPE II 445 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[83] HAPPE II 446 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[84] Ebeleben [Kyffhäuserkreis].

[85] HAPPE II 447 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[86] Vgl. die ausgezeichnete Dissertation von SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm.

[87] HAPPE II 447 v; mdsz.thulb.uni-jena.de.

[88] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.

[89] Stendal; HHSD XI, S. 446ff.

[90] Gardelegen; HHSD XI, S. 130ff.

[91] Salzwedel, HHSD XI, S. 404ff.

[92] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[93] Aschersleben [Kr. Aschersleben]; HHSD XI, S. 23ff.

[94] WASSENBERG, Florus, S. 469f.

[95] Grafenstein [Grabštejn, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 169.

[96] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[97] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1332.

[98] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.

[99] Kamenz; HHSD VIII, S. 158ff.

[100] Tetschen [Děčín]; HHSBöhm, S. 610ff.

[101] Teschen [Cieszyn, tsch. Těšín]; HHSSchl, S. 530ff.

[102] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1636.

[103] Bautzen [Oberlausitz], HHSD VIII, S. 19ff.

[104] Friedland [Frýdlant, Bez. Reichenberg]; HHSBöhm, S. 155f.

[105] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.

[106] Melnik [Mělník]; HHSBöhm, 370f.

[107] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1337.

[108] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.

[109] Nach der alten Zeitrechnung.

[110] Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.

[111] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.

[112] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[113] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[114] Eilenburg [Kr. Delitzsch/Eilenburg]; HHSD  XI, S. 100ff.

[115] Mügeln [Kr. Oschatz]; HHSD VIII, S. 236ff.

[116] Grimma; HHSD VIII, S. 128ff.

[117] Wurzen; HHSD VIII, S. 365ff.

[118] Seehausen, heute Stadtteil von Leipzig.

[119] Mochau [Kr. Döbeln]; HHSD VIII, S. 234. ?

[120] Podelwitz, heute Ortsteil von Rackwitz [LK Nordsachsen].

[121] Schlachtordnung.

[122] Wiederitzsch, heute Stadtteil von Leipzig.

[123] gehen ?

[124] Merseburg [Kr. Merseburg]; HHSD XI, S. 322ff.

[125] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.

[126] Delitzsch [Kr. Delitzsch]; HHSD XI, S. 73f.

[127] Taucha [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 343f.

[128] Colditz [Kr. Grimma]; HHSD VIII, S. 49ff.

[129] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[130] RUDERT, Kämpfe, S. 131ff.

[131] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[132] RUDERT, Kämpfe, S. 144ff.

[133] KLUGE, Hofer Chronik, S. 209. => Quelle 21.

[134] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

[135] BADURA; KOČÍ, Der große Kampf, Nr. 1366.

[136] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 331.

[137] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 389.

[138] Jankau [Jankov, Bez. Beneschau]; HHSBöhm, S. 226.

[139] Tabor [Tábor]; HHSBöhm, S. 592ff.

[140] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

[141] Mies [Stříbro]; HHSBöhm, S. 372f.

[142] Haid [Bor, Bez. Tachau]; HHSBöhm, S. 183f.

[143] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[144] Innsbruck, HHSÖ II, S. 500ff.

[145] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 531.

[146] Wolkersdorf [BH Mistelbach]; HHSÖ I, S. 625.

[147] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 664.

[148] Pressburg [Bratislava, ungarisch Pozsony].

[149] Grundlegend ist hier ALBRECHT, Maximilian I.

[150] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 918.

[151] Böhmisch Budweis [České Budějovice]; HHSBöhm, S. 46ff.

[152] TOEGEL; KOČÍ, Der Kampf, Nr. 1200.

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