Eyles, N; Rittmeister [ – ] Eyles stand 1648 als Rittmeister in hessen-kasselischen Diensten.
Kurz vor Kriegsende fiel er mit dreizehn Soldaten am 1.8. in der Grafschaft Hohenlimburg in den nidersten wescheder Hof ein. Der Bruder des Hofinhabers wurde gefangen genommen – offensichtlich wurde er nach Kassel[1] verschleppt – und die Beute wurde ordentlich quittiert. Zunächst führt die Quittung vier Schweine auf, deren Verkaufserlös mit 8 1/2 Reichstalern angegeben wird, ferner werden alle möglichen Kleidungsstücke und Hausratswaren aufgeführt, letztlich auch vier Kannen Butter.[2] Am folgenden Abend wurde die Plünderung auf dem obersten wescheder Hof fortgesetzt. Dort entwendete man u. a. Bettlaken und eine Axt; die Soldaten blieben die Nacht und haben dort gefressen und gesoffen, berechnet ad 2 Reichstaler. Gräfin Johanneta Elisabeth schrieb am 9.8. auf Grund dieser Plünderungen und wegen der Verschleppung an die Regierung in Kassel und von dort kam die Entschuldigung, dass diese Maßnahme mit dem grossen Mangel zu notürfftigen Unterhalt der Soldatesque zusammenhängen würde. Ihr wurde geraten, sich an den örtlich zuständigen Rat Andreas Christian Pagenstecher zu wenden, der es soweit einrichten solle, dass die Gräfin sich wegen der Kontribution nicht allzu hoch beschwert fühle.
[1] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[2] Staatsarchiv Marburg 4f, Bentheim-Limburg 4, unfol.: Plünderungszettel vom 1.8.1648: Geplündert wurden fünf Bettlaken, eine Decke, drei Hüte, einige Leinenhemden, neue Strippe und an Hausgerät u. a. sogenannte Barden.