Fleischer, Urban(us); Feldprediger [ – ]
von Roland Willeke
Urbanus Fleischer, mindestens seit 1642 [1] „der schwedischen Garnison und der evangelischen Gemeinde in Eger Pfarr- und Seelsorger“, war der letzte evangelische Prediger in Eger (Böhmen) (heute: Cheb, Kreis Cheb, Karlovy Vary, Česko). Eger hatte als letzte Stadt in Böhmen Einwohner mit lutheranischem Bekenntnis, bevor die Lutheraner die katholische Gegend verlassen mussten (cuius regio euis religio) [2, S. 59]. Urban Fleischer hielt dort seine Abschieds-Predigt am 5. April 1649, die am 6. Mai 1650 in Leipzig erschien [3].
Das früheste, was von Uraban Fleischer bekannt ist, ist eine Leichenpredigt für die Angehörigen von Johann Bartlock, die er als Reichenwaldtscher Feldprediger um den 20. April 1645 in der Nikolaikirche zu Eisenach hielt. [4] Dann wird er kurz darauf als Feldprediger im Feldlager bei Meißen erwähnt, wo er mit anderen Feldpredigern in einem Streit entscheiden soll. Von 1649 bis 1652 ist er Königlich Schwedischer Feldprediger. Danach wird er 1652 Pfarrer in Bechlin bis er Ende 1670 emeritiert [3].[6]. Er heiratete eine Kerzliner Pfarrerstochter Anna (Vermutlich war seine Frau Anna, eine geborene Giesenhagen, da Johannes Giesenhagen von 1568 bis 1623 Pfarrer in Kerzlin war. Ab 1623 war es Johannes Cabbusch). [1]. 5 Kinder sind bekannt.
Nicht bekannt und damit gesucht ist:
- Wo kommt Urban Fleischer her?
- Wann & wo wurde er zum Prediger ausgebildet?
- Wer sind seine Eltern?
- Wo heiratete er?
- Wann und wo starb er?
Quellen:
[1] Fritzsche, Dietrich: „Bechlin (Brandenburg)/ Pfarrer“, Internet, 2007ff (http://wiki-de.genealogy.net/Bechlin_%28Brandenburg%29/_Pfarrer).
[2] Schnizer, Georg Matthäus: „Der Kirchen-Bibliothek zu Neustadt an der Aysch, erste Anzeige von den darinnen befindlichen Handschriften, mit vorausgeschickter Geschichte ihrer ersten Entstehung, und mit litterarischen Anmerkungen versehen“, Nürnberg, 1782 (Standort: z. B. Google Books, https://books.google.de/books?id=oZMIAAAAQAAJ).
[3] Fleischer, Urban: „Geistliche Wanderschafft nach Abtretung der Stadt Eger an die Kayserischen, angestellet und in einer Christlichen Predigt verrichtet, an dem andern heiligen Osterfeyertage, aus dem gewöhnlichen Fest-Evangelio Lucae am 24. Cap nahe bey Eger in einer evangelischen Kirchen, in gegenwart vieler Evangelischer Herzen aus Eger, und auf dero vielfeltiges Begehren, in Druck verfertiget“, Leipzig, 1650 (Standort: z. B. SLUB Dresden digital, http://digital.slub-dresden.de/id335218067).
[4] Warlich, Dr. Bernd: „Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten“, Eintrag zu Johann Reichwaldt, http://www.30jaehrigerkrieg.de/reichwaldt-reichvald-reichwald-reichwalt-rauchwald-johann-2/).
[5] Meyer (Hrsg.), Prof. Wilhelm: „Verzeichniss der Handschriften im preussischen Staate – I Hannover .2 Göttingen 2“, Verlag von A. Barth, Berlin, 1893 ( http://booksnow1.scholarsportal.info/ebooks/oca9/51/verzeichnissderh02meye/verzeichnissderh02meye.pdf).
[6] Werckmeister, Georg: „Jonas Werckmeister, 1643 – 73, Prediger in Bechlin und Darritz b. Neuruppin“, Internet; 24-Jul-2014 (Standort: Web-Seite von Georg Werckmeister, http://www.georg-werckmeister.de/downloads/f–jonas-bechlin.pdf).