Hanau-Münzenberg, Johann Jakob Graf von
Hanau-Münzenberg, Johann Jakob Graf von; Obrist [28.7.1612-19.6.1636] Johann Jakob von Hanau-Münzenberg, ein nachgeborener Sohn des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg [1576–1612] und der Fürstin Katharina Belgica [1578–1648], einer Tochter Wilhelms I. von Oranien-Nassau, des Schweigers, hatte 1635 von seinem Bruder Philipp Moritz die Regentschaft übernommen, der über Metz in die Vereinten Niederlande gereist war.
„Auf die Nachricht, daß zwei spanische Regimenter zu [Jost Maximilian von; BW] Gronsfeld gestoßen seien, bat der Landgraf [Wilhelm V. von Hessen-Kassel; BW] den General Baudissin dringend, daß er sich mit der Zusendung der 1600 Reiter und 1600 Mann z. F., die er ihm durch Dr. Wolf versprochen habe, beeile. Es war ein buntes Gemisch von 20 Komp. z. Pf. und 9 Komp. z. F. (das Hanauische Regiment) und 1500 Mann vom Wetterauer Ausschuß, die Reiterei ‚ein wüstes, undiszipliniertes Volk‘, das langsam unter argen Ausschreitungen heranrückte. Mit ihrem Führer, dem Obersten Pless, wurde die Verbindung über Biedenkopf[1] hergestellt. Von den Herzögen Georg und Wilhelm waren noch keine Nachrichten eingegangen. Kasseler[2] Kaufleute, die von der Leipziger[3] Messe zurückkehrten, brachten die erste Kunde von der Teilung der großen Armee und von dem Aufenthalt Oxenstiernas in Halle.[4] – Die 4 Tage in Frankenberg[5] waren für das Hauptquartier eine Zeit reger Tätigkeit. Erst am 15. war alles soweit geordnet, daß der Vormarsch auf Stadtberge[6] angetreten werden konnte. Am 16. erfuhr man in Korbach,[7] daß Gronsfeld in Paderborn[8] sei und mehr Truppen, besonders Reiterei zusammengebracht habe, als man angenommen hatte. Der Landgraf meinte, wenn die lüneburgischen und weimarischen Truppen nicht mit eingriffen, müsse er seine Absicht, Lippstadt[9] und Soest[10] fortzunehmen, aufgeben. Der fürstliche Burggraf Hans Beugereifen erhielt den Auftrag, die beiden Herzöge aufzusuchen, und Graf [Kaspar von; BW] Eberstein sandte ‚Parteien‘ von 20-25 Reitern aus. Sie sollten Briefe überbringen, in denen mitgeteilt wurde, der Landgraf sei aufgebrochen, um dem Feinde im Stift Münster[11] möglichsten Abbruch zu tun, insbesondere um seine Werbungen zu ruinieren. Der Feind sei aber stark überlegen, habe allein 4000 Reiter, er bäte dringend, sein Unternehmen kräftig zu unterstützen und fortgesetzt mit ihm zu korrespondieren. Am 19. Januar meldete Hans Beugereifen, daß General Knyphausen mit 8000 Mann von Bernburg[12] auf Hildesheim[13] marschiere, den Herzog Georg habe er noch nicht aufgefunden, Herzog Wilhelm von Weimar sei nicht geneigt, die Winterruhe seiner bei Erfurt[14] liegenden Truppen zu unterbrechen“.[15]
Am 6.5.1633 hatten Graf Johann Jakob von Hanau, der Schwager Wilhelms V. von Hessen-Kassel, und angeblich auch Stålhandske – in Wirklichkeit aber war es Johan Wittenberg – bei Dissen[16] und Wellingholzhausen[17] das Regiment Asseburg angegriffen, zurückgeschlagen und sieben Standarten erbeutet. Die Kaiserlichen verloren 100 Pferde, unter den Gefangenen waren auch Haxthausen und zwei Rittmeister.[18] Bönninghausen trat daher den Rückzug nach Osnabrück an, um die von Gronsfeld geforderte Verbindung mit dem eigenwilligen Johann II. von Mérode-Waroux in die Wege zu leiten.
Das „Theatrum Europaeum“ berichtet zu 1634/35: „Demnach sich dann nun der Ligistische General Feldt-Marschalck Herr Graf Philips von Manßfeld mit seiner unterhabenden Armee / gantzen Infanterie und Artollerie in und umb Aschaffenburg[19] / die gantze Cavalleria aber zwischẽ Hanau[20] und Aschaffenburg in dem Freyen-Gericht vorm Berg[21] / und fürderst den Spessert hinaun vor etlich wenig Tagen / und also gar eng und nahe / und je in ein Dorff zu 2. 3. 4. auch mehr und weniger Regimenter / nach Advenant der Dörffer / beysammen logirt gehabt: Als ist der Gen. Major Ramsay Com̃endant in Hanau neben deme gleichfals zu Hanau unter seinem Commando in Guarnison liegenden Reuter Obersten Johann Engelbert Tilly verursacht / weil solche Logirung ihnen und der Guarnison Hanau ziemlich nahe / einen Anschlag zufassen.
Weil dann nun so wol von deß Obersten Tilly unterschiedlich außgeschickten Reuter-Partheyen / als auch deß andern eingelangten gewissen Kundschafften deren nachrichtliche Beschaffenheit ihnẽ den 23. Decembr. 1634. und 2. Januarii 1635. vormittag je mehr und mehr offenbahrt und confirmirt worden / und daher raisonable befunden / daß auff nechstfolgende Nacht uff obgedachte Reuter-Quartier ein Einfall von Hanau auß beschehen könte / wofern sie nur in tempo auff selbigen Abend noch eine gute Anzahl Cavallerie in Eyl und geheim bey sich bringen möchten.
Es hatte aber eben I. F. Gn. Hertzog Bernhard zu Sachsen aus der Bergstrassen den Herrn Obersten Bouillon und deß alt Rheingräfischẽ Regiments Obristen-Leutenant Herrn Graf Wilhelm Ludwigen zu Nassau-Siegen / mit sampt 7. commandirten Trouppen Reutern / zu recognosciren biß umb Franckfurt[22] hingeschickt / und dann deß Herrn Obersten Bouillons und seiner mithabenden commandirten Trouppen Ankunfft bey Franckfurt dem General Major Ramsey auff Hanau eben deß vorigen Abends den 22. Decembris notificirt / der Oberste sich erbottẽ / wofern er sich seiner und bey sich habenden Trouppen Hülff etwas zu einer vorfallenden Occasion gebrauchen wolte / daß er ihm solches / was er sonsten neues habe / avisirte.
Gleich wie nun dẽ GeneralMajor Ramsay diese notificirte Ankunfft deß Herrn Obersten und bey sich habenden Trouppen bey Franckfurt sehr lieb gewesen / also hat er auch so bald selbigen Mittags in Eyl einẽ Currier mit einem Schreiben an gedachtẽ Herrn Obersten naher Franckfurt spedirt / und ihme darinn zuverstehen geben / daß sich gleich zur Stund eine Occasion der Königlichen Mayestät zu Schweden und dem Evangelischen Bundt Dienste zu thun præsentirte / er solte aber zum wenigsten mit fünff hundert Reuttern starck gegen selbigen Abend zu halber sechs Uhren zu Hanau vor der Stadt erscheinẽ / und alsdann ferner Nachricht gewärtig seyn / auch nicht versäumen. Herr Oberster Bouillion hat GeneralMajorn Ramsay wieder geantwortet / daß er mit denen bey sich habenden Trouppen selbigen Abend zu sechs uhren gewiß bey ihm seyn wolte: Hierauff hat er GeneralMajor solche Anstalt gemacht / daß nicht allein der Oberst Tilly gegen bestimpte Zeit vor dem Neustädter Nürnberger-Thor mit 2. starcken Trouppen Reutern von seinem Regim. uñ eim guten Trouppen Tragoner / so Gen. Major Ramsay nebenst noch 150. außerlesenen Mußquetirer dem Obersten Tilly zugeben / und sich mit gedachtem Obersten Bouillion conjungirt: Als derselbe aber auff die bestimpte Zeit dahin erschienẽ, hat er zum höchsten nit über 250. Reuter mitgebracht / weil ihm die zeit zu kurtz gefallen / und eben zur zeit deß GeneralMajors abgeschickten Curriers Ankunfft theils Reuter in Franckfurt ihrer Geschäften halben / und theils auff Fourage auß dẽ Quartier außgerittẽ.
Ob nun zwar der General-Major Ramsay / nach gemachtem Uberschlag lieber gesehen / daß Oberster Bouillion mit denen zum wenigsten begehrten fünffhundert Reutern erscheinen hätte können / damit die Parthey umb so viel stärcker / und man sich der eräugenden Occasion nach / theilen / und zugleich auch den Grafen zu Rittberg [Johann IV. von Rietberg; BW] und Obersten Berdou / welcher allernechst bey obigem Quartier nicht viel über ein viertel Stundt weiter darvon zu Kelberau[23] mit ihren Regimentern lagen / zugleich mit einen Anfall thun / und solchen beyden Quartieren zu grösserem Abbruch und Schaden einfallen möchte: Weil aber diese gantze Parthey nicht über fünffhundert starck / und also solches beydes zugleich nicht geschehen noch seyn können: Als hat der GeneralMajor dem Obersten Bouillion / wie auch dem Obersten Tilly und Herrn Obersten Leutenant Graf Wilhelm Ludwigen zu Nassau die Sach anvertraut / darbey sich Herr Oberste Graf Jacob Johann zu Hanau / doch nur als ein Avanturier vor sich selbsten allein / und ohne Volck auß eygener Bewegnuß zu dieser Parthey gesellet.
Hierauff seynd sie der Ordre gemäß / fort / und anfänglich biß an das Dorf Keyl[24] / so eine Meil von Hanau in der Landstrassen nach Aschaffenburg zu gelegen / fortgezogen / und hat alldar der Oberste Tilly / deß General Majors Ordre nach / die 150. Commandirte Mußquetirer auff denselben Paß vor die Brücken logirt / vorderst der Obrist Bouillion mit seinen Reutern und Tragonern / nechst an dem Fluß / die Keyl genant / gegen Altzenau[25] zu / auff das Reuter-Quartier Hörstein[26] / uñ Wasserloiß[27] nechst zur Rechten Hand lassend / gezogen / und weilen daselbsten / wie auch zu Altzenau alles so gar still / und keine Wacht-Feuer gesehen / und zu Altzenau auff dem Schloß nichts mehr als das Stuben-Liecht durchs Fenster geschienen / und dahero Oberster Bouillion anfänglich fast nicht glaubẽ können noch wollen / dz an solchen Orten einig Volck logiren solte / also fast gezweiffelt / ob er die reuter ferner strapeziren / und vergeblich avanciren solte / und dahero fast bedacht gewesen / Ordre zu geben / wieder zurück auff Hanau zugehen: Als aber der Oberste Tilly / als der solcher Orten die beste Gelegenheit gewust / von seinem Regiment etlich wenig Reuter in das Dorf Altzenau hinein bey die vorderste Häuser unter solchem Prætext geschickt / daß sie sich annehmen und stellen solten / als kämen sie vom General Grafen von Manßfeldt von Aschaffenburg mit einer Ordinantz an selbigen Obersten und Commendanten auff dem Schloß / weiln aber ihrer Cameraden einer / der die Ordinantz bey sich im Sack hätte / nechst vor selbigem Dorff / als sie durch und über den Fluß-Kähl setzen wollen / sampt dem Pferdt / als das Eyß mit ihme durchgebrochen / ins Wasser gefallen sey / und sie ihn allein sampt dem Pferd nicht herauß heben köndten / daß doch etliche Bauren mit ihnen zu Heraußhebung ihres Cameraden und dessen Pferdt vor das Dorff gehen / und helffen wolten: Als sie nun mit solcher Manier / ohne Alarm in Güte zween Bauern hinauß beweget / so hat man von ihnen erfahren / daß im selbigen Dorff Altzenau fünffhundert Tragoner / und der Oberste und andere mehr Officirer eben bey dem Commendanten daselbsten auff dem Schloß zu gast / und sehr lustig wären / das Neue Jahr zuvertrincken / Item daß der General Wachtmeister Bönninghausen nechst auff der rechten Hand im Flecken Hörstein mit vier oder fünff Regimentern / und der Oberste Wendt von Cratzenstein / Oberste Loon / und Oberste Hasenbein allernechst / kaum einen Mußqueten-Schuß darvon mit ihren drey Regimentern zu Wasserloß / Item daß der Graf von Rittberg und Oberste Bredon [Breda; BW] / sam̃t noch einem Regiment gleichfalls kaum 2. Mußqueten-Schüß darvon im Dorff Kelberau / und in Summa die gantze Cavallerie fast mehrentheils daselbst herumb in der nähe beysammen logirten / und man also die Beschaffenheit deß Quartiers zu Michelbach[28] (welches das äusserst. und nechste gegen Gelnhausen[29] zu / und 2. Meil von Hanau / und gleichwol auch nicht über ein viertheil Stunde von Alzenau gelegen) solche Bauren gleichfalls befragt 7 und vernommen / daß der Graf von Wartenburg [Ferdinand Lorenz von Wartenberg; BW] / mit seinem und deß Obersten Baron de Moußleden Regimentern in die siebenzehen Compagnien starck / der vorigen zu Hanau erlangten Kundtschafft nach / noch logirten / und alles noch in selbigen Terminis, hat der Oberste Bouillion / unangesehen daß auff zwölff Regimenter nechst darbey / so bald in einer halben Stund beysammen seyn könten / dannoch in Eyl die resolution gefast darauff fortzusetzen / und ihnen von hinden / als kämen sie von Aschaffenburg / anfänglich dem Herrn Obersten Leutenant Graf Wilhelm Ludwig zu Nassau / mit 2. Trouppen zwischen 1. und 2. Uhren einzufallen Ordre ertheilet / welcher auch / der Ordre gemäß / so bald die Wache chargirt / und also ins Quartier eingetrungen / deme Hr. Obr. Graf Jacob Joh. zu Hanau Gesellschaft gehaltẽ / auch einẽ reformirten Capitain in deß Grafen von Wartenbergs Losament / vermeynend es wäre der Oberste selbsten / mit seinem Degen durchstochen / und deß Grafen von Wartenbergs Leib-Gutsche mit dẽ sechs weiß-grauen Wallachen / sampt darauff geladenen Kisten und Sachen zur Beuth mit darvon gebracht hat. Hierauff ist der gantze Einfall dergestallt in solcher Geschwindigkeit effectuirt und verrichtet worden / daß nit allein solche 17. Compagnyẽ Reuter gantz in grund / so wol durch das Schwerdt / als das Feuer / so allenthalben angesteckt worden / ruinirt worden / daß 4. Standarten / so nicht verbronnen / sampt auff die 800. guten theils gesattelter Pferdt / benebenst dem Wartenbergischen Obr. Wachtmeister / 2. Rittmeister / 1. Capitain Leutenant / sampt vielen Officirern und reutern gefangen worden / viel Menschen und Pferde / und fast alle pagage verbronnen / alßo / er Graf von Wartenberg sampt andern wenigen Officirern und Reutern unter diesem Tumult sich unbekandter Dinge mit der Flucht zu Fuß / und fast alle bloß / wie sie gegangen und gestanden / theils ziemlich verwundet / und in allem das höchste über dreyssig oder 40. Pferdt von ihnen nicht darvon entkommen“.[30]
„Weit schlimmer war jedoch ein solcher Ueberfall für die Stadt und Burg Gelnhausen. Anfangs Mai hatte die Stadt, die an sich schon so viel gelitten, nochmals der kaiserliche Oberst Hasenbein vom Mansfeldischen Corps mit seinem Reiter-Regiment und 2 Komp. zu Fuß besetzt. Er ließ die Burg, die er mit seinem Stabe und Hauswesen bezog, noch besonders befestigen und vor der Stadt Verschanzungen anlegen.
Durch seine kühnen Streifereien war Hasenbein verschiedentlich der Hanauischen Festung bemerkbar geworden. Deren Gouverneur, Generalmajor [James Sir („the Black“); BW] Ramsey, plante daher schon lange einen auf Gelnhausen gerichteten Anschlag, den er wohl erwogen endlich in der Nacht vom 9./10. Juni zur Ausführung brachte. Das hierzu gebildete Detachement bestehend aus 600 Mann Infanterie und 60 Reitern nebst den dazu gehörigen Offizieren setzte sich am 9. Juni, abends um 7 Uhr, in Hanau in Marsch. Das Kommando führte der Graf Jakob Johann von Hanau, welchem Oberst Burckersdorff [Hans Christoph von Burgsdorff ?; BW] und Oberstleutnant Bilau zugeteilt waren. Auf großem Umweg durch die Wälder langte das Detachement mit anbrechendem Tag, morgens gegen 3 Uhr, vor Gelnhausen an, wo es auf einem verdeckten Weg bis dicht an das Tor zwischen Burg und Stadt heranrückte. Der Graf ließ das Tor durch eine Petarde sprengen, worauf seine Truppen eine dahinter befindliche Reiterabteilung Hasenbeins mit Gewalt in die Stadt zurücktrieben und nun in rasender Kampfeswut, alles was sich nicht verkrochen, niedermachte. Die Besatzung wurde fast gänzlich aufgerieben und lagen die Toten überall umher. Sogleich richtete der Graf auch einen Angriff gegen die Burg, ließ solche auch durch eine Petarde öffnen, worauf Oberst Hasenbein und sein Stab auf den Burgturm reterierten und sich dort zur Gegenwehr stellten. Als jedoch auch dieser Turm durch eine Petarde eröffnet wurde, ließ der Oberst um Quartier blasen und gab sich mit seiner ganzen Umgebung gefangen. Hierzu gehörten: seine Frau, 1 Oberstleutnant (Dauber), 1 Major, 3 Rittmeister, 2 Kapitaine, 1 Kommissar sowie viele Unteroffiziere und Reiter. Hierauf befahl der Graf, die Tore in Brand zu stecken und alles, was der Oberst zu seiner Sicherung gebaut, zu demolieren. Mit den Gefangenen, 10 eroberten Standarten, vielen Gewehren, 600 Pferden, sowie vieler Beute an Geld, Kleidern, Geschmeid und Lebensmitteln ging das Detachement am 10. noch nach Hanau zurück“.[31]
Er stand später in den Diensten Bernhards von Sachsen-Weimar und fiel 1636 beim Sturm auf Zabern.[32] Dazu berichtet das „Theatrum Europaeum“: „Entzwischen seynd Hertzog Bernhard von Weinmar mit einem ziemlichen Theil von dero Armee durch einen andern Weg auff Pfaltzburg[33] zu / ankommen / und ehe man sich dessen versehen können / in Person mit 1000. commandirten Mußquetirern unnd 500 Pferdten vorher gewischt / welche also conjunct den 2. Junij morgends vor Tag die Schantz ob Zabern erstiegen / occupirt / und viel darinnen niedergemacht / und (welches zu verwundern) damahlen zwar von den ihrigen nicht einen Mann verlohren. Dieweil aber die Frantzösische Artollerey nicht bey der Hand / und deß Volcks zu wenig / die Statt Zabern aber starck und mit viel vornehmen Obristen besetzt war / hat man derselben / wie man gewolt / ernsthafftig nicht zusetzen können / biß den 9. hujus Breche gemacht / unnd darauff gegen Abend Sturmb angelauffen worden / allda die Frantzosen / so der Herr Cardinal [Jean Louis de Nogaret-La Valette; BW] dahin com̃andirt / und die Avantgarde oder den Vortrab gehabt gehabt / so furioß und manlich angangen / daß sich darüber zu verwundern gewesen / und ungeachtet / daß sie von Hertzog Bernhards succurrirenden Teutschen Trouppen nit weniger tapffer secundiret worden / auch die eine Statt bereits occupirt / haben sie doch einen so beständigen Widerstand gefunden / daß sie dritthalb Stund in solcher Statt unter der Breche fechten / und weilen die Nacht eingefallẽ / daß man weder Freund noch Feind erkennen / weniger unterscheyden können / endlich wiederumb weichen müssen. In diesem Sturmb seynd Hertzog Bernhard an einem Finger verletzt / Graff Jacob von Hanaw Müntzenberg aber / Item Obrister Gaudecker / und etliche andere Officirer neben ungefehr 80. Soldaten todt geblieben / deren in der Statt nit weniger gewesen / dahero dann folgenden Tags / mit beyderseits Belieben / auff 4. Stund Stillstand / die Todten zu begraben / gemacht / und damals von denen in der Stadt gefragt worden / ob sie solten einen erleydlichen Accord erhalten können.[34]
Johann Jakob wurde in St. Nikolai in Straßburg beigesetzt.
Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !
[1] Biedenkopf; HHSD IV, S. 50f.
[2] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[3] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[4] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.
[5] Frankenberg; HHSD IV, S. 124f.
[6] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[7] Korbach [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 275ff.
[8] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[9] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[10] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.
[11] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[12] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.
[13] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[14] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[15] GEYSO, Beiträge II, S. 20f.
[16] Dissen am Teutoburger Wald [LK Osnabrück].
[17] Wellingholzhausen, heute Stadtteil der Stadt Melle [Landkreis Osnabrück].
[18] HALLWICH, Briefe und Akten Bd. 4, S. 132f.
[19] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[20] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.
[21] Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.
[22] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[23] Kälberau, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[24] Kahl am Main [LK Aschaffenburg].
[25] Alzenau vgl. Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.; Alzenau i. Ufr. [LK Aschaffenburg]; HHSD VII, S. 19f.
[26] Hörstein, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[27] Wasserlos, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[28] Michelbach, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[29] Gelnhausen; HHSD IV, S. 164ff.
[30] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 395f.
[31] KREUTER, Gelnhausen III, S. 70f. KREUTER datiert nach dem alten Stil.
[32] ZIMMERMANN, Stadt und Land, S. 725; HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 568; Zabern [Saverne, Dép. Bas-Rhin].
[33] Pfalzburg [Phalsbourg, Dép. Moselle].
[34] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 663. Vgl. auch die Erwähnung bei HARRACH, Tagebücher.
[2] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.
[3] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[4] Halle a. d. Saale [Kr. Halle]; HHSD XI, S. 177ff.
[5] Frankenberg; HHSD IV, S. 124f.
[6] Marsberg, Ober- und Nieder- [LK Brilon]; HHSD III, S. 494ff.
[7] Korbach [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 275ff.
[8] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.
[9] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[10] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.
[11] Münster; HHSD III, S. 537ff.
[12] Bernburg [Kr. Bernburg]; HHSD XI, S. 37ff.
[13] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[14] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[15] GEYSO, Beiträge II, S. 20f.
[16] Dissen am Teutoburger Wald [LK Osnabrück].
[17] Wellingholzhausen, heute Stadtteil der Stadt Melle [Landkreis Osnabrück].
[18] HALLWICH, Briefe und Akten Bd. 4, S. 132f.
[19] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[20] Hanau; HHSD IV, S. 199ff.
[21] Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.
[22] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[23] Kälberau, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[24] Kahl am Main [LK Aschaffenburg].
[25] Alzenau vgl. Freigericht [hess. Kr. Gelnhausen und bayr. Kr. Alzenau]; HHSD IV, S. 143f.; Alzenau i. Ufr. [LK Aschaffenburg]; HHSD VII, S. 19f.
[26] Hörstein, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[27] Wasserlos, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[28] Michelbach, heute Stadtteil von Alzenau [LK Aschaffenburg].
[29] Gelnhausen; HHSD IV, S. 164ff.
[30] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 395f.
[31] KREUTER, Gelnhausen III, S. 70f. KREUTER datiert nach dem alten Stil.
[32] ZIMMERMANN, Stadt und Land, S. 725; HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 568; Zabern [Saverne, Dép. Bas-Rhin].
[33] Pfalzburg [Phalsbourg, Dép. Moselle].
[34] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 3, S. 663. Vgl. auch die Erwähnung bei HARRACH, Tagebücher.
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