Kögler, N; Hauptmann [ – 14.4.1621] Kögler stand 1621 als Hauptmann im bayerischen Regiment Schmidt von Wellenstein.
Der bayerische Hauptmann und „Tagbuch“-Verfasser Augustin von Fritsch war am 14.4.1621 mit seinem Fußregiment an der Erstürmung Neckargemünds[1] beteiligt, wobei alle gegnerischen Soldaten, die man in den Straßen auffand, totgeschlagen und fast alle Bürger abgeschlachtet wurden.[2] Er berichtet: … „biß der Mannsfelder vfgebrochen, vnd eylents durch die Ober Pfalz, vnd durch Franckhen in die vnder Pfalz vf Mannheimb[3] gangen, allwo wir wegen deß Neckhers nicht folgen khönnen, dahero wür Regimenterweiß etliche Stätt, alß mit vnserm Hichlbach [Hilsbach;[4] BW], Näckhergmündt, allwo herr haubtman Kögler im Sturm da er von der Laitter vf mich herunter gefallen, vnd Todt bliben, wie auch wisenloch[5] alle drey mit sambt den Schloß Steinberg, mit Sturm eingenommen, und alles darinnen Nidergemacht“.[6]
[1] Neckargemünd [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 548f.
[2] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2314, fol. 497 r – 499 v (Ausfertigung): Tilly an Maximilian I., Waibstadt, 1622 IV 14. FRITSCH, Tagbuch, S. 108; WERTHEIM, Christian von Braunschweig Bd. 1, S. 179. GELDNER, Tilly, 423-448, versucht in seiner Polemik gegen Wertheims Verurteilung der Massaker von Hilsbach, Neckargemünd, Höchst u. Kronberg (WERTHEIM, Christian von Braunschweig Bd. 1, S. 426f.) nachzuweisen, dass Tilly in keinem Fälle eine persönliche Schuld treffe, er bei Kronberg wahrscheinlich selbst gar nicht anwesend gewesen sei, u. dass man in allen Fallen dem damaligen Kriegsbrauch (!) entsprechend gehandelt habe, was bei genauerer Untersuchung der Massaker an der Zivilbevölkerung doch mehr als fragwürdig erscheint, wenngleich man sich darauf berief, solche Einnahmen seien mit stürmender Hand, daher „jure belli erfolgt seien“.
[3] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.
[4] Hilsbach; HHSD VI, S. 339.
[5] Wiesloch [Rhein-Neckar-Kr.]; HHSD VI, S. 886f.
[6] FRITSCH, Tagbuch, S. 108.