Lalila, N; Obrist [ – ] Lalila stand angeblich 1632 als Obrist in schwedischen Diensten.
„Beim Herannahen der Schweden (1632 gegen Bad Tölz;[1] BW] hatte die Bürgerschaft Weiber und Kinder auf den Planberg gebracht, das Vieh aber in das abgelegene Längental oberhalb Lenggries[2] getrieben. Weit und breit leuchteten die Feuersäulen durch die Nacht, so daß man die Nähe der wütenden Feinde leicht erkennen konnte. Der Vortrab kam von Bichl her. Man machte sich auf das Schlimmste gefaßt, nachdem die wilden Gäste am Tag vor Christi Himmelfahrt, wo sie über die Isarbrücke einritten, eben Wolfratshausen[3] in Brand gesteckt, auch das Kloster Benediktbeuren[4] ausgemordet hatten. Damit die vier Bürgermeister aber nicht aus Besorgnis für den Ort sich auf zu untertänige Bitten und Vorstellungen verlegten, übernahm es der langjährige Pfleger Crivelli mit dem amtierenden Marktschreiber dem herannahenden Feind entgegenzutreten.
Crivelli war ein Mann von hohem Geist und ebenso großer Klugheit als Entschlossenheit. Der Kurfürst verwandte ihn selbst zu einer diplomatischen Mission nach Rom. Er flößte jetzt den Feinden so viel Respekt ein, daß sie die geforderte Brandschatzung von 2000 Talern auf 600 Gulden ermäßigten. ›In Befehlung des Herrn Obersten Lalila zu Roß und Fuß empfing das Städtl Dölz Salva guardia.‹ (Freiherr Julius Cäsar Crivelli stammte aus einem Mailänder Geschlecht, war Kämmerer, Rat und Pfleger zu Tölz und wurde zum Führer des Isarwinkler Widerstandes. Obwohl ein aufrechter bayerischer Patriot, ist dennoch in Tölz kein Grab von ihm vorhanden)“.[5]
[1] Bad Tölz [LK Bad Tölz-Wolfratshausen]; HHSD VII, S. 61f.
[2] Lenggries [LK Bad Tölz-Wolfratshausen]; HHSD VII, S. 402.
[3] Wolfratshausen [LK Bad Tölz-Wolfratshausen]; HHSD VII, S. 828f.
[4] Benediktbeuren [LK Bad Tölz-Wolfratshausen]; HHSD VII, S. 80f.
[5] BUCHNER; BUCHNER, Bayern, S. 49f.