Löwenstein, Johann Ludwig von
Löwenstein, Johann Ludwig von; Obristleutnant [ -1636 ?] stand 1633 als Obristleutnant in hessen-kasselischen Diensten und war Kommandant auf Amöneburg.[1]
„Bönninghausen vereinigte sich zunächst mit den Partisanen des Paul Daube und des Obristen Eremite [Bracht; BW], bevor er auf Korbach[2] zog, wo zwei hessische Kompanien, die noch in der Werbung begriffen waren, als Besatzung lagen. Korbach wurde genommen, die Hessen gefangen, die Offiziere auf Ehrenwort freigelassen, die Söldner gezwungen, kaiserliche Dienste zu nehmen, der Stadt aber eine hohe Kontribution auferlegt. Das platte Land wurde ausgeraubt, das Vieh weggetrieben und große Lieferungen von Lebensmitteln erpreßt, wobei Bönninghausens Reiter grobe Exzesse verübten. Er selbst quartierte sich mit einigen seiner Obristen in Fritzlar[3] ein. Der Löwensteiner[4] Grund wurde verheert, die hessischen Ämter Frankenberg[5] und Wetter[6] verwüstet und ausgeplündert. Schließlich näherte er, von der Geistlichkeit der Stadt Amöneburg herbeigerufen, dieser Bergfeste, die nur von hessischer Landmiliz unter dem Obristleutnant von Löwenstein besetzt war. Die mit der hessischen Herrschaft unzufriedene Bürgerschaft leistete ihm Vorschub und ließ nachts Leitern von den Mauern herab, so daß die kaiserlichen Truppen eindringen und die Hessen gefangen nehmen konnten. Auf Nachrichten, daß der Landgraf herannahe, beschloß Bönninghausen, wieder nach dem Herzogtum Westfalen auszuweichen. Auf seinem Rückmarsch brandschatzte er Sachsenberg[7] und blieb einige Tage um Frankenberg liegen; in Amöneburg ließ er eine Besatzung zurück und führte den hessischen Kommandanten mit sich fort“.[8]
[1] Amöneburg [Kr. Marburg]; HHSD IV, S. 10ff.
[2] Korbach [Kr. Waldeck]; HHSD IV, S. 275ff.
[3] Fritzlar [Schwalm-Eder-Kreis]; HHSD IV, 149ff.
[4] Loewenstein, Burg [Gem. Oberurff, Kr. Fritzlar-Homburg]; HHSD IV, S. 305.
[5] Frankenberg; HHSD IV, S. 124f.
[6] Wetter [Kr. Marburg]; HHSD IV, S. 455ff.
[7] Sachsenberg, heute Stadtteil von Lichtenfels (Hessen) [LK Waldeck-Frankenberg]; HHSD IV, S. 394f.
[8] LAHRKAMP, Bönninghausen, S. 291.
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