Moller [Müller], Johann; Kriegskommissar [ – ] Moller stand 1627 als Kriegskommissar in kaiserlichen Diensten.
Der Chronist Heinrich Wendt aus Osterode[1] berichtet: „Nach übergebung der Stadt Northeimb[2] ist der Kaiser[liche] Commissarius Johann Moller vor Einbeck[3] bey den Huefethurn von den Schnaphanen[4] beraubet, welches dan Veruhrsachet, daß der Graff [Jakob Ludwig; BW] von Fürstenberg Zwey Compagn[yn] uff dem Huefethurn gelaßen, Welche von den Städten Einbeck vnd Osteroda verpfleget werden müßen. Jedoch ist solche Besatzung uff Vielfältige Bitte und gegen Revers der Städte Eimbeck und Osteroda, daß Sie, respective jhre Wartthürmer, selbst besetzen vnd den Schnaphanen keinen Vorschub thun, sonderlich aber die Von Einbeck die Verfügung schaffen wollen, daß das Buschholtz umb die Huefethurn ringsherumb einen Mußqueten Schuß lang ab- und niedergehawen werden sollte, hinwieder abgeführet. Geschehen im Monath Decembri 1627. Bey solcher Abführung hat auch der General Tilly von den beeden Städten Einbeck und Osteroda 4.000 Th[a]l[e]r begehret Und sich daneben erkläret, daß Sie alßdan hinfürters mit weitern Contributionen verschonet bleiben sollten“.[5]
Moller soll am 15.6. [25.6.1631; BW] zusammen mit Generalleutnant Tilly in der freien Reichsstadt Mühlhausen[6] einquartiert gewesen sein.[7]
[1] Osterode; HHSD II, S. 370ff.
[2] Northeim; HHSD II, S. 353f.
[3] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.
[4] Wendt meint hier die Harzschützen. Ab 1625 formierte sich im Harzgebiet eine bewaffnete Widerstandsbewegung aus Einwohnern von Städten und Dörfern gegen die das Gebiet mit Krieg und Plünderungen überziehenden Heere Tillys und Wallensteins.
[5] WENDT, Chronik, S. 410f.
[6] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[7] JORDAN, Mühlhausen, S. 51.