Senckel, N

Senckel, N; Rittmeister [ – ] Senckel stand 1640 als Rittmeister im schwedischen Regiment Georg Melchior von Witzleben.

Der schwarzburg-sondershausische Chronist Volkmar Happe berichtet von seinen eigenen schlimmen Erfahrungen und denen seiner Tochter sowie der weitgehenden Zerstörung von Sondershausen[1] unter dem 30.4./10.5.1640, an der Senckel beteiligt war: „Den 30. nach Mittage zwischen zwölf und ein Uhren sind über eintausend schwedische Reuter vor hiesige Stadt Sondershausen kommen, denen unser Guarde zugeredet, keine Gewalt zu verüben. Sie aber haben Feuer auf ihn geben, ihn vom Thore verjaget, die Thore mit Gewalt geöffnet, etzliche arme Weiber, Kinder und Männer grausamlich theils beschädiget, theils gar umgebracht. Darauf wir uns auf dem Schlosse gewehret. Sie aber haben die Vorstadt an der Kirchen in den Brandt gestecket wie auch die Mittelstadt bey dem Stockheußer Thore, also dass über einhundert Heuser abgebrant, worunter auch das meinige und alles, was ich darinnen gehabt, jämmerlich verbrunnen. Hierauf sind die unsrigen vom Schlosse in die Stadt gefallen und mit ihnen starck scharmutziret, sechs Reuter von den Plünderern gefangen bekommen, auch neun Pferde und sie mit Gewalt aus der Stadt gejaget. Von denen Unsrigen ist Gott sey Danck niemand blieben noch beschädiget worden, sie aber haben etwas eingebüßet. Es sollen über 40 Reuter todt blieben seyn. Auch haben die gottlosen Leuthe viel Weibes Bilder geschendet. Entlichen, als dieser Scharmutzel bis zu Abend umb 5 Uhr gewehret, sind sie abgezogen, nachdem wir ihme die Pferde wieder gegeben. Die Gefangenen sind mehrentheils vom Witzlebischen Regiment. Unter andern ist mir auch noch dis Unglück begegnet, dass meine Tochter Anna Sabina aus großem Schrecken mit vielem Weibes Volcke ohne mein Wissen aus dem Schlosse nach dem Holtze gelaufen, da sie den Reutern im Felde in die Hände kommen. Die haben sie und alle andren Weibes Personen ausgezogen und in denen Hemden laufen lassen und habe ich, Gott sey Danck, unbeschediget wieder in das Schloss bekommen.

Es liegen leider nun zwey Theil von der Stadt Sondershausen in der Aschen und stehet alleine der dritte Theil noch, solang Gott will. Diese reuberische und mordtbrennerische Rotte haben 2 Rittmeister, mit Nahmen Senckel, der ander Rittmeister Paul genant, commendirt“.[2]

[1] Sondershausen [Kyffhäuserkreis]; HHSD IX, S. 402ff.

[2] HAPPE II 317 r – 319 r; mdsz.thulb.uni-jena.de.

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