Hilger, Johann; Kriegskommissar [ – ] Hilger war 1633 Regimentsquartiermeister der Regimenter Alt-Quadt und Neu-Quadt sowie kaiserlicher Kriegskommissar.
In den Aufzeichnungen der Stadt Hallenberg[1] heißt es: „Am 5. huius (August 1633) lest der einquartirte obristleutenant [Gaugreb; BW] die drei ampteingelegene stette Medebach,[2] Hallenberg und Winterberg,[3] sodan auch aus jeder dorfschaft zwei man auf Medebach und vorigen tages auf Grombeke[4] citiren, handlet nicht wie ein landsase, sondern wol seine tractamenta und contributen in immensum ersteigern, worauf am 6. dieses von jedem orte 2 volmechtige erscheinen. Als man nun nach desen losament gleich in einer zimlichen procession gehen wollen, ad effectum, mit ihm anhandlung gehen wollen, so kommet ein vortrab von Neu Quad mit 40 oferden, woruf der regimentsquartirmeister einer von der retten credenz und respective befehlichschreiben von churfurstlichen hern landtrosten praesentiret, diesen intents und einhalts, das Medebach das ganze Neuquadische, Hallenberg aber und Winterberg das alte Quadische Regiment einnehmen solten, also ward stuzig der tag mit dem obristleutnant geschlossen, ist eodem die zugleich Arndt Rump, der obristwachtmeister von Alt Quad, mit 4 compagnien zum Winterberg eingezogen.
Hiruf wird nach dem tenor der landtrostlichen commission, so auf gutbedunken des generalwachtmeisters hern Luter von Bonnighausen [Bönninghausen; BW] gerichtet gewesen, Hallenberg naher Winterberg ad contribuendem gefurdert. Indeme nun dasige einquartirte Quadischen den feinandlichen einfal alhir gefurchtet, seind sie sammentlich zum Winterberg zwar verplieben, man hat aber dem obristwachtmeister eine sehr hohe summen wegen beschonung des quartirs geben sollen.
Demnach werden 2 ratspersonen nach Winterberg abgelasen, und wiederumb auf andermalige zwangliche betrohungsschriften 2 andere, als aber nachbesagter obristwachtmeister per forza 200 reichstaler haben wollen, werden auf nachmalige citation folgentes tages (post) Laurentii, war der 11. huius (August 1633), der pastor A. Ad. Bangius und d(r.) medicinae her Philipp Schnorbusch dahir abgelasen.
Ob nun wol der obristwachtmeister und desen regimentsquartirmeister districte die 200 reichstaler der in entstehung completten erlags, eine handschriftauf das ubrige ad effectum innerhalb von 5 tagen den rest zu entgenzen, haben wollen, so haben jedoch die leztmalige ausgefertigte mit gelimpfe ihres nicht habenten befehlichs, auch das sie vor ihre personen keine burger weren, auf ihre gemessene instruction, der stat ohnvermogenheit undandere derogleichen zu ihrer excusa reusenten occurrentien sich bezogen, gleichwol aber wegen gemeiner stat dem obristwachtmeister vermoge quittung gezahlt achtzig neun reichstaler, dem regimentsquartirmeister Johan Hilger aber 3 goltgulden. Summa 92 1/2 reichstaler“.[5]
Die Landstände der Mark beschwerten sich im August 1640 bei Hatzfeldt über das Eintreiben von Früchten durch die Kommissare Spönla, Hilger und Brockhausen aus märkischen Adelshäusern.[6]
[1] Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.
[2] Medebach [Hochsauerlandkr.]; HHSD III, S. 500f.
[3] Winterberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 789.
[4] Nicht identifiziert.
[5] BRUNS, Hallenberg, S. 268f.
[6] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 92.