Horchhammer, N; Hauptmann [ – ] Horchhammer stand als Hauptmann in kaiserlichen Diensten.
Über die Ereignisse in der freien Reichstadt Mühlhausen[1] heißt es in der Thomas-Chronik: „In den Ostertagen [1630; BW] ist der Semner[2] Lorenz Helmsdorff mit seinem Kollegen Jakob Demme zum Kriegskommissarius nach Erfurt[3] verreist, und im Rückwege hat ihn der Wachtmeister, so zu Bollstedt[4] sein Quartier gehabt und eben in Erfurt gewesen, lassen zu sich bitten. Ob er es nun erstlich abgeschlagen, hat er doch auf sein vielfältiges Anhalten, zu ihm zu kommen, nicht umhin gekonnt. Da dann mit dem Trunk heftig auf ihn gedrungen worden, er zwar heftig um dimission gebeten, aber ehe er wohl berauscht worden, selbe nicht erlangen können. Als er aber nach seiner Herberge reiten will, wird das Pferd scheu, und weil er ziemlich bezecht und des Pferdes Meister nicht ist, wirft es ihn von sich, da er sich also zerfallen, daß er hernach den andern Tag Todes verblichen und also tot nach Mühlhausen gebracht und allda herrlich zur Erden bestattet worden vor dem Taufstein der Blasiuskirche. Den 14. Juli [24.7.; BW] unterschreiben Johann Rose, Andreas Strecker, Hermann Bernigau einen Vergleich mit dem Hauptmann Horchhammer“.[5]
[1] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[2] Semner: Ratsherr in Mühlhausen, der dem Semneramt vorstand, d. h.der mit der Voruntersuchung peinlicher Fälle beauftragten Behörde.
[3] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[4] Bollstedt [Unstrut-Hainich-Kreis].
[5] JORDAN, Mühlhausen, S. 247.