Grefft, Hans; Attentäter [ – 1645] Grefft stammte aus Pommern und soll im Winter 1644/1645 in Wismar[1] einen Brandanschlag auf das Flagschiff der schwedischen Flotte versucht haben.
Der schwedische Historiker Englund schreibt dazu: „Nach einigen Tagen sahen sie [die Schweden; BW] zwei Schiffe mit gebrochenen Masten und pausenlos arbeitenden Pumpen langsam näherkommen. Sie gehörten zu der schwedischen Hauptflotte, der [Erik; BW] Ryning sich anschließen sollte, und sie waren in den gleichen Sturm geraten, in dem Eriks Schiff beinahe untergegangen wäre. Am 5. Juli näherte sich der Flottenverband Bornholm,[2] und dort traf man schließlich die Hauptflotte. Sie hatte den Winter in Wismar verbracht. Dort hatte sich nichts Besonderes ereignet, außer daß ein ungewöhnlich raffinierter Versuch von Sabotage gegen das Flagschiff der Flotte aufgedeckt worden war. Bei einem Pommeraner mit Namen Hans Grefft fand man zwei Kisten, die sich als Brandbomben mit einem eingebauten Zeitzündemechanismus herausstellten. Sie waren vollgestopft mit Stroh, Pech, Schwefel und Pulver und mit einem uhrwerkgetriebenen Zündmechanismus versehen, der zwölf Stunden Verspätung hatte. Mit diesen tückischen Methoden Krieg zu führen wurde offenbar als außerordentlich niederträchtig empfunden, und der Pommeraner wurde zum Tode durch langsames Verbrennen über einem offenen Feuer verurteilt. Die Person, die das Verhör mit Grefft durchführte, bei dem Folter angewandt wurde, und die später dabei war, als dieser zur Strafe langsam zu Tode geröstet wurde, war Eriks Hausvater [Gerhardt Antoni; BW] Rehnskiöld“.[3]
[1] Wismar [Kr. Wismar]; HHSD XII, S. 133ff.
[2] Bornholm; HHSDän, S. 21ff.
[3] ENGLUND, Verwüstung, S. 408.