Isolano [Isolani], N Graf, der Jüngere
Isolano [Isolani], N Graf, der Jüngere; Offizier [ -20.11.1632 in Leipzig] Isolano, ein Verwandter des berühmt gewordenen Kroaten-Führers Goan Ludovico Hector Isolano, der selbst zwei Töchter hatte, wurde bei der Wiedereroberung Leipzigs[1] durch die Kursächsischen getötet.
„Inzwischen hatte die sächsisch-lüneburgische Abteilung, die am 7. Torgau[2] verlassen hatte, Nachricht von der Schlacht bei Lützen[3] und deren Ausgang erhalten, war also nur bis Wurzen[4] vorgestoßen, da sie fürchten mußte, in den geordneten Rückzug Waldsteins [Wallensteins; BW] zu geraten, was ihr kaum gut bekommen wäre. Von Torgau aus wurde ihr v. d. Pfordten mit einen Dragonern von Taube und 2 Kompanien von Klitzing zu Fuß über Eilenburg[5] nachgesandt. Kaum hatten die Sachsen-Lüneburgischen Holcks Abzug vernommen, als sie sich auf den Weg machten. Am 10. nachmittags versuchten sie einen Handstreich gegen die Stadt. Hinter einem Wagen ritten 8 sächsische Reiter an das Grimmaische Tor heran und gaben sich für versprengte Kaiserliche aus. Die wenigen Waldsteiner, die zusammen mit sächsischen Defensionern dort Wache hielten, öffneten. Sofort zogen die Sachsen blank und hieben in die überraschten Feinde ein. Die Defensioner machten natürlich sofort mit ihnen gemeinsame Sache und im Nu war das Tor genommen.
Dann folgten weitere 150 Reiter nach, und ein furchtbares Blutbad hob in den Straßen der Stadt an. ‚Alle Kayserische / so viel sie derselben auff der Gassen / auff dem Marckte / vnd in den Häusern angetroffen’ / wurden ‚niedergestochen / daß ehe recht eine halbe Stunde vorgangen / vber die 100 Todte auff der Gassen lagen / von denen alle ihre Kleider / vnd alles was sie bey sich hatten / von den Schwedischen abgenommen wurde’. Hoffkirchen berichtet über die Greuelszenen aus ‚Leibtzig’ am 11. November: ‚leibtzig die Statt hob ich wieder ein v. sindt in der furie bey die zwey hundtert von feindt nidergemacht das Schloß weret sich noch hoffe aber es soll nicht lange weren ich habe die von Eylewnburg v. die Helffte von Torgaw laßen hiher marsiren ich aber bin mit dem rest der Cavalery den Feind zu verfolgen zu der königlichen armee gemarsiret’.
Unter den Opfern befand sich der jüngere Isolani, Ein Rittmeister und der Hofmeister des Herzogs von Florenz [Mattia di Toscana; BW]“.[6]
[1] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[2] Torgau [Kr. Torgau]; HHSD XI, S. 467ff.
[3] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, S. 286f.
[4] Wurzen; HHSD VIII, S. 365ff.
[5] Eilenburg [Kr. Delitzsch/Eilenburg]; HHSD XI, S. 100ff.
[6] RUDERT, Kämpfe, S. 112.
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