Rechberg, Veit Ernst [Freiherr] Graf von; Landvogt [ – ] Rechberg war 1643[1] und 1646 Landvogt von Burgau.[2]
Der Historiograph und Habsburg-Anhänger Wassenberg hat in seinem 1647 erneut aufgelegten „Florus“ das Eindringen der schwedisch-französischen Konföderierten nach Bayern 1646 zusammengefasst: „Die beyde Königl. Schwedische vnd Frantzösische Armeen / nach dem sie / wie oben gemeldt / den Keyserisch-Beyrischen bey Franckfurt[3] den Compaß zimlich verruckt / vnd sich nach dem Mayn-Strohm gewendet / seynd aber daselbst herumb nicht still liegen blieben / sondern ihren March starck zu auff Beyern genommen / vnderwegs sich Steinhaim[4] / Aschaffenburg[5] / Miltelburg[6] (welchen Ort aber bald hernach durch den Keyserl. Adjutanten Garniern [Garnier; BW] theils mit List vnd theils Gewalt Ihr Churfl. Gn. von Mayntz wider zugestellt worden /) Klingen-[7] vnd Frewdenberg[8] bemächtiget / vnd theils geplündert / Wertheim hat ein Salvaguardi erhalten / vnnd 12000 Pfund Brodt hergeben müssen. Carlstatt[9] hat Herr General Leut. Königsmarck mit Accord eynbekommen / hernach Ihr Fürstl. Gn. den Bischof von Würtzburg [Johann Philipp v. Schönborn; BW] gezwungen / daß er sich mit ihme auff ein gewisses der Armee zu lieffern / vergleichen müssen / welches auch geschehen. Weil nun die Armeen täglich sich der Thonaw genähert / als ist nicht allein im Land zu Francke[n] / sondern auch von der Donaw auff Augspurg[10] / Ingolstatt[11] / München vnd an andere veste Oerter grosses Flehen zu sehen gewesen / auch Ihr Churfl. Durchl. In Beyern dero Landvolck / sampt den Wild-Schützen vberall auffgebotten / vmb so wol die Donaw / als andere Paß zu besetzen / vnd in acht zunehmen. Hailbrun[12] haben sie angefangen zu belägern / vnd hart mit Schiessen vnd Fewer einwerffen zu beängstigen / seind aber bald darvor wider auffgebrochen / vnd ihren Zug nach der Donaw gewendet / vnd wiewol alle Brücken / vber die Donaw biß naher Laugingen[13] abgeworffen / seind doch 300. Pferd vbergesetzt / vnd die Statt Güntzburg[14] morgendes früh vmb 4 Vhren vberrumpelt / die Thor auffgehawen / den Landvogten von Burgau / Herrn von Rechberg gefangen / Statt vnd Schloß geplundert / vnd an Pferden vnd Vieh grosse Beute gemacht“.[15]
[1] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 347.
[2] Burgau [LK Günzburg]; HHSD VII, S. 110f.
[3] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[4] Steinheim a. Main; HHSD IV, S. 427.
[5] Aschaffenburg; HHSD VII, S. 33ff.
[6] Miltenberg [LK Miltenberg]; HHSD VII, S. 448ff.
[7] Klingenberg a. Main [LK Miltenberg]; HHSD VII, S. 363f.
[8] Freudenberg [Main-Tauber-Kr.]; HHSD VI, S. 223f.
[9] Karlstadt [LK Main-Spessart]; HHSD VII, S. 343ff.
[10] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[11] Ingolstadt; HHSD VII, S. 326ff.
[12] Heilbronn [Stadtkr.]; HHSD VI, S. 315ff.
[13] Lauingen (Donau) [LK Dillingen/Donau]; HHSD VII, S. 396f.
[14] Günzburg (Schw.); HHSD VII, S. 259.
[15] WASSENBERG, Florus, S. 696f.