Varell, Joachim von; Rittmeister [ – ] Varell stand als Rittmeister in den Diensten des Markgrafen Christian von Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth.
„Konnte der Markgraf den bedrohten Ämtern auch keinen bewaffneten Schutz zuführen, so war er doch nicht gewillt, ihre Besetzung ohne weiteres hinzunehmen. Da ihm kein anderes Mittel blieb, versuchte er wieder einmal auf dem Wege von Verhandlungen, die Lage zu klären. Deswegen wandte er sich sowohl an die kurbayerische Regierung in Amberg[1] als auch an Kurfürst Maximilian persönlich. Auch entsandte er den Rittmeister Joachim von Varell an den Befehlshaber der um Kemnath[2] liegenden ligistischen Truppen, den Obersten Cratz, um letzteren von allen eigenmächtigen Schritten abzuhalten. Eine gewisse Beruhigung im Land trat aber erst ein, als der Kurfürst von Bayern am 15. Februar [1632; BW] in einem persönlichen Schreiben an den Markgrafen versicherte, daß die in der Oberpfalz liegenden Truppen keinerlei böse Absichten hätten und daß Kurbayern sich von eh und je beflissen habe, mit Brandenburg-Kulmbach gute Nachbarschaft zu halten. Erstaunlich ist dieser ganze Vorgang besonders deshalb, weil er zeigt, daß auch nach dem Beitritt der Markgrafschaft zum schwedischen Bündnis offensichtlich zwischen dem Markgrafen und dem Kurfürsten von Bayern noch normale Beziehungen bestanden. Sicher darf man daraus schließen, daß diesem Beitritt in München zunächst nur durchaus formale Bedeutung zugemessen worden war“.[3]
[1] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[2] Kemnath [LK Tirschenreuth]; HHSD VII, S. 351f.
[3] STICHT, Markgraf Christian, S. 138.