Ahlefeld, Franz von; Hauptmann [ – ] Ahlefeld stammte aus dem Holsteinischen und stand als Hauptmann in kaiserlichen Diensten. Seine Kompanie lag 1641 in Warendorf.[1]
„Aber nicht nur die gemeinen Soldaten, sondern auch die Offiziere machten es, wie Graf Otto in einem Beschwerdeschreiben an den Feldzugmeister v. Vehlen [Velen; BW] sagt, ‚je länger je gröber‘. Rittmeister Alefeld aus Lemgo[2] nämlich, dem von Graf Otto, wie jener behauptete, ein Knecht zum Kriegsdienst überlassen und dann wieder entzogen war, hatte sich gegen ihn und ’seinen Edelmann‘ v. Offen ungebührlich betragen. Als nun Graf Otto seinem Obristwachtmeister Witte davon Anzeige machte, ritt Alefeld sofort, nachdem er davon Mitteilung erhalten, mit 18 Reitern nach dem Dorfe Brake,[3] wo Graf Otto gerade dem Gottesdienst beiwohnte. Er ließ sogleich den Kontributionsschreiber aus der Kirche holen und verlangte, daß er eine Tonne Mindener Bier für seine Reiter holen lassen sollte, bis Graf Otto aus der Kirche käme. Die Reiter trieben unterdessen allerlei Mutwillen und schlugen etliche Leute. Als Graf Otto aus der Kirche kam, ritt Alefeld auf ihn zu, saß zwar vor ihm ab, ließ aber sofort etliche Reiter hinter, vor und neben ihn und seine Angehörigen reiten und sie wie Gefangene unter allerlei ‚unnützen Worten‘ nach dem Schlosse begleiten. Unterwegs wußte es Graf Otto so einzurichten, daß seine Gemahlin, Kinder und Gesinde den Reitern vorauskamen. Als aber Alefeld dies merkte, schickte er sofort einige Reiter nach, um Offen zu holen, daß er sich zu Fuß oder zu Pferd mit ihm raufen sollte. Diese ritten mit gespannten Hahnen zwischen den Frauen, Kindern und Mägden auf Offen los, und einer faßte ihn am Arm, um ihn zurückzubringen. Offen erklärte, daß er erst einen Degen holen müsse, worauf sie ihn unter Schimpf- und Drohworten gehen ließen. Als Graf Otto den Rittmeister darüber zur Rede stellte, erwiderte er, Graf Otto habe geschrieben, daß er mit ihm und Offen ‚Abtrag‘ machen solle; er kenne keinen anderen Abtrag als mit Degen und Pistolen und sei deshalb da, um mit Offen zu raufen. Auf dem Schlosse angekommen, ließ Graf Otto das Tor versperren und verbot Offen, der sich schon fertig gemacht hatte, hinauszugehen. Alefeld setzte sich darauf in den Krug und trank, während seine Leute draußen allerlei Unfug verübten. Er ließ auch Offen noch einigemale auffordern, herunterzugekommen, um mit ihm ‚zu raufen oder zu saufen‘; aber Graf Otto trug mit Recht Bedenken, unter solchen Umständen das Leben Offens aufs Spiel zu setzen. Alefeld blieb dann noch die ganze Nacht mit seinen Leuten im Dorfe, dessen Bewohner nicht nur reichlich zu essen und zu trinken heranschaffen mußten, sondern auch auf alle Weise belästigt wurden. Als er aber von seinen Vorgesetzten deswegen zur Rechenschaft gezogen wurde, behauptete er nicht nur völlig unschuldig zu sein, sondern beklagte sich noch obendrein über den Grafen Otto, der den angeworbenen Knecht ihm vorenthalten habe; sein Verhalten in Brake überging er klugerweise ganz mit Stillschweigen“.[4]
[1] WOLF, Landsberg-Velen, S. 147.
[2] Lemgo [LK Lemgo]; HHSD III, S. 452ff.
[3] Brake i. L. [LK Lemgo]; HHSD III, S. 112.
[4] STEGMANN, Lippe, S. 143f.