Buttler, N; Obrist [ – ] Buttler stand 1622/1623 noch als Rittmeister in den Diensten des Markgrafen Christian von Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth.
Im Jahre 1622 wurden die Rüstungen im Markgrafentum fortgesetzt. Die Ritterschaft des Hofer[1] und Wunsiedler[2] Bezirkes einigten sich am 3.2.1622 über die Aufstellung einer Kompanie zur Landesverteidigung. Auch führte man im ganzen Fürstentum die Werbung fort. Der Kapitän Buttler warb im Münchberger[3] Bezirk 2 Kompanien, eine zu Pferd und eine zu Fuß und wurde zum Rittmeister derselben bestellt. Im Dienste der Truppenwerbung standen auch Kapitän Thermo und Ernst Christoph von Reitzenstein auf Issigau. Zum Oberst der gesamten Truppen ernannte der Markgraf seinen Bruder Sigismund mit einer Monatsbesoldung von 400 Gulden.
Auch im Jahre 1623 nahmen die Truppenwerbungen im Fürstemtum Bayreuth ihren Fortgang. Da gebot unvermutet ein Befehl Kaiser Ferdinand II. sämtlichen Werbungen Einhalt. Selbst die bereits angeworbenen Truppen sollten wieder abgedankt werden. Wenn Markgraf Christian nicht zu den „aufrührerischen Rebellen“ gegen den Kaiser zählen und seine Neutralität verlieren wollte, musste er sich wenn auch schweren Herzens fügen. So wurden denn die beiden Buttler’schen Kompanien am 2.9. entlassen. Die Kompanie des Kapitän Thermo dankte man am 26.9. ab, die übrigen Truppen im Oktober und November. So war das Markgrafentum ohne Verschulden seines Fürsten wehrlos und schutzlos geworden und das zu einer Zeit, da der böhmische Krieg bereits in einen deutschen Krieg sich umgewandelt hatte.
Er stand als Kapitän 1631-1635 im Regiment des Johann Vitzthum von Eckstädt.
„Für das letzte Besatzungsjahr findet sich für die schwedischen Soldaten sogar ein Rechnungsbuch, das einmal mehr die Vermutung bestätigt, daß es für die Frankfurter[4] nicht bei den von Gustav Adolf verlangten 100 000 Reichstalern geblieben ist. Seit der Niederlage von Nördlingen,[5] genauer ab dem 26. September 1634, wurde Vitzthums Corps nicht mehr von den Schweden, sondern von der Reichsstadt besoldet und ernährt.
In diesem Rechnungsbuch wurden nicht nur die Einnahmen und Ausgaben hinsichtlich der Besoldung für die Regimenter Vitzthums, sondern auch die eines gewissen Obristen Arfüdo Forbusch aufgeführt. Dieser war am 26. September 1634 offiziell in die Reichsstadt gekommen. Es handelte sich hierbei um Arvid Forbus. Er war zu dieser Zeit Oberst eines geworbenen Infanterie-Regiments und stand ab 1635 unter Herzog Bernhards Oberbefehl. Die Frankfurter Ratsherren hatten sich über diese doppelte Belastung bei Oxenstierna beschwert, der diese Unannehmlichkeit zwar bedauerte, letztlich jedoch auf den Verbleib dieses Regiments bei Vitzthum beharrte. Erst am 29. Januar 1635 wurde das Forbussche Regiment aus Frankfurt abgeführt.
Im Dezember 1634 und am 6. Januar 1635 hatte der schwedische Garnisonskommandant insgesamt 86 005 Reichstaler erhalten und diese als Einnahmen verbucht. Die dokumentierten Regimentsausgaben beliefen sich für den Zeitraum auf exakt diese von der Rechnei ausgezahlten Summe. Aufgeführt werden hauptsächlich Beträge beider Regimenter, die für die sogenannte ‚15tägige Lohnung’ der Soldaten gedacht waren. Einmal findet sich eine Summe, die jeweils für die Stabsbesoldung bzw. für die Auszahlung eines gesamten Monatssoldes verwendet wurde. Der Buchhalter hatte die Beträge und Summen stets in Gulden und ‚ad 1 ½ fl’. umgerechnet in Reichstalern notiert.
Ein weiteres Dokument beziffert die Soldzahlungen und Kosten der Garnison etwas detaillierter. Für das Regiment des Kommandanten wurden zur Unterhaltung monatlich 4 700 ¾ Reichstaler veranschlagt, den ‚Stück Capitain, Fendrichen, Fewr Werckher und Constabeln monatich zum wenigsten geben 372 ¼ Reichstaler’. Für ein weiteres 1 000 Mann[6] starkes Regiment waren 4.000 Reichstaler pro Monat vorgesehen. Bei dem dort aufgeführten ‚Pfortischen Regiment’ dürfte es, zieht man die Angaben aus dem zuvor genannten Rechnungsbuch heran, sich wohl um die Soldaten von Arvid Forbus handeln. Für nicht näher genannte ‚gemeine Ausgaben’ sah die Aufstellung weitere 235 Reichstaler vor. Alles in allem belief sich die in diesem Dokument errechnete Gesamtsumme auf 9 300 Reichstaler. Diesen Betrag sollten [sollte; BW] die Stadt Frankfurt monatlich für die Regimenter von Vitzthum und Forbus aufbringen. Die Person, die diese Rechnung aufgestellt hatte, war sich offensichtlich der Tatsache sehr wohl bewußt, daß es nicht bei diesen Ausgaben bleiben würde. Sie ergänzte: ‚NB. Was alles [auf]gerechnet soll werden alß allerhandt Außgaben und Munition, wirdt eß auch uff dausent Reichsdallern Monatlich laufen’.
Anhand dieser Quelle ist im übrigen zu ersehen, daß sich Vitzthums Garnisonstruppe zumindest am 1. Ok-tober 1634 aus insgesamt neun Kompanien und dem Stab zusammensetzte. Geführt wurden diese Einheiten jeweils von Major Krescher [Kröcher; BW], den Kapitänen Michael Wolff, Schlieben, Wormser, Osten, Furch, Buttler und Nohr. In der Auflistung findet sich auch das alte ‚Blaue Regiment’, das einst zu Gustav Adolfs Royalarmee gehörte. So waren wohl doch nicht alle Garnisonssoldaten ehemals in Frankfurter Diensten gewesen und es befanden sich doch noch einige wenige ‚alte Schweden’ unter ihnen. Forbus’ Truppe hingegen umfaßte zehn Kompanien, im Gegensatz zu Vitzthums Garnisonsverzeichnis wird hier der Stab aber nicht als einzelner Posten aufgeführt.
Im Zuge der Übertrittsverhandlungen hatte man sich mit Gustav Adolf geeinigt, die Soldaten auf ‚holländische Weise’ unterzubringen. Über die genaue Verteilung der schwedischen Söldner bei den einzelnen Gastleuten ist allerdings nichts genaueres überliefert. Eine Aufstellung verzeichnet aber die Zusammensetzung der Kompanien des Vitzthumschen Regimentes im letzten Besatzungsjahr. Die Bezeichnung ‚Quartierliste’, unter der diese Aufstellung im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte geführt wird, erscheint allerdings etwas zu hoch gegriffen. Es wird in diesem Schrift lediglich unterschieden, ob die jeweilige Kompanie ‚hibbdebach oder dribbdebach’ untergebracht wurde. Von den insgesamt acht Kompanien der schwedischen Garnison waren je vier in der Reichsstadt selbst und vier im gegenüberliegenden Sachsenhausen,[7] wo auch der Kommandant im Cleeischen Hof residierte, einquartiert. Die Kompanien von Vitzthum, Schlieben, Iruschwitz und Forch lagen im Frankfurter Stadtgebiet. Sie wurden im August 1635 kurz vor Beginn des Gefechtes um die Alte Brücke nach Sachsenhausen beordert. Die Soldaten Major Krechers und die der Kapitäne Osten, Buttler und Nohr hingegen waren unmittelbar in Sachsenhausen stationiert“.[8]
Unter 1637 wird ein schwedischer Obrist dieses Namens erwähnt.[9]
1644 stand er als Obrist in schwedischen Diensten. Das „Theatrum Europaeum“ erwähnt ihn unter unter dem April 1644: „Obrister Buttler ward damahls mit zehen Compagnyen Reutern / vnd Tragonern in Erffurt[10] gelegt / vnd dardurch selbige Guarnison verstärcket“.[11]
Die Thomas-Chronik hält dagegen fest: „D. 7. April [17.4.1644; BW] ist ein nachdenklich Schreiben vom Gouverneur zu Erfurt, Kaspar Ermeß, an den Rat gekommen, darin begehrt worden, das Bottlarische Regiment zu Roß von hier aus zu verpflegen. Deswegen aus des Rats Mittel Dr. Michael Lehmann, Syndikus, H. Georg Adam Strecker und H. Joachim Bläsing eilfertig abgeordnet worden, anzuhören und zu vernehmen, was des Generalmajors Order hierob besagen würde, was anderen Ständen diesfalls angemutet und bewilligen würden, daneben hätten sie auch dieser Stadt höchstes unvermögen, und was eben allbereit in den bemelten 13 Wochen wäre aufgegangen, umständlich suchen zu remonstriren und um die Barmherzigkeit Gottes Willen zu bitten, daß für diesmal die arme erschöpfte Bürgerschaft möchte verschont werden. Sind Freitags den 12. April [22.4.; BW] wiedergekommen und berichtet, daß gedachtem Regiment auf Rechnung bis in 1500 Rtlr. sollte gegeben werden“.[12]
[1] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[2] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 836f.
[3] Münchberg [LK Hof]; HHSD VII, S. 464.
[4] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.
[5] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.
[6] Kaum anzunehmen, dass das Regiment 1.000 Mann gehabt hat; an der Differenz zwischen der Soll- und Ist-Stärke verdiente doch der Regimentskommandeur.
[7] Sachsenhausen, unter Frankfurt, HSSD IV, S. 126ff.
[8] RIECK, Frankfurt, S. 185ff.
[9] FADEN, Berlin, S. 202, 203.
[10] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[11] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 5, S. 381.
[12] JORDAN, Mühlhausen, S. 266.