Carpezon, Ludwig von; Generalfeldwachtmeister [1586 – 1620] Ludwig von Carpezon war böhmischer Generalfeldwachtmeister.
Der niederösterreichische Markt Langenlois[1] diente ihm nach der Plünderung durch Truppen Ernst von Mansfelds Ende 1619 als Hauptquartier. Der Leinwandhändler Thomas Amstetter schilderte nachträglich, was er mit einem einquartierten Fähnrich Carpezons auszustehen hatte: […] „als er gesehen, daß ich denen Catholischen (unangesehen ich dieser Religion noch nit gewesen) mehrers als denen Uncatholischen geneigt, [hat] er nit allein mir alles Dominieren im Haus neben allen Schlüsseln zu Kästen und Kellern genommen und sich desselben unterfangen, auch gar den Wein in Schäffern aufgetragen, ganze Fass im Keller durch Neid ausrinnen lassen und aus burlauttern Muetwillen Oxen in seinem Zimmer zwei Gaden hoch schlachten und den Unlust mir für die Thür werfen lassen, davon ich und die meinigen zimblich erkrankt, sondern auch mich mein Weib und Kinder mit Schlägen und Stössen übel tractiert“.[2]
Carpezon wurde bei Gars[3] von den Kaiserlichen gefangen genommen.
[1] Langenlois [BH Krems]; HHSÖ I, S. 376ff.
[2] KRUSENSTJERN; MEDICK, Zwischen Alltag und Katastrophe, S. 257.
[3] Gars a. Inn [LK Mühldorf a. Inn]; HHSD VII, S. 226.