Couen, Adam von; Fähnrich [ – ] Couen stand als Fähnrich[1] unter Obristleutnant Adam von Spaur in kaiserlich-vorderösterreichischen Diensten.
Der Benediktinerabt von St. Georgen im Schwarzwald,[2] Georg Gaisser [1595 – 1655],[3] berichtet in seinem Tagebuch: „22.[1.1644; BW] Die zusammenberufenen schwarzwälder Untertanen kommen wegen der Rottweiler[4] Arbeiten und wegen der Freilassung des Fähnrichs Adam von Couen zusammen, den ich nach Bezahlung von Lösegeld freilassen muß wegen des nichtsnutzigen Burschen, der am Martinstage mit den Soldaten auszog. Ich sprach dieserhalb auch mit dem Oberstleutnant von Spaur vor, der sich nicht unzugänglich erwies, aber der Wirt zum Adler, auf seinen Vorteil bedacht, verlangt einen hohen Geldbetrag, den der Gefangene verbraucht habe“.[5]
[1] Fähnrich (Kornett): Rangunterster der Oberoffiziere der Infanterie und Dragoner, der selbst bereits einige Knechte zum Musterplatz mitbrachte. Dem Fähnrich war die Fahne der Kompanie anvertraut, die er erst im Tod aus den Händen geben durfte. Der Fähnrich hatte die Pflicht, beim Eintreffen von Generalspersonen die Fahne fliegen zu lassen. Ihm oblagen zudem die Inspektion der Kompanie (des Fähnleins) und die Betreuung der Kranken. Der Fähnrich konnte stellvertretend für Hauptmann und Leutnant als Kommandeur der Kompagnie fungieren. Bei der Kavallerie wurde er Kornet genannt. Vgl. BLAU, Die deutschen Landsknechte, S. 45f.
[2] St. Georgen im Schwarzwald LK Schwarzwald-Baar-Kreis].
[3] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 93f. Vgl. auch SCHULZ, Strafgericht.
[4] Rottweil [LK Rottweil]; HHSD VI, S. 676ff.
[5] STEMMLER, Tagebuch Bd. 2, S. 1005 (2. Auflage 1984, heute noch erhältlich bei Stabsstelle Archiv von 79002 Villingen-Schwenningen).