Dunbar [Dumbarre, Dumbar, Dumbara], James
Dunbar [Dumbarre, Dumbar, Dumbara], James; Hauptmann [ – 29.9.1627 auf Schloss Breitenburg gefallen] Dunbar stammte aus Schottland und dienste im britischen Regiment von Sir Andrew Gray in Böhmen zwischen 1621 und 1623, wo er als „Dumbara“ bekannt wurde.[1]
Er stand später im Regiment Mackay zuerst in dänischen, dann in schwedischen Diensten.
Nach der Landung bei Glückstadt[2] 1626 wurde Hauptmann Dunbar nach dem Tod des Obristleutnants Arthur Forbesse [Forbes] zum Sergeant Major befördert.[3] Nach der Vereinigung mit den Streitkräften des englischen Generals Charles Morgan blieb der Augenzeuge Robert Monro zehn Wochen bei Morgan: „Die meiste Zeit verbrachten wir mit Wachtdienst. Wir wurden auch häufig alarmiert, kamen aber (I, 5) nicht zum Einsatz, so daß unsere Soldaten, die darauf brannten, schon sagten, die Kaiserlichen seien gar keine richtigen Soldaten. Als wir jedoch später in den Kampf geworfen, war die Ernüchterung umso schlimmer. Unser Oberstleutnant [Sander Seaton; BW] trennte sich mit seiner Kompanie von uns und marschierte nach Lauenburg,[4] wo er sich mit den vier anderen Kompanien vereinigte. Sergeant Major Dumbarre erhielt den Befehl, das Kommando über die Abteilung des Obersts an der Weser zu übernehmen, da der Oberst weggegangen war, um Gelder für das Regiment einzutreiben; er hatte nämlich gesehen, daß das englische Regiment den Sold wöchentlich ausbezahlt bekam, während wir nur Proviant in der Form von Brot, Bier und Fleisch erhielten“.[5] […] „Nachdem wir zehn Wochen lang unter dem Kommando des Generals Morgan an der Weser gestanden hatten, erhielten wir den Befehl aufzubrechen, unterhalb von Hamburg[6] über die Elbe zu setzen und von dort aus nach dem Brückenkopf der Boitzenburger[7] Schanze weiterzumarschieren, um uns dort mit den übrigen Teilen des Regiments zu vereinigen. Da der Oberst und der Oberstleutnant abwesend waren, hatte Major James Dumbarre den Oberbefehl, und er erhielt alles, was für unseren Marsch nötig war: Munition, Proviant und Wagen für unser Gepäck. Unsere Kranken, für die gesorgt wurde, ließen wir zurück, und wir brachen am 10. Juli 1627 von der Weser auf, begleitet von einem Regiment zu Pferd, das abkommandiert worden war, unseren Marsch zur Elbe zu decken.
Die erste Nacht verbrachten wir in Rotenburg,[8] einem starken Ort mit einer großen Marsch auf beiden Seiten, der nur durch einen Dammweg zugänglich war. Er führte durch die Marsch auf das Kastell zu, das von allen Seiten durch Wallgräben, Zugbrücken und Schlagbäume wohlbefestigt war (I, 8). Am nächsten Morgen, als wir unseren Marsch fortsetzten, wurde bei unserer Vorhut Alarm gegeben, und sie zog sich auf uns zurück. Wir stellten uns daraufhin, zum Kampf entschlossen, in Schlachtordnung auf und bereiteten uns auf das Herannahen des Feindes vor. Es stellte sich aber als Gerücht heraus, und nichts geschah. Wir konnten deshalb unseren Marsch ohne weitere Unterbrechung fortsetzen.
In der nächsten Nacht, als wir im Quartier lagen und unsere Wachen ordnungsgemäß aufgestellt hatten, gab es vor Tagesanbruch wieder Alarm. Reiter und Fußvolk taten ihre Pflicht, und wenn der Feind gekommen wäre, so hätte er uns vorbereitet gefunden. Aber da es nur wieder blinder Alarm gewesen war, brachen wir auf und setzten unseren Marsch nach Buxtehude[9] fort, das uns als erstes Marschziel bestimmt worden war.
Wir waren angewiesen worden, von dort aus zu S. M. nach Stade[10] zu schicken, um weitere Befehle zu erhalten. Ich wurde ausersehen, zu S. M. zu gehen und die Befehle zum Regiment zu bringen, wofür ich eine Kompanie zu Pferd zum Geleit erhielt. Da S. M. abwesend war, erteilte uns der Generalkommissar den Befehl, unseren Marsch durch Buxtehude fortzusetzen, nachts im Alten Land[11] an der Elbe zu lagern, sie am darauffolgenden Tag bei Blankenese[12] zu überqueren und von dort aus durch das Hamburger Gebiet an der Stadt vorbei nach Lauenburg zu marschieren, wo wir in einer Meile entfernung dann auch lagerten. Am nächsten Morgen setzten wir unseren Marsch nach Boizenburg fort und kampierten dort fünf Nächte lang auf den Feldern, bis wir die weiteren Befehle S. M. erfuhren“.[13] […] Nachdem wir hier drei Tage auf den Feldern gelagert hatten, bis unser Oberst mit Geld aus Hamburg zum Regiment kam, erhielten wir unseren Sold. Zugleich ergingen neue Befehle für einen Marsch nach Ruppin[14] in der Mark, wo der alte Markgraf [Georg Friedrich; BW] von Durlach mit einem Teil der Armee S. M. in Havelberg[15] lag, während der Feind das jenseitige Ufer der Havel besetzt hielt. Unsere Befehle gingen dahin, unser Regiment wiederum zu teilen und Major Dumbarre mit vier Kompanien zurückzulassen, damit er die Boizenburger Schanze besetze. Die feindliche Armee, die ohne die Kavallerie allein schon 10 000 Mann zu Fuß stark war, stand zu diesem Zeitpunkt nur noch fünf Meilen von der Schanze entfernt. Die anderen sieben Kompanien bekamen, wie schon gesagt, den Befehl, unter dem Kommando des Obersts und des Oberstleutnants nach Ruppin zu marschieren. Wir alle, Offiziere und Mannschaften, trennten uns von unseren Kameraden nicht ohne Tränen, aber wer (I, 11) einem Herrn dient, der muß gehorchen. In der ersten Nacht begleiteten wir unsere Kameraden bis zu unseren Quartieren. Als wir am nächsten Morgen unseren Marsch fortsetzten, holte uns die Nachricht ein, der Feind sei vor die Boizenburger Schanze gerückt.
In meinem Bericht über das, was sich dort zugetragen hat, werde ich mich kurz fassen, denn es widerstrebt mir, über etwas zu schreiben, was ich nicht selbst gesehen habe. Aber was ich berichte, ist wahr, selbst wenn ich mich bei der Darstellung der Kämpfe, die unsere Landsleute dort bestanden, nicht in Einzelheiten verlieren kann. Obwohl über die Tapferkeit der unsrigen in ganz Deutschland lobend gesprochen wird, muß ich doch etwas dazu sagen, und wenn mein Bericht ihrem Ruhm nicht ganz gerecht werden sollte, so möchte ich betonen, daß dies nicht aus Mangel an Zuneigung für sie geschieht, sondern aus Mangel an Information.
Als der Feind hörte, daß wir abmarschiert seien, und nachdem er verläßliche Nachricht über die Stärke der Besatzung in der Schanze eingezogen hatte, rückte er mit 10 000 Mann heran, hielt in Kanonenschußweite vor der Schanze und begann,
Annäherungsgräben auszuheben. Da machte der Major in der ersten Nacht einen Ausfall, und nachdem er seinen Mut und seine Entschlossenheit tapfer gezeigt hatte, zog er sich ohne große Verluste wieder zurück. Der Feind, der darauf brannte, die Scharte auszuwetzen und seinen Mut zu zeigen, griff die Schanze von allen Seiten her an, fand aber entschlossene und tapfere Verteidiger. Nach langem, vergeblichem Kampf wurde er von den Wällen zurückgetrieben und bei einem Verlust von mindestens 500 Mann zum Rückzug gezwungen. Aber nachdem er seine Kräfte verdoppelt hatte, trat er mit größerem Nachdruck als bisher zum Sturm an, wurde aber auch zum zweiten Male unter Verlusten zurückgeschlagen. Als er es zum dritten Mal riskierte, hielten sich die schottischen Verteidiger, so wird berichtet, überaus tapfer. Aus Mangel an Pulver warfen sie den Angreifern, die die Wälle heraufstürmten, Sand in die Augen, schlugen sie mit den Kolben ihrer Musketen nieder, brachten dabei etliche Male deren Sturmreihen völlig durcheinander und zwangen sie zuletzt, sich zurückzuziehen, ohne etwas ausgerichtet zu haben. […] Die Kämpfe um diese Schanze, die von unseren Landsleuten so tapfer gehalten wurde, sind zu ihrem Ruhm in einer deutschen Ausgabe des Dänenkrieges beschrieben, aus der ein interessierter Leser mehr entnehmen mag. Der Feind sah ein, daß er hier einen Mißerfolg erlitten hatte, und überrumpelte deshalb an einem anderen Übergang flußabwärts, der von Deutschen gesichert wurde, die Wachen und kam so über die Elbe. Als die Nachricht darüber S. M. erreichte, schickte der König noch sofort in der Nacht Befehle an Major Dumbarre, der das Kommando in der Schanze hatte, sich zurückzuziehen, die Kanonen aus der Schanze herauszubringen, die Brücke abzubrechen und mit seiner Truppe auf dem Wasserwege (I, 12) nach Lauenburg[16] zu kommen. Dort sollte er mit zwei Kompanien das Schloß besetzen, mit dem Rest aber nach Hohenlockstedt[17] marschieren, was befehlsgemäß durchgeführt wurde.
Major Wilson hatte mit zwei Kompanien das Schloß Lauen[18] besetzt. Die feindliche Armee kam heran, geführt von Tilly, legte sich vor das Schloß und forderte Wilson zur Übergabe auf. Der Major weigerte sich und wurde daher belagert. Nachdem die feindlichen Batterien das Schloß eine Zeitlang beschossen hatten, verhandelte der Major wegen einer Übergabe durch Akkord. Noch vor der Übergabeverhandlung war General Tilly durch den Schenkel geschossen worden. Nun wurden Bürgen ausgetauscht, der Akkord wurde ausgehandelt; Wilson sollte nach dem Trommelsignal ‚Pales aux bouches‘ mit Sack und Pack ausmarschieren und von einer Eskorte nach Hohenlockstedt geleitet werden. Der Akkord wurde unterschrieben, war aber weder klug noch vorsichtig ausgehandelt worden, denn als Wilson herauskam, wurden ihm seine Fahnen abgenommen. Er hatte vergessen, sie in den Vertrag mit aufnehmen zu lassen. Als er sich über den Vertragsbruch beschwerte, bat man ihn, den Text durchzulesen, und als er fand, daß alles den Abmachungen entsprach, war er gezwungen, ohne Fahnen nach Hohenlockstedt zu marschieren, wo er wegen dieses Versehens mit Ungnade seines Postens enthoben wurde. Seine Kompanie wurde dem rechtmäßigen Eigentümer, Hauptmann Duncan Forbesse, zurückgegeben.
Major Dumbarre erhielt darauf sofort den Befehl, das Schloß des Statthalters Graf Rantzau in Breitenburg[19] in Holstein mit vier Kompanien zu besetzen, da der Feind schon in das Land eingefallen sei.[20]
Der schottische Fähnrich J. Lumbsdain soll den Sturm der Kaiserlich-Ligistischen auf Schloss Breitenburg als Einziger überlebt haben. Schloss Breitenburg, angeblich eine der stärksten Festungen des Landes im Besitz der von Rantzau, das von einer schottischen Besatzung unter Dumbarre verteidigt wurde, wurde nach der Eroberung am 29.9.1627 teilweise zerstört und die Besatzung auf Befehl Wallensteins massakriert. Der schottische Söldner Monro erinnert sich: „Dieser edle Degen [Dunbar; BW] berühmten und würdigen Andenkens hatte, wie schon früher berichtet wurde, auf der Boizenburger Schanze an der Elbe treue Dienste geleistet. Er zog sich dann nach Hohenlockstedt zurück und erhielt dort, als der Feind in Holstein eingefallen war, den Befehl, mit vier Kompanien Schotten und einigen Deutschen das Schloß Breitenburg zu besetzen, das aber weder recht stark noch den militärischen Erfordernissen entsprechend befestigt war.
Meine Informationen über diese Vorgänge habe ich von dem kleinen tapferen Hauptmann Lumsdale, der damals noch Fähnrich des Majors war und als einziger bei dem Blutbad, das der Feind im Schloß anrichtete, mit dem Leben davonkam. Alle übrigen mußten bei diesem Wüten über die Klinge springen und wurden getötet. Dieser Gentleman, der es mir erzählte, befand sich mit dem Major in der Nähe des Schlosses auf einem Spaziergang, als sich der Feind näherte. Er war unbemerkt (I, 39) bereits so nahe gekommen, daß sie beide, als sie sich zum Schloß zurückzogen, fast keine Zeit mehr hatten, die Fallbrücke hochzuziehen. Und dann hatte der Feind auch schon mit seinen Streitkräften – die, wie man annahm, 10 000 Mann stark waren und von Tilly angeführt wurden – , das Schloß auf allen Seiten umzingelt. Der Feind schickte einen Trompeter und forderte die Verteidiger zur Übergabe auf, was abgelehnt wurde. Darauf schickten sie sich an, das Schloß anzugreifen, doch die Verteidiger hielten stand. Der Kampf, der wie eine Komödie begonnen hatte, endete mit einer Tragödie. Der ganze Schloßhof und die Gebäude schwammen in Blut, unserem schottischen Blut, mit dem die Mauern und der Boden bespritzt sind, wie man es heute noch sehen kann. Da ich den Kampf nicht gesehen habe, will ich bei der Darstellung der Vorgänge nicht in Einzelheiten gehen, damit ich nicht irrtümlich der Welt Nachrichten über Dinge gebe, die ich nicht selbst gesehen habe. Dafür gebe ich einen Bericht, der naturgemäß nicht so im Detail ausfällt, wie es sonst bei Dingen geschieht, die wir selbst gehört und gesehen haben.
In diesem Schloß Breitenburg befand sich neben den Soldaten eine große Anzahl von Männern, Frauen und Kindern, die sich dorthin geflüchtet hatten, um vor dem Feind Schutz zu suchen, der damals zum ersten Male ins Land einbrach. Im Schloß befand sich auch eine Menge Güter und Reichtümer, die vom Land hereingebracht worden waren und sowohl dem Herrn des Schlosses gehörten als auch den Flüchtlingen. Der Major verteidigte das Schloß tapfer sechs Tage lang. Während dieser Zeit hatte sich der Feind an den Wallgraben herangearbeitet und an zwei Stellen Breschen in die Mauern geschossen. Da der Feind so nahe war, schickte er einen Trommler zum Major, um von ihm zu erfahren, ob er verhandeln wolle. Aber der Trommler kehrte mit der Antwort zurück: Solange noch ein Blutstropfen in Dumbarres Gehirn sei, würde das Schloß nicht übergeben. Diese Antwort brachte den Feind so gegen die Verteidiger auf, daß er schwor, wenn er die Oberhand gewänne, dann sollten alle Verteidiger ohne Gnade sterben. Kurz nachdem die Antwort überbracht worden war, wurde Major Dumbarre von einer Musketenkugel in den Kopf getroffen und starb. Die übrigen Offiziere aber schämten sich, auf Akkord zu kapitulieren, was auch der Major abgelehnt hatte. Kurz darauf fiel Hauptmann Duncan Forbesse, danach Leutnant Barbour, dann Hauptmann Carmichell, der dort gar kein Kommando hatte, sondern zufällig vorbeigekommen war, um seine Kameraden vor dem Herannahen des Feindes zu besuchen, und dessen Verhängnis es war, daß er sterben mußte, weil er solange geblieben war.
Der Feind, der inzwischen bei einem Generalangriff den Wassergraben überwunden hatte, achtete nicht darauf, wenn sich jemand mit dem Ruf ‚Quartier‘ ergeben wollte, und nachdem er einmal eingedrungen war, ließ er alle über die Klinge springen und tötete alle ohne Unterschied des Ranges, des Alters und des Geschlechtes auf grausame Weise, so daß höchstens fünf oder sechs davonkamen, von denen Fähnrich Lumsdale wunderbarerweise einer war. Der Feind aber hatte, bevor er das Schloß stürmen konnte, wie ich erfahren habe, über 1000 Mann verloren, was seine Wut noch steigerte, während von unserem Regiment über 300 Mann fielen. Es wird berichtet, daß der Feind, nachdem sich seine erste Wut gelegt hatte, nach der Leiche des Majors suchte, und als man ihn gefunden hatte, schnitt man ihm die Brust auf, riß das Herz heraus, öffnete dem Toten gewaltsam den Mund und stopfte das Herz hinein. Man tötete auch den Prediger, der auf seinen Knien um sein Leben flehte. Aber sie gewährten ihm keine Gnade.
… Nun kenne ich einige Leute, die, um Dumbarre zu tadeln, einwenden, er habe sich geweigert zu verhandeln, als es keine Aussicht mehr gab, weder auf Hilfe, noch darauf, daß er durchhalten könne. Ich kann darauf nichts anderes sagen, als das, was er selbst zu einigen seiner Offiziere gesagt hat, die ihm am nächsten standen: Er bedaure es, daß die Verantwortung für das Leben sovieler Menschen auf seinen Schultern liege. Aber wenn er das Schloß übergebe, so sei er überzeugt, daß der König als sein Kriegsherr ihn werde hängen lassen, denn er wüßte, daß er Feinde bei S. M. habe, die ihn sterben lassen würden, auch wenn er unschuldig sei. Deshalb wolle er lieber ehrenvoll sterben als seinen Namen ins Gerede kommen lassen, um dann am Ende noch leiden zu müssen …“[21]
Die Rache für dies Massaker nahm man im April 1628 in Eckernförde,[22] wie Monro berichtet: „Da räumte er [der Gegner] die Schanze, erreichte das Tor vor uns und sperrte uns aus. Nur ein paar Verwundete blieben zurück. Da die Stadt nicht ummauert war, rissen wir den Palisadenzaun nieder, brachen in breiter Front ein und verfolgten den Feind bis zum Marktplatz, in der Hoffnung, er würde sich uns dort zum Kampf stellen. Aber der Feind zog sich in die Kirche zurück, schloß die Türen und verteidigte die Kirche. Unsere Soldaten, die die vom Feind bei Breitenburg verübten Grausamkeiten nicht vergessen hatten, beschlossen, ihnen keinen Pardon zu geben. Mit Hilfe einer langen Leiter stießen wir mit Menschenkraft die Kirchentüre ein und drangen in das Innere vor. Ich dachte, ich könnte die Offiziere gefangennehmen, fand sie aber nicht. Plötzlich sah ich eine Menge Pulver, das sich in einer Spur quer durch die Kirche zog, und da ich befürchtete, sie könnten die Kirche in die Luft sprengen, befahl ich bei Todesstrafe, daß sich jedermann sofort aus dem Gebäude zurückziehe. Der Befehl war noch nicht richtig ausgesprochen, als das Pulver losging. Dabei flog der obere Teil der Kirche in die Luft, so daß über 100 Mann getötet wurden, während andere schlimme Verbrennungen davontrugen, darunter auch ich und Leutnant David Monro, der hinter mir stand. Kaum war die Explosion vorüber, da stürmte Hauptmann Chamberlain hinein, fand die Offiziere und gab ihnen als seinen Gefangenen ‚Quartier„. Von den 250 Soldaten konnten vielleicht einige wenige oder auch gar keine entkommen“.[23]
[1] MURDOCH, SSNE ID: 129.
[2] Glückstadt [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 66ff.
[3] MAHR, Monro, S. 27.
[4] Lauenburg [Kr. Hzt. Lauenburg]; HHSD I, 147f.
[5] MAHR, Monro, S. 31.
[6] Hamburg; HHSD I, S. 83ff.
[7] Boizenburg [Kr. Hagenow]; HHSD XII, S. 5ff.; MAHR, Monro, S. 36f.
[8] Rotenburg a. d. Wümme; HHSD II, S. 401f.
[9] Buxtehude [Kr. Stade]; HHSD II, S. 90f.
[10] Stade; HHSD II, S. 432ff.
[11] Altes Land; HHSD II, S. 10ff.
[12] Hamburg-Blankenese; HHSD I, S. 97.
[13] MAHR, Monro, S. 33f.
[14] Ruppin [Land u. Kr.]; HHSD X, S. 343f.
[15] Havelberg [Kr. Westprignitz/Havelberg]; HHSD X, S. 217ff.
[16] Lauenburg [Kr. Hzt. Lauenburg]; HHSD I, S. 147f.
[17] Lockstedt [Kr. Steinburg]; HHSD I, 152.
[18] Pinneberg; HHSD I, S. 206f.
[19] Breitenburg [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 23f.
[20] MAHR, Monro, S. 34ff.
[21] MAHR, Monro, S. 54ff.
[22] Eckernförde; HHSD I, S. 38f.
[23] MAHR, Monro, S. 62.
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