Falkenberg [Falkenberg], Matthes von; reformierter Leutnant [ – Juli 1632] Falkenberg stammte angeblich aus Brabant, war katholischen Glaubens und stand als reformierter Leutnant in kaiserlichen Diensten, als er in Sangerhausen[1] hingerichtet wurde.
„Im Iulio [1632] wird Matthes von Falckenberg / ein Keyserlicher [Ende S. 354] dienstloser Leuttenambt / gerädert / war an[:u]s Braband und Päbstisch / er hatte mit Hülffe eines Knechts / der auch mit dran muste / einen Schwedischen Leutenambt aus Hollstein / der ihn von Hamburg aus verzehret hatte / erschossen / Pferde / Geld / Kleider und Diener genommen. Im Rückwege schlichen des Entleibten Diener zum Bürgermeister / und berichten es. Darauff er erst in die Peltzstube gesetzet / und weil er sich des Nachts zum Fenster aus an einer Binde gelassen / und hinter der Mauer auff ein Bienhauß verkrochen hatte / wurde er gefunden / fest gesetzet und justificiret. Der Knecht war des Entleibten Knecht / und hatte sich von dem verführen lassen. Er sturbe unnoth / und wolte ehe nicht beten / biß das Glöcklein klunge. Der Rath ist nachmahls wegen der geraubten Sachen in grossen Schaden kommen / der Feind nahm sie weg / musten sie dennoch dem Bannier bezahlen / der zwung den Rath mit grosser Bedrauung / der Rath wolte es ferner von Bürgern wieder haben / die wegerten sichs / und kame dahin / als solten die Bürgermeister sich in die Beute getheilet haben / es wurde ihnen öffentlich vorgeworffen“.[2]
[1] Sangerhausen [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 409f.
[2] MÜLLER, Chronicka, S. 354f.