Fernberger von Eggenberg, Christoph Carl
Fernberger von Eggenberg, Christoph Carl; Weltreisender [um 1596 Ybbs[1]-7.12.1653 Brunn am Gebirge[2]]
Christoph Carl Fernberger gilt als erster österreichischer Weltumsegler. Er beteiligte sich am Freiheitskampf der Niederlande, erlitt bei der Rückreise nach Österreich Schiffbruch und gelangte nach seiner Rettung auf einem niederländischen Segler als erster Österreicher nach Südamerika und in den Pazifik. 1624 war er als Handelsreisender in Hinterindien tätig; ein weiteres Mal schiffbrüchig, wurde er als Sklave an Araber verkauft, konnte sich loskaufen und über Amsterdam und Wien zurückkehren.[3] „Christoph Carl Fernberger war der erste Österreicher, der die Welt umsegelte, mehr unfreiwillig als freiwillig, seiner eigenen Angabe zufolge wegen eines Missverständnisses, weil er in Holland das falsche Schiff bestieg: nicht eines nach Venedig, sondern eines, das nach Westafrika fuhr. Bei den Kapverdischen Inseln zerschellte das Schiff. Ein Teil der Besatzung konnte sich auf einen nackten Felsen retten. Die wenigen aus dem Wasser gefischten Lebensmittel wurden gerecht aufgeteilt. Jedem war bewusst: „Wann einer seinen theil aufgegössen hat, so hat sein zeit ein endt.“ Nach zwei Wochen wurden die 29 noch Lebenden von einem Schiff aufgelesen, das aber nicht nach Europa unterwegs war, sondern über die Magellanstraße rund um das Kap Horn den Pazifik und Indonesien ansteuerte. Nur 14 der 29 Männer ließen sich retten. Der Rest blieb zurück. Sie wollten lieber weiter auf die minimale Chance eines anderen vorbeikommenden Schiffes warten als die riskante Fahrt über den Atlantik antreten. Was aus ihnen wurde, ist unbekannt. Fernberger fuhr mit, allerdings auf eine Reise, die von 1621 bis 1628 dauerte, ihn über den Atlantik nach Südamerika, von dort durch den Pazifik bis Indonesien, weiter nach Japan und China und wieder zurück über das Kap der Guten Hoffnung nach Europa führte. So wurde der kaiserliche Hauptmann Christoph Carl Fernberger von Eggenberg, der nach seinem bewegten Abenteurerleben 1653 in Maria Enzersdorf verstorben war, der erste Österreicher, welcher die Welt umsegelte. Sein darüber verfasstes „Reißbüchlein“, das allerdings zu seiner Zeit keinerlei Beachtung fand, ist für die moderne Völkerkunde ein Dokument von unersetzlichem Wert“.[4]
Zudem war er Erbkämmerer im Land ob der Enns.[5] Am 7.4.1643 schrieb Ferdinand III. an Gallas, Puchheim habe er angewiesen, die im Land unter der Enns gesammelten Reiter zusammen mit den Traun’schen und Fernberger’schen Regimentern der Armee zuzuführen.[6]
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