Fowle, N
Fowle, N; Obrist [ – ] Fowle[1] stammte aus Schottland und stand 1632 als Obrist in schwedischen Diensten.
Fowle war auch bei der Belagerung von Landsberg am Lech[2] [Einnahme 27.10. 1632] beteiligt. „Am 26. Oktober 1632 kam folglich der schwedische General Pfalzgraf Christian von Birkenfeld vor der Stadt an und forderte sie zur Übergabe auf. Die Besatzung unter dem Kommando des Obristen Juritsch leistete tapferen Widerstand, übergab jedoch auf inständiges Bitten der Bürger, welche bei längerem Widerstand Angst hatten, alle Grausamkeiten vom Feind auszustehen, die Stadt unter vorteilhaften Bedingungen an die Schweden“.[3]
Der schottische Söldner Monro erinnert sich: „Pfalzgraf Christian war von S. M. eingesetzt worden, die Armee in Bayern zu führen. Nachdem er in Rain am Lech[4] vier Kompanien Schweden unter Oberst Werbran zurückgelassen hatte, brach er mit der Armee nach Aichach[5] auf, und als er die Stadt durch Akkord eingenommen hatte, setzte er seinen Marsch nach Landsberg am Lech fort. Wir näherten uns der Stadt bis auf eine halbe Meile[6] und schlugen für eine Nacht ein Lager, bis die Vorbereitungen bezüglich der Lebensmittel und der Ausrüstung getroffen waren, die wir zu einer Belagerung benötigten. Als das getan war, marschierten wir am nächsten Tag in Schlachtordnung auf die Stadt zu. Wir stellten uns in Kanonenschußweite vor ihren Wällen in den sichersten Abschnitten auf, und während sie mit Kanonen unter uns hineinfeuerten, teilten wir unser Fußvolk in Brigaden auf und schickten diese in die jeweiligen Stellungen. Die Reiterei wurde ebenfalls aufgeteilt. Einige Reiter wurden abkommandiert (II, 171), das Gelände auf der Seite zu erkunden, wo der Feind herkommen könnte, andere erhielten den Auftrag, neben der Infanterie zu bleiben, damit sie bei einem Ausfall gegen Soldaten beistünden, oder gegen Entsatztruppen, falls diese zur Stadt kämen. Der Rest unserer Reiterei wurde in Quartiere eingewiesen, aber Meldereiter blieben zur Nachrichtenübermittlung zurück. Die Stadt wurde nun von allen Seiten her belagert. Wir bauten eine Brücke über den Fluß und schickten eine starke Wache zu Fuß und zu Pferd dorthin, die verhindern sollte, daß der Feind von dieser Seite Nachschub bekäme oder dort entweichen könnte. Zugleich begannen wir die Arbeit an den Annäherungsgräben, und Befehle wurden gegeben, in aller Eile Batteriestellungen zu errichten. Sowohl die Kanonen als auch die Schanzarbeiter in den Gräben bekamen Schutzwachen, während die Obristen die Wälle vor ihren Abschnitten erkundeten. Dabei erhielt als erster Oberst Fowle einen Musketenschuß durch den Schenkel. Er wurde sofort zur Behandlung nach Augsburg[7] gebracht“.[8]
[1] Nicht bei MURDOCH, SSNE, gelistet.
[2] Landsberg a. Lech; HHSD VII, S. 385f.
[3] BUCHNER; BUCHNER, Bayern, S. 145f.
[4] Rain am Lech [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 599f.
[5] Aichach [LK Aichach-Friedberg]; HHSD VII, S. 3.
[6] 1 Meile = 7, 420 km.
[7] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.
[8] MAHR, Monro, S. 195f.
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