Fran(c)kenstein, Johann Friedrich von und zu; Rittmeister [1618 ? – ] Frankenstein war Domherr in Bamberg und Würzburg und stand als Rittmeister im Regiment Neu-Hatzfeldt.
„In Kronach[1] hatte nach wie vor Wolfgang Philipp Fuchs von Dornheim, Vetter des inzwischen verstorbenen Fürstbischofs Johann Georg, das Statthalteramt inne. Die Nachfolge Johann Georgs hatte seit dem 3. August 1633 der neue Fürstbischof Franz von Hatzfeld angetreten. Dessen Bruder, der kaiserliche Feldmarschall-Leutnant Melchior von Hatzfeld, war am 27.6.33 persönlich nach Kronach gekommen, und hatte auf Veranlassung Wallensteins den Leutnant Hans Wilhelm Amman aus dem Hatzfeldischen Regiment ‚Adoltzhofen’ als Hauptmann über die Bürgerschaft vorgestellt. Amman warb eine Kompanie zu 300 Mann in der Hauptmannschaft Kronach, wurde jedoch im Herbst des Jahres wieder nach Eger[2] abkommandiert. Anstatt seiner wurde der Hauptmann Johann Jacob Bruckher zum Kommandanten ernannt. (Zitter 1666, S. 37). Bruckhner warb bis Ende des Jahres 2 Kompanien, je eine zu Roß und zu Fuß. Der Ausschuß der Hauptmannnschaft drang hingegen auf die Errichtung zweier selbstständiger Kompanien aus den eigenen Reihen (Fehn, S. 224). Die von Bruckher geworbenen beiden Kompanien zu Roß und Fuß wurden deshalb, auch auf nachdrückliches Betreiben der Kronacher Bürger, welche diese mit unerträglichem Aufwand unterhalten hatten, gegen Ende Dezember 1633 an das Regiment Neu-Hatzfeld zurückgeschickt“.[3] Frankenstein bekam die Kompanie zu Pferd zugeteilt.
Er war an der Belagerung und Einnahme Kulmbachs[4] am 18./28.10.1634 beteiligt.[5]
1638 stand er als Rittmeister 1638 unter dem Befehl Alexanders II. von Velen.
Im September 1638 war er noch in Ockstadt[6] stationiert, im November führte er die Leibgarde Melchior von Hatzfeldts in Meppen.[7] In diesem Monat beschwerte sich Arnold Jost (Jobst) Graf von Bentheim[8] bei Melchior von Hatzfeldt und Fran(c)kenstein selbst über die Belastung der Grafschaft Bentheim[9] durch die Einquartierung.[10] Es kam zu einem Vergleich beider Parteien.[11] Im Januar 1639 kümmerte er sich um die Versorgung der Truppe mit allerdings sehr teueren Pferden aus Holland oder den billigeren aus der Grafschaft Oldenburg und dem Erzstift Bremen. Zugleich übersandte er Hatzfeldt ein Memoriale wegen der Verteidigung Meppens.[12]
[1] Kronach [LK Kronach]; HHSD VII, S. 375f.
[2] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[3] ENGERISSER, Von Kronach, S. 234f. (die zurzeit beste kriegsgeschichtliche Darstellung).
[4] Kulmbach; HHSD VII, S. 379f. ENGERISSER, Von Kronach, S. 395ff.
[5] gda.bayern.de/findmittel/pdf/staba_gab_001_2010.pdf: Staatsarchiv Bamberg Geheimes Archiv Bayreuth (GAB) 1603 – 1796, Nr. 4035, S. 514: Besetzung Kulmbachs durch kaiserliche Soldaten. Enthält: 208. Die von des kaiserlichen Feldmarschalls Piccolimini Generalwachtmeister Lamboy in feindlicher Weise besetzte Stadt Kulmbach, deren Ramponierung sowie Kontributionen, Plackereien, Plünderungen und Mordtaten der Rittmeister Bleymann und Frankenstein und der beiden Rittmeister Eggenberg und Rothenhausen vom Regiment Traun (1634, 16./26. Oktober bis 1635, 13./23. Juni). Freundlicher Hinweis von Herrn Jack Bandy.
[6] Ockstadt [Kr. Friedberg].
[7] Meppen; HHSD II, S. 327f.
[8] Bentheim; HHSD II, S. 40f.
[9] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 68.
[10] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 68.
[11] WOLF, Landsberg-Velen, S. 67.
[12] ENGELBERT, Hatzfeldt, Nr. 220.