Fritsch auf Moos, Augustin von

Fritsch auf Moos, Augustin von; Obrist [18.7.1599-23.4.1662 Weiden] Fritsch[1] durchlief während des ganzen Krieges ab 1618 die militärische Laufbahn vom einfachen Musketier bis zum bayerischen Obristen und Kommandanten von Amberg[2] 1647/48. 1638 wurde er geadelt. Er hat ein sehr lebendiges Tagebuch über seine Kriegserlebnisse von 1620 bis zur Belagerung Northeims[3] 1641 hinterlassen.

„Ao. 1620. Erstlich sein wür mit der Bayerischen Armä von Linz[4] auß zue Mäthaußen[5] über die Thonaw vf Freystatt:[6] von dannen durch denselben Walt in Oessterreich vnder der Enß vf Drosendorf,[7] welches wür eingenommen, vnnd vnß mit den Kayl. Conte Boye [Bucquoy; BW] conjungirt, darauf ins Gesambt vf Budian[8] in Böhemmen gangen, selbiges belägert, vnnd mit Sturmb eingenommen, von dannen sein wür vf Brisca[9] allwo deß haubtmann Schon Julian [St. Julien; BW] seinem hofmaister am Tisch ein Arm abgeschossen worden, gangen, deß andern Tags haben Würs mit Stürmmeter Handt eingenommen, vnnd alles darinnen Niedergemacht, von darauß sein wür mit der Armee fürders vf Pilsen[10] gangen, allwo wür etlich Tag Still gelegen, alda herr Generalwachtmaister [Alexander; BW] von Haßlang Kranckh worden, vnnd sich in Bayrn, Wie auch meines Obristen Schmidts [v. Wellenstein, BW] Fraw, mitgeraist seint, aber von den Vngarnn gefangen worden, wür aber seint mit der Armee förders nacher Räkheniz[11] gangen, alda wür den Feindt in Petali,[12] vnnd verschanzt gefunden, da dann Vnsere vnnd deß Feindts Reutter vill scharmizel auch mit Stückhen von beyden Lägern vfeinander gespielet worden, vnnd haben wür von vnsern Regiment, vnnd ein Italianisch Regiment ein Kürchl mit einer schönen Mawer vmbgeben, so mitten der zwey Armee gelegen, vnnd mit 400. Mann besezt gewesen, nach beschossener Preß in angesicht deß Feindts mit stürmmeter handt erobert, vnnd alles darinnen Nidergemacht, deß andern Tags früe ist der Feind vfgebrochen, vnnd nacher Praag marchirt, deme wür ebenmässig gefolget, vnnd den andern morgen frühe ein Meilweegs bey einem Dorff angelangt, also man vns in Petali gestelt.[13] Darauf sein wür mit aller macht den 7. Nouember vf die Böhmben Loßgangen, dieselben in schanzten fortell angegriffen, ganz geschlagen, vnnd zertrennet, deß andern Tags aber, sein wür meines Oberst Vnnd Pawers [Baur v. Eysenek; BW] Regiment in die Altstatt vnnd khlainseitten, der Obrist Bawer aber in die Newstatt logirt worden, den 1. May seint wür auß Praag marchirt, vnnd durch Böhemb vff die obere Pfalz, gegen Waidthaußen,[14] allwo der Mannßfelder[15] eine haubtschanz vf einen hochen berg vnnd sein läger neben der Schanz gehabt, sobalden wür vf daß Roßhaubt[16] khommen, alda wür vnser Läger geschlagen, sein vf die 3000. zue Fueß vnderm Commando deß Obristen Bauers, vnder diser Zahl ich auch mit einem haubtmann Namens Legerants, von meines damahligen Obristen Schmidts Regiment, gewesen, alda wür in ein Claines Wäldtlein gegen deß Feindts Läger commendirt, da dann vnß entgegen auß deß Mannnsfelders Läger etlich 1000. Mann zu Roß vnnd Fueß gegen vnnß commendirt worden, da dann ein greuliches Scharmizirn mit Mußqueten vnnd Stückhen geschehen, welches biß auf den Abent gewehret, vnnd da man vnß frisches Pulfer gebracht, ist herr Obrist Bawer mit einer Mußquetenkhugl durch den Kopf geschossen,[17] mein haubtman Legerant, welcher bey dem herrn Obristen gewesen, vnnd Ich bey Im gestandten, auch durch den Schenkhl geschossen worden, waytter wür mit den Völckhern, weiln es ganz spat, vnd vnsere Reutter wehen eines Clainen Bächls, so zwischen vnsern vnd des Mannsfelders[18] Läger geflossen, vnd von Inen durch vnd durch mit Schrenckhen vermacht gewesen, widerumb zurück commendirt, vnd in vnser Läger gezogen, allwo es dann alle Tag Scharmizl abgeben, biß der Mannsfelder vfgebrochen, vnd eylents durch die Ober Pfalz, vnd durch Franckhen in die vnder Pfalz vf Mannheimb[19] gangen, allwo wir wegen deß Neckhers nicht folgen khönnen, dahero wür Regimenterweiß etliche Stätt, alß mit vnserm Hichlbach,[20] Näckhergmündt,[21] allwo herr haubtman Kögler im Sturm da er von der Laitter vf mich herunter gefallen, vnd Todt bliben, wie auch wisenloch alle drey mit sambt den Schloß Steinberg,[22] mit Sturm eingenommen, und alles darinnen Nidergemacht, Hirauf weiln nun der Winter vorhanden, seint wür in die Quartier, mein Obristen Regiment zu Ladeburg,[23] 2. Meil vnderhalb Heydelberg,[24] verlegt worden, den Früeling darauf seint wür frühe zu Veldt gezogen, haben den Mannßfelder von wiseloch[25] auß zurück nacher Müngelheimb[26] gejagt, ist ein schöner langer Fleckhen, welchen der Mannsfelder in Brandt gesteckht, vnd sein wür mit unserm Regiment, durch den gebrandten Fleckhen commandirt worden, sobald wür mit den erstern Squateron ufs Veldt khommen, sein etlich Regimenter zu Pferdt, welche hinder einen Berg gehalten, vf vnnß losgangen, an vnß dergestalten gesezt, daß wür durchgehen: vnd vnß durch den gebrandten Fleckhen retterirn müssen, haben aber wegen deß Brandtes, vnd grossen Gewässers, weiln es khurz daruor so einen greulichen Regen gethan, alß wanns ein Wolckhenbruch gewest were, nicht nachfolgen khönen, alda wür biß uf den Abent gestandten, sobalden es nacht worden, sein wür weiln vnser Generall Kundschafft bekhommen, daß vnns der Marckgraf [Georg Friedrich; BW] von Durlach vf den Rückhen mit seiner Armee will ziehen, die ganze nacht marchirt, wie der Tag angebrochen sein wür bey Windtsen[27] ankhommen, alda wür ein baar stundt geruhet, alß ist dises orth mit 300. Mann von allen Regimentern besetzt worden, der Obristwachtmeister Lung  [Elias Lang; BW] vom haßlangischen [Haslang; BW] Regiment ist Commandant worden, wür aber sein förders mit der Armee nacher Wimpffen[28] marchirt, alda wür 2. Tag, bis die Schiffbrückhen verförttigt worden, in den Gärtten gelegen, alßdann hat man vnnß über den Näckher gefürth allwo wür etlich Täg stillgelegen, vnnd vnnß bey Wimpfen verschanzt da dann der Durlacher [Georg Friedrich v. Baden-Durlach, BW] ankhommen, darauf sein wür denselben Abent noch auß den Quartirn ins Veldt gefürth worden, allwo denselben Abent noch etlich Regimenter zue Roß vnnd Fueß, Spannisch volck, vnderm Commando deß Don Cortua [Córdoba; BW] zu vnß gestossen, deß andern Tags hat der Feindt sein Armee gegen vnß in Petali gestelt, seine Spizwägen[29] vmb sein Fueßvolckh gefürth, ist zwar mit Stückhen von beyden seitten starckh vfeinander gespillet[30] worden, nachdem aber vnser Generall vf ieden Soldaten ein halb Maß Wein geben lassen, seint wir alßdann alsobalden vffgebrochen, vnnd vf den Feindt loßgangen, da er dann, weiln er schon in seinen Vorthl gestandten, vnnd wür vf Ihn zuegezogen, hat er schröcklich mit Stückhen vnder vns geschossen, wie dann 5. Fendrich vf einmahl von vnserm Regiment geschossen worden, darunter auch meinen Fendrich einer von Cederich, daß rechte Bein ober dem Knye ist abgeschossen worden, daß er noch selbigen Abent ist gestorben, so ist weiter deß Obristenleib Compagnie einem Mußquetierer der Gräzl genannt, der rechte Hosensackh mit 50. oder 60. Reichsthalernn, wie sie der Herzog in Bayrn selbigesmahl schlagen lassen, so man die Katzenkhöpf genent hat, mit einem Stuckh hinweckh geschossen worden, dahero alßdann daß Geschrey erschollen, als ob der Durlacher zum Spott Bayrische Thaller heryber schiessen thete, vnnd wiln vnser Regiment vf deß Feindts rechten Flügel getroffen vnd ganz nahe an Iren Spizwägen gestanden, alß ist von 4. Stückhen, so hart neben vnsern gestanden, auch von deß Feindts seinen vnnd vnsern Schiessen, ein so greulicher Rauch worden, daß wür khaum einen Pistolenschuß von vnnß sehen khönnen, vnnd wann nicht zu vnsern grossen Glückh ein Fourir von vnnsern Regiment der Passouer genant, seiner glegenheit halber hette miessen vf die seitten gehen, wie er dann geloffen khomen, vnd die hosen in den händten gehalten, vnnd geschryen Feindt, Feindt, etc. so hetten wür eingebiest, vnnd sein 2. Regiment zu Pferdt gewesen, daryber vnnser Obrist alsobalden daß Regiment halb Linckhs wendten: vnd die Picquen durchgehen lassen, den rechten Flügl alßdann auch den Linckhen Feuer geben lassen, darauf sie sich wider gewendt, vnndt zurückhgangen, Weiln nun vnser 4. Stückh, welche vnnß zur Linckhen handt gestanden, wie die Reutter vf vnnß Loßgangen, von vnnsern Constablen verlassen worden, haben sich etliche Mußquetierer, von meines Obristen Compagnie dahin begeben, vnder welchen sich auch vorgedachter Gräzl, deme der Hosensackh ist weckgeschossen worden, befunden, wie dann die Stückh alleweil geladen, vnnd vnder den Feindt Fewer geben, solang biß deß Feindts Pulfer ist angangen,[31] vnnd von vnnß totaliter geschlagen worden, vnd hat vnnser Fourier der Passauer den Herzog Magnus von Würtrenberg [Württemberg; BW] gefangen bekhommen, aber Ime von zweyen Reuttern abgenommen worden, aber den Rappen den der Herzog geritten, gelassen, darmit er aber nicht zufrieden gewesen, sondern sich vf selbigen gesezt, vnnd da die Reutter ihn neben vnsern Regiment gedachten Herzog vorbey gefürth, ist er Fourir hinderwerts hinzugeritten vnnd Ihm Todt geschossen, vnnd sich inß Regiment saluirt, sonst hett es villeicht auch sein Leben gecosstet, nach disem, alß vnder dessen der Mannsfelder, welcher von dem Durlacher wegen deß Commando, ehe die Schlacht geschehen, hinweckh vnnd vf Ladeburg gezogen, selbiges, darinnen 2. Regiment Spanier gelegen, eingenommen, sobalden vnser General solches vernommen, sein wir von Wimpffen vfgebrochen, vf Lodeburg zuegangen, selbiges wieder eigenommen, vnnd dem Mannßfelder weitter nachgezogen, auch bey Lohr,[32] vnweitt der Bergstrassen sein Retroquardi angetroffen, vnnd im Lohrerwaldt zimlich gebuzt, Er Mannsfelder aber hat sich mit dem Rest zue Mannheimb[33] yber die Näckher Prückhen reterirt, vnnd weiln wür Im weiter nicht zuekhundt, sein wür gegen Franckfurth,[34] vf den Tolln Herzog Christian von Praunschweig zuegangen, demselben bey Hächster[35] geschlagen, Stückh vnd alle Bagage abgenommen, da auch vil in den Main, weiln Ire Schifbrückhen zerbrochen, ersoffen sein, vnnd ist mein Obrist mit vnserm Regiment die anhaltischen [Anholt; BW] bey welchen deß Feindts Pulfer angangen, vnnd grossen schaden gelitten haben, dieselben abzulösen, commendirt worden, alda wür vnß gleich an daß Thor, worbey allernechst daß Pulfer angen, vnß an selbiger, vnnd den Wahl logirt, ob der Feindt zwar mit Doppelhackhen vnnd Mußqueten von der Mauer starckh Fewer geben, so haben sie vns doch wenig schaden thun khönnen, weiln wür schon so nahe khommen sein, dahero sie in derselben nacht noch angefangen zu parlamentirn, vnnd den Morgen Frühe abgezogen, nach disem haben wür vnß wider mit der Armee gegen der Berckhstraß vf Haidelberg[36] gewendet, bey Storbach,[37] allwo daß haubtquartier gewesen, Durch vnnd vf den Marttinsberg zogen, heydelberg selbiges totaliter belägert, biß allernechst an den Truz Bayer, welches ein neuerbauther Thurn, Approsirt, die Kayl. aber auch vf dergleichen Thurn, der Truz Kaiser genant, ebenmessig Approsirt, biß man an diesen beeden die Presst, weiln sie trefflich vmbschanzt gewesen, geschossen, vnnd alßdann mit Sturm nicht allain die zwey Thürn sambt Iren Schanzen, sondern auch andere schöne schanzen vnnd aussenwerckh zue sambt der Vorstatt mit Sturmeter handt einbekommen, alles waß im Gewöhr gefunden Nidergemacht wordten, in der nacht aber seint wür gar in die Statt khommen waß von Soldaten bekhommen ist entweder gefangen, oder Nidergemacht worden,[38] da es ansehentliche Beutten an Gelt, Goldt vnnd Silber geben, nachdem daß Schloß etlich tag darnach von dem Obristen Ferr [de Vere; BW] ybergangen, seint wür den geraden weeg vf Mannheimb gangen, selbiges belägert, vnnd nach grosser Mühe vnnd Arbeit, die Statt auch mit Sturmeter handt erobert, Die maisten Soldaten haben sich in die Vösstung retterirt, die alsdann auch nach harter belägerung sich ergeben, mit Sackh vnnd Backh vnnd 25. Fähnlein zue Fueß maistens lauter Engelländer abgezogen, nach diesem seint wür in die Wetteraw[39] in die Wüntterquartier verlegt worden worden, den Früeling darauf, sein wür in Hessen vnnd Braunschweigerlandt gangen, haben das Vösste hauß Berglepsch,[40] wie auch daß Schloß Fridelandt[41] ein Meil von Göttingen,[42] allwo Herzog Christian von Braunschweig, mit seiner Armee gegen vnnß yber gelegen, in angesicht seiner mit Stückhen beschossen vnnd eingenommen, deß vierten Tags darnach, hat gedachter Herzog daß Braunschweigerlandt quttirt, sich nacher der Weser, vnnd Wesstphalen gewendet, allwo wür Ihn alßdann Tag vnnd nacht nachgangen, da wür In zwar an vnderschidtlichen Pässen antroffen, haben wür Ihn doch zu kheinen standt bringen khönnen, biß vf den Lonnerbruch, oder Lonnerheit,[43] alda wür zu beeden seitten starckh vfeinander gangen, vnnd sonderlich sein 1000. Mann zue Fuess, von allen Völckhern, mit dem Generalwachtmaister von Schaumberg [Schönburg; BW], da ich auch mit commendirt worden, vnnd haben neben vnnß zur rechten handt, daß schwarze genannt [Cronberg, BW], oder deß von harmerstorfs [Herberstorff; BW] Regiment, zur Linckhen handt aber, mit vnnd neben vnnß commendirten Völckhern hat daß Fürstl. Hollstainische [Adolf v. Schleswig-Holstein; BW] Regiment, vf deß Feindts Fueßvolckh getroffen, da ich dann ein Fendlein bekhommen, nach disem treffen, welches nicht gar lang gewehrt, ist endlich der Feindt durchgangen, und wür dardurch ein ansehentliche Victori erhalten. Nach dieser herrlichen vnnd ansehentlichen Victori, darinnen etliche Generaln vnnd Obristen, wie auch Fürssten Grafen, vnnd herrn gefangen worden, seint wür auf der wahlstatt etlich Tag still gelegen, nach solchem Verlauff, sein wür vf den Mannsfelder, welcher in Osstfrißlandt gelegen, loßgangen, welcher sich bey Embten[44] hin vnnd wider an sichere Orth begeben, vnnd daß landt in wasser gesezt, daß Ihm nicht wol beyzukhommen gewesen, auch da der Wintter herbey khommen, sein wür hin vnnd wider in die Quartier in Hessen verlegt worden, nach endtung diser Quartir, sein wür wider vf höxter[45] an der Weser, vnnd förders vf holzmündten[46] ins Braunschweigerlandt gangen, allwo der König in Dennenmarckh zu Hammeln[47] gelegen, aber da wür selbiger gegent zugezogen, hat sich gedachter König in Dennenmarckh zurück vnnd ins Stift Ferden[48] mit seiner Armee gewendet, alß haben wür darauf hamblen, vnnd Rindlen,[49] wie ingleichen Mündten[50] eingenommen vnnd besezt, auch Stolzenau[51] eingenommen, dann seint wür vor Nienburg[52] an der Weser geruckht, solches belägert, vnnd nach guten stössen, da dann mein Obristwachtmaister Peter Ernst von Wodi, durch die Achsel in einem außfahl geschossen worden, abgezogen, vnnd in Braunschweigerlandt hin vnnd wider in die Stättl verlegt worden, vnd da wür Battensamb[53] eingenommen, sein wür mit den Schmidtischen [Schmidt v. Wellenstein; BW], alß meines Obristen vnd herrn von Gera Regiment, samt dreyen Compagnie zu Pferdt hinein gelegt worden, da wür dann nichts in der Statt gefunden, sondern vnser Prouiant alles auf den Landt hollen müssen, da vnnß dann der Feindt zimblichermassen aufgebasst, wie sich dann Herzog Früz von Altenburg [Friedrich v. Sachsen-Altenburg; BW], vnnd der General yber die Gauaveleri, der Oberthrautt [Obentraut; BW], mit etlich 1000 Mann sich vnweit vnsers Quartiers, nechst bey hawber[54] befundten, sobalden der Tilli dessen von vnsern Obristen ist berichtet worden, ist er mit etlich 1000. Mann in aller Eyl vf den Feindt loßgangen, demselben dermassen chargirt, daß daryber gedachter Herzog Friz von Altenburg, samt dem General von Obertrautt vf der Wahlstatt Todt geblieben, vnnd sein von Vns, die wür mit 1000. Mann comendirt gewesen, wieder in die Quartier nacher Pattensamb geschickht, vnd die zwey Generalen Todter mit vnß in deß Generals Tilli Gutschen gefürth, vnnd in der Kürchen beygesezt worden, biß sie förders nacher Hammeln allwo vnser hauptquartir gewesen, geführt worden, Nach diesem wintterquartier, sein wir in Hessen, haben Geißmeyer,[55] Grefenstain,[56] wie auch Mündten[57] an der Werra, mit sturmeter handt eingenommen, nach diesem haben wür vnß nacher Göttingen gewendet, solches formaliter belägert, da es dann hart hergangen, vnnd ich alß Corpral die ganze Belägerung durch, Wachtmaisterleutnantstell versehen müssen, da es dann grosse Mühe vnd gefahr abgeben, aber solche Statt nach belägerung 6. wochen einbekhommen, da ich dann ins Knye geschossen, vnndt in die handt gehaut worden, nach Einnemmung dises orths, sein wür vff Northeimb zuegangen, allwo der König in Denenmarckh mit seiner Armee auch ankhommen, vnnd mit vnsern Reuttern, welche durch daß wasser die run gegangen, Scharmizirt biß vf den Abent, alsdann wür vnnß gegen Göttingen zurückgezogen, vnnd vnß vf einen Berg gesezt, alß aber vnser General vernommen, daß sich der König von Northeimb auß, vf daß Eyßfeldt begeben, sein wür Im vf den Fueß nachgefolgt, biß wider ins Braunschweigerlandt, allwo wür Im mit 3000. Commendirten Musquetern, darbey ich auch mitgewesen, vnnd mit der meisten Reutterey nechst Gondersam[58] Iren Nachtrab oder retroquardi angetroffen, selben chargirt vnnd in die Flucht gebracht, welche sich in grosser Confusion der Armee nach, gegen Lutter[59] retterirt deß andern Tags gar früe, sein wür wider vfgebrochen, den Feindt biß vf Lutter nachgefolget, alda wür alß meines Obristen Schmidts Regiment, vnder dem Fueßvolckh die affanquarti gehabt, vnnd nach langem gefecht den Feindt biß vfs Haubt geschlagen, vnnd daß Schloß Luther auch eingenommen, alßdann sein wür weitter dem Feindt nach Saltgüetter[60] gangen, welches wür eingenommen vnnd besezt, nach selbiger sein wür in die Graffschaft Höhe[61] gezogen, vnnd selbige Vösstung Höhe wie auch Pleckhete,[62] vnndt die Stadt Verdten[63] eingenommen, nach solchen Verlauff sein wür in die Wintterquartier, alß vnser Regiment in vnder Hessen khommen, nach endtung dieses Quartiers, sein wür wider zu Feldt gezogen, vnnd gegen den König in dennenmarckh gangen, vnnd erstlich Northeimb eingenommen, Nach Einnemmung dises vössten orths vnnd Plaz, sein wür weitter der Elbe vnnd gegen Hollstain gangen, vnnd die Dennischen, welche vnderhalb Beizenburg[64] eine schönne Schifbrückhen yber die Elbe, vnnd ein auß dermassen starckhe vnnd wohlerbauthe hauptschantz gehabt, die belägert, auch einmahl mit sturm in der nacht Lermmen gemacht, vnnd angeloffen, darmit mein Obrist, Freyherr von Cröde [Croy; BW], welcher mit 1000. Mußquetirn vnnd 500. Pferdten, einstundt Oberhalb Beizenburg yber die Elb gangen alsobalden Possto gefasst, dadurch von vnser Gualari etlich 1000. Pferdt noch vor Tag alda, durch die Elb gangen, deß Feindts Truppen, welche oberhalb Beizenburg gestandten Scharschirt, vnnd bey gedachter Statt vorbey geiagt, dahero der Feindt, welcher nicht gesint gewesen, weitter zustehen, in aller Eyl vfgebrochen, die vorgedachte Hauptschanz samt der yber die Elb geschlagenen schönen Schifbrückhen verlassen, vnnd sich mit grosser Confusion Inn Hollstain rettirirt, Wür aber seint selbigen Tag noch mit der maisten Armee zu Fueß durch vorgedachte hauptschanz, yber die Schifbrückhen gangen, Beyzenburg alsobalden belägert vnnd nach etlichen Tagen eingenommen, von dann nach Sassen Lauenburg gangen, vnnd selbiges auch eingenommen, nach diesem seint wür weitter fortt in Hollstain gangen, vnnd Jezecho,[65] vnnd Hellmenshorn[66] eingenommen, von dannen sein Wür vor die Vösstung Breitenburg[67] geruckht, selbige belägert, vnnd mit sturm erobert, nach dieser eroberung, sein wür fürders vf Renspurg[68] gangen, alda ich Wachtmaister Leutenant worden, solche Statt vnnd Schloß nach 14. Täg belägerung auch eingenommen, von darauß sein wür von den Herzogen von Fridtlandt weckh, vnnd zu Sassen-Lauenburg, über die alda geschlagene Schifbrückhen, vnnd vf daß Erzstifft Bremmen zuegangen, gegen Statte[69] den geraden weeg Zue marchirt, alda vf ein Meil von Statte vnnß der Commendant Movgan [Morgan; BW] vf einen Paß vfgehalten, in selbiger nacht ist mein Oberist der [Hans Heinrich; BW] von Reinnach mit 3000. Mann Commendirten Völckern zue Fueß, ein Meil vnderhalb Statte, ybern Marasst, allwo ich mit 50. Mann vorangangen, vnd ein Bredt nach dem andern vbern Marasst, welcher ein halbe meil breit gewesen, legen lassen, da ich dann eine halbe stundt vor Tag förttig worden, vnnd zue Cassel[70] ankhommen, den Kürchhof alsobalden eingenommen vnnd besezt, in einer stundt darnach, ist mein Obrist mit dem Vberrest deß Volckhs ankhommen, Da wür dann im Fleckhen Cassl alsobalden alle Weeg mit Wägen verschoben, vnnd mit Müsst beladen worden, Alßdann mein Obrist noch zum Kürchhof etliche Oerther besezt, mit dem Vberrest wür nechst an dem Fleckhen gelegen, dann geruckht, vnnd allgemach Fewer vnder die 3. Regimenter Pferdt, welche ausserhalb deß Dambs gestandten, vnnd vf Schiff gewarttet, damit sie vbergefürth werden sollen, dann sie sich kheines Feindes ganz nicht besorget, so lange Statte nicht über, man Inen nicht zuekhommen khönte, haben Inen auch nicht eingebilt, daß ein Mensch yber den Marasst, woryber vnnß ein Bremischer Edelmann von Eßdorf genannt, gefürth hat, khommen solte, alß nun gedachte 3. Regimmenter Reutter den Ernst gesehen, vnnd weder yber das wasser, noch sonsten Nirgents außgekhunt, haben sie angefangen zu accordirn, daß den Officirn Ire Pferdt, sambt Iren sachen sollen freygelassen, vnnd zu Schiff nacher Kürchen[71] an der Osst, sollen gefürth werden, die Gemainen Reutter welche Lust zue dienen, sollen Ire Pferdt gelassen, vnnd vndergestossen werden, den ybrigen aber Ire Pferdt, Sattl, vnnd Zeug genommen, vnnd wo ieder hinbegehrt, gelassen werdten, Disen Accord hat mein Obrist Ir Excella. dem herrn Grafen von Tylli yberschickht, welcher alles guet gehaissen, vnnd solchen vnderschriben, auch befolchen solchen stett vnd vöst zu halten, sein die Officier sambt all Iren sachen zu Geberstorff[72] an der Ossten in drey Schiff eingeschüfft, vnnd die Ossten hinauf gegen Kürchen an der Ossten, Welches ein schöner fleckhen, gefürth worden, alda herr General Graf von Anhalt [Anholt; BW] mit Commendirten völckhern gestandten, vnnd vermaint diese 3. Regiment anzutreffen, weiln aber solches vergebens gewesen, hat sich gedachter Graf, alß er vernommen, daß der von Reinnach mit Ihnen accordirt, hat er auß den bey Im Comendirten völckhern einen Leutenant mit 50. Mann Comendirn lassen lassen, welches von meines Obristen Regiment, vnnd vnsers Obristwachtmaisters [Ott Heinrich; BW] Fuggers[73] Compagnie seinen Leutenant betroffen, deme er Mündlich befolchen, mit seinen 50. Mann alsobalden sich vf die Schif zu begeben, dieselben Blindern, vnd den Officirn alles nemen lassen waß sie haben, Woryber gedachter Leutenant vmb ein schrüfftliche Order gebetten, welche im nach langen bitten auch ist gegeben worden. Alß er nun auf die Schiff khommen vnd alles Breiß gemacht, haben sie 2. Officir zum General Tilli geschickht, vnd Im solches anzaigen lassen, welcher meinen Obristen alsobalden befolchen, den Leutenant, welcher Ihm seinen Accord gebrochen, Henckhen zu lassen, vnnd wann er die schrüfftliche Order nicht gehabt hette, er Gewiß henckhen miessen, alß nun dieses vorbey gangen, vnnd der Commendant in Statte solches Innen worden, daß wür schon vnderhalb Statte im Landt von Kötten sein, auch nicht Passtant gwesen vnser Armee an disen Paß lenger aufzuhalten, hat er sich nacher statte rettirirt, Wür aber haben darauf Buxdehut[74] und Hornburg[75] eingenommen, Nach selbigen haben wür mit vnsern Regiment im Landt zue Kötten[76] Quartier genommen, vnnd vf selbiger seitten der Schwing, Statte den ganzen Wintter durch ploquirt, yber der Schwing im alten Landt ist des Graffen von Gronßfeldt [Jost Maximilian v. Gronsfeld; BW] Regiment Logirt, vnd vf selbiger seitten Statte ploquirt, vnd vf der dritten seitten gegen den Galgenberg hats daß Hörmantstorffische [Herberstorff; BW] Regiment, welches zu Hornburg gelegen, ploquirt gehalten, sein also den ganzen Wintter daruor gelegen, den Früeling aber hat vorgedachter Commandant Morgan, weiln er starckh darinnen gelegen, vnd mangl an Profiant bekhommen, angefangen zue Parlamentirn, vnnd ist mit 41. Compagnien zu Fueß, vnnd 3. zu Pferdt abgezogen, vnnd ist also Statte den 7. May von vnß eingenommen, vnnd mit den Gronßfeldischen Regiment besezt worden, Wür aber, alß meines Obristen Regiment, sein in daß Wusstlandt[77] an der Elb vnnd wesser ligent, in die Quartier gangen, vnnd yber 3. Jahr darinnen, vnd in Statte gelegen, da vnderdessen den 12. May Ao. 1631 [1629 !; BW] mit den König in Dennenmarckh fridt gemacht worden, den herbst zuuor hat gedachter König in Dennemarckh mit 42. Schiffen die Schanz Belheimb,[78] darinnen ich fasst in die 2. Jahr gelegen, berent, seine Leut alß 1800. Mann zue Fueß, sambt 80. Reuttern außsteigen, vnd die Schanz vf fordern lassen, deme ich aber nichts zu willens gewest, alß Krauth vnd Loth, daryber sye zweymahl mit macht an die Schanz gesezt, aber alzeit mit Verlust abgetriben worden, da Ihnen dann zimblicher schaden geschehen, vnnd vil von Ihnen gebliben, von mir aber in der Schanz nicht mehr alß fünff Persohnen vnd meines Obristen sein Leutenant Grueber genant, vnd zue Belhem eine halbe stundt gehent, im Quartier gelegen mit etlich vnd 30. Mann zu mir in die Schanz, selbige defendirn zuhelffen, hinein khommen, auch durch beede Künbackhen geschossen worden, der Feindt aber ist hinder dem Tham ligen bliben, die Reutter aber vmb die Schanz herumb in die nechsten Dörffer geschickht, selbige Plindern, vnd daß Vich hinweck nemmen lassen, gegen den Abent ist mein Obristl. von Crode, mit In 500. Man zum Succurs khommen, weiln er aber zu schwach sich befunden, hat er doch noch noch einen Leutenant mit 70. Mann vf die Schanz zu, yber die Gräben, mit 2. oder 3. brettern gehen sollen, commendirt, welcher nur gleich den geraden weeg vf die Schanz zuegangen, da er vnß doch mit schiessen an vnderlaß gehört, vnnd an den Dammb nechst der Schanz, alwo der Feindt darhinder gelegen, khommen, ist selbiger mit ganzer macht vf Ihn loßgangen, alle 70. Mann, ausser eines Corprals, welcher Todt geschossen, gefangen worden, alß aber die Flutt, oder daß Wasser wider khommen, hat sich der Feindt wider zue Schiff begeben, vnnd da die maisten völckher in den Schiffen gewesen, haben sye Ire Anckher gelöst, die Seegel vfgezogen, vnd wider der Lipstatt, alwo sye herkhommen, zuegeseegelt, weiln aber zwey von Iren Schiffen darauf 7 Stückh gewesen, sich zu weit in den Ossten hineingelassen, vnnd mi Iren Stückhen an vnderlaß vf die Schanz gespillet, vnnd weiln daß wasser, alß die Osst ganz nahe an der Schanz gewesen, hab ich stets auf Schiff Fewer geben lassen, daruon vf den einen der chiffpatron Tod geschossen worden, daryber sie wegen deß starckhen schissens nicht bey den Seglen bleiben: vnnd selbige regieren kkönnen, vmb Quartier gebetten, vnder dessen ist mein Obristl. khommen, da ich alßdann mit 20. Mußquetirn vf die zwey Schif hinein gefahrn, die Soldaten, welcher 40. vnnd der Schifleuth 20. gewesen, in mein Schifflein oder Eber wie mans pflegt zu nennen sizen: vnnd in die Schanz: die zwey Schiff aber in den Haafen bey der Schanz führen lassen, dauon mein Obrist die Stückh von den Schiffen zu sich genommen, mir aber die zwey Schiff geschenckht, welche ich einen Hamburger verkhaufft, vnnd binn ich solang in der Schanz ligen bliben, biß der Bischoff von Bremmen [Johann Friedrich v. Holstein-Gottorp; BW] vnser Feindt worden, da wür vnß dann neben den Comargischen Regiment in die Statt Stade begeben, vnd solang darinn ligen bliben, biß vnß der General Todt [Åke Tott; BW], neben den Bischofflichen Bremischen Volckh Plockhirt gehalten, vnnd ober sich wohl 18000. Mann starckh geschäzt, hat er vnnß doch nicht belägern dörffen, dann wür ein ganze meil hinder sein haubtquartier, welches er zu Hornburg gehabt, außgefallen vnd grossen schaden gethan, auch alß sie mit 400 Pferdten, vnuersehens, daß nur Lermen worden, am andern Pfingstfeuertag vor die Statt khommen, vnser am Eussersten Schlagbaumb stehente Schiltwacht Todt geschossen, aber weiln wür alsobalden mit stückhen vnd Mußqueten vf sye Feyer geben, haben sye sich zurückh hinder den Galgenberg begeben, worauf der Obrist Comargo mit 50 pferden sich hinauß begeben, da mir dann mein Obrist befolchen, Ich solte demselben fleißig aufwartten, vnnd weiln sich etliche Reutter von deß Feindts Troppen zum Scharmizirn Präsentirt, aber der Obrist Niemants von der Troppen gelassen, alß ist ein Corporal zu Pferdt vnuersehener weiß hinauß, vnnd mit Iren einem scharmizirt, woryber noch zwey khommen, alß ich vnd meines Obristen Stallmeister solches gesehen, sein wür ohne willen deß Obristen Comargo, Im zuentsezen von der Troppen, vnd neben den Corpral scharmizirt, vnnd ieder vf sein Mann vnd ich vf einem in ganz rothen Khleidt loßgangen, sobalden ich mein eine Pistoln gelöst, hat er einen Corbiner vnderm Rockh herfür gethan, vnd sobalden er seinen schuß vf mich verbracht, ist er etwas zurückh, vnd ich Im mit meiner noch geladenen Pistoln nachgangen, der Stallmeister aber hat in dem er sein Pferdt gewendt, gesehen, daß mein Pferdt geschossen, mir Eilents zuegeritten vnd gerueffen, Leutenant, vor hundert Teifel zurückh, dein Pferdt ist geschossen, woryber Ich vorn hinunder gesehen, da dann beyde PferdtSchenckhel oder füeß ganz voller bluet gewesen, darauf wür alle zu der Troppen geritten, da ich dann gesehen, daß mein Pferdt recht fornen in die Brust geschossen, vnnd mür mit der andern Kugl ein Stückhl von einen Mesingen Pigl hinweckh geschossen gewesen, Worauf der Obriste Comargo gerueffen, wolt Gott daß Ir getroffen weret, binn also mit Stillschweigen vf die Statt vnnd in mein Losament geritten, ein anders Pferdt lassen Satteln, vnnd mich darauf gesezt, vnnd wieder hinauß begeben, an ders zu hollen, wie ich nechst deß Obrist Comargo Troppen khommen, hat man mir den guten Corprallen, welchen wür zuuor entsezt, schon Muetternackhent vf seinen andern Pferdt, Todter entgegen gebracht, darauf ich gar zur Troppen khommen, da mir dann der Obrist wider gesagt, habt Ir den Corprallen sehen hinfüren, so würdts euch ergehen, vnder dessen sein ie lenger Je mehr Reutter khommen, bey einer Vierthl stundt lang, ist der Leutenant Aichelberger mit ein Pferdt 60. oder 70. khommen vnd nur vor vnß vorbey, wie Ingleichen ist der Leutenant Jän mit ein 40. Pferdt khommen vnd zu gedachten Leutenant Eichelberger geritten, Wie solches der Feindt gesehen, vnnd wohl gewust, daß wür ansehentliche 4. Compn. Reutter, da iede yber 120 Pferdt starckh sein, haben sye sich zurückh yber ein Teich Damb gezogen, vf der Höch vf beyden seitten ieder 2. Troppen gesezt, da dann der Leutenant Eichelberger gerueffen, waß Reutter sein, sollen zu Inen khommen, sonst seins alle schelmmen, dan dann alles daruon vnnd zu den beyden Leutenanten geritten, daryber sich der Obrist schröcklich erzirnt, vnnd geschworen daß er gedachten Leutenant Eichelberger wolte henckhen lassen, darauf ich gesagt, ich will sye woll einhollen, vnnd Inen deß herrn Obristen Mainung sagen, darauf er gesagt, ich solle hinreutten, vnnd den beeden Leutenanten sagen, Obs mit so wenig Mannschafft vf den Feindt wollen gehen, vnnd daß Volckh muetwillig verlieren, sollten sich ins Teufels nammen zurückh scheren, oder sollen alle beyde gehenckht werden, da ich zu Inen khommen, vnnd Inen solches angedeutt, hat der Eichelberger gesagt, der von Reimach sey Commandant, vnnd nicht der Comargo, darauf dann mehrgedachter Aichelberger mich angeredt, Brueder wilst mir mein Troppen helffen führen, darauf ich geantwortt, Warumb nicht, den Jän hat er angeredt, ob er die andern Troppen führen will, vnd hart vf Ihn, damit vnß die zwey Feindts Troppen nicht khönnen in rückhen khommen, darauf der Leutenant Jän geantwortt, schaut nur zue, daß Ir die zwey Troppen zur rechten handt bräf Puzt, ich will die andern zwey Troppen dergestalt scharschirn, daß sye Euers rückhen wohl vergessen sollen, darauf wür die Reutter, deren aber yber 170 oder 180 (so wahr alß ich Ehrlich binn) nicht starckh gewesen, genommen, vnnd in Gottsnammen mit einen grossen geschrey, weiln die Reutter maistens voll gewesen, mit grosser Furi vf den Feindt loßgangen, demselben dergestalten scharschirt vnnd yber Kopf vnnd halß geschlagen, daß wür yber hundert gesattelte Pferdt, auch yber 70. gefangene, darunter zwey Rittmaister, 2 Leutenant, vnnd ein Corneth gewesen sein, alßdann mit gueter Beutt, vnnd grossen Frolockhen, in die Statt gekehrt, da dann der Oberist Comargo dem Leutenant Aichlberger, bey meinen Obristen verclagt, vnnd haben wollen daß er henckhen solle, welches aber der von Reinach nicht gethan, sondern vnß alle gelobt, daß wir vnß so Präf gehalten, die Rittmaister aber, deren 4. gewesen, den andern Tag wackher außgemacht, daß so gar kheiner darbey gewesen oder hinauß khommen, als binn ich meines schadens, weiln mir mein schöner Stuzohr von den Schuß gestorben, auch wider einkhommen, vnd wider einkhommen, vnd drey Pferdt daruor bekhommen, dann 2 vf mein partt vnd das bösste meinem Obristen geben worden, welches er mir auch geschenckht, die zwey Leutenant hat auch ieder 2. bekhommen, die ybrigen sein vf die Reutter, weiln sie sich so wackher gehalten, außgethailt worden, Seint also in Statte ligen bliben biß vnß Ao. 1632 herr Generall Graf von Pappenheimb [Pappenheim; BW], nachdem er Madeburg [Magdeburg;[79] BW] entsezt, vnnd dem General Banier [Banér] 8. stuckh daruor abgenommen, von dort auß ist er den geraden weeg vf Stade zugezogen, von darauß ich Ime mit 50. Pferdten durch deß Feindts Quartier die nacht durch, vf fünff meil entgegen geschickht worden, vnnd von allem, wo vnnd wie der Feindt logirt, auch wie starckh man Im schäzt, bericht thun miessen, daryber er sich gleich alsobalden resoluirt den morgen gliebts Gott vf den Feindt loßzugehen, auch in gegenwarth meiner alsobalden Order an alle Regimenter schreiben lassen, daß selbige mit samt den Tag vor daß haubtquartier erscheinen sollen, welches auch geschehen, vnnd ist alsobalden der March vf deß Feindts haubtquartier, welches zu hornburg 3. meil von vnserm haubtquartier gewesen, eingerichtet worden, sobalden aber der Feindt von deß Pappenheimbs ankhunfft vernommen, ist er auß seinen Quartiern vfgebrochen, vmb Stade herumb allwo vnsere Reutter auß Stade Ihm grossen schaden zuegfüegt, vnnd viel volckh von Ihm gefangen bekhommen vf die Cronenburger[80] Brückhen zue Marchirn, alda er yber die Ossten gangen, vnnd selbige Brückh hinter Im abgeworffen, sobalden Ir Excella. Herr Graf von Pappenheimb khundtschafft erlangt, daß der Feindt durch vnd vber die Ossten gangen, hat er seinen March geändert, vnd den geraden weeg vf Statte zue marchirt, darinnen sein haubtquartier genommen, vnd die ganze Armee durch vnd in daß Göttinger vnnd alte landt[81] auch in die Quartier gehen lassen, alda sich die Armee zimblichermassen refresirt, nach 14. Tagen sein wür von Stade vfgebrochen, vnnd selbige vnbesezt gelassen, vnd vf verdan [Verden; BW] zuegezogen, vnnd dann vor Lemgaw,[82] selbiges belägert vnnd eingenommen von dortauß vf Herrforth,[83] selbiges ebenmässig belägert vnnd auch eingenommen, welche schönne Stätt sein, von dannen sein wür vor die vösste Statt Ein Böckh[84] gezogen, selbige wider belägert, vnnd eingenommen, von dannen sein wür vf Hessen zuegangen, die hessen auß Volckhmorisen[85] vnd Münden[86] gejagt, eingenommen vnd besezt, darauf sein wür vf Drengelspurg,[87] wie auch Wizenhaußen,[88] sodann vf Allemdorf[89] vnd Eschweege,[90] welches schöne Stätt in hessen sein, selbige alle eingenommen, von dannen sein wür vf Eißfeldt[91] gangen, daß vösste hauß Rüssenburg[92] eingenommen, daruor von vnsern Regiment ein Leutenant Zuckhsbrätl genant, vf ein heimbliches Orth geschossen worden, daß er gleich vmgefallen, aber doch wider genesen, danach sein wür vor Heilligenstatt[93] vnnd auch vor Dutterstatt[94] gangen, dise zwey örther belägert Eingenommen, vnd die Hessische Soldaten vndergestelt worden, Hirauf seint wür zu Boll[95] über die weser gangen, vnß mit den Grafen von Gronßfeldt conjungirt, ist der Graf von Pappenheimb in aller Eyl mit der Caualeri vf Brackhel[96] zuegangen, alda 14. Compagnien hessische Pferdt angetroffen, Scharschirt vnd ganz ruinirt, vnnd vil Nidergemacht,[97] auch 400. neben villen Officirn gefangen bekhommen, von dannen sein wür vf Häxter [Höxter; BW] gangen, selbiges von einem Berg beschossen, alwo vnß ein halbe Cortaunen lauffent worden, vnd yber den Berg hinunder geloffen, habens also biß in die nacht ligen müssen lassen, in der nacht weil ich nechst an der Statt neben einem Haubtmann von vnsern Regiment Voglgsang genant ein Mühl eingenommen, ist der General Pappenheimb zue vnnß khommen, vnd gefragt, waß die in der Statt machen, ob sie starckh arbeitten, haben wür zur antwortt geben, sie weren ganz still, darauf ich den General gebetten, er soll mich an daß nechste Reuellin, welches vor selbigen Thor gelegen, neben zwey gueten Kerln gehen vnd recognoscirn lassen, welches begehrn er gern von mir angenommen, vnnd mich fortgehen lassen, da ich dann in aller still, so guet ich gekhundt, hinangeschlichen, so balden ich an daß Werckh khommen, hab ich mich allgemach vfgericht vnnd weiln ich Niemants vernommen, binn ich yber den wahl allgemach mit meinen 2. Kerln hinauf gestigen, aber keinen Menschen darinnen gefunden, alßdann binn ich weitter fort, vnnd biß an die Stattpforten gangen, die ich zuegechlossen gefundten, hirauf hab ich alsobalden, von meinen 2. Soldaten einem zum Grafen geschickht, vnnd vmb 50. Mann gebetten, zu besetzung deß Reuelins, die er mir alsobalden geschickht, wie ich sie bekhommen, weiln alles in der Statt Still gewesen, habe an den Statt Thor angefangen zuhauen, daryber von einem gerueffen worden, wer da were, vnnd waß vnser begehren were, darauf ich geantworttet, Ir Excella. der Graf von Pappenheimb were in aigner Persohn alda, wo sie nicht würden vfmachen, solte die Statt morgens früe beschossen vnnd kheinem Menschen khein Accord oder Quartier geben oder gehalten werden, darauf Mir wider geantworttet worden, die wür mit dem herrn retn, sein nur bürger, wolten gern vfmachen, wann vnnß nichts geschehe, dann der Feindt albereit yber die Schiffbrückhen gangen, vnnd khein Mensch mehr in der Statt, von Im ist, solches hab ich alsobalden dem General, welcher in der Mühl vf mich, waß ich richten werde, gewarttet, berichten lassen, waß es vor ein beschaffenheit hat, vnnd wie eß stehet, ist er alsobalden mit vorgedachte hauptmann Voglgsang vnd mit den ybrigen in der Mühl Comendirten völckhern mit freuden zu mir khommen, vnd gefragt, wie iß langer Schelm, wie er mich dann von selbiger Zeit an nie anderst gehaissen, woryber ich geantwortt, eß were guet. Der feindt were yber die Schiffbrückhen, vnnd were khein Mensch von Im in der Statt, alß wie mich die Bürger, welchen zwar nicht zutrauen, berichtet haben, darauf er mich gefragt, ob ich mir mit meinen 50. Mann, vnder daß Thor, thraue, wann die Bürger vfmachen, woryber ich geantworttet, gar wohl, werden ia kheine Schelmen sein, doch ist wenig an mir vnnd meiner Mannschaft gelegen, wills in Gottesnammen wagen, darauf Ir Excellenz den haubtmann befolchen, wann waß widerwertiges geschechen solle, mich zuentsezen, er aber iß vor daß Revellin hinauß, vnnd befolchen, der ganzen Infanteri zu marchiren, darauf ich dann gerueffen, die Bürger solten vfmachen, welches alsobalden geschechen, daß mür vfgemacht worden, vnnd ein Burgermaister mür die Schlüssel yberantwortt, darauf ich zwar nicht gethrauet, sondern den Burgermaister alsobalden gefangen genommen, vnnd bey mür behalten, einen Corprall zu nehrer Versicherung mit zehen Mußquetirn durch die Statt vf die Schifbrückhen zugeschickht obe sichs also befind oder verhelt, wie mür die Bürger angezaigt haben, in einer halben stundt ist der Corprall khommen, vnnd mich berichtet, daß er vom Feindt nicht einigen Menschen gesehen, auch die Schif an der Schifbrückhen voneinander geschnitten, vnnd nach der Lengs der Weser hiengen, darauf ich selbigen Corpralen mit diesem bericht vor das Revellin, allwo der Graf vf die Regimenter zue Fueß mit verlangen gewartt, geschickht, welche aber balt ankhommen, welcher gleich durch das vorgedachte Revellin zu mür vnder das Statt Thor khommen, vnnd gefragt, wie steths Langer Schelm, woryber ich geantwortt gar wohl, alßdann hat er den offtgedachten haubtman befolchen, durch die Statt mit seinen Völckhern biß under das Wasser-Thor alda der Feindt sein Schifbrückhen gehabt, zumarchirn vnnd biß vf weittere order alda zu verbleiben, auch khein hauß oder nichts Plindern zu lassen, mür aber hat er befohlen, under diesen Thor zuverbleiben, biß alles Fueßvolckh durch, alsdann will er mür erlaubt haben, 3 oder 4 heuser vor mein Rekompens zu rantioniren, welches von mür biß vf den Tag fleissig ist observirt worden, da alßdann den morgen daß haubtquartier hinein gemacht, daß Fueßvolckh aber ist noch vor Tags yber die Schifbrückhen welche in aller Eyl ist wider zusammen gefüegt vnnd verfertigt worden, die Gaballeri aber iß oberhalb der Statt durch die weeser, allwo ein gueter Furth gewesen, gangen, cnnd iß deß Feindts Gaballari noch oben an den Waldt an der strassen, nacher Mündten gestanden, darauf ist vnser General mit vnsern Reutern gangen, deß Feindts Leuth oder Reutter alsobalden nechst an den Wald scharschirt, vnnd in die Flucht gebracht, diselben biß nahe an Münden verfolgt, 7 Standarten neben Villen offizirn vnnd 150. gefangenen zurückh gebracht, auch aller Reutter aussag nach yber 400 Nider gemacht, vnd iß der General selbigen Abent mit allen Reuttern wider zurückkhommen, sein wür von dar wider yber die Weeser, vnd dem Rein zuegangen, vnnd vnsern weeg nacher Masstrich [Maastricht;[98] BW] gangen, dorten ein Lager geschlagen, vnd nach dem die Spannischen, welche Jenseits der Mass Ir Lager von 36000 Mann gehabt, eine schöne Schifbrückh von leichten Holz gemacht, den dritten Tag darnach haben sie vnß 10000 Mann neben 10 schöne Stückhen heryber geschickt, da in iedem Stückh 16. Biß in 20 pferdt, auch in iedem einerley farb, vnnd auß dermassen schöne Pferdt gewesen, deß andern Tags vngefehr vmb 9 Uhr iß von vnsern Regimment ein haubtmann Nammens Marttin Augustin mit 300 Mann in einem hof, nechst an der Hollender Iren werckhen gelegen, komendirt worden, demselben einZuenemmen, welcher dann alsobalden darauf loßgangen, die hollender, welche nicht gar starckh darinnen gelegen, nach geringen scharmizirn herauß gejagt, wür aber sein mit der ganzen Armee vor vnsern Leger vf einen Berg gestanden, vnd dem Spil zugesehen, daryber die Hollender wider starckh außgefallen, vnsern haubtman mit Verlurst viler Soldaten herauß geschlagen, darauf vnser Generall Graf von Pappenheimb 1000 Mann vnsern haubtman zum Succurs geschickht, welche alsobalden den hof wider mit ganzem Gewalt eingenommen, vnnd alles waß sie von den Holländern erdapt, nidergemacht, vnd weiln Im vnser General wohl einbilden khönnen, daß sie wider, weiln dieser hof so nahe an Iren Werckhen, vnd nechst einen Thor gelegen, wider außfahllen, vnd sich refansiren werden, alß iß er Eylents mit vnser ganzen Armee hinunder gangen, sich vor Irem schönen hoch erbauthen werckhen, in Petali gestelt, die Spannischen Stück neben vnß Plantieren lassen, die Hollender aber sein in angesicht vnser, zu Ross vnd Fueß herauß gefallen, vnd vnsere Völckher auß vorgedachten hof Jagen wollen, welche vnser General aber in aigner Persohn mit 5 Regimentern zu Pferd entsezt, dieselben biß vf Ihr vfzühbrückhen hinein geiagt, waryber von vnß izt und nacher, da wür den ganzen Tag im Veldt under deß Feindtes stückhen, vnd wegen der Spannischen Stückh, weiln kheine Pferdt vorhanden, sondern wegen deß greulichen schiessens, ohne deren doch vill Todt geschossen worden, daruon geritten, stehen mießen, da dann zu 5 6 vnd 7 Reutter zu Zeiten von den Pferdten mit stückhen, wie ingleichen beym Fueßvolckh auch geschechen, herunter geschossen worden, vnd haben also einen heissen vnd scharpfen Tag, alß Jemalß in einer Schlacht geschechen, gehabt, ob vnß zwar neben den Spannischen Stückhen 10000 Mann hinyber geschickt worden, sein doch selbige vf vnsers Generals befelch, welcher auch an einen Schenckhel, mit einer Mußqueten Kugl gestreifft worden, nicht zu vnß hinunder, sondern vf den Berg stehen bliben, vnnd vnß zuegesehen, deßgleichen ist von der Spannischen Armee, welche doch Iren Vorgeben nach 26000 starckh gewesen, vnd Jenseit der Mass in Iren Lägern still gelegen, vnd kheinmahl für daß Läger hinauß gefürth werden, vnd wann sich die Spannischen nur mit Irer Armee ins Velt gestelt hetten, vnd dergleichen gethan, alß wann sie etwas Tentirn wolten, so weren wür verhoffentlich an Vnser seitten in daß Holländische Läger khommen, dann sie alle Ir Pagage albereit yber die Mass hinyber geschickht, aber da hat Niemants vnß helffen wollen, sondern vns an Creuz hangen lassen, biß die Liebe nacht khommen, da wür dann mit grossen Verlurst Viller brafen Leuth vnnd mit spott abgezogen, den dritten Tag darnach, haben die in Masterich ligende Spannier, weiln sie gesehen, daß sie, ob wür wol vf vnser seiten das bösste gethan, aber Ihre Leuth sie nicht begehrn zuentsetzen, alß haben sies den holländern in angesicht zweyer Armeen ybergeben, da wür dann mit grossen digusta Vnsers Generals den andern dag darnach vfgebrochen, den geraden weeg wider zurückh, da dann der General Veldtmarschalckh mit der Gaballari gegen Fenlo[99] zuegangen, vnd bey Rurorth[100] wider zu vnß khommen, da wür alßdann daselbst mit der ganzen Armee Wider yber den Rhein, vnd vf Hildesheimb[101] zuegangen, selbiges belägert, vnder des-sen hat vnser General Kundtschafft bekhommen, daß herzog Geörg von Lauenburg [Georg v. Lüneburg; BW] vor Wolfenbüttl[102] stunde, hat er den Generalveldtzeugmaister Grafen von Merode [Johann II. v. Mérode-Waroux; BW] mit der ganzen Caballeri dahin gesandt, selbiges zuentsezen, welches er auch glückhlich vnd wol verrichtet, vnd gedachten herzog darvor vfgeschlagen, alle stückh vnd Pagage bekhommen, auch vill hohe officir vnnd Soldaten mit gueter Beutt ins Läger vor hildesheimb gebracht, vnder dessen sein wür mit der Belägerung starckh fortgefahrn, da ich dann, da wür noch hundert schritt vom Graben, vnnd ich selbigen zweymahl recogniscirt, von den Wahl, weiln der Feindt ringsherumb dreymahl Fewer geben, in den Kopf geschossen worden, daß mir die Kugl in den Kopf, in den Bein, oberhalb deß Aug ist sckhent bliben, daruon ich leider, alß allererst im 28isten Jahr mueß grossen schmerzen leiden, den dritten Tag haben Sie die Statt vfgeben, da ich dann in deß Generalß Gutschen binn in die Statt gefürth worden, vnnd soweit durch Gottes Gnadt binn Currirt worden, daß ich, nachdem wür in die Statt khommen, nach Verfliessung zehen Tag wider binn außgangen, von dorten auß sein wür vf Heldrungen[103] eine Vösstung gangen, dieselbe mit Stürmeter Händt eingenommen, vnd alles, ausser deß Comendantens Nidergemacht, von dannen sein wür vf Sangershaußen[104] gangen, vnnd selbiges auch Eingenommen, von darauß sein wür durch Meissen[105] vf weissenfelß[106] gangen, alda wür vnß mit dem herzog von Fridtland Conjungirt, von Weissenfelß auß, alda wür ein ganzen Tag in Petali gestandten, auch der König in Schweden mit etlich Tausent Mann von der Naumburg[107] herauß gangen, vnnd mit vnsern Reuttern scharmizirn lassen, biß gegen den Abent haben wür mit vnsern 10 Regimentern, mit vnserm General von Pappenheimb, von der Kayl. Armee ab: vnd nacher Hall[108] gehen miessen, die Kayl. aber seint nach Lüzen[109] gangen, alda sye der Feindt den Morgen gesucht, vf sie loß gangen, in diser nacht vmb 12 Uhr hat vnser General Graf von Pappenheimb von herzog von Fridtlandt order bekhommen, mit seinen Völckhern vf Lüzen zu zumarchirn, weiln aber Vnmüglich gewesen, mit den Stückhen, bey so stückfünsterer nacht fortzukhommen, alß hat er meinen Obristen von Reinnach, alß Feldtmarschalckh-Leütenant befolchen, sobalden der Tag anbrücht, mit den Stückhen vnnd Fueß Volckh starckh hernach zu marchiren, welches auch fleissig verricht worden, aber wegen weitte deß weegs erst gegen dem Abent ankhommen, da vnnß vnnser Lieber General schon in seiner Gutschen ist Todter entgegen gefürth worden, sobalden wür ankhommen, ist mein Obrist der von Reinnach, mit deme ich hingemüst, vnd denselben gebetten, er solle Im erlauben, mit disen Frischen völckhern die wahlstatt einzunemmen, beuorab, weilln alles willig vnd begirig zum Fechten, darauf Ihme der herzog von Fridtlandt, geantworttet, herr von Reinnach wür wissen waß mehrers, der Curfürst von Sachsen vnnd Lauenburg khommen mit 16000 Mann, wür werden alßbalden marchiren, vnnd wolle der herr hier stehent bleiben, welches allernechst, an der Windtmühl, allwo vnsere grössten Stückh gestandten, geschehen, vnd die retroquardi biß alles vorbey, ausser der Croaten, 25 Compagn. welche hinder dem herrn befelch haben, zubleiben, vnnd wolle nur nichts von seinen Stückhen dahinden lassen, welches auch zimblich langsam hergangen, da wür yber dreystundt vf der Wahlstatt, biß vnsere Stückh vnnd alles fortkhommen, gebliben, vnder dessen binn ich recognoscirn gangen, vnnd einen verthrautten Corprallen mit genommen, haben vnnß alsobalden nach der windtmühl, vf allen Vieren khriechent, begeben, vnnd weiln eß zimblich still gewesen, haben wür vnß vfgericht, vnnd alles Veldt, soweit wür sehen khönnen, welches aber wegen Finster der nacht nicht weit geschehen khönnen, Voller Liechter, welches ich aber für Lundten angesehen, vnd daryber in etwas gestuzt, doch lezlich von den Bergl der Windtmühl hinunder gestigen, vnd fürders gangen, da ich dann allererst gesehen, daß es nur Liechtl sein, welche die Soldaten in den hendten, vnnd vf der Wahlstatt gemaust, oder die todten Visitirt haben, darauf ich zu vnsern grossen Stückhen gangen, da aber khein einiger Mensch vor vnß aber der Feindt gewesen, von dar binn ich neben der Windtmühl hinwider zurückh, vnd zum General gangen, vnd demselben alles berichtet, auch daß die Fridtländischen Stückh allernechst hinder der Windtmühl, stunden, Wann nur Pferdt vnd geschirr da wehren, khunden würs gar leichtlich fortbringen, waryber mein Obrist alß General Feldtmarschall von Reinnach mächtig Lamentirt, daß Im der Herzog von Fridtlandt nicht vf die wahlstatt ziehen lassen, nachdem nun vnsere Stückh, die wür von Hall mit vnß gebracht, auch alle Pagage fort gewesen, sein wür vngefehr vmb 10 Vhr in der nacht auch fortgezogen, vnnd mit den Tag zue Leibzig,[110] allwo der Herzog vmb Mitternacht mit seiner Armee ankhommen, auch dahin gelangt, vnnd sein denselben Tag, biß gegen den Abent still gelegen, aber eillents order bekhommen, biß vf die Gränizen deß Böhemerlandts zu marchirn, da wür dann die ganze nacht marchirt vnd dahin khommen, alda wür dann ein Tag oder 3. außgerast haben, vnnd hernach förters in die Wintterquartier in Bohemen gangen, vnnd ist meines Obristen Regiment, daß halb vf Leitmeriz,[111] daß ander halb aber nacher Melnickh[112] khommen, auß disen Wintterquartirn sein wür in die Pfalz, vnd alßdann nacher Regensburg,[113] alda durch und ins Schwabenlandt, vnd förders nacher Memmingen[114] gangen, selbiges belägert vnnd eingenommen, von darauß sein wür vf Kembten[115] gangen, selbiges nach 10. Tägiger belägerung mit stürmeter handt eingenommen, vnd alles darinnen Nidergemacht, von dannen sein wür yber die Donaw vf Stain[116] gangen, selbiges mit sturmb erobert, vnd eingenommen. 200. Schwedische darinnen Nidergemacht, der Rest alß 200. Man haben sich vf Dannauwörth[117] reterirt, von darauß sein wür den Bodensee zuegangen, vnß mit dem duca de Feroi [Feria; BW] als spannischen Generaln zu conjungirn, wie dieses geschechen, sein wür vf Bibrach[118] zuegangen, selbiges belägert, vnd selbiger mit schiessen vnd Fewer einwerffen hart zugesezt worden, biß sich die darinn liegende schwedische Völckher Zue Ross vnd Fueß ergeben, vnnd mit accord abgezogen, vnd von vnß besezt worden, von dannen sein wür den Elsaß zue marchirt, vnß bey Sulz[119] gesezt, alda sich der Feindt gegen vnß ins freye Veldt gestelt, da dann duca de fercoi, mein Obrist alß General von Reinnach, vnnd alles Volckh lusstig zum Fechten gewesen, aber der General Altringer [Aldringen; BW] hat nicht gewolt, sondern meinen Obristen, der Im Glückh zur Victori gewinscht, zur antwort geben, daß Im seine händt gebundten, vnd nicht schlagen dörffe, woryber der Feindt deß andern Tags frühe vfgebrochen, vnd von dannen gezogen, [120] wür alßdann auch vfgebrochen, vnnd vf die Vier Waltstätt[121] zuegangen, dieselbigen alß Stain[122] Lauffen,[123] Waltshueth[124] vnd Sickhigen[125] eingenommen vnd besezt, von dannen sein wür vf Reinfelden[126] gangen, vnd mit stürmmeter handt eingenommen, da ich dann der erst vf der Laitter im Sturm mit 50 Mann gewesen, daruon der haubtman vom Mersischen [Mercy; BW] Regiment, welcher dise Völckher anführn sollen, im anlauffen, ehe wür zu den angelegten Laittern khommen, Todt geschossen worden, darumben ich mit diser Mannschaft fort, vnnd glückhlich hinauf khommen, da mir dann der hauptman Zinckh [v. Gleich; BW] von meines Obristen Regiment, mit 300 Mann nachgefolgt, da ich dann mit meinen 50 Mann wider voran gangen, vnd vf den Plaz den Kürchhof wider eingenommen, darauf vorgedachter haubtmann, auch mit seinem Volckh khommen, aber kheinen Soldaten vernommen, waryber die Bürger, welche zu den Fenstern außgesehen, vnß gesagt, der Commendant hette sich vf die Rheinbrückhen mit seinen Soldaten retterirt, da wür dann, der haubtman Zinckh vnd ich strackhs vf selbige gangen, da wür vnder daß Statt Thor khommen, haben wür die vfziechbrückhen welche in die Statt vfgezogen würdt, mit einem ganzen hauffen angezinten Stro gefunden, damit, wo selbige abgebrent were worden, wür nicht vf die Reinbrückhen auf welcher der Bauhof, vnnd sie sich in selbigen retterirt gekhönt hetten, vnnd sie dardurch zu einen accord gelangen khönnen, wür haben aber vorgedachtes angezündtes Stro alßbalden mit khurzen wöhrn, oder höllebarten in den Rein ununder werffen lassen vnnd mit ganzer Furi vf sie loßgangen, da sie dann außm Bauhof vf vnß Feuer herauß geben, vnnd seint zwar 3 oder 4 Soldaten ybern hauffen geschossen, auch etlich gequetscht worden, daryber wür mit gewalt in den Bauhof zu Inen hineingetrungen, da vns dann der Commendant alß obristl. Von Anlau [Arbogast v. Andlau; BW] vf den haubtmann Zinckhen gerueffen, ach Vötter vnd Brueder Zinckh, gib mir vnd mein Soldaten quartier, darauf er angeantworttet, Vötter du bist ein Schelmb, vnd dienst wider den Kayser, vnnd dein Vatterlandt, vnd hat Im also mit der Partison ein stosß in den Leib geben, daß er zur Erden gesunckhen, darauf wür alles Nidergemacht, vnd nicht ein einigen quartier geben, dann Vnsere Soldaten mechtig erbittert worden, weiln von Vnnß etliche, da wür vf die Reinbrückhen khommen, Todt geschossen vnd gequetscht worden, den dritten Tag darnach hat mein General welcher ein hauß in Reinfelden gehabt, den General Veldtmarschalckh Altringer neben andern Generalen vnnd Obristen auch viller seiner freunden zu Gasst gehabt, darbey sich auch sein herr brueder hannß Badt von Steinnach oberVogt zue Altkhürch[127] befundten, deme yber der Tafl einschreiben mit disem Innhalt khommen, daß vom Reingräfischen [Otto Ludwig v. Salm; Regiment] Regiment der Regimentsquartiermaister morgens frühe nach dem Vorgedachtem Stattlein Altkhürch khommen, die ybrige Contribution einzuhollen, weiln Ir Regiment albereit Marschirt, deßgleichen solle von allen Compagnien geschehen, vnd sobalden ein ieder seine Resstanten hat, sollen sie sich alle nach Altkhürch begeben, sich daselbst zue Conjungirn, daß Stättlein außblindern vnnd in Brandt steckhen, vnd sye alßdann Iren Regiment nachEyllen, yber dises Schreiben rufft mich mein General zue sich vnnd sagt, Ir habt gern mit solchen sachen zuthun, da habt Ir einen Verthrautten Botten, dem Ir aber ein Pferdt müest geben, weiln er erst khommen, vnnd vom lauffen Miedt ist, nembt 30. der bössten Forirschützen, vnnd mein Forir, welcher im Stättl wol bekhant, vnnd reutet heunt die ganze nacht durch, damit Ir vor Tags in Stattlein khombt, Wann Ir nun darinnen seit, werden euch kheine Reutter nichts thun, daryber ich zwischen 5 vnnd 6 Vhrn in Gottes Namen fort die ganze Nacht durch geritten, ausser etwa einer stundt, da wür vor Tags, weiln die Pferdt von den starckhen reutten etwas matt worden, auch da Vnnß ein Parthey antreffen solle, desto bösser fechten oder im fall der macht desto bösser durchgehen khundten, ein stund gefüttert, nach solchen sein wür wider fort, vnnd weiln vnß der Pott aweckh geführet, damit wür vf khein dorf khommen, vnd dardurch nicht verrathen würden, da es aber recht Tag worden, hat er vnß wider vf den Rechten weeg gefürth, da wür dann durch ein Dorf, daß dem von Rabenstein, welcher vnder vnß haubtman gewesen, zugehört hat, da ich dann den Potten voran ins Dorf geschickht, ob kheine Reutter darinnen, oder ob die Leuth nichts von Inen gehört, die mir sagen lassen daß gestern abents ein Troppen Reutter nacher Altkkürch khommen, welches mir zwar nicht gefallen, ein alß andern weeg aber forth, vnnd durch daß Dorf gangen, vnnd weiln der Pott den leutten gesagt, daß wür Kayl. weren, sein sie vnder die haußthürn geloffen, und gerueffen, Gott der Allmächtige gebe euch glückh vnd Seegen, mit dem Creuz gegeben, in einer halben stundt binn ich in ein wältlein khommen, meine Leuth da stehen: vnd ich mit den Potten biß zue endt desselben geritten, da dann gleich wider eines khleines wältlein gewesen, darauß zwey bürger herauß gangen, welche, da sie vnnß gesehen, den Potten, weiln er geritten, nicht gleich gekhent, wider zurückh in waldt sich begeben, darauf ich den Potten gesagt, er soll Inen wackher nachreutten, vnnd Inen rueffen, welches er gethan, vnnd sye zu mir gebracht, welche mich berichtet, daß gestern abent ein Troppen von etlich vnnd 30. Mann zu Pferdt hinein khommen, vnd sollen von allen Compag. Wann sye Ire hinderstehige Gelter vf dem Landt eingeforderet, auch hinein khommen, daryber ich die Bürger mit mir zurückgenommen zu meinen Leutten alß mit vnseren Adjutanten vnnd meines Generals Vfwartter, welche pro Spass mitgerütten vnderredt, welche mir alles zu disponirn, weiln sie nichts zu commendirn gehabt, heimbgestelt vnnd gesagt, waß ich Inen sowohl alß denen Forirschüzen befelchen werde, weiln ich die verantwortung habe, demselben nachkhommen, darauf hab ich mich alsobalden resoluirt, vnnd mit meiner Troppen durch die zwey wälter in einen hollen weeg gangen, vnweit dem Stättlein, aldar ich abgesessen 15. Forirschüzen von Iren Pferdten absteigen, vnd Ire Mußqueten nemmen lassen, vnd weiln mir die Zwey Bürger gesagt, daß von diser Troppen etlich Reutter, wie sye herauß gangen in der Vorstatt vor dem Würthshauß gedrunckhen, alß hab ich den Adjutanten vnnd dem Vfwarter auß dem hollen weeg Vor mir herzugehen, biß an die Vorstatt, da wür dann Vnuermerckht hinkhommen, da ich Inen befolchen alsobalden Vor daß Würthshauß zugehen, ich aber binn mit meinen 15. Mann vf daß Thor zugangen, welches mir weiln der Pott vorhero zum Thorwartt gangen, gleich vfgemacht worden, vnd ich eylents dem Schloss zuegangen, vnder dessen haben meine Leuth der Bürger Irer sag nach die Reutter noch vor dem würthshauß angetroffen, etliche davon Todt geschossen, vnd verfolgt, Ich aber vnder dessen, da Ich an daß Schloßthor khommen, hab ich selbiges zuegefundten, binn ich gar an daß Thor gangen, die Schnalln an den khlain Thürl, welches in der grossen Thür eingeschnitten gewesen, Nidergetruckht, welches alsobalden vfgangen, darauf ich meinen Leuten befolchen, sollen sich wol Vorsehen, vnnd guete achtung vf Ire gewöhr geben, vnnd mir fleissig nachuolgen, darauf ich durch den Schlosshof, vf ein Stiegen, die mich gerat hinauf vor daß Zimmer, allwo der Reingräfliche Regimmentsquartiermaister, an Tisch mit etlichen Reuttern gesessen, vnnd gelt gezölt, getragen, habe die Thür vfgemacht vnd gefragt, ob sie wollen quartier haben, eß hat aber kheiner von Inen nichts geantworttet, sondern sein zimblichermassen erschrockhen, der Regimmentsquartirmaister, welcher auß dermassen einen schönen roten Rockh mit Silber Verbraumbt, ist vom Tisch vnd gegen mir mit blossen Degen loß gangen, den ich aber mit der in der handt gehabten Pistoln vf die Prust geschossen, daß er gleich ybern hauffen gefallen, meine Fourirschüzen haben ebenmessig zween Reutter Todt geschossen, die ybrigen haben sich zur Thür hinauß gelassen, vnnd sein auf daß aufm Tisch ligende Gelt zuegeloffen, die Reutter aber haben sich wider im Schloss Versteckht, auch sein etliche in der Statt herauß gewesen, aber alle gefundten worden, wie sich dann drey vf den in Schloss von lautter quatterstuckhen vfgebauthen Thurn sich retirirt haben, darunter der Rittmaister Mütternacht [Mitternacht; BW], welcher aber nur dissmahl ein Affanterier oder auffwarter beym Reingrafen gewesen, aber nacher vnder vnser Armee Rittmaister wordten, vnnd An. 1648. bey mir alß ich Commendant in Amberg gewesen, neben dem Rittmaister Neustain [Neu(en)stein; BW] gelegen, da ich dann in beywesen diser zwey Rittmaister, vnd etlich meiner officir disen Casum yber Tisch erzölt, waryber gedachter Rittmaister angefangen zuelachen, darauf ich Ihn gefragt, warumben er lachen thue, ob er Villeicht vermeinth, daß solches nicht also were, hat er mir darauff zur antwortt geben, daß er mein discurs gar wohl khan glauben, weiln er dselbsten mit am Tisch gewesen, wie sie daß Gelt gezölt, auch den quartirmaister von mir hat Todt schiessen sehen, habe er nur gesehen wo er zur Thür hinauß khönte, wie er dann neben noch zween sich in den hochen Thurn rettirirt, vnnd ich Inen selbst Quartier versprochen, hette derentwegen miessen lachen, daß ich Ihn nit mehr khennen solte, wie nun alle Reutter, ausser der 10. welche in der vorstatt getrunckhen, vnnd von meinen Fourirschüzen zu pferdt sein verjagt: theils Nidergeschossen worden, alle deren noch 26. gewesen, bekhommen worden, hab ich sie zusammen in ein woluerwarthes orth sezen lassen, vnder dessen aber ist der eine Thorwarth vom andern Thor khommen, vnd mich berichtet, wie daß etliche vnd 30. pferdt neben einen Corneth vnd Trompeter daraußen weren, vnd in die Statt begehrten, hab ich dem Thorwarth befolchen, er solte Inen sagen, das Thor were mit Müsst verwarth, khönte sobalden nicht vfgemacht werden, solten nur zum andern Thor reutten, selbiges ist alzeit offen. Vnder dessen hab ich meine Leuth zu mir genommen, eylents vnder daß Thor mich verfiegt, zwey Forirschüzen ins Thorstüblein gethan, Inen befolchen, sobalden ich einen Schuß werde thun, solten sie auch fewer vnder die khomenden Reutter, geben, dem Thorwarth aber befohlen, sobalden die Reutter khommen, solte er Inen daß Thor vfmachen, vnd herein lassen, wann sie gar herein sein, solle er daß Thor wider hinder Inen zuemachen, welches er auch fleissig verrichtet, ich aber binn mit meinen Leutten, beym Innern Thor, welches zimblich weit von den eussersten war, gebliben, vnd daß Thor zuegemacht, biß die Reutter khommen, da dann der Trompeter wackher geblasen, vnder dessen haben sie gerueffen, man solte vfmachen, hab ich daß khlaine Thürl welches im grossen Thor eingeschnitten gewesen, vfgemacht, vnd sie gefragt ob sie Quartier haben wollen, darauf sye nach Iren Pisstolen gegriffen, Ich aber habe gleich zum Thor hinauß vf den Corneth mit meiner Pisstoln feuer geben, vnnd Ihm dergestalten getroffen, daß er gleich vom Pferdt herunter gefallen, meine zwey Forirschüzen haben auch gleich auß dem Thorstübl vnder dise Reutter Vorbefolchenermassen feuer geben, vnd da sie Ire Pferdt wendten vnd wider zurück wollen, haben sie daß Eusser Thor hinder Inen zuegemacht gesehen, darauf ich noch einmahl gerueffen, ob sie Quartier haben wollen, waryber sie mit grosser Forcht Ja geantworttet, also hab ich Ihnen befolchen solten alsobalden Ire Pisstollen loß lassen, von Pferdten absteigen Ir gewöhr zusammen vf einen hauffen legen, sobalden solches geschehen, hab ich erst daß Thor vfgemacht vnnd mit meinen 13 Forirschüzen, auss der zwey, welche wie gedacht im Thorstübl gewesen, zu Inen gangen, sie alsobalden gefänckhlich genommen, welche ausser des Corneths noch 34. Mann gewesen, vnd zu den andern in verhafft genommen, in einer halben stundt darauf ist der Adjutant vnnd vfwartter Reuttner mit den berüttenen Forirschüzen auch wider khommen, vnnd 3. gefangene Reutter mitgebracht, waryber ich froh worden, daß ich meine wenige Manschafft wider zusammen bekhommen, binn also mit den Adjutanten vnd vfwartter zu meinen gefangenen gangen, vnd Inen selbige gewisen, auch Inen erzölth wie ich meine sachen angegriffen, vnnd wie es mir glückhlich ergangen, vnder disen discurs khombt der Thorwarth von anderm Thor, vnd bericht mich, wie daß wider ein Troppen Reutter von 15 pferdten vorn Thorn weren, hab ich Ihm wider befolchen, wie zuuor, daß er sie wieder zum andern Thor weisen, vnd Inen bedeutten, daß dises Thor verbaut were, welches auch geschechen vnd den andern Thorwarth ebenmessig befolchen, solte die Reutter, welche izt khommen werden, nur herein lassen, ich aber habe meine Forirschüzen, weklche erst khommen sein, geschwindt lassen vsizen, vnnd binn zugleich in aller Eyl vf daß Thor mit meinen Völligen Leutten zugeloffen, alda vnder den Inwendigen Thor, welches ich zuuor wegen meiner wenigen leuth habezugehalten, vnd nur daß khlaine Thürl offen gelassen, aber anizt weiln ich die ganze Mannschaft bey sammen gehabt, daß grosse Thor offen gelassen, vnd deß Feindts Troppen alda erwarth, alß nun selbige beym Eussersten Thor herein gewesen, vnd selbiges hinder Inen von den Thorwarth, gleich bey der andern Troppen geschehen, zuegemacht worden, darauf ich alsobalden vf sie gerueffen, obs Quartier haben wollen, sie haben darauf nicht gleich geantwortt, sondern sich vmbgesehen, da sie aber gesehen daß sie nicht zurückh khönnen, haben sie vmb Quartier gebetten, welches ich Inen bewilliget, haben aber alsobalden von Iren Pferden absitzen miessen, da ich sye dann alsobalden nach den andern gefangenen, die pferdt aber in daß Schloß führen lassen, habe also mit sambt deß Todtgeschossenen Corneths 79. pferdt, vnnd 77. gefangene bekhommen, nach solchen verlauf habe ichs meinem Obristen alß General Veldtzeugmaister berichtet, vnnd sein yber 15. von Adel zu mir hinein khommen, da mich die Statt gespeist, aber nichts zu drinckhen gehabt, aber ich habe alsobalden vf 2. Lutterische von Adl geschickht, meine Peutpferdt, weiln in der Statt kheine vorhanden gewesen, hergeben, vnd Korn vnd wein genug abhollen lassen, da ich dann allezeit ein lange Tafel mit Edelleuten, welches 8. Tag gewehret, mit Essen vnd Trinckhen vnderhalten habe, vnnd weiln ich vernommen, daß der Vriel welcher dem Feindt mit seinen im Landt an sich gehenckhten Leuten merklichen abbruch gethan, daß selbiger vor dem vössten Schloß ligt, darinnen ein Französ. Leutenant gelegen, habe ich mich auch dahin begeben, vnnd nur 2. Soldaten auf der Saluaquardi gelassen, die bürger aber haben daß ain Thor mit Müsst vermachen, daß andere aber starckh bewacht, da ich aber dahin khommen, habe ich zu gedachtem Vriel geschickht, vnnd In solches wissen lassen, hat er sich meiner sehr erfreuet, vnd haben verhofft, daß Schloß balt einzubekhommen, wie ich dann einen Trompetter von meinen gefangenen mit mir genommen, welchen ich hinauf vfs Schloß geschickt, selbiges vffordern lassen, deme der Commandant in ein Korb an einen strückh hinaufziehen lassen, selbigen vollgesoffen, vnd einen doppelten Ducaten an den halß gehenckht, vnd wieder herunter gelassen, mit bedeutten, wann Im in drey Tagen khein entsaz khombt, wolle ers vfgeben, eß hat aber vnser Freudt in selbiger nacht ein Endt genommen, dann allernechst dem fleckhen, darinnen ich losirt ein grosses geschrey außkhommen, in den wür alles gehört, vnnd ein greulicher Lermen gewesen, daryber auch der Commandant ein Feuer vfm Schloß angesteckht, daryber der Vriel, welcher vf den berg ich aber im Marckht herunden gelegen, mit seinen Bauern durchgangen, weiln ich aber nirgents hingewust, alß den weeg nacher Altkürch, hab ich einen wackhern Kerl von meinen Leuthen zu dem nechsten Dorf zu recognoscirn geschickht, welcher balt wider khommen, vnnd mitgebracht, daß es von 5. Kayl. Regimentern zu pferdt die Quartiermaister weren, vnnd Quartier machten, daryber ich frohe worden, vnnd dieselben nacht yber noch im Marcktthtfleckhen ligent bliben, deß morgens aber binn ich mit meinen Leutten, weil der Vriel mit seinen Bauren vnnd mit sich bey Im gehabten 4 stückhen den Abent zuuor weckhgewesen, auch wider nach Altkhürch gezogen, alda ich ein antwortschreiben von General Veldtzeugmaister gefunden, darinnen herkhommen, daß ich mich wider zur Armee vnnd zum Regiment begeben solle, vnnd obwoln mir Burgermaister vnd Rhat gern mit einen stuckh gelt zum Recompens, daß ich sie vorm Brandt erlöst, dann wann alle Troppen, alß von ieder Compagnie eine, weren hinein khommen,hetten sie es in Brandt steckhen sollen, welches die gefangenen bekhent haben, weiln sie aber nicht bey mittlen mit baaren Gelt gewesen, haben sie mir vnder gemainer Statt Insigl ein verförttigte handtschrüfft geben, daß sie mir wollen hundert Ducaten Innerhalb Jahrsfrüst nacher Straßburg, oder wohin ichs begern werde, erlegen, binn also mit meinen gefangenen, da ich zuuor etlichen von Adl einen ieden ein pferdt, auch ieden Forirschüzen eines geben, wider zum Regiment glücklich vnnd mit gueten Contento deß Generalß, ankhommen, alßdann sein wür vf Preysach[128] zu: vnnd daselbst ybern Rein gangen, vnnd etliche Tag vmb Freyburg[129] still gelegen, aber weiln es spat im Jahr gewesen, sein wür yber den Schwarzwald vnnd förders yber die Thonau in Bayrn gangen, in die Wintterquartier, ist auch der Spannische Duca di Fercoi [Feria; BW] diesen wintter gestorben, vnd hab ich mein Quartier mit der Leib Compagnie zu Dinckhelfing[130] gehabt, den Frieling sein wür von der ganzen Armee mit Commendirten Völckhern vor Straubing[131] gangen, da dann von ieden Regiment 300 Mann neben einen haubtmann Fendrich vnd Leutenant Commendirt worden, da es mich dann auch betroffen, vnd alß haubtman, weiln ich deß Obristen Fendrich gewesen, vnnd souil alß Capitenleutenant gewesen, vnnd die Fendrich vnder vnsern Regiment den Leutenanten vorgangen, mit Commendirt worden vnnd gedachtes Straubingen formaliter belägert, vnnd nach 7. Tagen mit Accord einbekhommen, da dann der Obriste vorhauer mit 800. Mann außgezogen, weiln sich aber 300. Mann von den Kayl. darunter befunden, sein selbige sambt den andern gleich uf vnser seitten getretten, vnnd sich vnderhalten lassen, darauf ist der Altringer, der von Reinach, vnnd Johann de Werth in die Statt gezogen, nach disem alß die Wintterquartir ein Endt genommen, sein wür mit zweyen Armeen vor Regenspurg gangen, selbiges formaliter belägert, darvor es harte stöß geben, vnnd die maiste Zeit ybles Regenwetter gehabt, doch lezlich dem Römischen König mit Accordt von Obristen Coya [Kagge; BW] den 12. Juny ybergeben worden, nach dem Regenspurg besezt worden, sein wür vf Donawörth zugezogen, selbiges belägert vnnd eingenommen, Vnnd Gundelfingen[132] gangen, selbige Örther eingenommen, vnnd besezt, von dort auß sein wür den geraden weg vf Nörlingen[133] zuegangen, selbiges belägert, da dann herzog Bernhardt sich vnweit vf ein stundt weegs von vnß vf einen hohen berg sich logirt, daß er gar schön in Vnser Läger sehen khönnen, vnnd haben wür ein alß andern weeg die Statt belägert gehalten, biß entlich die Spannischen mit dem Cardinal Infanten mit etlich Tausent mann ankhommen, da dann der Feindt vf einen Abent mit etlich Tausent pferden vf vnser Comendo Tragoner gangen, welche yber dem wasser gestandten, vnd wacht gehalten, dieselben heryber gejagt, da dann der Obristl. Gannß [Gans; BW] im wasser Todt geschossen worden, worauf vnsere Reutter mit Macht khommen, den Feindt, welcher vermuthlich noch mehr Volckh in die Statt hat bringen wollen, wider yber das wasser verfolgt, da dann Vil Officir vom Feindt, auch der Fürst Altenprandini [Aldobrandini; BW] auch Todt gebliben, vf diss haben wür Kundtschafft bekhommen, daß vnß der Feindt, welcher einen Succurs bekhommen, den andern morgens früe in willens ist anzugreiffen, darauf Graf Göz [Götz; BW], welcher daß Commando vf vnser seitten gehabt, vnnd denselben morgens Preß geschossen, vnnd vnß vergeblich stürmmen lassen, order bekhommen, daß sobalden eß nacht würdt, mit den Völckhern vnnd 4. halben Cordaunen abzuziehen, daryber binn ich mit 100. Mann auß den Laufgraben zu den 4. halben Cordaunen commendirt worden, alda zuuerbleiben, biß die Stückh von dannen vnnd ins Läger gebracht werden, da ich dann vor 10. oder 11. Vhrn nicht hinauf khommen, sobalden ich ein wenig gessen, vnnd vermaint, biß vf den morgen zu khombt der Wachtmaister, herr haubtman er würdt wider mit 300. Mann Commendirt, eß wartt schon der Genneral Adjudant forn beym Fendtlein auf Ihn, der Im führen soll, darauf ich mit meiner Partison zu den Fendtlein gangen, sobalden die Völckher zusammen khommen, hat mich der General Adjudant vor daß Läger in eine Schanz, darinnen 11. stückh gestanden gefürth, alda ich, alß es den morgen angangen, wacker mit schiessen auß den Stückhen vf deß Feindts Linkhen Flügl, welchen ich anfangs gar wol erraichen khönnen Feuer geben, vnnd weiln die Kunstäbl gar guet geschossen, daß es wackher vnder die Tropp gangen, daruon khein staub aufgangen, vnnd disem nach der Römische König, welcher nicht weit von meiner Schanz gehalten, meinen Obristen, alß den General Feldt Zeugmaister alwo noch die haubtstückh gestanden, zu mir geschickht, vnnd mir sagen lassen, ich solte doch besser schießen lassen, dann man sicht kheinen Staub aufgehen, daryber ich geantworttet, Wann man den staub vil sicht vfgehen, so gehts nicht in die Reutter oder Troppen, ist also der General wider zum Römischen König geritten, vnd referirt, waß ich zur antwort geben, da dann der General de Werth, sambt den Croaten etlichmahl vnweit ober eines Kürchl, dieselbigen Troppen angefallen, aber alzeit wider zurückh geiagt worden, alß aber von vnß etliche regiment Teutsche reutter, welche hinder dem Kürchl gehalten, vnnd von vnsern Regiment haubtmann von Angellach mit 200. Mann Comandirt, darinn gewesen, alß hat herr General de Werth den haubtmann auß den Kürchhof heraußgenommen, zwischen den regiment reuttent eingemischt, darauf er mit selbigen Reuttern vnd Croaten, mit ganzer macht vf deß Feindts Reutter loß gangen, vnnd weiln sie auch Mußquetierer vnder sie eingetheilt gehabt, sein selbige, welche bey 300. gewesen, zu rechnen in einen augenblickh Nidergemacht, Johann de Werth ist alsobalden fort, Vnnd vf die Infanteri gangen, welche auch nicht lang gestanden, weiln sie gesehen daß Ire Reutter durchgangen, haben sie sich auch fort machen wollen, aber eß sein wenig daruon khommen, wie dann ebenmässig auch vf vnsern Linkhen flügl, alwo die Spannischen gewesen, auch nicht anderst hergangen, vnd also Innerhalb 6. stunden, die schlacht gewunnen worden, da dann vf deß Feindts seitten 12000. vf der wahlstatt Todt da hingen vf vnser seitten yber 1200 Mann nicht gebliben sein, sobald die Schlacht geschechen, sein wür gleich wider vor Nörlingen geruckht, welche sich aber den andern Tag gleich ergeben, vnnd von Vnnß besezt worden, von darauß sein wür vf: vnd gegen Straßburg, vnnd förders nach Durlach[134] marchirt, selbiges eingenommen vnd etlich Tag darinnen ligent bliben, vnder dessen ist der Johann de Werth vf den Reingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] zuegangen, selbigen zertrent, in die Flucht: vnnd in die Küzing geiagt, daß er mit großer gefahr mit seinen Pferdt durchgeschwummen, von Durlach auß, sein wür vfs württenberger landt zuegangen, da wür dann guete wintterquartier bekhommen, vnnd ist meines Obristen Regiment vf herrnberg[135] vnnd in dieselbigen Aembter gelegt worden, nach endtung dises Quartiers, sein wür wider ins Elsas, vnnd zu Preysach ybergangen, den Colmern[136] vnd Schleckhstettern[137] die früchten vf den Veldt ruinirt vnnd verderbt, auch die Statt Reichenweyher[138] belägert, vnd mit sturm erobert, da ich dann dem Generalveldtzeugmaister von Reinach, welcher in Preysach gewesen, etlich fass Wein hineingeschickt, dann anselbigen orth der bösste Wein in ganzen Elsaß wachst, darnach sein wür bey Dan[139] hinein, durch St. Marthinsthall,[140] vnnd in Luttringen gangen, Rammervill[141] in Luttringen eingenommen vnd besezt, von dannen sein wür vf Reinermundt[142] zugezogen, selbiges ebenmässig eingenommen, vnnd ist daß haubtquartier darinnen gemacht worden, da wür dann lang still gelegen, vnnd vnß verschanzt gehabt, da dann herr General de Werth hinder der französischen Läger gangen, 2. Regiment Pferdt, welche Krämmer ins Läger confoyrn sollen, chargirt, vnd ganz geschlagen, auch auf die 20000 fl. Peuth bekhommen, nach disen ist der General Gallas mit einer ansehlichen Armee khommen, sein aber vnuerricht still gelegen,[143] biß in den Herbst, biß es starckh vnnd hart gefroren, vnd sein vil Tausend Soldaten vnd Pferdt verdorben vnnd gestorben,[144] alß wür vor hunger nimmer stehen khönnen, sein wider auß Lottringen herauß, durch die vnder Pfalz in daß Tryrische an die Moßl ins Winntterquartir gangen, vnd haben von 117. Wagen, die wür mit vnsern Regiment in Lottrigen gebracht, nicht mehr alß mit Ailfen ins Quartier khommen, da wür aber darauf gar guete Quartier gehabt, vnd disen Wintter ist herr Graf Göz vnser Veldtmarschall worden, den Früeling haben wür mit vnsern Regiment vfbrechen: vnd vor Ober[145] vnnd Vnderlandstein ziehen : vnd selbige zwey örther allain Einnemmen miessen, da wür die erste nacht Vnderlandstein, weiln es nur ein offener Fleckhen, leichtlich einnemmen khönnen, daß waß vor Soldaten darinnen gewesen, nachdem sie Lermen bekhommen, haben sich nach dem Kürchhof welcher mit einer ansehlichen Mawer vmbgeben, vnd am Eckh wo die Lohn in den Rein fölt, an einem so lustigen Orth ligt, alß ich mein tag eines gesehen, daselbst hin rettirirt wie auch in selbiger nacht ein Leutenant mit ein Schiff vnnd 50. Mann vnd Profiant, beym Kürchhof ankhommen, wie er vernommen, daß der Thorhof von welcher vf einer seitten an der Lohn an den Kürchhof gangen, vnnd von vnß besezt ist, hat er sich auch in den Kürchhof zue seinen grossen Vnglück begeben, darinnen sie sich sowohl von der Mauer, alß auch von der Kürchen, alwo sie an allen 40. Orthen Plockheußl gehabt, auch von den Thurn sich häfftig gewörth, vf den Abent hat mich daß ablösen in den Pfarrhauß getroffen, da ich dann alsobalden ein Minen in der Weinbreß, welche hart an der Kürchmauer gestanden, angefangen zumachen, da eß ein wenig finster worden hab ich Stro vnnd holz an daß aine Thor, welches neben dem Pfarrhauß in den Kürchhof gangen, tragen lassen, daryber vnser Wachtmaister Todt geschossen worden, alßdann habe Ichs ansteckhen, vnd solches Thor abbrennen lassen, den Morgen hab ich einen Trommelschlager vf den Kürchhof hineingeschickht, die Kürch vffordern vnd Inen sagen lassen, daß ich albereit ein Minen biß vnder den Thurn verförttiget, daß man selben alle stund khan in den Lufft schickhen, also wolle er der schönnen Kürchen vnnd seiner leuth verschonnen, im fall ers nit glauben wolte, solte er der Commendant vf Parolla herauß khommen, vnd die Minen, welche aber yber 3. Clafter nicht lang gewesen, besichtigen, darauf besagter Commendant, welcher ein Franzoß, vnnd ganz nichts Teutsch, vnnd Ich nichts französisch gekhont, ist er, welcher zwar nur ein Scherschant, aber ein wackherer Kerl gewesen, vnnd 50. Franzosen bey sich gehabt, neben einen Führer, den der Teutsche Leutenant, welcher sich in den Kürchhof rettirirt, mit vnd in Nammen seiner, die zuebesichtigen, vnnd alßdann zu accordirn heraußgeschickht, nachdem ich nun vernommen, daß der Scherschant nit Teutsch khan, hab ich vmb meinen Cammeraden, haubtmann Walis [Walli; BW], in fleckhen, welcher allernechst, vnnd vnser regiment darinn losirt gewesen, geschickt, er solle zu mir zum Essen heraußkhommen, welches alsobalden geschehen, sobalden er khommen, habe den zweyen die Minne gewisen, in welcher ich zu endt derselbigen einen schwarzen Mantl vorgehenckt, da nun gedachte der Scherschant vnnd führer selbige besehen, haben sie gar zum Mantl, wo ich eine Schiltwacht mit einen blossen Degen hingestelt, nicht weitter, vnd nicht gar zu Im khommen lassen, dann sie auch nicht lenger gewesen, hetten wol 6. oder 7. Tag zu arbeitten gehabt, Ehe wür vnder den thurn khommen weren, darauf hab ich die zwey mit meinen Cammeraden in die Pfarrstuben gefürth, vnnd anrichten lassen, sie haben alleweil gezweifelt an der Minne, vnnd verhofft auß Cobelenz,[146] welches nur 3. khlaine meil underhalb, entsezt zu werden, doch lezlich alß sie berauscht gewesen, mit mir einen Accord getroffen, daß sie morgens zwischen 9. vnd 10. Vhrn solten auziehen, welches ich nit eingehen sondern haben wollen, daß sie selbigen Abent noch außziehen solten, welches wol Ir grösstes glückh gewesen, aber sie sein vf Irer mainung geblieben, alß hab ich solches meinen Obristleut. dann vnser Obrist noch nicht beym Regiment gewesen, geschickht, vnd Im solches wissen lassen, darauf er selbsten zu mir im Pfarrhof khommen, vnd den Accord guet gehaissen, vnd habe ich alsobalden 50. Mann vf den Kürchhof hinein Commendirt, die Officir aber sein wider in die Kürchen hinein, den morgen früe khombt vnser Generalwachtmaister Schneder [Schnetter; BW], von vnsern neuen Generalveldtmarschalckh graf Gözen, welchen mein Obristleut. berichtet, daß ich, weiln ich gestern die Possten gehabt, vorgeschribenermassen accordirt hette, vnnd werden die Völckher balt heraußziehen, man helt Inen khen Accord, miessen alle sterben, wür sein alßdann mit dem Regiment herauß vf daß schöne Veldt, vnd Wisen gezogen, vnd in Petali vor den Kürchhof gestelt worden. Da nun dise besazung herauß khommen, haben sich die Teutschen zur Rechten: vnnd die Franzosen zur Linckhen handt stellen: vnd Ir gewöhr Niderleggen miessen, darauf der französisch Serchant gerueffen, daß ist wider den Accord, darauf der Generalwachtmeister Schneder befolchen, daß man den Scherschanten henckhen solle, weiln aber vnser Regimments Profoß kheinen henckher gehabt, hat er Im selbst henckhen sollen, welcher aber seinen Würth yberredt, vnnd Im ein Thaller geben, welcher solche khunsst fleissig verricht, alßdann hat der Teutsche Leutenant henckhen sollen, welchen wür aber zum archibusirn: vnd seine Teutsche Khneckt ganz erbetten, welche er vnß vnder daß Regiment zuuerstossen geschenckht, die 50. Franzosen aber haben wür Nidermachen sollen, darwider wür aber protestirt, mit Vorgeben, wann wür, wie nicht anderst zuuermuthen, vor Cobolenz khommen solten, vnd etwa, wie solches leichtlich in einer belägerung geschehen khan, von vnsern Regiment einer solle gefangen werden, würden sie In auch hangen, eß weren doch 3. Compagnien Reutter da, welche solches verrichten khönnten, darauf eruolgt, vnd habens die Reutter Nidermachen miessen. nach solchen sein wür wider in vnser Quartir gezogen, vnnd weiln wür alle stund vnsers Obristen von Reinach meines gewesten Generalß Brueder erwarttet, ist Im ein Logament frey gelassen, darein Herr Generalwachtmaister gezogen, deß andern Tags haben wür ein Brückhen yber den Lohn gemacht, vnnd ist vnser Obrist selbigen Tag zum erstenmahl zum Regiment khommen, deß andern Tags nachdem der Generalwachtmaister vnnd mein Obrist mit 30. Pferdten vmb die Statt Oberlandtstein geritten, vnnd recognoscirt, wo am Fieglichsten der anfang zum abroschirn gemacht khönte werden, darauf der elteste haubtmann vom Regimment alß der von Hagenbach, sambt seinen Fendrich vnnd Leutenant neben 300 Mann hinunder, vf die nacht khommen, vnnd auß befelch deß Generalwachtmaisters vom Stattgraben anfangen miessen zu abrosirn, welches bey vnser Armee vor diesem Nie geschechen, daryber ist der Schnetter alß Generalwachtmaister durch die Achsel geschossen worden, ist auch der Feindt selbige nacht auß seinen Stattgraben, welcher ganz truckhen aber zimblich tief gewesen, an leuttern heimblich heraußgestigen, den haubtman durch einen Schenckhl geschossen, vnnd mit hinein gefangen genommen, deß andern Tags vf den Abent, sein vnser zwey haubtleuth zum ablösen Comendirt worden, da dann der haubtman Voglgsang ins Weingebürg mit 100. Man nechst dem Laufgraben vf einen Mußqueten Schuß im bereitschaft mich zuentsezen Commendirt worden, ich aber binn in den lauffgraben gezogen, alda mein Obrist sambt einen Ingenier mit mir gangen, der die fordere nacht so schön hat angeben, daß wür von Stattgraben heraußwarts haben miessen anfangen zu Abruschirn, welcher auch angeben, daß ich diese nacht solte ein Retuten verferttigen, wie auch von mir geschechen, er aber hat die Faschinnen selbsten gesezt, aber die Retuten soweit angelegt, daß wohl 200. Mann darinnen plaz gehabt hetten, darauf ich zue Im gesagt, die Retuten ist groß, daß würdt ein schanz, er aber geantwortt, seye also befolchen vnd den Soldaten geschafft, daß sie sollen den graben anfangen, aber Inwendig, darauf ich gesagt, daß hab ich auch mein Tag nicht gesehen, hat er geantwortt, ich sehe es izt, woryber ich erzürnt vnd zu Im gesagt, Ir seit ein Narr, wann der Feindt vf mich solte außfahlen, mießt ich hirinnen in der tieff stehen, vnnd er khombt vf ebner Erdt vnd Boden zu mir, zu disem wo khan ich in den grossen werckh, welches ganz nider vnnd yber 50. oder 60. Schritt nicht von dem graben ist, mich halten, man khönte von der Mauer will geschweigen von den vnd villen Thürnen hineinschiessen, daß sich khein Mensch beym Tag darf darinnen sehen lassen, waß ist mir alßdann ein solches werckh nuz, darauf er geantwortt, er machts nit anderst, er hette villeicht mehr außgesteckh, alß ich gemacht hab, darauf ich geantwortt, daß ist nicht war, bist bösser alß ein Bernheutter, so hilfs außmachen, vnnd bley, morgenden tag so wollen wür zusammen sizen oder stehen in diser schönen Retuten, würst aber gewiß nicht lang da bleiben, darauf er zu meinen Obristen, welcher ein wenig vf der seitten gewest, vnd vnß streitten lassen, gangen vnd mich verklagt, daryber mich mein Obrist vf die seitten gefordert, vnnd mich gefragt ob ich arbeithen lasse, ich aber habe mit Nain geantworttet, es were doch alles vmb sonst,

Alßdann hat mir mein Obrist befolchen, ich solte die Faschinnen legen vnd daß werckh vnd graben nach meiner mainung machen, Er will den Ingenier, welcher greulich yber den herrn khlagt, daß er selbigen ein Bernheitter gehaissen, so lang vf die seitten führen, biß der herr mit dem graben aussenher, einen anfang gemacht hat, darauf sein sie zu den andern haubtman welcher in bereitschafft gangen, vnder dessen hab ich wackher fortgefahrn, mit der Arbeit, daryber mein Leutenant vf den Bauch geschossen wordten, daß er zu Poden gefallen, hat sich also zum feuer, alwo gedachter haubtman in bereitschafft gestandten, tragen lassen, ich aber habe den von Flaxlandt welcher mein aufwartter gewesen, nachgeschickht vnd sehen lassen, wie er doch geschossen, dann wann ich auf den Bauch getroffen würdt, so ist es auß mit mir, also soll er wohl zuesehen, wohin er getroffen worden, alß nun mein vfwartter wider zurückh, ist mein Obrist neben dem Ingenier auch wider zu mir khommen, vnd mein Arbeith gesehen, welche mein Obrist gelobt vnnd gesagt, also khan sich der herr bräf wöhren, vnnd den ganzen laufgraben defendirn, biß In herr haubtmann Voglgsang entsezt, der Ingenier aber hats weder gelobt noch geschendt, sondern hat mir die bössten wordt geben, yber dises hat mein Obrist meines Leutenants gedacht, daß er ein greulichen Schuss hette, vnd mitten vf den bauch, ist selbiger ganz blau, vnnd wo die Kugel hingetroffen ist selbiges orth ganz schwarz alß ein Trommelboden, ist also vösst, vnd hat eine Teufelskhunst, aber er leitt greulichen schmerzen, haben also mein Obrist vnd der Ingenier von mir Iren Abschidt genommen, vnnd ins Quartier geritten, ich aber habe meine Retuten noch vor Tags förttig gemacht, vnnd vf den Abent, sobalden eß finster worden sein wür abgelöst worden, vnnd von mir nit mehr alß 2. Soldaten geschossen worden, Den 7. tag hernach haben sie angefangen zu parlementirn, darauf ich vnnd der haubtman Fogelgsang vom Generalwachtmaister hineingeschickht worden, da sie dann mit Sackh und Packh, fliegenden fahnen, Khlingenden spill begehrt haben abzuziehen, solch Ir resolution haben wür den General hinaußgeschickht, vnnd darbey Mündtlich sagen lassen, daß es 4. bräfe Compagnien, werden schwerlich von Irer Mainung zubringen sein, darauf er vnß Ordre geschickht sollen den accord machen so guet wir khönnen, darauf wür, weiln sie nit anderst gewolt, wür auch nicht alß sie vnß hernacher sehen lassen, gewust, daß sie so wenig Profiant gehabt, den Accord dergestalten geschlossen, daß ohne Trommelschlag, mit zuegethonen oder eingeschlagnen Fendlein solten abziehen, darauf wür den accord zue ständten geschriben, vnnd dem Generalwachtmaister yberschickht worden, selben zu vnderschreiben, dann sie nicht gethraut wegen Vnderlohnstain, weiln Inen der accord dorten (nicht) gehalten worden, sobalden der accord hineinkhommen, haben sie vnß yberal auf den Mauren, vnnd vf die Thürn gefürth, darauf wür vnß verwundert, daß sie sobalden accordirt haben, weiln wür kheine stückh gehabt, hetten würs in 5. oder 6. wochen vnndt Wohl lenger nicht khönnen Einnemmen, werdens schwerlich bey Irer obrigkheit verantwortten khönnen, darauf sie vnß geantworttet, sie weren alle henckhens werth, wann sie nit andere Ursach hetten zu ergeben, allain sie wollen vnß balt Iren mangl weißen, vnnd vnß Iren Vorrath, alß ein halb Thunnen Pulfer, ein Centen Lundten, vnnd 1 1/2 sackh Mehl gewisen, disen 1 1/2 sackh Mehl, haben sie selbigen Abent noch verbachen, vnnd vnder Ire Soldaten ausgethailt, den andern morgen seint sie abgezogen, darbey mein Obrist an statt deß Generalwachtmaisters gewesen, da dann daß orth mit 100. Mann von vnß besezt worden, sein aber von den Cur Mainzischen in 3. tagen abgelöst worden, vnnd sein wür darauf nach der Vöstung Erbrechtstein[147] oder wie mans in Gemain hermanstein nent, gezogen, vnnß oberhalb 3/4 stundt in ein dorf mit dem Regiment gezogen, vnnd vnß daselbst, biß die ganze Armee welches Innerhalb 10. Tagen geschechen, einlosirt gehabt, vnder dessen ist ein Virtlstundt oberhalb vnser ein Schifbrückhen geschlagen worden, vnd ist alsdann die ganze Armee vor Cobolenz gezogen, selbiges formaliter belägert, da dann in einen Ausfahl die Commandirten völcker von den Thonauischen [Heinrich Burggraf v. Dohna; BW] Regiment auß den laufgräben, welche eben selbigesmahl die Affantquarti gehabt, geschlagen, vvnd von Ihnen ein haubtman, samt einen haubtman von vnß der Reutner, welcher von vnsern Völckhern zu den Thonauischen haubtmann hieuorgangen, gefangen worden, da sie dann alle beyde yber den Rhein vf die vösstung gefürth worden, alwo sie Ihn alsobalden zum Fensster außhenckhen wollen, vnnd wann er nicht französisch gekhönt hette, aber nachdem er sie berichtet daß wür die Franzosen zu vnderlandtstein nicht, sondern die Reutter auß befelch deß Generalwachtmaisters Schnetters Nidergemacht hetten, haben sie Ihm daß leben geschenkht, aber sein gestalt, wie Ir brauch, mit Stro außgefült, zum Fenster herunter auß der vösstung gehenckht, vnnd darbey geschworen, wann sie den Generalwachtmaister sowohl alß einen Soldaten solten gefangen bekhommen, er gewiß solte gehenckht werden, nach verweylung etlicher Tagen, sein wür mit vnser Approchen nahe an den Graben khommen, da dann allernechst ein Patri von 11. Stückhen vfgerichtet worden, vnnd die Statt vnaufhörlich beschossen, vnnd mit stürmmeter handt einbekhommen worden, da ich dann deß General Pöse [Brossard; BW] sein huet mit drey schönnen Federn bekhommen, er aber hat sich mit 1500. Mann durch die Statt an den Rhein vf seine alda in bereitschafft gestandene Schif begeben, vnnd vnder den Rhein in daß schönne, vnder der Vösstung ligende newe Gebew begeben, vnnd dahin reterirt, wür aber nicht vill yber 50. gemaine khnecht vnnd etliche Officir gefangen bekhommen, daruor wür vnsern haubtman vor einen Leutenant, cnnd zwey Fenderich loßbekhommen, nachdem wür aber die Press an der Statt Cobolenz wie eine Contercärp vmb den graben herumb verförttigt, sein wür mit der haubt-Armee, vndern Commando herrn Graf Gözen, von dar vfgebrochen, vnd nacher hessen gangen, vnnd daß Stättlein homburg[148] eingenommen, von darauß ist auch daß Schloß vfm hochen berg ligent, beschossen vnnd gestürmbt worden, haben aber vnsere Leuth weiln die Press gar zue hoch geschossen worden, vnd khein Leyttern hinauf reichen khönnen, wider mit grossen verlust ablassen miessen, da dann mein Obrist Melchior von Reinach mit einen Stain vf den Kopf geworffen wordten; daß er am rechten Aug blindt ist wordten; ist auch durch den linckhen Arm, Obristleutn. Weyhr [Weiher; BW] Todt, vnnser haubtman Voglgsang Todt: vnnd vnser haubtman Hagenbach, durch den Schenckhl geschossen, vnnd yber 500. Mann von der Armee todt vnnd beschädigt worden, darauf sein wür nach Warburg[149] gangen, selbiges belägert, vnd eingenommen, nach solches sein wür vf Baderbornn[150] gezogen, solches totaliter belägert, da ich dann, weiln mein Obrister geschossen, der Zeit alß obristleut. nicht bey der stell, gewesen, der Hagenbach geschossen, vnnd der Haubtman Voglgsang Todt, alß hab ich daß Regiment alß eltister haubtman Commendirt, da ich dann neben dem Obrist Steffan Albrecht [Alber; BW] mit seinen vnd meines Obristen Regiment, vf eine Schanz, wie nun an andern werckhen deßgleichen auch geschechen, Sturmb angeloffen, da ich dann neben zweyen haubtleutten von meines Obristen Regiment, alß Hauptmann Folzer, vnnd haubman Franckh gleich im ersten Sturm vf das werckh khommen, ich aber mit ainem Stain vom Thor, welches in den Werckh gestandten, vf das Linckhe Aug geworffen worden, daß ich von der Brustwöhr deß werckhs, darauf ich gestandten, binn hinunder in den graben gefallen, auch aber gleich wider erholt, vnnd zum andernmahl hinauf auf daß werckh gestigen, vnnd ist mir haubtman Franckh nachgefolgt, alß haben wür zwar daß werckh einbekhommen, aber vnß wider auf die Prustwöhr begeben, vnnd feuer auf die Mauer vnnd Schußlöcher geben lassen, vnder dessen ist ein haubtmann von deß Obrist Steffan Albrechts Regiment, im graben darunten geschossen worden, wie auch vil soldaten Todt geschossen worden, wür aber haben vnß noch an der Brustwöhr gehangen, in dem khombt Posst, weiln die Generaln gesehen, daß man nichts richten khan, vnnd Niemants sich in den werckhen haklten khan, wür solten abziehen, In dem solches befolchen worden, sein die völckher in den Graben deß werckhs gelegen, mit grosser Confusion retterirt, wie es dann nicht vill Zeit geben sich lang vfzuhalten, darauf wür vnnß auch vfgemacht, vnnd allgemach hinunder von dem werckh im graben, vnnd förders nach dem laufgraben begeben wollen. Eß ist aber gedachter haubtman Franckh neben meiner Todt, ich aber fornen vf daß Waffen daß die Kugl abgewichen, vnnd mir neben dem Knöpfl durch den Linckhen Arm gangen, vnd alle die Nerfen entzwey, wie ingleichen ist mein Vfwartter bey mir durch daß hinder thail: auch mein Leibschüz durch den Arm: der andere aber Todt: vnnd mein Forirschüz durch das Bein: oder Fueß geschossen worden, sein also, wer hat lauffen khönnen, fort vnd dem Laufgraben zugeloffen, ich aber binn, weiln ich wegen des wurfs vnnd schuß mich erschröckhlich verbluet, vf halben weeg nach dem laufgraben, welcher doch nicht weit gewesen, Nidergefallen und ligent bliben, da dann mein Leutenant auß den lauffgraben gesprungen, vnnd mich bey einem Fueß in der eyl, weiln der Feindt on vnderlaß starckh Feuer herauß geben, erdappt, fortgeschleppt, vnnd mit mir den laufgraben zugeloffen, vnd hineingeworffen, weiln er nicht gewust, ob ich lebendig oder Todt binn, darauf sie mich mit Wein gewaschen, vnnd angestrichen, mich vf 4. Pickhen gebundten, weiln ich mich so sehr verbluet, vnd so schwach gewesen, daß ich weder gehen noch reutten khönnen, ins Läger tragen lassen, deß andern Tags aber hat der Feindt angefangen zu accordirn, vnnd die Statt ybergeben, alwo ich etlich Tag darinnen gelegen, aber von vnserm Veldtscherer welcher mich haillen wollen, vnnd Grienspan[151] in die wunden oder schuss, wie ingleichen meinen Forirschüzen, welcher ebenmäßig durch den Arm geschossen gewesen, gethan, darauf wür vnleydenlichen Schmerzen bekhommen, sonderlichen weiln mir alle Nerfen entzwey gewesen, nach Reparirung der werckh, sein wür vf Sosst[152] gangen, selbiges beschossen vnd eingenommen, da dann ein Regiment zu Fuss, vnnd 3 Compagn. Reutter heßische Völckher abgezogen, von dannen sein wür vf Werle[153] gangen, selbiges auch beschossen vnd eingenommen vnd besezt, von darauß sein wür vor Vna[154] vnd die haubtstatt Dortmundt[155] im Landt von der Marckh geruckht, selbige belägert vnnd eingenommen, da dann der haubtman Harr mit seinen einen Aug, durch beede schenckhl oben im Dickhen geschossen worden, daß er ein ganzes Jahr aufm rückhen lingen miessen, von dort auß sein wür vf Lina,[156] selbiges auch eingenommen, von dar vf Hamb,[157] selbiges totaliter belägert vnnd harte Stöss abgeben, weiln der Feindt starckh darinnen gelegen, doch lezlich mit Accord ybergangen, vnnd ist von vnnß der haubtmann Folzer durch einen Arm geschossen worden, daß also in khurzen wür alle vom Obristen an, ausser deß Obrist Zinten [Zündt]; BW, welcher damals nit beim Regiment, vnd deß Jüngsten haubtman Degele alle geschossen worden oder Todt bliben, Dahero wür wohl Vrsach genommen an den Doctor Werff zugedenckhen, von dannen auß sein wür vf Dorsten,[158] welches ein haubtvösstung, selbiges berent vnnd hat vnnßer Regiment, der Veldtmarschalckh selbsten ganz nahe ans Thor in einen hopfengardten, welcher ganz Niderig oder dis gelegen, hineingefürth, da dann der Feindt zu Ross vnnd Fuss yber 1500. Mann starckh vf vnß außgefallen, ist der General spornstreich zum alten Obristen Kolben [Andreas Kolb v. Raindorf; BW] geritten, vnnd befolchen vnß zu entsezen, welches er fleissig verricht, vnnd dem Feindt biß vf Ir Schlagbrückhen hinein gejagt, da dann vil Volckh von dem Feindt gebliben, Eß hat vnnß vnd den Obristen Kolb auch nit gefehlt, da aber der Obrist Kolb wider zurück khommen, hat er den General berichtet, daß wür da nicht stehen khönnen mit dem Regimment, sondern würden alle zuschandten geschossen, hat er vnnß alsobalden abfordern vnnd zur Armee welche allernechst gestandten Marchirn lassen, Da sie vnnß dann noch zimblich auß der Vösstung mit stückhen vnnd Mußqueten eingeschenckht, daß noch etlich Todt vnd gequetscht worden, nachdem aber der General von den gefangenen, welche der alte Kolb zwey mit sich gebracht, vernommen, daß die hessen und hollender yber 3.000 zu Ross vnd Fueß darinnen ligen, auch schon spat Im Jahr ist, sein wür dauon ab: und in daß Wintterquartier gezogen, ins Bergische Landt,

im Apprill Ao. 1637. binn ich vom Regiment nacher München geschickht worden, da mir auf der Stainern Prückhen zu Cobolenz ein Curfürstl. Curir begegnet, die Armee abzuhollen, dann Johann de Werth und Fürst Sauelli [Savelli; BW] geschlagen vnnd gefangen, nach disem binn ich nach München khommen, vnnd in die obere Pfalz vf Werbung geschickht worden, vnder dessen ist die Armee fort, vnd den Schwabenlandt zuegangen, da ich denn zu Gengenbach[159] wieder zum Regiment vnnd zu der Armee khommen, von dort auß sein wür vf Offenburg,[160] alda der anfang gemacht morden Preysach zu Prouiantirn, da dann jeder zwey wägen gehabt, einen Profiant aufzuladen hergeben miessen, vnnd ist befolchen worden, wer seine bösste sach in Offenburg lassen will, der solls hineinbringen, welches ich aber nicht gethan, weiln ich noch einen Wagen gehabt, habe ich all mein sachen bey mir behalten, vnnd zu meinen Obristwachtmaister von hagenbach gesagt, wo der Kopf: bleibt auch daß andere, darauf er seine sachen, die er albereit in der Statt gehabt, wider hollen lassen, da wür dann alle beyde in der Schlacht vor Wittenweyr[161] vmb all daß vnsere khommen, ich habe 5000. Rthaler ein ganzen Sackhuol Silbergeschirr verlohren, außerlesene Dapezereyen vnd 6. pferdt sambt 2 khnechten vnd wagen, die ich zum Profiant hergelichen verlohren, von Offenburg auß, sein wür vf Schuttern[162] welches ein Closter, zuemarchirt, dorten die nacht yber der Schutter, welches ein khleines wasser, logirt, den morgen ist herzog Bernhardt gegen einen langen Dorf, nechst Schuttern vom Städtlein Lohr[163] herwerz marchirt khommen, da alsdann 1000. Mußquetierer mit 10. haubtleutten, darunter auch ich, mein Obristl. Zint [Zündt; BW] mit gewesen, vnnd sein vf iede Brückhen in dem Dorf, hundert man mit einen haubtman Commendirt worden, da michs dann vf die untter brückhen deß Dorfs, alwo die rechte Landtstrassen durchgangen, getroffen, von Ir Excell. Herrn Veldtmarschalckh Regiment ist herr haubtmann von Starzhausen vf die nechste Brückhen khommen, mein Obristl. aber hat mir befolchen, ich solte die brückhen mit etwas holz verlegen, welches ich zwar gethan, wenn aber ein gewalt were khommen, hette es wenig zu der sachen gedaugt, hann habe ichs bald hingelegt, vnd verbaut, hettens andere eben sobalden wider weckh werffen khönnen, ich aber habe, damit ich nit von meinen Possten mit spot möchte verjagt werden, einen bössern fundt erdacht, habe einen Corpraln mit 15. Mann mit mir genommen, binn neben der Brückhen yber daß khlaine Brückhl, aber ein greulicher dieffer graben gewesen, hindurch vnd durch daß eine Würthshauß, da zwey grosse gegeneinander ybergestanden, gangen, den Corpraln in selbigen gartten hinder dem Würthshauß in daß eckh am endt deß garttens gefürth, selbigen befolchen, sobalden deß Feindts völckher, welche aller nechst ein Virtlstundt von disem Dorf am Weingebürg gestanden, sich mouirn werden, mir solches durch ein Mußquetier zu wissen thun, er aber solle mit der Mannschaft so lang haltent verbleiben, biß selbige vf einen Mußquetenschuß zu Ihn khommen, soll alsdann feuer vnder sie geben, vnd sich vf mich wider ins Dorf reterirn, sobalden nun der Feindt angefangen zue machirn, hat mirs der Corpral zu wissen gethan, vnd darbey sagen lassen, daß 2. Regiment zu Fueß vnnd eines zu pferdt, vf meiner strassen herwerts, die andern aber giengen gegen dem Berg, Oberhalb deß Dorfs, alwo der Obrist Güntter [Johann Günther; BW] mit seinen Regiment gestanden, zue, sobalden ich solches vernommen, daß die 3. Regimenter vf mich zugehen, hab ich mir wol einbilden khönnen, daßich nicht Bastant bin, mit meiner wenigen Manschafft Ihnen ohne Vortl zu resistirn, beuorab, wann sie die 2. grossen vnd hochen würthsheuser hetten eingenommen, hette ich mich nichts blickhen lassen, dörfen, alß hab ich mich geschwindt resoluirt, darmit ich nicht etwann spöttlicher weiß reterirn vnd zurück weichen dörffen, auß zwey bösen daß bösste zu erwählen vnnd meinen Forir sambt seinen Forirschüzen yber den Tiefen graben geschickht, die zwey hohen Würthsheuser in aller eyl ansteckhen lassen, da dann balt hernach mein Corpral Feuer geben, dahero dann Zeit gewesen, daß die beeden heuser Wackher gebränd, ich aber binn mit meiner Mannschafft an der Brückhen gestanden, sobalden nun der Feindt zwischen den Gärten hereingangen, habe ich allgemach meine Soldaten von 5 zue 5 feuer von meiner Brückhen geben lassen, alß nun der feindt gesehen, daß er wegen deß Feuers, weiln es von mehrgedachten Würthsheusern zusammen geschlagen, sein sie wider zurückh vnd hinder den Gärtten vf die nechste Brückhen, allwo der haubtman Starzhausen sein Possten gehabt, haben sie In alsobalden von seiner Brückhen verjagt, vnnd ist er gleich durch den Kopf geschossen worden worden, hette der guete Gaualier gleich mir gethan, wer er villeicht wohl daruon khommen, vnnd ob der Feindt wohl weitter durchs Dorf zugehen resoluirt gewesen, ist doch die Armee vnder disen hinder dem Dorf ankhommen, vnnd sein gleich 1000. Mußquetirer vnder dem Commando deß Obristen Steffan Albrechts, vf diese völckher loßgangen, selbige wider zurückh durch daß Dorf gejagt, so hat sich auch herr Obrist Güntter mit seinem Regiment vnnd 4. Stückhen vf seinen Berg sowohl verhalten, daß der Feindt, ob er wohl doch sich mit grossen verlust reterirn miessen, vnnd ist also der Feindt in grösster Confusion zurückh gegen den Stättlein Lohr gangen, da ich dann mit 15. Mußquetiern hinauß vfs Veldt geloffen, vnnd hinder einen Regiment zu Fueß einen Munitionwagen mit 6. pferden bekhommen, vnnd hetten wür selbigesmahl mit vnser Armee, dem Feindt gefolgt, wür hetten In gewißlich geschlagen, aber wür haben In gehen lassen, biß er vnnß den andern Tag wie hernach volgt geschlagen hat, nach solchem verlauf sein wür, nachdem wür weit nichts von feind gesehen, auch wider zurückh vfs Closter: alda yber die Schutter in vnser Läger gangen, vnnd die ganze nacht in Petali gelegen, deß morgens gar früe, ist der Kayl. General Sauelli mit der Avantquarti voran uf Wittenweyer gangen, da dann daß vfgeladene Prouiant vnnd alle Pagage gefolgt, alda man vnns ein baar stundt rassten lassen, vnder dessen hören wür mit Stückhen schiessen, vnd khombt Posst, der Feindt were vf vnser afantquarti khommen, hetten In auch nicht vernommen, biß er mit Stückhen vnder sie gespillet, darauf wür mit vnserer retroquardi, worinnen fast die bösste Regimenter bestanden, in aller Eyl, vnnd waß die Soldaten lauffen khönnen fortmarchirt, vnd da wür durch die Landtwöhr khommen, haben wür zur rechten handt gesehen, daß vnsere Regimmenter von der Affantquarti durchgehen, da wür nun mit vnsern Regiment avansirt, ist General Sauelli neben den Kayl. Obristen zu vnß geritten khommen, vnnd zu meinen Obristen, als dem [Melchior; BW] von Reinach gesagt, herr meine Völckher seint geschlagen, dorten in den heckhen ist der Feindt, darauf wür alsobalden loßgangen, dieselben welches 2. Regiment zusammen gestossen, als deß Generalwachtmaisters Schmidtbergs, vnd ein Französisch gewesen, dieselben auß Iren Vorthl geschlagen, vnnd gleich 4. Schwarze vnnd weisse Fänhl von Inen bekhommen, vnnd haben wür solchen Posto den ganzen nachmittag manutenirt, vnd Innenbehalten, biß vnß herr Generalwachtmeister von dar ab: vnd vf vnsern rechten flügl hinauf gefürth, da wür dann mit der Affantquardi welche general Götz gefürth hat, biß es finster worden, gestandten, aber alsdann vngefehr vmb 10. Vhr in der nacht, sein wür vfgebrochen, vnnd die ganze nacht marchirt, da wür dann mit sambt den Tag zu Offenburg, ich aber vnd mein Obristerwachtmaister von hagenbach vorhero erzähltermassen, ohne Gelt, vnd alles waß wür zuuor gehabt, ankhommen, dorten haben wür ein baar stundt geruhet, alsdann sein wür förders vf Oberkhürch,[164] da wür die nacht gelegen, khommen, vnd deß dritten Tags, wider fort yber den Schwarzwaldt nacher Neustättl[165] gangen, alda die officir daß ganze Rhathauß voll, welche in diser Occasion in der Affantquarti sich nicht wol verhalten, in den Arresst genommen worden, vnd weiln wider etliche Kayl. Regimenter zu vnß khommen, sein wür gangen Preisach zu entsezen, da wür aber befundten, daß der Feindt so starckh verschanzt, sein wür zwar etliche Tage vor Irem Läger still gelegen, nach solchen aber sein wür unuersehens vfgebrochen, vnnd oberhalb Preysach neben einen Busch, alwo der Feindt 2. schanzen darinnen gehabt, welche zwischen dem schönen fliessenden wässerl so disseits des Rheins vf Preysach laufft vnd zwischen eines khleines Armbs von Rein gelegen, in Petali gestelt, darauf von den Kayl. daß Conhagische Regiment: von vnß aber 1000. Mann vnderm Commando des Obristen Marschalckhs [Philipp Ernst Marschalk; BW], darbey ich auch gewesen, Commandirt worden, vnd haben die zwo schanzen die erste mit Sturm: alwo lautter Franzosen vnnd alle gefrorn oder vesst gewesen, welche wür alle Todt geschlagen, auß der andern aber sein sie alsobalden entloffen, nach diesem haben wür die beyde Schanzen besezt, da ich dann in die erste, in die andere aber Obristl. Göz [Jobst Friedrich v. Götz; BW] Commandirt worden, der Obristmarschalckh ist mit den ybrigen Völckhern fort vnnd vf die Schifbrückhen, welche der Feindt yber einen Armb von Rhein gehabt, vnnd wann er nur 2 Schiff von den Ankhern abgeschnitten hette, so were der Feind von einander separirt worden, weiln aber solches ybersehen gewesen, ist herzog Bernhardt mit villen Gaualirn spornstreich auß der grossen Insel yber die Brückhen deß Armbs vom Rein, welche in 5. Schiffen bestandten, geritten khommen, die Völckher Commendirt, vnnd ist von seinen Pferdt abgestigen, vnsere Leuth zurück getriben, doch weitter nicht alß biß zu meiner Schanz, vnder disen ist herr Obrist von Neimöckh [Neuneck zu Glatt; BW] mit 1000. Reuttern Commendirt worden, bey meiner Schanz durch den Arm deß Rheins zugehen, sobaden er nun in das wasser khommen, ist er mit einen khleinen Stückl vnder dem Linckhen Arm vf sein Rüsstung geschossen worden, daß er dauß den Sattl ins wasser gefallen, da Ihn aber sein Leuth alsobalden wider herauß gezogen, vnnd fortgebracht, hirauf seint auch die Reuter wider zurückh gangen, alß nun der General gesehen, daß vnser Vorhaben nicht recht will angehen, hat er vnnß als die Commendirten völckher wider zurückh vnd zur Armee hollen lassen, da wür alsobalden wider vfgebrochen, vnnd den Guettacher tall[166] zuemarchirt, da wür dann ein Zeitlang still gelegen, von dannen sein wür in die Winterquartier gangen, vnnd ist meines Obristen Regiment in daß Bischoffl. Wienerische gebieth, vnnd hailbrunn,[167] alß mein obrist nacher Neustatt bey der grossen Lindten, vnnd ich vf Mäckhmühl[168] ins Quartier khommen, da ich dann Obristwachtmaister worden, vnnd haben selbigesmahl Ir Kayl. Mayst. mir wegen Stürmung Haydelberg mein Adelsbrief an allen entgelt, auch Iro Curfürstl. Gnaden von Mainz, waß in die ReichsCanzley, weiln selbige eben sich dissmahl zu Wien befunden, ebenmässig geschenckht, vnnd hat mir herr General Veldtzeugmaister Freyherr von Reinach vorgedachten Adelsbrief solchergestalt an allen entgelt mitgebracht,

von disen Quartirn auß, Ao. 1639. seint wür vnderm Commando deß herrn von Geleen, vnnd herrnVeldzeugmaisters von Merscho [Mercy; BW] vf speür[169] übern Rhein gangen, selbiges eingenommen, vnd ein Schifbrückhen daselbst geschlagen, auch etliche wochen daselbst im Veldt still gelegen, vnnd vf der Franzoßen action achtung geben, sobalden vnsere Generaln vernommen, daß etliche Regimmenter Franzosen bey Bingen[170] yber den Rhein in daß guete vnd Vortrefliche Weinländtl, alß ins Ringaw[171] hinyber, sich einlosirt, sein wür eylents mit vnserer Armee von speüer vfgebrochen, vnd dem Main zuegangen, mit dem Fueßvolckh alsobalden, weiln die Reutter im Ländtl Ringau, nicht wohl fort gekhönt, zu höchst ybern Main, vnd vf die Franzosen loß gangen, dieselben ganz geschlagen vnnd ruinirt, auch den Mäußthurn eingenommen, vnd sein ein Zeitlang mit der armee in dem Ringau ligent bliben, vnnd den gueten wein darinnen versuecht, ich aber binn mit meinen Obristen, weiln er kheinen andern Obristwachtmaister von ein andern Regiment haben wollen, mit Im sambt 500. Mann in Schiffen ybern Rhein gefürth, vnnd in Mainz[172] gelegt worden, alsdann haben wür darinnen Schanzen miessen, auch vil heuser in der Vorstatt abbrechen lassen, da ich dann nicht vil ruhe gehabt, sondern ein ganzen Tag beym Arbeitern sein miessen, nach disem ist ein schöne Schifbrückhen vnderhalbder Statt, nechst an der Curfürstlichen Residenz geschlagen worden, vnnd ist die Armee heryber haben Creuzenach,[173] wie ingleichen Bingen, welches zwey schöne Stätt sein, vnnd in ieden ein Vösstes Schloß vfm hohenberg ligen, eingenommen, vnd weiln sich die Franzosen in Lottringen reterirt, alß seint wür mit der Armee wegen Prouiant wider vf Mainz, vnnd yber die Schifbrückhen gangen, alda solang still gelegen, biß die Austhaillung der Wintterquartir gemacht worden, nach solchen, weiln sich der Feindt ganz still gehalten, sein wür vfgebrochen, vnnd ein Jeder in sein assignirtes Quartier: vnd meines Obristen Regiment vf die Fuggerischen herrschaften, da ich alß Obristwachtmaister nach Weissenhorn,[174] mein Obristleüttl. nacher Kürchheimb,[175] meines Obristen Compagl. nacher Bobenhausen,[176] er vor seine Persohn hat nacher Biberach[177] gemiest, nach disen Quartirn sein wür vfgebrochen, vnnd vf Frankhenlandt zugezogen, alda bey der Neustatt[178] ein Zeitlang still gelegen, biß die Völckher zusammen khammen, seint wür forth vf hessenlandt, vnnd vf Fach[179] zuekhommen, von dar auß ist mein Obrist Melchior von Reinnach vor daß Schloß Friedewalt[180] commendirt worden, selbiges zwar eingenommen, ist aber daruor in daß Knye geschossen worden, vnd nachdeme er ins haubtquartir nacher Fach gebracht worden, haben Ihr Erzfürstl. Drchl. Leopoldt wilhelm Ime alsobalden 400. Ducaten, darunter ein stückh von 90. Ducaten gewesen, verEhrt, auch Im sein Kuchen vnnd Keller offerirt, seinen doctor vnnd hof Palbiren geschickht haben sie doch die Kugl nit finden khönnen, auch nicht gefühlet, daß die Knyescheiben ganz zerschmöttert gewesen, da er dann Vnseglichen schmerz gelitten, nach etlichen Tagen sein wür vf Hirschfeldt[181] gangen, selbiges eingenommen, da sich dann mein Obrist in einer Senfften dahintragen lassen, auch nach etlichen Tagen, die wür da still gelegen, fanz matt vnd Kranckh von den grossen schmerzen worden, vnd nach dem ich den letzten Tag, alß die Armee deß andern Tags auch vfgebrochen, mit 500 Tragonnern in selbiger nacht fort, vnnd nacher Humburg[182] vndern Commando deß herrn General Veldtzeugmaisters Margis Careto [Caretto; BW], ehe ich aber fort, binn ich noch einmahl zu meinen Obristen in die Statt geritten, von Im, weiln jederman wohl gesehen, daß er nicht dauon khombt, abschidt genommen, da er mir dann seine Künder vnd sein hinderlassenschaft vfs Allerhöchste recomendirt, vnd befolchen, darauf ich Im bey der handt Versprochen, selbigen fleissig nachzukhommen, vnnd also fort zu meiner Troppen geritten, er mein geliebter Obrist aber ist selbige nacht in Gott seelichen entschlaffen, vnnd den morgens, ehe die Armee marchirt, ansehentlich begraben worden, vnnd ist vnß alßdann die ganze Armee gefolgt, da Wür hunburg[183] schon Innengehab, von darauß sein wür vf Frizlar[184] gangen, alda wür vnß verschanzt, da dann den dritten Tag General Bannier [Banér; BW] mit seiner Armee von Casel[185] hero bey vnnß ankhommen, Vnweit vnsern Läger sich präsentirt, vnnd sich in gesicht vnser in Petali gestelt, da wür dann nicht anderst vermeint er werde vnß angreiffen, hernacher hat er wider angefangen zu marchirn, vnd ist neben vnser Armee vf einen sehr hohen Berg gezogen, da dann von Vnsern Völckhern 3000. Mann zue Fueß, vnderm Commando, deß Generalwachtmaisters Freyherrn Söue [Soye; BW], vnnd herr Obrist von Löwenstain [Hans Ludwig v. Löwenstein; BW], mit 1000. Pferdten Im disen Berg zuuerwöhren Comandirt worden, sein aber nach harten vnd lagen gefecht den Berg von dem Feind herunter geiagt worden, daryber vill Reutter vnd Fueßvolckh, neben herrn Generalwachtmaister Söue [Soye; BW] gebliben, deß andern Tags hat sich der Feindt ein Meil von Vnsern leger gezogen, nacher Willingen,[186] da wür dann ganzer Neun wochen gegen einander gelegen, biß mehr Völckher zu vnß khommen, alß erstlich herr Ge-neral Veldtmarschalckh von Zeelen [Geleen; BW] mit etlich Tausent mann, wie auch herr Graff von der Wahl mit 4000. pferden, alsdann wür vfgebrochen, vnnd Erstlich hat man vnß gegen deß Feindts läger in Petali gestelt, danach haben wür vnß halb rechts wendten: vnnd also fort yber berg vnd thal marchirn miessen, vnnd da zue Zeiten etwas wenigs Lermmen worden, haben wür vnß nur halb linckhs wendten vnnd stellen dörffen, ist die petali gar schön: vnnd zum fechten da gestandten, der-gleichen reterati ich nie solang ich ein soldat gewesen, schöner nit gesehen, vnnd sein selbigen Tag hinder dem Closster hanaw[187] im Veldt In petali stehen bliben, deß andern Tags aber sein wür wider forth, vnd vf häxter[188] zugangen, selbiges belägert vnd eingenommen, nach selbigen sein wür gegen Libstatt[189] gangen, alda die Armee in die reuefir zu zweyen Regimentern in ein Dorf gelegt worden, vnnd ein Zeitlang da still gelegen, nach disem sein wür wider in hessen vf Kürchheimb[190] an der Lohn gangen, selbiges eigenommen, alsdann hat man vnß in die nächsten Dörfer, vmb selbige refier einquartirt, vnnd verlegt, vnd ist vnser hauptquartier zu hunburg an der Lohn gewesen, vnnd haben vnder werenter Zeit Hammelburg[191] ein vösstes Stättl, welches vf einen sehr hochen berg im eben flachen Veldt ringsherumb ligt, belägert vnd eingenommen, da dann befelch von Ir curfrtl. Durchl. daß herr General Comissar meinen Obristleutenant von hagenbach, vor einen Obristen: mich aber vor seinen Obristleütl. vorstellen solle, khommen, welches auch den andern Tag alß St. Marttins tag geschechen, nach solchen verlauff sein wür vfgebrochen, vnnd in vnser Wintterquartier vnd meines Obristen Regiment nach Augspurg[192] gezogen, vnder werenten disen Quartiern ist Genneral Bannier herauß vf die obere Pfalz bey Amberg Vorbey vf Camb[193] gezogen, darinnen Haubtmann Eckh gelegen, welcher selbiges ohne Mußqueten Schuß ybergeben, deme sein Obrist Güntter seinen Proceß machen vnd auß befelch Ir Curfrtl. Durchl. etc. den Kopf zu Straubing weckhschlagen lassen, da dann im ganzen Landt zu Bayrn grosser Lermmen worden, wegen deß Banniers so geschwindter ankhunfft, vnnd weiln er in aller Eyl auch vf Regenspurg, alwo Ir Röm. Kayl. Maytt. selbsten losirt sein, ankhommen, zwar mit stückhen hinein gespilt, weiln er aber gesehen, daß er alda nichts richten khan, hat er sich wider zurückh nacher Kamb begeben, vnder diesen haben Ir Curfrtl. Durchl. etc. mir einen befelch nacher augspurg geschickht, daß ich mich nach Empfahung desselben, khein stundt verlieren, sondern bey nacht oder Tag vf die Posst sezen, vnnd nacher München mich begeben solle, nach solcher ankhunfft mich beym Freyherrn Von Ruepp, alß Kriegspräsidenten anmelden, da ich dann solchen befelch vmb 12. Vhr in der nacht zu Augspurg bekhommen, vmb 1 Vhr hab ich mich vf die Post gesezt, vnd Niemants mit mir genommen alß vnsern Regimentsquartirmaister, der meinen Obrist den Von hagenbach wider antwortt bringt, waß mein verrichtung seyn möchte, zu hinderbringen, sobalden ich nun zu München ankhommen, habe ich bey herrn weisen vf dem Graben mein einkher genommen, vnnd selbigen gefragt, wo ich dem herrn Kriegspräsidenten antreffen möchte, der mir gesagt, daß alle hofherrn mit der Curfürstin in der Kürchen weren, da herr Obrist Ruepp auch anzutreffen sein würdt, an welchen ich in meinen befelch, sobalden ich nacher München khom, angewisen worden, mich beym selbigen alsobalden anzumelden, so habe ich mich alsobalden nach vnser lieben Frawen Kürchen begeben, alda vfgewartt, biß die Curfürstin auß der Kürchen fahrt, da ich mich dann beym herrn Präsidenten angemelt, welcher mich gar freundlich empfangen vnnd mir befolchen mit nacher hof zu gehen, welches ich auch gethan, vnder deßen hat mich herr Graf Kurz hollen lassen, welcher im andern glidt, vnd der lezte Vor der Curfrtl. Gutschen oder Coretten, alß hof- vnnd Landtmarschalckh gangen, da ich mein reuerenz alsobaldt gegen Ime gethan, der mir die handt gereicht, vnnd gar freundtlich empfangen, vnnd gesagt, der herr Obristleut. hat sich nicht gesaumbt vf dem Weeg, vnd werden Ir Curfrtl. Durchl. ein gnädiges gefallen daran haben, daß sich der Herr sobalden eingestelt, wie sie dann ehe die Curfürstin in die Kürchen gefahrn, nach demselben gefragt haben, weiln ich nun gesehen, daß gedachter herr Graf khurz mit mir so freundtlich ist, auch neben seiner biß nacher hof gehen miessen, doch mit entblöstem haubt, ob er er mir wohl zu zehenmahln vfzusezen befolchen, mich der Freyheit vnderfangen, vnd gebetten, Ir hochgräfl. Exella. wollen mich doch gnädig berichten, waß mein verrichtung sein möchte, worauf sie mir geantworttet, sie wustens selber noch nit, wo ich hinkhommen werden, allain haben Ir Curfrtl. Durchl. ein gnädiges vertrauen zu mir, weiln ich mich im Veldt allezeit wohl vnd ehrlich verhalten, alß würdt der herr auf ein orth, daß von importanz ist, gelegt werden, wohin aber, würdt erst bey hof geschlossen werden, da wür nun nach hof khommen, ist herr Graf khurz alsobalden zu Irer Curfrtl. Durchl. mit der Curfürstin hineingangen, Die andern herrn aber, wie ich auch, sein in der Ritterstuben verbliben, eß ist aber herr Obrist Ruepp, alß Krigs Präsident, wie auch herr Obrist Schlez [Friedrich v. Schletz; BW], vnnd herr Teysinger [Teisinger; BW] alß Kriegsrath, alsobalden zum Curfürsten hineingeholt worden, vnder dessen ist herr Graf [Wolf Dietrich; BW] von Törring in der Ritterstuben zu mir khommen, mich empfangen, vnnd vnder dessen, alß mein alter bekhanter brueder vnd Spießgeselln, alß wür Obristwachtmaister mit einander gewesen, er vnder dem von Haslang, vnd ich vnder den von Reinach, mit mir conferirt, nach einer gueten halben stundt, sein die herrn Rhät sambtlichen miteinander heraußkhommen, ist alsobalden herr Graf Kurz vf mich zuegangen, vnnd mir glückh zu meinem Commando nacher Braunaw[194] gewunschen, mir auch benebens befolchen, solte alles sobalden ich dahin khom, ein ordentliche Speficication yberschickhen, waß ich von Augspurg biß dorthin verzörth, mit sambt den Posstgelt, soll mir alßdann schon ein anschaffung geschickht werden, wie ingleichen, wann ich waß beym Curfürsten zu solicitirn hette, oder wolte, soll ich selbige nur Ime yberschickhen, wills Im schon lassen befolchen sein, vnd hat daryber seinen Abschidt von mir genommen, vnd sich nacher hauß begeben, nach Ime ist herr Obrist Ruepp vnnd herr Cammer Präsident [Mändl; BW] auch gefolgt, da ich dann auch mitgegangen, vnd da wür vor die Residenz khommen, hat mir herr Obrist befolchen, morgens vmb 7. Vhr nach Altenhof[195] in den Kriegsrath zu khommen, auch in der still zu mir gesagt, daß ist herr Cammer-Präsident, ich solte Im mein schuldigkheit erzaigen, er wolte mir gern die handt biethen, welches auch alsobalden geschechen, nachdeme ich Ime meine schuldige Reuerenz erwisen, hat er mir die handt gebotten, vnd mich empfangen, vnd zugleich geriembt, daß ich mich sobalden eingestelt habe, dann Ir Curfrtl. Durchl. ein gnädiges gefallen daran gehabt hetten, vnnd waß daß Complementirn mehrers gewesen, wie es pflegt bey hof zu geschechen, doch ohne gelt, den morgen darauf habe ich mich vf die bestimbte Zeit nacher Altenhof begeben, auch sobalden in den Curfürstl. Kriegsrath hineingefordert worden, vnd alda neben herrn Obristen Schlez Nidersizen miessen, da mir dann vom herrn Präsidenten Ihr Curfrtl. Durchl. gnädigsten befelch Mündlich vorgehalten worden, auch alsobalden schrüftlich neben etlichen befelchen, zwey an die Beambten, daß sie mir in allem, waß Ich vor ein Notturfft erachte, an die handt gehen sollen, wie ingleichen einen an Burgermaister vnd Rhat, daß sie mich als einen Commendanten accomodirn sollen, wie auch ein Memorial ybergeben vnnd zugestelt worden, daß ich mich yber ein stundt in München weiters solte vfhsalten, sondern pr. Possto ohne verliehrung einer Zeit nacher Praunna begeben solle welches ich auch fleissig verricht, vnnd den andern Tag, doch mit grosser gefahr wegen deß grossen gewässers, dann recht gegen Prauna yber, in einem furth, alwo ich auch durchreütten miessen, ist ein Frau mit 2. khindern 3. pferdten vnnd dem Knecht ersoffen, vmb 2. Vhr glückhlich ankhommen, da ich dann von denen beamten, wie auch von Burgermaister vnnd Rhat, nachdem ich Ihnen zuvor Ire befelch durch meinen würth den Eckhfelhuber yberschickht habe, solenniter mit villen Complementen empfangen, hat mir auch Burgermaister vnnd Rhat alsobalden die Tafel anpräsentirt, vnnd mich frey zu halten versprochen, welches auch von Ihnen ist redtlich gehalten worden, deß andern Tags hab ich neben den alda ligenden Wahlischen haubtmann Friesen vnnd seinen Officirn, welche erst zwey tag darinnen gelegen, herumb vf dem Wahl die Posten visitirt, vnnd vf den Paterien daß Bettwerkh alles verfault befundten, alsobalden angefangen selbige ganz zuuerneuern, auch in die Contrascarpa Pallisaden sezen lassen, nach solchen alß die Keyl. vnd vnser Armee sich bey Regenspurg conjungirt, habe ich auch nachdem ich Sieben wochen alda gelegen, von München auß Order bekhommen, mich von dannen zu erheben, mich zur Armee vnd zu meinem Regiment, welches ich bey Regenspurg werde antreffen, zu begeben, habe mich alßdann sobalden auf vnd fort gemacht, aber die Armee erst bey Neuburg vorm Waldt[196] angetroffen, darinnen der Obrist Schlang [Slang; BW], Obrist von Pirfeldt [Rudolf v. Birkenfeld; BW], Obrist [Jaroslav Petr Kinský; BW], Obrist Heckhing [Heuking; BW] 4. Obristleütenant. 306. Wachtmaister. 23 Rittmaister darunter ein Marggraf [Karl Magnus; BW] von Baden. 1800. gemaine Reutter, 250 Soldaten zue Fueß 4000. gesattelte: vnd andere Dienstpferdt gelegen, die sich zwar anfänglich dapfer gewörth, aber nach beschiessung einer Press sich vf gnadt vnd vngnadt ergeben miessen, vnnd sein die officir gefangen : die Reutter aber vndergestelt worden, von dannen sein wür dem Bannier, welcher von Camb vfgebrochen, nach, vnd biß an den Böhemmer waldt, vnd Meißnizische gräniz vfm Preßnizer Pass[197] verfolgt, nachdem wür nun einen andern Pass gesucht, sein wür yber den Böhemmer Waldt in Meissen : vnd neben Leibzig vf weissenfelß[198] gangen, alda ein Prückhen yber die Saal geschlagen, auch in der nacht ein Schanz hinyber gelegt, da dann sich deß andern Tags deß Feindts Armee gegen vnß yber, sich präsentirt, welche ihr haubtquartier sonnsten schon zu Merseburg[199] gehabt, allwo General Bannier auch gestorben, nachdem nun Herr General Bicolomini 500. Musquetier mit einem Obristleüt. yber die Brückhen Commendirt, den Weinberg einzunemmen, weiln aber deß Feindts maiste Völckher nechst dahinder gestanden, ist es an ein starckhes treffen gangen, weiln aber vnsere leuth vil zuschwach gewesen, sich gegen einer Armee zu wöhren, alß sein sie von Weingebürg herunter vnnd mit grosser Confusion über die Brückhen gejagt worden, da dann im getreng vill yber die Prückhen hinab gestossen vnd ersoffen sein, vnder welchen es auch meinen Leütenant, welcher albereit einen schuß gehabt, auch getroffen, von dannen hat sich der Feindt gegen vnsere Schanz welche zwar nicht außgebauet gewesen, gewendet, vnnd selbige mit sturm, vnd ganzer macht angegriffen, aber herr Generalwachtmaister Bornuel [Bornival; BW] welcher mit 1000. Mußquetirn, darinnen gelegen, hat sich dergestalten verhalten, daß vom Feind 5. ad 600. Mann daruor sizen bliben, vnnd also mit spott vnuerrichtet abziehen miessen, vnder wehrentern verlauff aber ist herr General Picolomini die Saal vf einen Pisstoln schuß hinauf geritten vnnd sehen lassen, ob man nicht durchsezen khönte, da wür dann, weiln ich mitgeritten 5. Regimenter pferd allernechst yber dem auß einen schönen Dorf eillent herauß vnnd dem Läger, weiln so greulich geschoßen worden, zugeritten, vnnd er fragt den der General, ob nicht einer vorhanden were, der da durch vnnd hinyber schwimmen thete, wolte Ime ein ducat thaller schenckhen, wann er daß Dorf in Brandt steckhen thet, weiln alle Pagagi von den gedachten 5. Regimmentern darinnen gelegen, worauf sich ein Mußquetirer von den goldtischen [Gold v. Lampoding; BW] Regiment sich anerbotten, solches ins werckh zuerichten, sich alsobalden außgezogen, ganz nackhent hinyber geschwummen, vnnd also forth vf das dorff, alß ein Närrischer Mensch zugeloffen, vnnd weiln etliche weiber vnd Reutter Jungen bey einen Fewer gesessen, einen Schirm von Stro wegen deß grossen windts vmb sich gehabt, ist Er hinzu, einen Pischl stro herauß gerissen, selbigen bey Iren Feur angesteckht, damit eylents an daß nechste Tach geloffen, selbiges angezint, vnnd darauf wider gegen vnnß dem Wasser zugeloffen, vnnd obwoln ihm vill Jungen vnnd Weiber nachgesezt vnnd etlichmahl Im so nahe khommen, daß sie nach Im gegriffen, doch weiln er ganz nackhent gewesen, haben sie Im doch nit ergreiffen khönnen, sobalden er vf die saal khommen, ist er ins wasser gesprungen vnnd heryber geschwummen, vnd hat Im herr General Bicolomini 12. Ducaten alsobalden geben lassen, vnnd ist gedachtes Dorf in einer halben stundt, weiln der Windt groß vnnd in maisten alles mit stro gedeckht gewest, hinweckhgebrunnen, sambt all ihrer pagagi, dieselbige nacht ist der Feindt, weiln Ir General zu Merseburg gestorben, vfgebrochen, vnnd vf Hall ferners vf Jena[200] zumarchirt, Wür aber haben Merseburg, welches der Feind hinder Im besezt, eingenommen, von dannen vf Oschüz[201] selbiges auch eingenommen, sein auch wider vf Zwickhau[202] darinnen 2. Regiment gelegen, gangen, selbiges eingenommen, alsdann sein wür durch Meissen vnnd Dirringen, ins Praunschweigerlandt, denen Schweedischen vnnd Weinmarischen, welche sich eher sie vf Merseburg khommen, conjungirt haben allezeit nachgangen, weiln wür aber wegen etlicher besezter Stätt, die vnß im weeg gelegen, vfhalten miessen, vnnd dieselben eingenommen, alß haben sich die Schweedischen vnnd Weinmarischen, vnder dessen mit den hessischen coonjungirt, mit gesambter handt vor Wolfenbithl zu den Praunschweigischen vnnd Linenburgl. Armee gezogen, welche albereit den Tham vnder Wolfenbüthl verferttigt gehabt, daß es schon hoch in der Statt gestandten, alß haben Wür vnß auch nicht gesaumet, sondern mit vnser Armee den Schweden starckh nachgeszt, vnd sein vor Wolfenbittl ankhommen, auf diser seits, alwo der Feindt nur ein schanz am Damb gehabt, darbey die Linnenburgl. vnd Braunschweigl. Losirt gewesen, deß andern tags aber sein wür mit der infanteri durch die Statt marchirt die pagagi aber vnd die Gaballeri sein oberhalb der Statt durch daß wasser gangen, da dann herr General Veldtzeugmaister [Franz; BW] von Mercy mit 4. Regimentern zu pferdt in einen hinderhalt, vnnd in einen Pusch die retroquardi gehalten, da er dann 500. Pferdt vf deß Feindts große schanz durch ein Pusch, da nur ein straßen darzu gewesen, recognoscirn geschickht, Inen befolchen, Wann der Feindt, wie nicht zu zweiflen, starckh vf sie tringen würdt, sie sich zeitlich reterirn, vnd nur zimblich weit ins Veldt hinauß begeben solten, welches auch fleissig geschechen, vnd nach dem sie nahe an die Schanz khommen, ist alsobalden aaß selbiger mit stückhen auf sie Feuer geben worden, da dann nicht allain in Iren läger Lermmen worden, sondern sein gleich 2000. Pferdt vf selbige, die ohne Zweifel schon in bereitschafft gestandten, vf sie loß vnd Inen biß ins freye Veldt nachgangen, vnd verfolgt, darauf herr General Veldtzeugmaister auß seinen hinderhalt heruor gebrochen, Inen den Paß wider in die Schanz zukhommen abgeschnitten, vf die 500. Pferdt neben vilen Obristen vnd officirn gefangen bekhommen, auch etlich hundert auf der wahlstatt gebliben, nach solchem gefecht, ist gedachter General auch fort, vnnd ins Quartir gegen den Abent khommen, vnd ist meines Obristen regiment vf die haubtwacht zum Erzherzog vfm weissenberg, welches ein ganz grosser higl darauf, vor disem ein Citadell hat gebauet soll werden, sein alsobalden 11. stückh zu vnß hinauf gefürth worden, sein auch Ir Erzfürstl. Durchl. nechst disem berg, in Iren Zelt losirt, deß andern tags hat sich der Feindt mit villen Reuttern gegen vnsern Berg Presentirt, darauf sich vnsere Reutter auch dapfer sehen lassen, da wür dann mit vnsern stückhen wackher vnder sie feuer geben, vnder dessen ist auf vnsern berg khriegsrath gehalten worden, vnnd ist die resolution gefallen, morgenden tags den feindt in seinen Vorthl anzugreiffen, welches auch geschechen, vnnd sobalden es tag worden, hat man vnß in Petali gestelt, vnnd seint also in Gottes nammen vf den Feindt loß gangen, sobalden wür nun yber den Paß neben einer khürchen, welche der Feindt starckh verschanzt gehabt, aber nach dem Wür vf selbige zugezogen, haben sie solche verlassen, vnnd in Brandt gesteckht, nach solchen hat man vnß an einen waldt nechst ihren Transchen wider in Petali gestelt, da dann herr von Rauschenberg [Reuschenberg; BW] alß Commandant in wolfenbüttl vnnß vor einen Generalwachtmaister ist Vorgestelt worden, alß solches geschechen, hat er gleich meines Obristen vnnd deß Mercisch Regimment genommen, vnnß an den Waldt gefürth, da wür dann still halten miessen biß er seinen Cüras angezogen, alsdann sein wür fort vnnd in den waldt hineingezogen, da dann der Feindt erschröckhlich mit stückhen geschossen, alß wür nun an die Landtwöhr khommen, haben wür 3. Regimmenter zu Fueß mit 2. Stückhlein darin stehent gefunden, alß haben wür 2. Regimmenter dieselben chargirt, vnd in die flucht gebracht, vnd weiln die Armee nicht zugleich treffen khönnen sondern nur hinder einander herziehen miessen, alß haben die hinder vnnß gerueffen, drauf, drauf, welches zwar von vns geschechen, vnnd den flüchtigen in der Furi nachgangen, vnd alß wür ins Freye Veldt khommen, haben Wür zwar die Reütter halten sehen, Wür aber haben vermeint, eß weren Vnsere, seint also noch weiter Affantcirt, da sich dann die Reutter alsobalden vf vnß gewendet, vnß yber Kopf vnd halß chargirt, daryber ich alß Obristleutl. von Grafen Von hodiz [Hoditz; BW], wie auch mein Obrist vnnd ein haubtmann gefangen worden, der Obristwachtmaister aber, sambt den andern haubtleüten Fendrich vnnd Leütenant sambt 270. Mann seint auf der Wahlstatt gebliben, Vnnd yber 300. Mann gefangen worden, der Graf von hodiz, welcher mich gefangen bekhommen, ist auch in den Linckhen Armb mit Zweyen khugeln geschoßen worden, daß er hernach zu Hildesheimb gestorben, meinen Obristen ist der linckhe arm entzwey getretten gewesen, welchen gedachter Obrister Graf von hodiz nacher Hildesheimb mit sich genommen, ich aber binn den 5ten tag durch herrn General Veldtmarschall Graf Wahl loß gemacht worden, da ich dann bey Irer Erzfürstl. Durchl. Audienz gehabt, welche mir 200. Ducaten Verehrt, vnd seint mir auß vnser Cassa auch 300 fl. geben worden, alß nun die gefangene Vernommen, daß ich wider loß binn, haben sich die maisten bey dem regiment widerumb eingestelt, daß in 14. tagen nit abgangen, den andern tag aber, alß ich loß worden, ist vnser Armee vor Wolfenbitl vgebrochen, vnnd nacher Gantersleben[203] marchirt, da dann wider etliche frische Regimenter zu vnß khommen, alß wür etlich tag alda still gelegen, sein wür nach solchen wider mit ganzer macht vf Wolfenbitl zuegezogen, solches zuentsezen, vnnd mit den Feindt zu schlagen, alß nun der Feindt vnser macht Vernommen, vnd Vermerckht daß wür die Statt mit gewalt begehrn, zuentsetzen, alß hat er sich nach etlichen tagen seine Armee von Vnserer seitten hinweckh vnnd yber den Damb gefürth selbigen hernacher durchstochen, vnnd dauon marchirt, vnnd ist yber den greulichen Wasser daß der Damb durchstochen worden, in Praunschweig[204] Vmb Vill thünnen Goldts, schadten geschechen, daß auch die Bürger darinnen so schwierig worden, daß sie vor deß herzogs von Praunschweig, welcher sich dißmahl darinnen vfgehalten, sein losamment geloffen, mit steinen in die Fenster geworffen, vnnd wann Burgermaister vnd Rhat nicht sobalden darzue khommen weren, hetten sie den gueten herzog Augustum Wohl Todt schlagen dörffen, alß Wie Vorgedacht der Feindt abgezogen, haben Ir Fürstl. Gnaden mit dem Erzherzog Conferenz zu halten begeerth, da Im dann solches Verwilliget worden, darauf dann der Obrist Spiegl [Friedrich Conrad Spiegel; BW] mit 1000. pferdten, den herzog zu confoyrn, gegen Praunschweig geschickht worden, vnnd ist Im der Erzherzog mit 2000. Pferdten vf ein halbe Meil, sambt den maisten officirn, dann man vnß den Abent zuuor ansagen lassen, welcher mit auß dem haubtquartir mit Ir Erzfürstl. Durchl. reütten will, soll sich deß morgens früe darinnen einfindig machen, wie dann sich die maisten, ingleichen ich auch darbey befunden, welches nun auß der massen lusstig zu sehen gewesen, deßgleichen ich in ganzen Krieg souil officier, da einer schöner alß der ander gekhlait gewesen, auch ein Jeder sein schönstes vnd besstes Pferdt, wie leichtlich zuerachten, geritten, niemahls beyeinander gesehen, nach dem nun der alte ganz weiß an haar vnnd Barth, Herzog geritten khommen, ist Im der Erzherzog ein wenig mit seinem außerlesenen Comitat entgegen geritten, da sie dann alsobalden von den Pferdten abgestigen, zusammengangen, vnd ganz freündtlich aneinander empfangen, nach ablegung aller Complementen, sein sye wider zu Pferdt nacher dem haubtquartir geritten, da dann der herzog von Praunschweig, alß ein Gasst die rechte handt gehaltee, doch wider seinen willen, da er sich solches zuthun sich mächtig lang gewägert, nach dem man nun zur Tafel gangen, ist ieder officier in sein Quartier geritten, dann alle beyde Armeen in dreyen Dörffern allernechst beym haubtquartier gelegen, die Reütter aber campirt gehabt, nach solchen verlauf sein wür vfgebrochen, vf Ossterbrück[205] zuegangen, selbiges belägert vnnd eingenommen, von dannen sein wür vf Hornburgstatt,[206] gangen solche auch eingenommen, vnd die Soldaten Vndergestelt, darnach vf Schladen[207] ein Vösstes hauß, ebenmäßig eingenommen vnnd besezt worden, darinnen ein Junger Graf [Georg Friedrich II. v. Hohenlohe; BW] von hochenlohe gelegen, welcher gefangen nach Wien geschickht worden, derentwegen ich in meiner gefangenschafft zu Göttingen, wie hernach volgt, auch desto lenger sizent bliben, von dannen sein wür vf Einböckh gezogen, selbiges weiln es ein Vösster Plaz, mit einen schönen wahl einer Mauer vnnd zweyen Wassergräben vmbgeben, auch 6. Compagl. zu Fueß vnnd 2. zu pferdt darinnen gelegen, auch sich anfangs dapfer gewörth, nach dem wür aber ganz an Irem eussersten graben khommen, auf sie Feuer einwerffen greulichen schaden gethan, daß in einem Tag 230. heuser abgebrent worden, daryber sie angefangen zu Parlementiren, vnnd sein mit sackh vnd Backh abgezogen, nacher solchem haben wür auch daß Vösste Schloß Spiegelsperg[208] eingenommen, von dannen sein wür vf Northeimb, selbiges auch pr. Accord eingenommen, von dannen sein wür vf Göttingen[209] gangen, selbiges formaliter belägert, vnnd hat guete stöß daruor geben, wie es mich ebenmäßig betroffen, in dem ich vnd der Obriste Meir [Miehr; BW], die letzte retuten nechst am Thor, gelegt, alß nun der Tag angebrochen, ist herr Obrist Mier mit der ganzen Mannschafft zurückh, vnnd in die nechste Schanz gangen, mich aber gebetten, ich solte mit mit 40. Mann in dieser retuten verbleiben, vnnd ob es mir wohl alß Obristleütl. nicht gebürth hette, in einem so schlechten Posto zuuerbleiben, sondern hette einen Leütenant oder Fendrich gebürth, in betrachtung daß nur 25. Mann in der retuten Plaz gehabt, die ybrigen 15. Mann neben einen haubtmann Niclaß von Goltischen Regimment, sein hinter der retuten in den lauffgraben gebliben, hab ichs doch dem Obristen zu gefallens gethan, vnnd mit 25. Mann wie schon gedacht, neben dem haubtmann Mauil, von meines Obristen Regimment, vnd einen Leütenant von Goltischen Regimment Mober genant, gebliben, nach dem es nun ein baar stundt tag gewesen, ist ein weib mit Brandtwein khommen, da ich dann 2. Ducaten den Soldaten zuuerdrinckhen geben, darnach befolchen, solten fleissig achtung geben, da es nun vngefehr vmb 10. Vhr gewesen, ist der Obristwachtmaister Kermreutter [Kürnreiter; BW] zu mir khommen, abgestigen, vnd gefragt, weiln Freytag seye, ob ich Fisch hette, darauf ich mit ia geantworttet, vnnd ist eben mein Kerl mit dem Körb, darinnen daß Essen gewesen, ankhommen, mein Jung einer aber, mit dem Trinckhen in etwas zurück gebliben, nun habe ich allezeit die halbe Mannschafft in bereitschafft stehen lassen, alß ich nun meinen Jungen mit den flaschen rueffen lassen, hat der Feindt mit 5. Stückhen auf mein retuten Fewer geben lassen, da dann meine Schiltwacht angefangen zu rueffen, der Feindt, der Feindt felt auß, ist alsobalden der Kermreutter vf sein Pferdt geseßen, vnnd zu seiner Troppen, welche vf 300. Schrütt zurückh bey einer Mühl, gestandten, geritten, darauf dann Erstlich 500. Pferdt khommen, vnnd neben meinen Possto Vorbey gangen, vnnd gleich auf gedachten Kermreutter zue, denselben chargirt, vnnd yber das wasser gejagt, Von dannen sein sie gegen deß Erzherzogs haubtquartier zuegangen, daß Regimment, welches die haubtwach gehabt, ins Quartier hinein gejagt, gleich alß die Reutter herauß vnd Vor mir vorbey gangen, habe ich meinen Mußquetirn Verbotten, vf dieselben nicht fewer zugeben, dann eß würdt balt, wie ich eracht, waß anders khommen, wie auch geschechen, da ich dann khaumb außgeredt, sein 700. Mann zu Fueß, in Vollen lauff auf mich zuegangen, da ich dann meinen Mußquetirn befolchen, feuer zugeben, solten sich nicht ybereyllen, vnd fein Niderschiessen, welches auch geschechen, Vnnd ob zwar der Obrist Mier Versprochen, mich zu entsezen, ist doch solches nicht geschechen, sondern hat seine Possten selbsten Verlaßen, diese Gesellen aber haben sich meiner retuten alsobalden genähert, Vnnd handtgranaten hinein geworffen, da dann zwey Soldaten dauon getroffen, vnnd meinem Veldtscherer, welcher beym Feuer geseßen, den Bauch von einander geschlagen, alß meine wenige Soldaten gesehen, daß vnser entsaz seine schanz verlassen, sein sie auch von hinden hinauß yber die Prusstwöhr gesprungen, da ich dann durch einen rothen Rockh geschossen“.[210] Fritsch geriet in Gefangenschaft, die Belagerung Göttingens[211] wurde abgebrochen. Leider enden auch hier seine Aufzeichnungen.

Am 8.4.1633 war Fritsch mit 50 Soldaten des Regiments Reinach in Weiden einquartiert worden, wurde aber am 1.5.1633 wieder abberufen.[212]

Fritsch war seit dem 27.6.1644 Kommandant in Amberg (Obere Pfalz).[213]

„Die Einnahmen der Amberger Regierung betrugen im März [1648] statt 26 000 nur 2 200 fl. Am 4. Februar war ihre Kasse ganz leer. Durch abgesandte Truppenkommandos konnten in der ganzen Oberpfalz im Juni nur 3 000 fl, bis 30. Oktober nur 2 040 Viertel Getreide aufgetrieben werden. Bei einer Nachschau von Beamten, die von 15 Musketieren begleitet waren, konnten im April in einem Umkreis von 15 km um Nabburg nur 6 Fuder Heu und Stroh gefunden werden. Als die Amberger Regierung am 6. März angewiesen wurde, das Getreide der in den festen Orten geflüchteten Bauern festzustellen, berichtete sie, daß sich dies nicht empfehle, da ‚sonst die arme Leuth daß Herz gar fallen lassen und in ihren ängsten alles verlassen‘ „.[214]

„Wrangel zog am 11. April ab und ließ den Oberstleutnant Andrä Gaudi mit 8 Komp. (je 4 Komp. Deutsche und Schweden) z. F. nebst 50-60 Reitern unter Rittmeister Bellmann mit dem Beinamen ‚Stelzfuß‘, der geborener Oberpfälzer war und nur einen Fuß hatte, zurück. Die vorhandenen Schanzen erklärte Gaudi als Kinderspiel, ließ die Schanze beim unteren Tor mit Grundmauern versehen, das Wasser herumführen und die Stadtgräben vertiefen, daß sie bis zur Mannshöhe mit Wasser gefüllt werden konnten. Bürger und Bauern mußten bei den Schanzen arbeiten und wurden bei träger Arbeit auf den ‚Esel‘ gesetzt. Gaudi forderte von allen erreichbaren Ämtern und Städten der Oberpfalz und Jungpfalz hohe Kontributionen und schrieb deshalb am 18. Mai an den Kommandanten von Amberg,[215] den Oberst Augustin von Fritsch, daß er Befehl habe, Kontribution eintreiben oder zu ‚brennen‘. Bisher [waren ?] sie nicht gebrannt worden. Gaudi bat, Abgeordnete zu den Verhandlungen über die Kontribution nach Neumarkt zu senden, die er ‚auf Parole‘ geleiten lassen wolle, ’so wahr ich ein ehrlicher Cavalier bin‘. Fritsch schlug am 19. Mai vor, den Schweden die Stadt und das Schultheißenamt Neumarkt, die Ämter Heimburg,[216] Pfaffenhofen,[217] Holnstein,[218] Helfenberg,[219] Freystadt,[220] Rieden,[221] die Klöster Seligenporten,[222] Gnadenberg,[223] Ensdorf,[224] sowie das Stift Kastl[225] zu überlassen und außerdem monatlich 400 Taler zu bezahlen. Nach dem Abzug Wrangels wußte sich der Bürgermeister Reindl sehr gut zu Gaudi zu stellen, der sich von ihm bei seinen Gängen durch die Stadt und bei der Besichtigung der Schanzarbeit begleiten ließ. Vom Sonntag, ab 3. Mai predigte immer der Prädikant von Altdorf[226] in der Pfarrkirche, vorher fand katholischer Gottesdienst statt. Die kleinere Hälfte der Neumarkter war wieder protestantisch geworden. Dies führte zu Zwistigkeiten in der Bürgerschaft und diese führten zu Anzeigen an die Schweden, wo Andersgläubige Wertsachen versteckt hielten“.[227] Fritsch war verheiratet mit Marie Salome von Siggerhausen, der Witwe des Obristen Burghausen.[228]

Um weitere Hinweise unter Bernd.Warlich@gmx.de wird gebeten !

[1] Vgl. auch KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 92f.

[2] Amberg; HHSD II, S. 20ff.

[3] Northeim; HHSD II, S. 353f.

[4] Linz; HHSÖ I, S. 66f.

[5] Mauthausen; HHSÖ I, S. 77f.

[6] Freistadt, HHSÖ I, S. 38f.

[7] Drosendorf; HHSÖ I, S. 230ff.: Christian d. J. v. Anhalt schreibt unter dem 9.9.1620: „Wir sind mit der Armee vor Drosendorf gezogen. Die Stadt hat eine Doppelmauer und einen Graben. Die Garnison ist 400 Mann stark. Die Stadt erhebt sich wie eine natürliche Festung. Die Besatzung lehnte die Übergabe ab. 10. September. Wir beschossen von weitem Drosendorf, aber immer quasi zu kurz und zogen schließlich ab“. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 82. Der kriegsverständige Jesuitenpater Drexel u. Begleiter Maximilians I. notiert am 13. September in seinem Tagebuch: „Heute kamen wir nach Drosendorf, einem armseligen Städtchen und einer ebensolchen Umgebung. Wir sahen, daß der Feind einen großen Teil der Mauern ganz leicht hätte übersteigen können, und doch er hatte es nicht geschafft oder nicht versucht“. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 82.

[8] Budin a. d. Eger [Budyně nad Ohří, Bez. Leitmeritz]; HHSBöhm, S. 85; MILGER, Gegen Land und Leute, S.  84, nach dem Tagebuch des Sekretärs Maximilians I., Mändl: „Nachdem am 26. [9.] Durchlaucht die Halsstarrigkeit dieser Leute verspürt hatte, wurden am nächsten Tag durch beharrlichen Beschuß die Stadttore aufgebrochen und in Brand gesteckt. Sobald die Bürgerschaft und 300 vom Landvolk sahen, daß die Stadt nicht zu halten war, haben sie um Gnade oder Ungnade gebeten. Das hat ihnen Durchlaucht in angeborener Güte bewilligt. Damit der Ungehorsam nicht ungestraft bliebe, hat man die Rädelsführer zu gebührender Strafe verhaften lassen“. Während Mändl die Plünderung verschwieg, schrieb Drexel, der Beichtvater Maximilians I.: „27. September. Budnawar schon vor einiger Zeit von Bucquoy und Mansfeld erobert und geplündert worden, wie die Bürger erzählten, aber von niemandem so grob wie diesmal vom Bayer, der es, wie bei Rebellion üblich, zur Plünderung freigegeben. Menschenleben wurden verschont“. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 84.

[9] Pisek [Písek]; HHSBöhm, S. 452f. PÖRNBACHER, Barock, S. 325f., zur Eroberung v. Pisek am 30.9.: „Heute um die dritte Stunde des Nachmittags ist Biska gleich beim ersten Eindringen in die Stadt erobert worden. Alle, die drinnen waren, hat man zusammengehauen und umgebracht. Besonders die Soldaten des Bucquoi haben niemand geschont, kein Geschlecht noch Alter, auch das Kind, das im Bett saß, wurde mit einem Gewehrschuß hingestreckt. Ein gar erbärmlicher Anblick war das, wohin die Einwohner oder die Besatzungssoldaten auch flohen, sie fielen in die Hände der Unseren und wurden getötet oder gefangen. Der Anführer wurde in der Stadt in tausend Stücke zerhauen. Einer Schwangeren, die im Schrecken gebar, wurde der Kopf gespalten, das Kind an der Wand zerschmettert. Man sagt, Bucquoi habe sein Schwert und den Regimentsstab zerbrochen, als er dem Gemetzel Einhalt bieten wollte, aber die Raserei der Soldaten war stärker. Mehrere stürzten sich ins Wasser, um wenigstens so zu entkommen, aber auch dort trafen sie die Kugeln und so starben sie fast einen doppelten Tod. Man sagt, es seien zwölfhundert Schützen in dieser Stadt gewesen, die schon an sich, und auch durch ihre Lage aufs beste befestigt war. Aber nicht einmal einen ganzen Tag hat sie diesem doppelten Heer, dem unsern und dem des Bucquoi, widerstehen können. An diesem Abend liefen von den Böhmen 130 Soldaten ins Lager unseres Fürsten über. Überall herrscht unter unseren Feinden Furcht, Schrecken und großes Zittern, und das ist kein Wunder: schon kennt man den bayerischen Löwen. Zu den ungarischen Truppen im böhmischen Ständeheer der Anführer der böhm. Vorhut: „Es istz war ein außerlesen schön ungerisches Kriegsvolckh, aber auch außerlesene Freybeutter, so mit stelen und rauben niemand verschonen; lassen nichts liegen, ziehen die leutt – freund oder feind – ganz nacket auß oder hawens wol gar nieder. Ähnl. auch der Bericht aus Wien: Die Hungern haußen gar übel auch bei den Ewangelischen sine ohmni discretione, hauen alles nieder, plündern und verbrennen lassen, so erbärmlich ist; wan sie alßo procediren, möchte waß anderst drauß entstehen“. Zit. bei REISNER, Aber auch wie voriges tags, S. 456, bzw. 459 über die Verhältnisse im kaiserlichen Heer: „Die Wallonen und Ungern reissen sehr vom Spannischen Lager auß, weiln sie keine bezahlung haben können, die thun auff den Strassen deß Landts grossen schaden, greiffen die Leut auch gar in theil Vorstätten an, ziehen sie auß und hauens darnieder, wie sie dann den 26. diß drey Dörffer abgebrandt, daß man solches am Kalnberg selbsten zu Wien gesehen“. A. a. O., S. 459.

[10] Pilsen [Plzeň]; HHSBöhm, S. 444ff.

[11] Rakonitz [Rakovník]; HHSBöhm, S. 308f. Drexel schrieb am 27.10. in sein Tagebuch: „Wir verließen Kralovice und marschierten quasi Fuß an Fuß mit dem Feind, der seitlich von uns marschierte. In der stockfinsteren Nacht wurden wir abgedrängt, und weil der Feind nahe war, begannen die Unsrigen in derselben Nacht mit ihm zu plänkeln“. Das Ständeheer erreichte Rakovník [40 km vor Prag] vor den Bayerischen. Am 27.10. notierte sich der etwas naive Christian d. J. v. Anhalt: „Nachricht, daß der Feind Rakovnik belagern wird. Befehl, mit meinem Infanterieregiment und zwei Kompanien Landvolk dem Feind die Passage zu verlegen. Kaum hatten wir Stellung bezogen, da erschien der Feind. Man hatte schöne und tapfere Scharmützel, die Ungarn jagten sich gegenseitig herum. Man schätzt 60 Tote beim Feind, bei uns wenige. Die Nacht hat uns getrennt. Der König war rechtzeitig angekommen, um den Feind zu sehen und nahm sein Plaisir daran“. Friedrich V. v. der Pfalz, in militärischen Angelegenheit ebenso naiv, schrieb an seine Gemahlin am 27.10.: „Der Feind hat sein Lager ganz in der Nähe. Ich habe heute ein sehr schönes und heftiges Gefecht gesehen“. MILGER, Gegen Land und Leute, S.  93. Im bayerischen Bericht vom 30.10. heißt es: „Des Feindes und die ganze bayrische Armada sind gegeneinander gerückt, haben mit Geschützen stark aufeinander geschossen, die Reiter sind aufeinander getroffen und das Fußvolk hat scharmütziert. In diesem Treffen ist der Feind geschlagen und zerrieben worden und die Unsrigen haben eine Fahne erobert, die dem General Christian [d. Ä.] von Anhalt gehört haben soll. Der Oberst Kratz hat den Fähnrich, der die Fahne trug, mit samt dem Pferd mit einem Schuß totgeschossen. Das wird von seinem Sohn bestätigt: Man schlug sich wacker um den Wald. Unsere Musketiere machten ihre Sache extrem gut, die Kavallerie aber nicht sehr gut, wir mußten uns zurückziehen. Die Kompagnie von S. A. war auch dabei, deren Standarte genommen wurde, nachdem der Fahnenträger tot war“. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 94.

[12] in Schlachtordnung.

[13] Anm. v. Westenrieder: „Der Hofmedicus und Chirurgus Tobias Geiger sagt in seinem hinterlassenen Tagbuch: ‚Anno 1620 bin ich pro Medico Castrensi in Bohem bey der Schlacht zu Prag und Einnemmung des Landes ob der Ens, Under Oesterreich, und ganz Bohem mitgewest; allda allein von der baier. Armada bis in die zwaintzig tausend Menschen todt geblieben, der meiste Theil aber gestorben;‘ theils wegen Mangel an Proviant, theils vor Ungemach, da man auf dem Marsch nach Prag bey Schnee und grimmiger Kälte auf dem freyen Feld campiren mußte, wobey eine Menge schöner Pferde erfroren sind“.

[14] Waidhaus; HHSD VII, S. 781.

[15] Vgl. neuerdings KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.

[16] Roßhaupt; HHSD VII, S. 781 (unter Waidhaus).

[17] Das geschah nach der lateinischen Inschrift seiner Grabstele am 16.7.1621. Betätigt wird dies durch Preysings Tagebuch; STABER, Eroberung, S. 168. Ein zeitgenössischer Stich enthält die Inschrift „Nobilis et genrosiss. miles, Iacobus Baur ab Eysenek, Bamb. et Wirtzb. peditum legionis archistrategus, qui contra conscriptos ecclesiae et caesaris hostis fortiter dimicans, gloriose occubit 17 Calend. Augusti anno 1621“ (National-Museum Prag, 102 A 190; BOHATCOVÁ, Irrgarten, Nr. 07, S. 53). Dort findet sich auch ein zeitgenössischer Stich mit Baurs Beisetzung (National-Museum Prag, 102 A 191; BOHATCOVÁ, Irrgarten, Nr. 108, S. 53). Sie fand im Domkreuzgang in Würzburg statt. WASSENBERG, Florus, S. 56; KREBS, Schlacht, S. 60, Anm. 1; ARNOLD, Kriegswesen, S. 26; ferner den Bericht Truchsess‘ v. Wetzhausen an Aschhausen, Rosshaupt, 1621 VIII 04; Staatsarchiv Bamberg B 48/92 (Ausfertigung); Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2238, fol. 536-538 (Ausfertigung): Nota, o. D. [nach 1621 VII 16]. Hier ist v. 350 Mann Verlust auf ligistischer Seite die Rede; BA NF I/2, 300.

[18] Vgl. KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld.

[19] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.

[20] Hilsbach; HHSD VI, S. 339. Zwar konnte der Hilsbacher Bürgerausschuss den Angriff zunächst abschlagen, wobei die bayerischen Truppen 27 Mann verloren, doch blieb der der Stadt angekündigte Entsatz durch Mansfeld aus. In dem Bericht des kurpfälzischen Sekretärs Johann Philipp Dorinus hieß es: „Da das Mansfeldische Volk in bischöflich speyrische Gebiete eingefallen, ist ein bischöflicher Mann nach Hilsbach geflüchtet. Aber dieser undankbare, treulose Kuckuck, welcher ohne Zweifel den Meineid und die Untreu gelernt, verrät den Bayrischen ein Kellerloch, das aus einem Keller durch die Stadtmauer hinausging. Indem nun die Bayrischen mit einem Teil ihres Volks uff einer Seiten des Städtleins angriffen und sich die Bürger tapfer wehrten, da brechen unterdeß etliche hundert uff der andern Seiten durch das Kellerloch in den Keller und in die Stadt ein“. GEHRING, Hilsbach, S. 189; WIESER, Eppingen, S. 119. Erbittert durch den Widerstand und die erlittenen Verluste, verbunden mit einer niedrigen Affektkontrolle und einer generellen Tendenz zur Gewaltbereitschaft wurde in der erstürmten Stadt in prima furia ein Massaker an der Bevölkerung verübt, der Stadtleutnant Johann Konrad Diemer an einem Balken über der Stadtmauer erhängt. Hier zog man aus Zerstörung, Vergewaltigung und Mord sexuelle Befriedigung und ästhetisches Vergnügen, als sei man von einem Dämon besessen. In der offiziellen Feldkorrespondenz Tillys mit Maximilian hieß es dagegen lediglich, das der maiste thail der Bürger dan kain geworben Volckh darinnen gelegen, nidergehaut vnndt thails Verwondet worden. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2314, fol. 451 (Ausfertigung): Tilly an Max., Sinsheim, 1622 IV 11. Passivkonstruktionen wie diese schufen eine zusätzliche Distanz zum Gegner. Tatsächlich wurden jedoch mindestens 165 Einwohner getötet, darunter 122 Familienväter, außerdem erwachsene Söhne, Töchter, Ehefrauen, Witwen, unmündige Kinder, Knechte, Mägde und Tagelöhner; die anderen überlebten nur, weil sie bis zu hundert fl. Lösegeld aufbringen konnten. SCHÄFER, Geschichte der Stadt Bretten, S. 330.

[21] Neckargemünd; HHSD VI, S. 548f. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kurbayern Äußeres Archiv 2314, fol. 497 r – 499 v (Ausfertigung): Tilly an Maximilian I., Waibstadt, 1622 IV 14; THEATRUM EUROPAEUM Bd. 1, S. 621, allerdings mit falscher Datierung; WERTHEIM, Der tolle Halberstädter Bd. 1, S. 179. GELDNER, Tilly, S. 423-448, versucht in seiner Polemik gegen Wertheims Verurteilung der Massaker v. Hilsbach, Neckargemünd, Höchst u. Kronberg (WERTHEIM, Der tolle Halberstädter, S. 426f.) nachzuweisen, dass Tilly in keinem Fälle eine persönl. Schuld treffe, er bei Kronberg wahrscheinl. selbst gar nicht anwesend gewesen sei, u. dass man in allen Fallen dem damaligen Kriegsbrauch (!) entsprechend gehandelt habe, was bei genauerer Untersuchung der Massaker an der Zivilbevölkerung doch mehr als fragwürdig erscheint, wenngleich man sich darauf berief, solche Einnahmen seien mit stürmender Hand, daher jure belli erfolgt seien.

[22] Steinsberg; HHSD VI, S. 757.

[23] Ladenburg; HHSD VI, S. 439ff.

[24] Heidelberg, HHSD VI, S. 302ff.

[25] Wiesloch; HHSD VI, S. 886f.

[26] Mingolsheim; HHSD VI, S. 43f.

[27] Nicht identifiziert.

[28] Wimpfen; HHSD VI, S. 51f.

[29] PFLÜGER, Pforzheim, S. 382f., bzw. HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 122: „Eine Haubitze, die leicht gedreht werden konnte, ruhte auf zwei Balken, welche wieder auf zwei bis drei Achsen mit vier oder sechs Rädern auflagen, doch so weit von den Rädern entfernt, daß diese mit dem Wagen leicht gewendet werden konnten. Die Balken waren mit nach außen gerichteten eisernen Spitzen beschlagen, daher der Name Spitzwagen“. MILGER, Gegen Land und Leute, S. 129: „70 Wagen, darauf Mörser gelegt waren, eine Erfindung des Markgrafen, ferner 1.800 Wagen, deren 150 mit 6 Rädern versehen waren, die mit Spitzen versehen waren und zum Schlagen einer Wagenburg dienten. Die übrige Masse der Wagen war beladen mit Pulver, Sturm- und Schanzzeug und Proviant. Unter der Rüstung befanden sich ferner 12 Schiffe für eine Schiffsbrücke, 40 Feldstücke, worunter zwei Sechspfünder, mit je 7 Pferden, ein großer Böller, der 70 Pfund warf, mit 9 Pferden, 6 neue Kanonen, die 1614 zu Durlach gegossen waren und des Markgrafen Wappen trugen, und 30 kleinere Stücke“.

[30] „Spielen“ ist ein Terminus technicus der Artillerie: Das Verb markiert die aus dem zeitgenössischen Tennisspiel bekannte Flugbahn des Balles u. spielt auf die sogenannten „Göllschüssen“ an, indem man die Kugeln auf- u. in die gegnerischen Haufen hineinprallen ließ; LANGER, Hortus Bellicus, S. 185.

[31] „Unter dem strengsten Treffen sind durch einen Schuß aus einem groben Geschütz 5 Wagen mit Pulver im Markgräfischen Lager angezündet worden, dadurch ein schrecklicher Schaden geschehen, also daß das Pulver auf zween Morgen Ackers im Umkreis Menschen, Vieh und Wagen in die Luft gesprengt, versengt und verbrennt, so eine jämmerliche Lücke in die Schlachtordnung und Wagenburg gemacht, daß also eins zum andern geholfen, daß die Markgräfische Armada ganz zerschlagen und in die Flucht geschlagen“. Nach THEATRUM EUROPAEUM Bd.1, S. 627, zit. bei JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 142. Vgl. den Stich »Aigentliche abbildung vnd kurze erzehlung« bei LAHRKAMP, Dreißigjähriger Krieg, S. 63.

[32] Lorsch (Kr. Bergstraße); HHSD IV, S. 309ff.

[33] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.

[34] Frankfurt/M.; HHSD IV, S. 126ff.

[35] Höchst; HHSD IV, S. 226ff.

[36] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.

[37] Rohrbach; heute Stadtteil vonm Heidelberg.

[38] Nach der Einnahme der kurpfälzischen Hauptstadt, deren Fortifikationen einer längeren Belagerung ohnehin kaum standgehalten hätten, sei darin, so ein zeitgenössischer Bericht, „ein jämmerlich Zetergeschrey und Wehklagen, durch Niederhauen, Plündern und Geld heraus martern mit Däumeln, Knebeln, Prügeln, Peinigen, Nägelbohren, Sengen an heimlichen Orten, Aufhenken, Brennen an Fußsohlen, mit Schänd und Wegführung der Frauen und Jungfrauen gegangen“. WIRTH, Schicksale Heidelbergs, S. 169; zit. in veränderter Form bei JESSEN, Dreißigjähriger Krieg, S. 144. Selbst die abziehende Garnison – der englische Kommandant, Sir Gerard Herbert, war beim „dritten Secundiren durch den Kopf geschossen“ worden, an seiner Stelle kommandierte der Holländer Heinrich van der Merven – wurde überfallen u. misshandelt; wahrscheinlich, weil die Belagerung 400 Tote unter den Ligisten gefordert hatte. Die Ligisten rissen ihnen Unter- und Oberwehr [Degen u. Schusswaffen] ab, hatten „etliche auf ein Seil genommen und ihnen Riemen aus dem Leib geschnitten“ und verschonten auch den Kommandanten nicht, so dass Tilly selbst mit dem Degen in der Hand für Ordnung sorgen musste u. den Abziehenden freies Geleit bis nach Frankfurt geben ließ.

[39] Wetterau; HHSD IV, S. 457ff.

[40] Berlepsch; HHSD IV, S. 44.

[41] Friedland; HHSD IV, S. 135.

[42] Göttingen HHSD II, S. 178ff.

[43] Stadtlohn; HHSD III, S. 69ff.

[44] Emden; HHSD II, S. 134ff.

[45] Höxter; HHSD III, S. 346ff.

[46] Holzminden; HHSD II, S. 240f.

[47] Hameln; HHSD II, S. 192ff.

[48] Verden; HHSD II, S. 464ff.

[49] Rinteln; HHSD II, S. 395f.

[50] Minden; HHSD III, S. 517ff.

[51] Stolzenau; HHSD II, S. 444f.

[52] Nienburg; HHSD II, S. 346f.

[53] Pattensen; HHSD II, S. 376f.

[54] Harenberg, heute Stadtteil von Seelze/Region Hannover.

[55] Hofgeismar; HHSD IV, S. 231f.

[56] Grebenstein; HHSD IV, S. 181f.

[57] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.

[58] Gandersheim; HHSD II, S. 158ff.

[59] Lutter am Barenberge; Schlacht am 27.8.1626; HHSD II, S. 315f.

[60] Salzgitter; HHSD II, S. 407f.

[61] Hoya; HHSD II, S. 245f.

[62] Bleckede; HHSD II, S. 51f.

[63] Verden; HHSD II, S. 464ff.

[64] Boizenburg; HSD XII, S. 5ff.

[65] Itzehoe [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 121ff.

[66] Elmshorn [Kr. Pinneberg]; HHSD I, S. 46.

[67] Breitenburg [Kr. Steinburg]; HHSD I, S. 23f.

[68] Rendsburg; HHSD I, S. 219ff.

[69] Stade; HHSD II, S. 432ff.

[70] Cassel: nicht identifiziert.

[71] Kirchen a. d. Oste: nicht identifiziert.

[72] Geversdorf [LK Cuxhaven].

[73] Vgl. HABERER, Ott Heinrich Fugger.

[74] Buxtehude; HHSD II, S. 90f.

[75] Horneburg; HHSD II, S. 244f.

[76] Kötten: nicht identifiziert.

[77] Wursten; HHSD II, S. 515ff.

[78] Belum; HHSD II, S. 39f.

[79] Magdeburg; HHSD XI, S. 288ff.

[80] Cronenburg: nicht identifiziert.

[81] Altes Land; HHSD II, S. 10ff.

[82] Lemgo; HHSD III, S. 452ff.

[83] Herford; HHSD III, S. 312ff.

[84] Einbeck; HHSD II, S. 128ff.

[85] Volkmarsen; HHSD II, S. 441f.

[86] Hann. Münden; HHSD II, S. 333f.

[87] Trendelburg [Kr. Hofgeismar]; HHSD IV, S. 433f.

[88] Witzenhausen; HHSD IV, S. 478f.

[89] Allendorf [unter Bad Sooden-Allendorf (Kr. Witzenhausen)], HHSD IV, S. 33f.

[90] Eschwege; HHSD IV, S. 114ff.

[91] Eisfeld; HHSD IX, S. 98f.

[92] Rusteberg, HHSD IX, S. 365f.

[93] Heiligenstadt; HHSD IX, S. 186ff.

[94] Duderstadt; HHSD II, S. 123f.

[95] Polle; HHSD II, S. 383.

[96] Brackel; HHSD III, S. 112.

[97] Der ligistische Kommandierende Jost Maximilian Graf v. Gronsfeld, der sich bevorzugt in Geseke aufzuhalten pflegte, traf bei Brakel auf vierzehn schwedische Kompanien und schlug sie in die Flucht, was der glücklos operierende Baudissin, der offenbar größeren strategischen Aufgaben nicht gewachsen war und mehr auf persönliche Bereicherung aus war, in seinem Bericht allerdings genau ins Gegenteil verkehrte. Nach Baudissins Aussage habe „der Feind keine Seide gesponnen, angesehen er mit Fußvolk, Stücken und Cavallerie in allem gefochten, das Feld und die Walstatt quittiren und verlassen müssen und sich über den Paß, da ihm dann nicht mehr beizukommen gewesen, retirirt; in solcher seiner Flucht (!) aber ihm 3 Stück Geschütze abgejagen und 2 Standarten wieder erobert, und also die Unserigendas Feld behalten“. ARKIV II, Nr. 833. Staatsarchiv Hannover Cal. Br. 16/322 (Ausfertigung): Baudissin an Herzog Georg, Höxter, 1632 IX 16; zit. bei DROYSEN, Pappenheim II, S. 378. Pappenheim selbst sprach dagegen v. einem Sieg; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Kasten schwarz 961, fol. 314f. (Abschrift): Pappenheim an Kurfürst Ferdinand, Hildesheim, 1632 X 10; auch Lebzelter stellte es als einen Erfolg Gronsfelds dar; Hauptstaatsarchiv Dresden Loc. 8240 FLZ 1929-33, fol. 143f. (Ausfertigung): Lebzelter an Johann Georg I. v. Sachsen, Hamburg, 1632 X 04/14. Das war eine bei der schwedischen Feldpropaganda durchaus übliche Methode, den Besiegten als Sieger erscheinen zu lassen.

[98] Maastricht [Niederlande, Provinz Limburg].

[99] Venlo [Provinz Gelderland].

[100] Ruhrort; HHSD III, S. 655.

[101] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.

[102] Wolfenbüttel; HHSD II, S. 503ff.

[103] Heldrungen; HHSD XI, S. 205f. Heldrungen wurde gestürmt; die sächsische Besatzung, Eingeflohene u. Bürger wurden mit Degen u. Hellebarden niedergemetzelt, ein Teil der Ortschaft in Flammen auf. Stadtarchiv Hildesheim Best. 100/XLV, Nr. 74.

[104] Sangerhausen [Kreis Mansfeld-Südharz]; HHSD XI, S. 409f.

[105] Meißen; HHSD VIII, S. 223ff.

[106] Weißenfels; HHSD XI, S. 487ff.

[107] Naumburg; HHSD XI, S. 341ff.

[108] Halle; HHSD XI, S. 177ff.

[109] Lützen; HHSD XI, S. 286f.

[110] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.

[111] Leitmeritz [Litoměřice]; HHSBöhm, S. 324ff.

[112] Melnik [Mělník]; HHSBöhm, S. 370f.

[113] Regensburg; HHSD VII, S. 605ff.

[114] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.

[115] Kempten; HHSD VII, S. 352ff.

[116] Rain; HHSD VII, S. 599f.

[117] Donauwörth; HHSD VII, S. 147ff.

[118] Biberach a. d. Riß; HHSD VI, S. 80f.

[119] Sulz [Soultz, Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].

[120] In den ersten Monaten des Jahres 1634 stellten die Kaiserlichen unter Franz von Mercy und Wilhelm V. von Baden ein neues Heer auf. Der Rheingraf war ihr erster Gegner. Er eroberte nacheinander Sulz, Gebweiler, Ruffach und zwang die Kaiserlichen, sich in die Gegend um Thann zurückzuziehen. Am 2.3. kam es zur Schlacht, in deren Verlauf die Kaiserlichen 1.700 Mann verloren und die Obristen Salm, Mercy und der Marquis von Bassompierre gefangen wurden. Anschließend gelang es ihm, die Städte Thann, Belfort, Altkirch, Neuburg und Freiburg zu erobern.

[121] Unter den vier Waldstädten versteht man Rheinfelden, Bad Säckingen, Laufenburg u. Waldshut.

[122] Stein am Rhein [Kanton Schaffhausen; Schweiz].

[123] Laufenburg; HHSD VI, S. 455f.

[124] Waldshut; HHSD VI, S. 850f.

[125] Säckingen; HHSD VI, S. 46ff.

[126] Rheinfelden; HHSD VI, S. 659.

[127] Altkirch a. d. Ill [Dep. Haut-Rhin].

[128] Breisach; HHSD VI, S. 110ff.

[129] Freiburg im Breisgau, HHSD VI, S. 215ff.

[130] Dingolfing; HHSD VII, S. 141f.

[131] Straubing; HHSD VII, S. 723ff.

[132] Gundelfingen; HHSD VII, S. 257ff.

[133] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff.; vgl. ENGERISSER; HRNČİŘİK, Nördlingen (die umfassendste und genaueste Darstellung der Schlacht).

[134] Durlach, heute Stadtteil von Baden-Baden.

[135] Herrenberg; HHSD VI, S. 331.

[136] Colmar, Reichstadt [Ober-Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.

[137] Schlettstadt/Sélestat, Reichstadt [Elsass, h. Frankreich, Dép. Bas-Rhin]; vgl. STEIN, Protéction.

[138] Reichenweier [Riquewihr; Dép. Haut-Rhin].

[139] Thann [Tann, Elsass, h. Frankreich, Dép. Haut-Rhin].

[140] St. Amarinthal [Elsass, Dép. Haut-Rhin].

[141] Rambervillers [Frankreich, Dép. Vosges]. Nach PETERS, Söldnerleben, S. 194f., hatten Werths Truppen Remiremont mit stürmender Hand eingenommen, bis zum 7.8. dort gelegen u. am 10.8. Rambervillers erobert: „Da haben wir uns gut versehen mit Schanzen, so daß die ganze Armee ist beschanzt gewesen. Den 15. September dieses Jahrs hat der König von Frankreich mit 30000 Mann zu schlagen vermeint, aber wegen der vielen Schanzen hat er nicht zu uns gekonnt. Also ist Johann Werth ihm mit der Reiterei entgegen, er aber solches gemerkt und sein Lager aufgeschlagen drei Stunden von uns. Dieses mal ist das Brot bei uns im Lager gar klein gewesen. 2 Pfund Brot für 45 Kreuzer, aber ein Pfund Fleisch für 2 Kreuzer“. LAHRKAMP, Werth, S. 45: „Um Rambervillers entstand ein großes befestigtes Lager mit vier großen Forts, das die Armee, die über 9000 Fußsoldaten zählte, aufnahm. Die Troßweiber hatten in fünf Tagen die umfangreichen Verschanzungen ausgehoben“.

[142] Remiremont [Dép. Vosges].

[143] Der Söldner Hagendorf schreibt in seinen Erinnerungen: „Den 25. Oktober ist der König wieder angekommen mit 70000 [!] Mann. Da sind unsere Reiter aus den Schanzen, haben ihn bis zu den Schanzen gelockt. Da sind die Kanonen kreuzweis auf sie gegangen. Da sind sie wieder zurück, haben nicht uns anzugreifen begehrt, weil sie gesehen haben, daß wir so wohl uns versehen haben. Da lagen wir einander gegenüber bis zum 31. Oktober. Da ist er wieder zurück. Johann von Werth ist ihm 2 mal am hellen Tag ins Lager eingefallen. Da hat Johann begehrt, mit der ganzen Armee auf den Feind zu gehen, aber Gallas hat nicht gewollt“. PETERS, Söldnerleben, S. 150.

[144] Teilweise desertierten die Soldaten, teilweise starben sie zu Hunderten an der ungewöhnlich früh einsetzenden Kälte, der »peste suedoise« u. an Hunger. „Welches allein daher kommt, daß die hohen Offiziere nur ihnen wohl sein lassen, und die zum Proviante habende bessere Mittel auf ihre Tafel verwenden“, wie der bayerische Kriegskommissar Schäffer nach München einberichtete. Bei dem selbst in dieser trinkfreudigen Zeit wegen seiner Trunk- u. Fresssucht bei Freund und Feind gleichermaßen verrufenen u. v. der Gicht, wahrscheinlich als Folgeerscheinung seines übermäßigen Fleischkonsums, verbunden mit Alkoholabusus – der bei vielen Offizieren bis hin zum Nachfolger Christinas, Karl Gustav, üblich war – geplagten Gallas „lebt man wie zu Lebenberg [Leonberg; BW] im Winterquartiere beschehen, noch fortan in Saus und Braus, dessen ich und andere, die es sehen, uns nicht genug wundern konnten“. Zu Gallas vgl. REBITSCH, Gallas; KILIÁN, Johann Matthias Gallas. „Gicht u. Podagra waren in diesen’ Jahrhunderten der starken Gurgeln und schwachen Nieren‘ eine Art Kavaliers- und Fürstenschicksal“. DIWALD, Wallenstein, S. 74. Eine zeitgenössische französische Karikatur (VOGT, Bild, 165) zeigt den Generalleutnant, wie er seinen Bauch in einer Schubkarre vor sich herschiebt. Diese Verwölbung soll allerdings gemäß der Legende durch den Verzehr von Radieschen u. Zwiebeln bedingt sein, also ein Blähbauch, dessen Gas in einem sichtbaren Strahl durch Rülpsen entweicht.

[145] Oberlahnstein; HHSD V, S. 271f.

[146] Koblenz; HHSD V, S. 178ff.

[147] Ehrenbreitstein; HHSD V, S. 86f.

[148] Homberg a. d. Efze; HHSD IV, S. 236f.

[149] Warburg; HHSD III, S. 752ff.

[150] Paderborn; HHSD III, S. 601ff.

[151] Grünspan: Der nicht ungefährliche Grünspan wurde z. T. in den Feldlagern v. Feldscherern in die Wunden gestreut, um Vereiterungen zu verhindern.

[152] Soest; HHSD III, S. 692ff.

[153] Werl; HHSD III, S. 768ff.

[154] Unna; HHSD III, S. 726ff.

[155] Dortmund; HHSD III, S. 166ff.

[156] Linn; HHSD III, S. 468f.

[157] Hamm; HHSD III, S. 286ff.

[158] Dorsten; HHSD III, S. 165f.

[159] Gengenbach; HHSD VI, S. 247f.

[160] Offenburg; HHSD VI, S. 607ff.

[161] Wittenweier [Kr. Lahr].

[162] Schuttern; HHSD VI, S. 718f.

[163] Lahr; HHSD VI, S. 441ff.

[164] Oberkirch; HHSD VI, S. 587f. 1638 richtete hier ein schwedisches Korps unter Oysonville ein fürchterliches Blutbad an.

[165] Neustadt [Waiblingen; Rems-Murr-Kreis]; HHSD VI, S. 572f.

[166] Gutach im Breisgau [LK Emmendingen] oder Gutach (Schwarzwaldbahn) [Ortenaukreis].

[167] Heilbronn; HHSD VII, S. 315ff.

[168] Möckmühl; HHSD VII, S. 530f.

[169] Speyer; HHSD V, S. 350ff.

[170] Bingen; HHSD V, S. 43ff.

[171] Rheingau; HHSD IV, S. 374ff.

[172] Mainz; HHSD V, S. 214ff.

[173] Kreuznach; HHSD V, S. 24ff.

[174] Weißenhorn; HHSD VII, S. 801f.

[175] Kirchheim in Schwaben; HHSD VII, S. 356f.

[176] Babenhausen; HHSD VII, S. 55f.

[177] Biberach; HHSD VI, S. 80ff.

[178] (Bad) Neustadt a. d. Saale; HHSD VII, S. 59f.

[179] Vacha (Kr. Bad Salzungen); HHSD IX, S. 447f.

[180] Friedewald; HHSD IV, S. 149.

[181] (Bad) Hersfeld; HHSD, S. 20ff.

[182] Homberg (Efze) [Schwalm-Eder-Kreis]; HHSD IV, S. 236f.

[183] Homberg (Efze) [Schwalm-Eder-Kreis]; HHSD IV, S. 236f.

[184] Fritzlar; HHSD IV, S. 149ff.

[185] Kassel; HHSD IV, S. 252ff.

[186] Bad Wildungen; HHSD IV, S. 35ff.

[187] Hanau; HHSD IV, S. 19ff. Fritsch meint hier das in der Bulauwaldung gelegene Servitenkloster.

[188] Höxter; HHSD III, S. 346ff.

[189] Lippstadt; HHSD III, S. 474f.

[190] Kirchhain (Kr. Marburg), HHSD IV, S. 269f.

[191] Hammelburg; HHSD VII, S. 268ff.

[192] Augsburg; HHSD VII, S. 44ff.

[193] Cham; HHSD VII, S. 124ff.

[194] Braunau a. Inn; HHSÖ I, S. 24ff.

[195] Alter Hof in der Residenz.

[196] Neunburg vorm Wald [LK Schwandorf]; HHSD VII, S. 507f.

[197] Pressnitzer Pass: Der Pressnitzer Pass stellt eine der ältesten Pfadanlagen dar, die aus dem Zentrum Mitteldeutschlands über den dichten Grenzwald nach Böhmen führte. Sein ursprünglicher Verlauf ging von Halle (Saale) kommend über Altenburg, Zwickau, Hartenstein, Grünhain und Zwönitz nach Schlettau. Hier wurde die obere Zschopau gequert. Anschließend führte der Weg über Kühberg am Blechhammer vorbei nach Weipert (Vejprty) und erreichte dann östlich schwenkend über Pleil (Černý Potok) mit Pressnitz (Přísečnice) die älteste Bergstadt des Erzgebirges. Von hier aus verlief der sogenannte Böhmische Steig vermutlich über Kaaden (Kadaň) und bis nach Saaz (Žatec). Die Passhöhe selbst befand sich auf böhmischer Seite nahe Pleil (Černý Potok) auf ca. 800 m ü. NN. Damit war der Pressnitzer Pass deutlich niedriger als die sich nach Westen hin anschließenden Pässe über Wiesenthal, Rittersgrün, Platten, Hirschenstand und Frühbuß. Dies war einer der Gründe für seine häufige Benutzung während des Dreißigjährigen Krieges. [wikipedia]

[198] Weißenfels; HHSD XI, S. 487ff.

[199] Merseburg; HHSD XI, S. 322ff.

[200] Jena; HHSD IX, S. 215ff.

[201] Oschatz; HHSD VIII, S. 265ff.

[202] Zwickau; HHSD VIII, S. 380ff. Der Erzgebirgschronist LEHMANN schreibt in seiner Kriegschronik, S. 134f.: „Den 6. Junii wurde hefftig geschoßen, 3 Minen gemacht und der Statt so hefftig zuegesezt, daß die Schweden den 7. Junii parlirten, und muste sich die besatzung auf discretion ergeben, des Obristen Johann Beers Reuter absitzen, Standarten, Pferd und Obergewehr zuerücklaßen, des Obristen Hans Heinrich von Schlieben regiement zue fuß aber nur die fehnlein von sich geben, zogen den 9. Junii auß und wurden nach ihrer Armee convoirt“.

[203] wahrscheinlich Bad Gandersheim.

[204] Braunschweig; HHSD II, S. 63ff.

[205] Osterwieck [HHSD XI, S. 359f.] wurde am 3.8. eingenommen; PETERS, Söldnerleben, S. 171.

[206] Nach der Darstellung Hagendorfs im Regiment Günther wurde Hornburg am 8.8. mit Akkord übergeben. PETERS, Söldnerleben, S. 171.

[207] Schladen; HHSD II, S. 416.

[208] Spiegelberg; HHSD II, S. 102 (unter Coppenbrügge).

[209] Im Tagebuch Hagendorfs, der im Regiment Günther diente, heißt es: „Den 20.[9.] sind wir aufgebrochen, sind gezogen nach Steinbrück, nach Bockenem, nach Alfeld an der Leine, nach Gronau an der Leine. Hier stillgelegen bis auf den 16. Oktober. Darauf gegangen nach Einbeck und das feste Schloß Erichsberg den 17. eingenommen. Einbeck aber haben wir beschossen, schrecklich Feuer eingeworfen, die Stadt in Brand gesteckt. Den 24. haben sie die Stadt aufgegeben mit Akkord, sind abgezogen mit Sack und Pack. Darauf nach Northeim, nach Göttingen. Den 1. November in Dörfern logiert. Rings umher geschanzt / und zugebaut, Kanonen aufgefahren, Feuer eingeworfen, der Stadt heftig und stark zugesetzt. Aber nichts ausgerichtet. Ist auch eine sehr große Kälte gewesen. Sind hier gelegen bis auf den 17. November. Da sind wir gezogen nach Heiligenstadt, gehört zum Eichsfeld, ist kurmainzisch oder katholisch“. PETERS, Söldnerleben, S. 171f.

[210] FRITSCH, Tagbuch, S. 105ff.

[211] Darüber berichtete Mislík an H. Černin am 14.11. Aus dem Feldlager vor Göttingen: Nach Eroberung der Stadt Einbeck seien die Kaiserlichen gegen Göttingen gezogen, dessen Besatzung der Gegner inzwischen verstärkt hatte. Als Obrist Vollmar von Rosen in Begleitung von Göttingen zur schwedischen Armee zurückritt, sei sein Dragoner-Regiment in der Nachhut geschlagen und mehrere Offiziere gefangen genommen worden. Die Kaiserlichen hätten Göttingen zwar angegriffen, doch erfolglos. In Hinblick auf die späte Jahreszeit und das kalte Wetter werde es kaum gelingen, diese Stadt zu erobern. BADURA; KOČĺ, Der große Kampf, Nr. 1252.

[212] BRENNER-SCHÄFFER, Geschichte, S. 102.

[213] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 220.

[214] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 287.

[215] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.

[216] Nicht identifiziert.

[217] Pfaffenhofen [Gem. Kastl, LK Amberg-Sulzbach, OPf.]; HHSD VII, S. 578f.

[218] Holnstein, heute Ortsteil von Berching [LK Neumarkt/OPf.].

[219] Helfenberg bei Velburg [LK Neumarkt/OPf.].

[220] Freystadt [LK Neumarkt/OPf.].

[221] Rieden [LK Amberg-Sulzbach].

[222] Seligenporten, heute Ortsteil von Pyrbaum [LK Neumarkt/OPf.].

[223] Gnadenberg, heute Ortsteil v. Berg [LK Neumarkt/OPf.].

[224] Ensdorf [LK Amberg-Sulzbach].

[225] Kastl [LK Amberg-Sulzbach]; HHSD VII, S. 346f.

[226] Altdorf bei Nürnberg [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 8.

[227] HELML, Dreißigjähriger Krieg, S. 261f. (die umfassendste Darstellung der Kriegsereignisse in der Oberen Pfalz).

[228] RUDNIK, Tagbuch, S. 8. – N Burghausen [Burkhausen] [ – ], kurbayerischer Obristleutnant, Obrist.

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