Froneman, Georg; ehemaliger Soldat [ – 29.3.1628 in Münster hingerichtet]
„Der entlassene Soldat Gerd Froneman aus Halle[1] in der Grafschaft Ravensberg,[2] ein früherer Diener des Edelmanns Ludger Wilhelm von Raesfeld,[3] der 1624 in der Nähe von Füchtorf[4] von fünf marodierenden kaiserlichen Soldaten überfallen und erschossen worden ist, wird im Oktober 1627 verhaftet. Einer der Mörder namens Johann von Frechen ist in Köln[5] hingerichtet worden; dessen Geständnis, das von dort am 8. November nach Münster[6] mitgeteilt wird, belastet Froneman, der den Reitern Termin und Reiseroute seines Herrn für 30 Taler verraten, bei der Erschießung untätig zugesehen und dann Dienst in ihrem Regiment genommen hat, um den Rest der ihm vorher versprochenen Geldsumme (300 Taler) zu erhalten. Es scheint ein ‚Auftragsmord’ vorzuliegen. Froneman wird nach Verhör und Tortur als Verräter und Mitschuldiger am 29. März 1628 auf einem von Hunden gezogenen Schlitten zum Richtplatz geschleift, dort enthauptet und die Leiche gevierteilt“.
[1] Halle i. W., HHSD III, S. 282.
[2] Ravensberg, Burg [Gem. Cleve, LK Halle/Westf.]; HHSD III, S. 623f.
[3] Raesfeld [LK Borken]; HHSD III, S. 618f.
[4] Füchtorf, heute Ortsteil von Sassenberg [LK Warendorf].
[5] Köln; HHSD III, S. 403ff.
[6] Münster; HHSD III, S. 537ff.