Gelmen, N; Kriegskommissar [ – ] Gelmen stand 1622 als Kriegskommissar in staatischen Diensten.
„Ab Mitte April kamen vor allem niederländische Reiterkompanien unter der Führung von Kommissar Gelmen, der in Hamm[1] residierte, nach Soest.[2] Neue Regimenter wurden hier gesammelt und gemustert. Am 30. April hieß es plötzlich, Christian von Braunschweig wolle aus Soest aufbrechen, dafür solle Kommissar Gelmen mit 100 Soldaten und mehreren Offizieren aus Hamm hierher verlegt werden. Der Rat wurde angewiesen, diese Soldaten in die Stadt zu lassen und dem befehlshabenden Offizier die Stadtschlüssel zu übergeben.
Am Freitag, dem 3. Mai, zog Christians Kriegsvolk zu Fuß und zu Pferde aus der Stadt. Zurück blieben eine Kompanie mit 150 Soldaten unter dem Kommando des Leutnants Lutter von Nienhof, die in niederländische Bestallung übernommen wurden, und einige weitere niederländische Reiter. Nach dem Auszug des überwiegenden Teils der Garnison zeigten sich sofort Anholtsche Reiter aus Werl[3] vor den Toren Soests, die zwei niederländische Reiter niederschossen. Als am 4. Mai die ganze Nienhofsche Kompanie nach Lippstadt[4] verlegt wurde, lagen nur noch 40 Reiter unter dem Leutnant Bertold hier, die sofort Verstärkungen aus Hamm anforderten, welche aber nicht kam, weshalb viele der niederländischen Reiter nicht wagten, hier zu bleiben und heimlich nachts die Stadt verließen“.[5]
[1] Hamm in Westfalen; HHSD III, S. 286ff.
[2] Soest [LK Soest]; HHSD III, S. 692ff.
[3] Werl [LK Soest]; HHSD III, S. 768ff.
[4] Lippstadt [LK Lippstadt]; HHSD III, S. 474f.
[5] WIDDER, Soest Bd. 3, S. 771.