Goldacker [Gollacker], Caspar von
Goldacker [Gollacker], Caspar von; Rittmeister [ – ] Goldacker war kursächsischer Rittmeister und Rittergutsbesitzer auf Weberstedt.[1]
„Eine starke Kompanie Reiter unter Rittmeister Caspar von Goldacker wird von Weberstedt am 2. Mai [12.5.1630; BW] nach Langensalza[2] verlegt. Als die Truppe am 10. August [20.8.; BW] wieder abzieht, muß der Magistrat 1.172 Gulden an Goldacker zahlen“.[3] „In eben diesen Jahren geschah es auch, daß Langensalza von Zeit zu Zeit Besatzung bekam. Letzeres scheint namentlich in den Jahren 1630 und 1631 der Fall gewesen zu sein, so schwankend auch die Nachrichten unserer Chroniken sind. Denn wenn Erbstein erzählt,[4] dass Churfürst Johann Georg schon am 2. Mai 1630 eine starke Compagnie Reuter von der Chursächsischen Ritterschaft unter dem Befehl des Rittmeisters Caspar Goldacker von Weberstedt hier eingelegt habe, welche den 10. August wieder abmarschirt sei, und der Stadt 1172 Gülden gekostet habe, so wird in anderen Chroniken eben diese Besatzung in das Jahr 1631 verlegt. Aus andern Nachrichten vernehmen wir, dass im Monat August 1631, also kurz nach Tilly’s Abzuge von Mühlhausen,[5] der Churfürst eine Besatzung von 550 Mann zu Fuß in die hiesige Stadt gelegt habe“.[6]
„Am 18. Januar [1641; BW] zeigten sich die Spitzen der Schweden an den cöllnischen Weinbergen. Sofort gab Kracht der Reiterei den entscheidenden Befehl. Als wenn eine wilde Meute losgelassen wurde, so brachen die Soldaten in die Cöllner Vorstadt ein. Sie arbeiteten gründlicher als die [Dietrich von; BW] Krachtschen Musketiere das Jahr zuvor. Sogar die Offiziere beteiligten sich daran, an ihrer Spitze Kracht und die drei Herren von Goldacker [Burkhard, Caspar und Hartmann von Goldacker; BW], die persönlich brennende Fackeln in die kurfürstlichen Häuser auf dem Werder warfen. Fast alle Gebäude brannten bis auf den Grund nieder, nur wenige blieben, die geringeren Schaden litten. Die Vorräte auf dem Cöllnischen Holzgarten wurden zum großen Teil vernichtet, die Ostbäume ein Raub der Flammen. Selbst das Hospital verschonte man nicht. Die Soldaten gingen bei ihrem Werk ohne jede Rücksicht vor; sogar jenseits des ‚Kirchleins Jerusalem’ wurde ein Wohnhaus angezündet, das wegen der großen Entfernung die Verteidigung der Mauern nicht im geringsten hindern konnte“.[7]
[1] Weberstedt [Unstrut-Hainich-Kreis].
[2] Bad Langensalza [Kr. Langensalza]; HHSD IX, S. 33ff.
[3] ROCKSTUHL, Langensalza, S. 78.
[4] Erbstein, Johann Georg, Historisches Denckmahl der Stadt Langen-Saltza in Thüringen: nebst ihren Fatalitaeten, die sich … vom XI. Seculo an bis auf gegenwärtige Zeiten begeben. 1715.
[5] Mühlhausen [Kr. Mühlhausen]; HHSD IX, S. 286ff.
[6] GÖSCHEL, Chronik III, S. 29
[7] FADEN, Berlin, S. 225.
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