Gosmeister, N; Regimentsquartiermeister [ – ] Gosmeister war 1642 Regimentsquartiermeister unter Königsmarck.
Der Hofer[1] Organist Jobst Christoph Rüthner [1598-1648] berichtet: „Im monath septembris kam Johann Christoph Königsmarck, ein schwedischer generalfeldwachtmeister, von Naumburg[2] her und legte sich bey Saalfeld[3] mit seinen unterhabenden Leuten, verschanzte sich daselbst, bliebe auch bei 4 wochen alda liegen, und so schickte er auch überal parthien aus, das vieh hinwegzunehmen und die leute zu schäzen. In Schlaiz[4] lag dessen regiementsquartiermeister, Gosmeister genandt. Dieser hatte nun plenipotenz, mit allen umliegenden orten zu tractiren. Dahero schäzte er alle städte und flecken daherum, schrieb auch hieher und begehrte anfänglich 10000 thaler und monathlich 5000 thaler. Endlich wurde mit ihm auf gewisse maaße 3000 thaler vor das ganze Fürstentum accordiret. Diese gelder aber musten sobald innerhalb 14 tagen zusammengeschaft werden, und man sollte sie nach Erfurth[5] liefern. Jedoch hatte diese lieferung fast länger als vier wochen anstand, weilen gleich dazumal wieder den Konigsmarck sich heraufzogen ein kayßerlicher generalwachtmeister, namentlich Achelles Freyherr von Soye“.[6]
[1] Hof; HHSD VII, S. 302f.
[2] Naumburg [Burgenlandkreis]; HHSD XI, S. 341ff.
[3] Saalfeld [LK Saalfeld-Rudolstadt]; HHSD IX, S. 369ff.
[4] Schleiz [Saale-Orla-Kr.]; HHSD IX, S. 380ff.
[5] Erfurt; HHSD IX, S. 100ff.
[6] KLUGE, Hofer Chronik, S. 204.