Gruppach [Grubbach, Groppach], Melchior von; Obristleutnant [ – ] Gruppach stand als Obristleutnant in kursächsischen Diensten. Ab dem 13.10.1640 lag er in Zittau.[1]
1642/43 war er in Freiberg[2] stationiert.
Der Erzgebirgschronist und protestantische Pfarrer Lehmann berichtet in seiner Kriegschronik über die Belagerung Freibergs 1643: „Nach deme nun der Schwedische General Torsten-Sohn mitten in winder und untter seinen podagrischen schmertzen alle gewalt vor Freyberg angelegt und doch nichts außgerichtet hatte, sonderlich weil der keyßerliche Succurs von 16 000 Mann unter dem Commando Herrn Octavii Piccolomini nahe herbey kommen wahr und sein Haupt-Quartir zue Dippoldswalde[3] nur 2 meil von Freyberg hatte, und nunmmehr die regiementer schon hart uff einander traffen, ist der General mit der Armee frühe binnen fünf stunden den 18. Februar in gutter ordnung mit allen stücken aufgebrochen, seinen March auf Döbeln,[4] Lumnitzsch[5] an die Elbe nach Streele[6] genommen. […]
Darmit die Statt Freyberg ihrer Feinde und Freunde loß, Nach deme binnen wehrender belagerung vom Neuen jahr biß zum abzug in der statt von soltaten und defensionern geblieben wahren 75 Personen und verwundet worden 125, in allen gestorben 500 Personen vor furcht und schrecken und auß hunger 800 stücke Viehe. Freyberg war izt eine wehr und vormauer des Bohmerlandes; wen sie sich mit accord bald ergeben hatte, so wurde Bohmen der Schweden beute worden sein. Weil aber die Stad also war beschediget worden und so vuiel aufwenden müßen, bat sie an den kyser, das Böhmen ihr doch eine beysteur reichen wolle zue der stadt reparatur und abzahlung der Schulden, und daß der keyßer die Stad befreyen wolle von Zoll in handlung in Bohmen und seinen Erblanden. Den 30. Junii zogen auß der Stad des klugens Churfürstliche Trajoner ab mit den commandirten Groppachischen völckern, den 7. Julii die 2 Arnimischen und des Obrist-Wachmeisters Muffels Compagnie von Churfürstlichen Leibregiment nach Dresden,[7] die fast 8 Monat wahren in der Stad gelegen. Der Commendant Schweinitz wurdte Obrist und bekam andere 2 Compagnien zur besatzung, die kosteten wochentlich 607 thl. und 9 gr., und musten 4 Ämpter darzue contribuiren; die Stad befestigte sich wieder vom 17. Februar biß in August und verbaute 1652 fl“.[8]
[1] PESCHECK, Handbuch Bd. 2, S. 587f.; Zittau; HHSD VIII, S. 371ff.
[2] Freiberg; HHSD VIII, S. 99ff.
[3] Dippoldiswalde; HHSD VIII, S. 59f.
[4] Döbeln; HHSD VIII, S. 61f.
[5] Lommatzsch [Kr. Meißen]; HHSD VIII, S. 210f.
[6] Strehla [LK Meißen]; HHSD VIII, S. 341f.
[7] Dresden; HHSD VIII, S. 66ff.
[8] LEHMANN, Kriegschronik, S. 146f. Lehmann datiert nach dem alten Stil.