Hainhofer, Matthaeus Albrecht; Hauptmann [ – ] Hainhofer stand 1625 als Hauptmann in bayerischen Diensten und war in Mannheim[1] stationiert.
„Trotz all dieser Hilfsmaßnahmen und Verbesserungsvorschläge blieb das Problem des Unterhalts der Garnisonen ungelöst. Die Hauptleute der drei Kompanien in Mannheim und Heidelberg, Matthaeus Albrecht Hainhofer, Rudolf Kempf und Tobias Übele, beklagten sich schriftlich bei Tilly, wie sie sich dort mit ihren Soldaten ’so gar beschwerlich und elendiglich erhalten‘ müßten. Wenigstens eine teilweise Entlastung der Unterpfalz trat ein, als Anfang Juni 1625 die drei im Kraichgau[2] und in der Markgrafschaft Durlach liegenden herbersdorfischen Kompanien den Befehl erhielten, zur Armee zu marschieren. Sie kamen dort so abgerissen an, daß das Generalkommissariat ihnen ‚zur Stillung ihrer unentbehrlichen Notdurft‘ Geld für Bekleidung vorstecken mußte“.[3]
„Die altgedienten Offiziere in Heidelberg[4] und Mannheim waren nicht bereit, sich dem kriegsunerfahrenen Kleriker Metternich unterzuordnen. Nachdem der in Mannheim stationierte Hauptmann Hainhofer als Wortführer der drei Hauptleute [Hainhofer, Kempf und Übel] deswegen an den Kurfürsten geschrieben hatte, bestimmte dieser am 20.4.1625, daß Klagen ‚auf Leib- und Lebensgefahr‘ bei den Garnisonen an Tilly zur Abstrafung gemeldet werden sollten. Als nach dem Abzug Tillys aus Hersfeld[5] nach Niedersachsen die Entfernung zwischen Heidelberg und dem Armeehauptquartier zu groß geworden war, änderte Maximilian diesen Befehl am 2.9.1625 dahingehend, daß fortan die schweren Verbrechen bei den Garnisonstruppen ihm selbst bzw. dem Kriegsrat in München gemeldet werden sollten, während die geringeren Verbrechen der Statthalter mit Zuziehung des jeweiligen Hauptmanns aburteilen sollte. Doch auch diese Neuregelung gab immer wieder Anlaß zu Reibereien, welche erst mit der Eingliederung der drei Kompanien in das Regiment Blarer am 6.3.1626 und ihrem darauffolgenden Aufzug zur Ligaarmee am 23. 6.1626 ihr Ende fanden“.[6]
Metternich hatte bereits Ende 1625 eine Inspektion aller vier Kompanien gefordert, da seit fast einem Jahr keine Musterung mehr stattgefunden hatte. „Andererseits beschwerten sich ungefähr um dieselbe Zeit die Kommandeure der drei Kompanien in Mannheim und Heidelberg zum wiederholten Mal bei Maximilian, daß sie vom Statthalteramt bisher nur leere Worte empfangen hätten. Wegen des schlechten Unterhalts gingen viele Soldaten an Krankheiten zugrunde oder desertierten; die so entstandenen Lücken waren bisher von den Soldaten, die sie auf ihre eigenen Kosten neu geworben hatten, aufgefüllt worden. […] Hauptmann Hainhofer war bereits im Oktober nach München gereist, um den Kurfürsten dort zu bitten, die drei unterpfälzischen Kompanien in bessere und gesündere Quartiere zu verlegen und im nächsten Frühjahr ins Feld zur Hauptarmee ziehen zu lassen“.[7]
[1] Mannheim; HHSD VI, S. 501ff.
[2] Kraichgau; HHSD VI, S. 427f.
[3] MAIER, Unterpfalz, S. 60.
[4] Heidelberg; HHSD VI, S. 302ff.
[5] (Bad) Hersfeld; HHSD IV, S. 20ff.
[6] MAIER, Unterpfalz, S. 117f.
[7] MAIER, Unterpfalz, S. 463, Anm. 99.