Herwarth [Hörwart], N; Obristleutnant [ – ] Herwarth stand 1647 als Obristleutnant in kurbayerischen Diensten.
Das „Theatrum Europaeum“ berichtet: „Der guten Statt Dünckelspiel [1] ist der Zeit wider Verhoffen / ein Hartes erzeigt worden. Dann / wie man uns gar glaubwürdig berichtet / so ist Sonnabends den 9. 19. Octobr. umb 4. Uhr Nachmittags / der Schwedische Obrist-Leutnant Weyer / mit ungefehr 300. Tragonern hienein kommen / welche deß Nachts umb 10. Uhr angefangen zu plündern / etliche hundert Ochsen zusammen getrieben / die vornehmsten Häuser spolirt / der Juden Nester aber gantz geplündert / mit solchem allem auff Nördlingen[2] zugangen / unnd die Statt gäntzlich verlassen. Gefänglich seynd mitgenommen worden / beyde Burgermeister / Nahmens Schad und Raigel / wie auch 2. vom Rath / darumb dass sie den Chur-Bäyrischen umb Volck zugeschrieben haben sollen; die man aber bald wiederumb frey passiren lassen; Dagegen ist in besagte Statt der Chur-Bäyrische Obr. Lieutenant Hörwart / mit 150 Mann / neben dreissig Croaten / eingezogen“.[3]
[1] Dinkelsbühl [LK Ansbach]; HHSD VII, S. 142ff.
[2] Nördlingen [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 525ff
[3] THEATRUM EUROPAEUM Bd. 6, S. 129; HEILMANN, Kriegsgeschichte Bd. 2, S. 745.