Heußer, Arnold; Obrist [ – ] Arnold Heußer [ – ] stand als Obrist in kaiserlichen Diensten.
Der Chronist und Bürgermeister Georg Leopold[1] aus dem von Eger[2] abhängigen Marktredwitz[3] erinnert sich an den Juli 1640: „Den 3. dito ist von Eger hie[r]her(o) berichtet worden, daß der Kai[ser.] Gen[eral]feldzeugmeister, Herr Markgraf von Coretto und Grane [Caretto di Grana; BW], mit 6 bis 7000 Mann zu Roß und [zu] Fuß aus Böheim(b) zu Eger an[ge]kommen [ist], der weiter zur Kai[ser.] Armee marschieren sollte. Derhalben wurde ich in der Nacht nach Eger, um Salva Guardi[a] anzuhalten, geschickt. Weil da der Gen[eral] selbst noch nit an[ge]kommen [war], als[o] hab ich von dem Oberst Arnold Heußer, welcher die Avanguardi geführt, mit Zuraten der Alten Herren zu Eger, einen Korporal mit 6 Knechten zur Salva Guardi[a] erhalten und herausgeschickt. Als [dann] den andern Tag (hernach) der Gen[eral] doselbst(en) angelangt ist, hab ich mit Hilfe des H[errn] Oberstwachtmeister Melchior Adam Moser den 5. dito eine gedruckte Gen[eral]-Salva-Guardi[a] von dem Markgrafen erlangt, mit dem Versprechen, daß wir dieses Marsches und aller Quartierung befreit bleiben sollten; wie denn der Marsch bereit[s] auf Thiersheim[4] und Weiß[en]stadt[5] angestellt gewesen [ist], so sich aber [noch] geändert [hat]. Bin also noch selben Tag mit dem Guardi[a]brief nach Haus[e ge]kommen und hatte außer Gott und seinen Englein gar niemand bei mir. Bin aber ohne alle Hindernisse durch die Regimenter [ge]kommen“.[6]
Unter 1646 schreibt Leopold: „Den 8. April sind zu Lorenzreuth,[7] Haag,[8] Wölsau[9] und Reutlas[10] Völker an[ge]kommen, welche der Oberstleutnant – Wachtmeister Heußer – kommandierte. Der schickte uns noch in der Nacht durch seine Fourierschützen ein Schreiben, darin er uns zu vernehmen gab, daß er mit 300 Mann Fußvölkern und 300 anderen, zur Artillerie gehörigen Personen, aus Österreich in diesen Orten an[ge]kommen wäre. Er begehrte, daß wir ihm noch selbe Nacht 1200 Pfund Brot, 1200Pfund Fleisch, 4 Faß Bier und etliche Säck[e] Hafer(n) in sein Quartier [nach] Lorenzreuth (ver)schaffen sollten. Wir haben ihm alles abgeschlagen, nichts geschickt und uns mit Schriften bei der Generalität entschuldigt.
Den andern Tag schickte er wiederum herein und begehrte den halben Teil, worauf wir ihm ein halbes Kalb, 1 Eimer Bier und 30 Weißbrot[e gaben]. Von da ist er auuf Thölau,[11] Wunsiedel[12] und Fahrenbach[13] zu und hat sein Nachtquartier zu Reichenbach[14] und Nagel[15] genommen“.[16]
[1] KRUSENSTJERN, Selbstzeugnisse, S. 151f.
[2] Eger [Cheb]; HHSBöhm, S. 119ff.
[3] Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 429f.
[4] Thiersheim [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[5] Weißenstadt [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, S. 803f.
[6] BRAUN, Marktredwitz, S. 121f.
[7] Lorenzreuth, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[8] Haag, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[9] Wölsau, heute Stadtteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[10] Reutlas; heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[11] Thölau, heute Ortsteil von Marktredwitz [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[12] Wunsiedel [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge]; HHSD VII, 836f.
[13] Fahrenbach, heute Ortsteil von Tröstau [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[14] Reichenbach [Vogtlandkreis]; HHSD VIII, S. 298f.
[15] Nagel (Fichtelgebirge) [LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge].
[16] BRAUN, Marktredwitz, S. 264.