Hörden [Hörte], Rembert von; Leutnant [ – ] Hörden war 1634/35 Leutnant im kaiserlichen Regiment Haxthausen.
Vom 31.12.1634 bis 2.1.1635 war das Regiment Haxthausen erneut in Hallenberg[1] einquartiert, wo die üblichen Übergriffe gegen die Einwohner stattfanden: „Demenach nun umb das neue jahr die ubrigen keiserischen in hisiger landschaft afterpli-bene truppen auf erfurderung des hern von Grisheim [Griesheim; BW] aufwarts marchiren mussen und hisige stadt sich zwar mit dem hern von Griesheim auf 20 pferde einzunehmen verglichen gehabt, so hat jedoch der obristleutenant Gogrebe [Gaugreb; BW] zu Valmede[2] binnen Braunschappel[3] umbgestoßen und dan wegen seiner Sachsenbergischen action erpractisiret, daß wir von 4 in 5 hundert man zu roß und fuß in die stadt bekommen. Weil nun aber in abwesen herrn obrist Moritz von Haxthausen weder in fouray noch andern teilen ordre gehalten, so hat dis quartir dis arme städtlein bis an den dritten tag gestanden an die 500 reichstaler.
Und obgleich den ersten abent allein 3 compagnien einher kommen, so ist jedoch auch die 4 Rembert von Hörte [Hörden; BW] darzu eingelasen worden. Item folgentes tages der obrist Bilandt [Bylandt; BW], der obristwachtmeister Mandelslo [Mandelslohe; BW] und Buseck sampt den gefangenen von Minden,[4] dazu hat sich der mehrenteil von andern quartiren von den dorfern einher gezogen, daß die stadt von volke stickent anerfüllt worden.
Damalig hat der leutenant von Risin, Rembert von Hörden, Margreten Bonacker, einer witiben, al ihr kleiderwerk abgeno-men, und ob sie woll dasselbe mit 7 rt. ranzionirt, so haben jedoch seine diner mehr als 5 rt. wert zuruck behalten. – Jo-hannes Steuber hat einem corporal geben mussen 1 rt. – item hat ein Haxthausischer reuter, die bratwurst genant, Johan Grosen sein einziges pferd bei nachtlicher weile sein pferd aus dem stalle genommen, kostet 18 rt. – Ewaldt Cranauge hat einem cornet geben mussen 1 rt. – item demselben mussen ein par gewand strumpe machen lasen, kostet 1 rt. – Jutte Enchen hat einem reideschmite geben mussen 7 kopstucke. – Isibilla, Henrich Bangen witibe, einem reuter 1 rt. – Lentzer Schnorbusch wittibe 1 rt. – Rumpf Johannes hat obristleutenant Bosen stalmeister geben mussen 2 rt. – Linden Johannes hat des obristen hoffmeister geben musen 8 kopstucke. – Jacob Bonacker haben des regimentsquartirmeisters knechte bei nacht aus dem seckel genommen 4 rt. – Item eine decke, kostet 2 rt. – David Landtgraff dem regimentsquartirmeister, genant Brutlecht, 4 rt. – Die stadt hat dem adjutanten wegen der schussel 2 rt, item hat die stadt damalig dem obristleutenant Bose vor eine ohme wein zwanglich zahlen sollen 26 rt., hiruff empfangen 10 rt. Hat das ibrige seithero unterschiedlichen einmahnen lasen, aber bis dato nicht ferner bekommen. – Darzu sein die arme leut hin und jemmerlich abbastioniret, auch in particulir geld und andern sachen statten mussen. – Endlich haben 2 reuter dem alhirigen pastor aufs neue jahr morgen [1635], als er zur kirche gehen wollen, seinen hut vom kopfe genommen und demnach mit gewalt entlaufen, kostete mit der binden 1 1/2 konigstaler […].
Anno 1634 vom 31. Decembris bis auf den 2. Januarii 1635 obrist Haxthausen regiment … hir losirt, kostet 500 rt., an plunderung 65 rt“.[5]
[1] Hallenberg [LK Brilon]; HHSD III, S. 282f.
[2] Velmede, heute Ortsteil von Bestwig [Hochsauerlandkr.].
[3] Brunskappel, heute Ortsteil von Olsberg [Hochsauerlandkr.].
[4] Minden [LK Minden]; HHSD III, S. 517ff.
[5] BRUNS, Hallenberg, S. 282f.