Kaltschmied, Friedrich; Burggraf [ – ] Friedrich Kaltschmied, der Burggraf von Kremsier,[1] schilderte Simon Friedrich von Berg, dem Regenten des bischöflichen Gutsbesitzes in Mähren, am 1.11. die Lage in und um Kremsier nach dem Abmarsch der schwedischen und kaiserlichen Truppen. Um Hullein[2] wütete die Rinderpest, unter den Untertanen der Hunger. Den Bauern war auf den Feldern ein wenig Hanf geblieben, Getreide nicht einmal für eine Garbe. Fast alle Dörfer waren ganz oder teilweise niedergebrannt, die Bewohner hatten sie verlassen. Die Felder wurden im Herbst nicht bebaut, denn die paar Menschen, die übrig geblieben waren, hatten kein Saatgetreide, auch an Zugvieh fehlte es. Dort, wo ein wenig Getreide übrig geblieben war, gab es überhaupt kein Zugvieh. Die Untertanen widersetzten sich der Robot, ja, er sei seines eigenen Lebens vor ihnen nicht sicher gewesen.[3]
[1] Kremsier [Kroměříž]; HHSBöhm, S. 297ff.
[2] Hullein [Hulín, Bez. Kremsier]; HHSBöhm, S. 208.
[3] TOEGEL; KOČĺ, Der Kampf, Nr. 104.