Kanischer, Michael; Obristleutnant [ – ] Kanischer, Besitzer eines Hofes bei Tschernembl,[1] stand als Obristleutnant im bayerischen Kroaten-Regiment Ott Heinrich Fugger, während sein Sohn Franz Siegmund Hauptmann im selben Regiment und Kommandant von Mindelheim[2] war.[3]
„Indessen häuften sich wegen des zunehmenden Verpflegungsnotstandes, ausstehender Soldleistungen und umstrittener Befehlsstrukturen Meutereien unter den Soldaten. Das betraf nicht zuletzt die Söldner im fuggerischen Dienst. Die Kompanien des von Oberstleutnant Franz Siegmund Kanischer geführten Kroatenregiments verweigerten im Frühjahr [1633; BW] den Abmarsch aus ihrem Quartier“.[4] Maximilian I. schrieb am 15.4. 1633 an Ott Heinrich Fugger, das die zu Rid ligende und zu Euerem Regiment gehörige Croaten nit marschiren wöllen, ausser es werde ihnen zuvor […] ein Cornet geben und sye gemustert, auch des ersten Mustermonaths bezalt, […] aber […] nit herkhommen dz man der Recruten einichen Mustermonath bezalle, als wisse ihr eine gewisse qualificierte Persohn fierdersamb nacher Ried zueschickhen, und daran zesein, damit sich ermelte Croaten zur gebür bequemen und unser dienst weiter nit behündern werden“.[5] Am 26.4. bewilligte Maximilian I. die Musterung der Kroaten.
Nachdem sein Sohn Franz Siegmund am 7. Januar 1635 bei Memmingen[6] getötet worden war, bat er um seine Entlassung. [7]
[1] DIMITZ, Geschichte Krains, Bd. 2, S. 418; Tschernembl [Črnomelj [Bez. Novo Mesto, ehemals Unterkrain].
[2] Mindelheim LK Unterallgäu]; HHSD VII, S. 450ff.
[3] BIERTHER, Politik 2. Teil/Bd. 9, S. 652.
[4] HABERER, Fugger, S. 285. HABERER verwechselt die beiden. Vgl. dagegen ENGERISSER; HRNČIŘĺK, Nördlingen 1634, S. 283, 285.
[5] HABERER, Fugger, S. 285, Anm. 801.
[6] Memmingen; HHSD VII, S. 439ff.
[7] HABERER, Fugger, S. 310, Anm. 923.