Kaunitz, Graf Rudolf von; Kämmerer [1617-1664]
Graf Rudolf von Kaunitz[1] ist vor allem deswegen bekannt, weil er seit 1648 mit der einzigen Tochter Wallensteins, Maria Elisabeth [um 1624-1662],[2] verheiratet war. Er hatte am Hofe die Ämter eines kaiserlichen Rates, Kämmerers und Oberjägermeister im Königreich Böhmen inne. Nach der Heirat gehörten ihm die Herrschaften Groß-Meseritz,[3] Böhmisch-Leipa[4] und Neuschloss.[5] Vermutlich ist er identisch mit dem Landeshauptmann Kaunitz, dem Statthalter des Wallenstein’schen Fürstentums Sagan. An ihn existiert ein Schreiben von 1631, indem er von Wallenstein angewiesen wurde, den Schlossbau in Sagan[6] einzustellen und die dafür vorgesehenen Gelder zum Wiederaufbau des kaiserlichen Heeres nach Pardubitz[7] zu überweisen.
Graf Kaunitz war mit dem Obristen Rudolf von Tiefenbach gut bekannt. Auch davon ist ein Briefwechsel erhalten, in dem er Tiefenbach dringend bittet, die Güter Wallensteins zu schonen, die um 1631 von den einquartierten kaiserlichen Truppen geplündert wurden.
[1] Vgl. die häufigen Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher; HEß, Biographien, S. 347.
[2] Vgl. die häufigen Erwähnungen bei HARRACH, Tagebücher.
[3] Groß-Meseritsch [Velké Meziříčí; Bez. Žďár nad Sázavou]
[4] Böhmisch Leipa [Česká Lípa]; HHSBöhm, S. 57f.
[5] Neuschloss [Nový Hrad, Bez. Laun]; HHSBöhm, S. 404f.
[6] Sagan [Żagań; Kr. Sprottau/Sagan]; HHSSchl, S. 462ff.
[7] Pardubitz [Pardubice]; HHSBöhm, S. 436ff.